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War Robert Havemann ein Antisemit? | Deutschland Archiv | bpb.de

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Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? 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Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? 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FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? 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Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. 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Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? 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War Robert Havemann ein Antisemit? Anmerkungen zu Götz Alys Börne-Preisrede und anderen Früchten unkritischer Romanlektüre

Bernd Florath

/ 18 Minuten zu lesen

Götz Aly hat jüngst Ausführungen in einem Brief Robert Havemanns von 1933 als "typisch für die seinerzeit vorherrschende Stimmung" bezeichnet. War der Antifaschist und spätere ostdeutsche Dissident ein Antisemit? In einer kritischen Analyse des biografischen Kontextes Havemanns wird dieser Frage nachgegangen.

I.

Als vor einigen Jahren der Berliner "Tagesspiegel" Robert Havemann Antisemitismus vorwarf, versah er seine Schlagzeile noch mit einem etwas relativierenden "offenbar": "Havemann war offenbar Antisemit" titelte die Zeitung am 17. November 2007, seine exklusive Präsentation des länglichen Prosatextes des Havemann-Sohnes Florian ankündigend. Der erzählt, erklärtermaßen subjektiv, "allein" der eigenen "Wahrheit" verpflichtet – "sie zählt auch dann hier allein nur, wenn sie vielleicht nicht die Wahrheit ist" –, über sich und seinen Vater, seine Familie, andere Verwandte sowie Bekannte und wieder und wieder über sich.

Götz Aly bei seiner Rede zur Verleihung des Börnepreises in der Frankfurter Paulskirche, 3. Juni 2012 (© Wikimedia, Dontworry)

Nunmehr stellt Götz Aly in seiner Rede zur Verleihung des Börne-Preises am 3. Juni 2012 den damaligen Studenten Robert Havemann gar als "typisch für die seinerzeit vorherrschende Stimmung" des Jahres 1933 hin. Havemann sei demnach ein typischer Antisemit unter Antisemiten gewesen: Diese konnten "ihre Unterlegenheitsgefühle an den Staat abgeben und zusehen, wie diejenigen, die sie für anmaßend hielten, die sie als gewitzte Konkurrenten empfanden, von Amts wegen in ihren Rechten zurückgesetzt und so der nichtjüdischen Mehrheit neue Chancen eröffnet wurden".

Aly sagt dies über einen Menschen, der vor sechs Jahren vom Staat Israel als "Gerechter unter den Völkern" geehrt wurde, weil er Juden unter Einsatz seines Lebens geholfen hatte. Nun mag diese Feststellung allein der Behauptung nicht zwingend widersprechen. Sie unterstreicht jedoch die Notwendigkeit sorgfältiger Beweise für so schwerwiegende Bezichtigungen.

Mag sein, dass Aly uns geläuterten Deutschen Trost spenden will: Nicht bloß unsere braunbehemdeten oder schwarzuniformierten Väter und Großväter, selbst die edelsten Charaktere der Nation – er nennt den preußischen Reformer Karl Freiherr vom Stein, Achim von Arnim, Caroline von Humboldt, Jakob Grimm, Joseph Görres, den Autor der Nationalhymne Heinrich Hoffmann von Fallersleben und Franz Mehring (erstaunlicherweise fehlt der sonst in dieser Reihung aufgefädelte Karl Marx) – seien nicht frei vom Judenhass gewesen. Man mag am Sinn dieses Arguments zweifeln, doch selbst wenn man von der Schlüssigkeit der Argumente seines jüngsten Buches nur eingeschränkt überzeugt ist, wirft Aly – und hier bleibt er sich glücklicherweise treu – erneut die Frage auf, welch tödliche Konsequenzen eine auf ressentimentgefüttertem Geist gründende Politik zu zeugen vermag.

Dies alles kann und sollte Stoff von Debatten über Politik, Kultur, Geschichte und Gegenwart sein. Doch der eingangs benannten Legende, dass Robert Havemann "offenbar" oder "typisch" Antisemit gewesen sei, muss hier deutlich widersprochen werden:

Robert Havemann (© Robert-Havemann-Gesellschaft)

Havemann war kein Antisemit. Er war es zu keiner Zeit. Selbst die wohlwollende Unterstellung, Havemann sei in einem Anfall "von politischer Orientierungslosigkeit" (so unter Verweis auf dieselbe Quelle Reinhard Rürup) 1933 dem nazistischen Zeitgeist erlegen, wovon er sich im Laufe der folgenden Zeit befreit habe, ist unzutreffend und nicht anders denn als üble Nachrede zu betrachten, wenn man sich der historischen Zeugnisse über den Studenten Havemann vergewissert.

Aly scheint – wie offenbar auch Rürup – der Annahme zu folgen, dass Havemann 1933 Antisemit gewesen und erst durch die Verfolgung seiner jüdischen Nachbarn, Lehrer, Freunde in den Widerstand gegen das NS-Regime geraten sei, dass Havemann mithin – wie nicht wenige bedeutende Widerständler – "einen weiten Weg von anfänglicher NS-Begeisterung bis zu ihrem Widerstand zurückgelegt" habe, wie Jens Jessen diesen Typ von Lebensverläufen in seiner Laudatio auf den Börne-Preisträger Götz Aly beschreibt. Dies täte Havemanns Ruf, seinem später gezeigten Mut im Widerstand, seiner Bedeutung als Verteidiger und Unterstützer von Juden, Zwangsarbeitern und anderen Verfolgten keinen Abbruch. Er befände sich in bester Gesellschaft – nicht nur in der des Großvaters des Laudators, Jens Peter Jessen. Einer solchen Wertung ließe sich, wollte man die Lebensleistung als beispielgebend beschreiben, folgen, allein: Ihr Ausgangspunkt ist falsch!

II.

Havemann war niemals Antisemit. Er wuchs in einer Atmosphäre auf, in der die Anwesenheit jüdischer Gesprächspartner und Freunde in dem offenen Haus, das

Die Familie Robert Havemanns, Ende der 1920er-Jahre: Roberts Bruder Hans Erwin, seine Mutter Elisabeth, sein Vater Hans, Robert und eine unbekannte Person (v.l.) (© Robert-Havemann-Archiv)

seine Eltern führten, eine überhaupt nicht thematisierte, geschweige denn problematisierte Selbstverständlichkeit war. Der seine Studienzeit nicht nur vergiftende, sondern radikal von den Nazis vorangetriebene Judenhass widerte ihn an. Die stumpfsinnige Primitivität der Naziparolen, die er gemeinsam mit einem befreundete Kommilitonen in Augenschein nahm, als er im Münchner Löwenbräukeller eine NSDAP-Veranstaltung mit Adolf Hitler als Hauptredner besuchte, erschütterte ihn weniger wegen des demagogischen Unsinnes, der dort geredet wurde, als wegen des hirnlosen Fanatismus, mit dem die Meute diesem folgte: "Daß die riesige Schicht der deutschen Kleinbürger subaltern und reaktionär war und heute noch ist, ist ein ekelhaftes Grundübel der Deutschen." Bei dem Freund, mit dem er diesen Ausflug unternahm, handelte es sich um Alfred H. Sommer, einen Kommilitonen aus einer jüdischen Familie, was für ihre Freundschaft ohne Bedeutung war, bis die Nazis auch Sommer in die Emigration zwangen, sodass die Freunde den Kontakt zueinander über lange Zeit verloren. Erst 1978, während des in der DDR gegen Havemann verhängten Hausarrestes, schrieb Sommer dem verloren geglaubten Freund. In der sich anschließenden Korrespondenz erinnerten beide sich an ihre abenteuerliche studentische Exkursion in die Höhle des Bösen ebenso wie sie fortfuhren, über Religion zu streiten.

Havemanns Bewunderung für seine direkten und indirekten akademischen Lehrer, darunter Heinrich Wieland, Kasimir Fajans, Fritz Haber, Otto Hahn, James Franck, Walther Nernst, Herbert Freundlich, Michael Polanyi, Hartmut Kallmann, Wolfgang Köhler, Georg Ettisch, Otto Warburg und Wolfgang Heubner, beruhte nicht darauf, dass diese Juden waren oder nicht, sondern auf der Tatsache, dass er das Vergnügen genießen durfte, bei den bedeutendsten, faszinierendsten Vertretern seines Faches studieren zu können. Als temperamentvoller Atheist hatte Havemann kein Verständnis für religiöse Auffassungen, unter Naturwissenschaftlern schon gar nicht. Aber ob diese Auffassungen protestantisch oder jüdisch, katholisch oder muslimisch waren, blieb ihm vollkommen irrelevant.

III.

Götz Aly zitiert in seiner Rede in der Frankfurter Paulskirche den Brief Robert Havemanns an dessen Vater Hans vom 31. März 1933. Indes zerstückelt er ihn nicht nur, er ignoriert im Wortsinne den Kontext, in dem dieser Brief geschrieben wurde. Er kann ihn nicht kennen, weil er sich – ganz gegen seine übliche Arbeitsweise – der Mühe nicht unterzogen hat, ins Archiv zu gehen und die im Nachlass Havemanns befindlichen Briefe dieser Zeit einzusehen. Vielmehr zitiert er ihn aus zweiter Hand und verlässt er sich dabei auf das absichtsvoll verzeichnete Bild des Enkels Florian, der von den Dutzenden Briefen aus der Studienzeit seines Vaters an seinen Großvater diesen einen Brief heraushob und isoliert abdruckte. Florian Havemann verfuhr mit diesem Schreiben wie mit jenen, die sein Vater Jahre später aus der Todeszelle geschrieben hatte. Aus diesen destilliert er eine Textcollage, die sich auf die für die Augen des zuchthäuslichen Zensors bestimmten Zeilen beschränkt, in denen sein Vater aus dem Vorraum der Guillotine Reue und Wiedergutmachungswilligkeit vorspielte, während er zur selben Zeit klandestin seine Haftgenossen über illegal abgehörte Rundfunknachrichten informierte und Waffen für den Aufstand präparierte. Der Enkel verfuhr in dieser Weise, obwohl er im Archiv den gesamten Briefbestand eingesehen hatte und auf die Kontexte hingewiesen worden war.

Florian Havemann, Aufnahme von 2002 (© ddp/AP, Jan Bauer)

Der Skandal, den Florian Havemann produzieren wollte, ist derweil auf ihn selbst zurückgefallen: Mit seinem Buch voll solipsistischer Egomanie wollte er den Vater vom Sockel stürzen, weil er "kein Denkmal zum Vater haben möchte". Er tritt im Gestus des Zeitzeugen auf. Und je weniger er tatsächlich Zeuge der Dinge ist, über die er mutmaßt, desto autoritärer will er abweichenden Auffassungen entgegen zur Geltung bringen, dass "ich dies doch alles recht sicher wisse, denn ich sei sein Sohn". Nur behandelt Florians Buch zum überwiegenden Teil Zeitabschnitte der Biografie seines Vaters, die er gerade nicht miterlebt hat, für die er mithin kein Zeitzeuge ist, ja nicht einmal Zeitgenosse.

Die Kritik hat das Buch als Werk der epischen Literatur überwiegend ignoriert, allenfalls als Großtat der neuen Kunst des Vatermordes gewürdigt. Umso verwunderlicher ist die implizite Akzeptanz des Textes als zeithistorisches Dokument, wo er über Selbstaussagen des Autors hinausgeht. Der wiederum hat das Fiktionale seines Textes ausdrücklich hervorgehoben, was auch nicht dadurch relativiert wird, dass er es geschehen lässt, als vermeintlich authentischer Zeuge präsentiert zu werden. Entscheidende Personen des Romans, die mit ihren bürgerlichen Namen Objekt seiner teils obszönen Phantasmagorien wurden, haben erfolgreich gegen die Verbreitung des Textes geklagt. Wo Florian mithin Zeitzeuge wäre, ist seine Verlässlichkeit gerichtsnotorisch vom Tisch. Warum also gilt sein Text einigen Historikern gerade in jenen Teilen, in denen er weder Zeitzeuge noch Zeitgenosse ist, überhaupt als Quelle? Ist es die nachhaltige Verlockung des Skandalösen? Sohn stürzt Vater vom Sockel? Tatsächlich war der Skandal nicht verursacht durch die Art und Weise, wie er schrieb, noch durch das, was er schrieb. Einzig die Zuschreibung seiner Phantasien zu realen, ja lebenden Menschen sorgte für Aufregung. Die selbstgewählte Rolle als Tabubrecher indes war zu dürftig ausgestattet, die Aufregung, die er der Langeweile der Aufarbeitungsroutine entgegensetzen wollte, blieb kurzatmig.

Die Infamie seiner Verzerrungen versteckt sich zumeist im Schein abwägenden Räsonierens. Was im Falle der Zuchthausbriefe noch recht leicht zu durchschauen ist – und das den Nachlass Robert Havemanns betreuende und nach ihm benannte Archiv der DDR-Opposition wird in Kooperation mit dem Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen diese wie auch die Studentenbriefe demnächst vollständig publizieren –, scheint im Falle des Briefes vom 30. März 1933 komplizierter zu sein.

IV.

Schauen wir genau hin: Hier schreibt ein Sohn an einen Vater. Hinter dieser banalen Feststellung verbirgt sich eine Beziehung voller Spannungen zwischen dem Provinzzeitungsredakteur Hans Havemann und seinem ihm intellektuell bereits zu diesem Zeitpunkt weit überlegenen Sohn Robert, zwischen dem pekuniär bis zur Erpressung operierenden Finanzier und dem mittellosen und zugleich bedürftigen, also abhängigen

Robert Havemann, Ende der 1920er-Jahre (© Robert-Havemann-Archiv)

Studenten, zwischen dem bildungsbürgerlichen Freund der Künste und der Künstler (darunter, wie schon erwähnt, auch der jüdischen) und dem dieser Kultur entstammenden jungen Wissenschaftler, den sein politisches Engagement inmitten der heftigen Konfrontationen der Weltstadt Berlin nicht nur an die Seite einer ihn faszinierenden Kommunistin, sondern auch auf die Seite der Kommunisten gezogen hatte. Der Vater droht, seinem Sohn die unverzichtbare finanzielle Unterstützung zu entziehen, wenn dieser nicht Finger und Herz von der kommunistischen Parteinahme und der militanten Freundin lasse. Die Angebetete hatte den Liebenden derweil schon verlassen, sein Engagement für den Kommunismus indes war geblieben. Genossen der Ex-Freundin baten ihn, einem illegalen Komintern-Emissär Quartier zu geben, das Havemann aus Überzeugung wie aus Verlegenheit über das entgegengebrachte Vertrauen auch stellte. Der illegal untergebrachte und verköstigte bulgarische Kominternmann hieß Vasil Tanev. Als der das illegale Quartier bei Havemann verließ, um nach dem Reichstagsbrand Kontakt mit seinen Genossen Georgi Dimitroff und Dimitar Popov aufzunehmen, wurde er unter dem Vorwurf der Brandstiftung verhaftet und angeklagt.

In dieser Situation droht Vater Hans erneut mit der Streichung der finanziellen Unterstützung, falls Sohn Robert seine kommunistischen Anwandlungen nicht beende und sich politisch wohlverhalte. Wir besitzen nicht die Briefe des Vaters. Auf ihren Inhalt können wir nur aus den Antworten des Sohnes und den Erinnerungen von Zeitzeugen schließen (zu denen der Enkel Florian, Geburtsjahr 1952, schwerlich zählt). Was politisches Wohlverhalten bedeutete, lebte Vater Hans ihm vor. Halb lässt er sich von der "nationalen Erhebung" einwickeln, halb schließt er sich ihr an und tritt opportunistisch in die NSDAP ein. Ein vom Horror vor dem kommunistischen Chaos getriebener Liberaler, dessen politisches Gewissen auf dem Feld der Märzgefallen dahinsank: Es würde schon nicht so schlimm kommen. Die antisemitischen Hitzköpfe der SA würden bald wieder unter Kontrolle genommen werden; das entgleiten zu lassen könne sich die neue Regierung nicht leisten, weil sie sich international blamieren würde. Man könne Hitler nicht für den Pöbel in seiner Bewegung schelten.

Die Haltung des Vaters war in dieser Zeit keineswegs randständig: "Die Verfolgungen sind meiner Meinung nach stark übertrieben worden. Zum großen Teil das Werk junger Burschen, denke ich. Und ich glaube, sie waren in drei oder vier Tagen beendet. […] ich bin überzeugt, […] daß Hitler für die ihm zugeschriebenen Abscheulichkeiten nicht verantwortlich ist." So kommentierte Otto Hahn der amerikanischen Presse gegenüber, was an terroristischen Begleiterscheinungen der "Machtergreifung" die internationale Öffentlichkeit erschütterte. Hahn war im fernen Nordamerika ohne Möglichkeit, die Realitäten in Augenschein zu nehmen. Hans Havemann trat der NSDAP hingegen in Bielefeld bei. Die Tage zwischen Reichstagswahl am 3. März und Stadtverordnentenwahl am 12. März waren von Übergriffen Bielefelder Nazis auf Sozialdemokraten, Kommunisten und Gewerkschafter gezeichnet. Zeitungen seiner Stadt berichteten, wie SA und SS am 9. März 1933 auf dem Schillerplatz die Fahnen der Republik und der Sozialdemokratie verbrannten. Der Geist der "neuen Ordnung" zeigte sich für den Bildungsbürger und Redakteur Hans Havemann am folgenden Tage: Jetzt brannten auch in Bielefeld Bücher. Was wollte Vater Hans in dieser Partei, während er seinem Sohn Robert den Umgang mit Kommunisten verbot? Robert antwortete auf dieses Pharisäertum mit giftigem Sarkasmus, das liberale NSDAP-Mitglied Hans durch die Übernahme des nationalsozialistisches Radikalismus verbal in die Mördergrube seiner neuen politischen Heimat stoßend: "Ob es gelingen wird, den Juden ihre unrechtmäßigen Privilegien zu entreißen? Schließlich ist der Russe sogar mit der 'Bourgeoisie' in seinem Lande fertig geworden, ohne dass das Ausland ihn erfolgreich hätte boykottieren können. Ich glaube, dass dies der nationalen Bewegung in Deutschland mit der nötigen eisernen Energie auch in Bezug auf die Juden gelingen wird."

Hier finden sich gleich zwei giftig gegen die spießbürgerlich geringgeschätzte terroristische Dimension der NS-Herrschaft gerichtete Spitzen: Erstens werde sich die NSDAP um das Echo der zivilisierten, bürgerlichen Welt auf ihre barbarischen Akte keinen Augenblick lang scheren, und zweitens beschränke sich deren Ignoranz bürgerlicher Respektabilität nicht auf die Entrechtung ihrer politischen Gegner in KPD und SPD, sondern richte sich überdies bereits jetzt besonders brutal gegen den – nach welchen Kriterien auch immer – als jüdisch definierten Teil des deutschen Volkes. Diese beiden Aspekte dürften Hans Havemann durchaus nicht behagt haben, selbst im Augenblick seines eher opportunistischen Parteieintritts. Mit ihrer Hervorhebung konnte Robert, die Motive seines Vaters gleichermaßen antizipierend wie verachtend, diesen verletzen und zugleich zur Fortsetzung finanzieller Unterstützung zwingen. Denn eine Zurückweisung der NS-getränkten Plattitüden hätte Vater Hans nur um den Preis NS-feindlicher, zumindest aber kritischer Argumente begründen können. Dazu wäre er in diesem Augenblick nicht in der Lage gewesen, ohne sich des eigenen politischen Opportunismus schuldig bekennen zu müssen.

Ist denn der absichtsvoll gesetzte Kontrast zwischen der bildungsbürgerlich humanistischen Atmosphäre des Havemannschen Elternhauses und dem blutigen Ton des nun folgenden Satzes zu übersehen, mit dem Sohn Robert die politische blinde Ignoranz des Terrors der ersten Stunde dem Vater schreiend als Zustimmung zum Verbrechen vorbuchstabiert? – Nicht die gutbürgerliche, von Hans Havemann wohl geteilte Erwartung, Hitler werde die Exzesse seiner wildgewordenen Schlägertrupps wieder zügeln, sondern: "Deutschland erwartet doch heute von Hitler, dass er sein gegebenes Wort auch einlösen wird, auch wenn es Köpfe kosten sollte."

Und nun setzt Robert Havemann zu seiner von Götz Aly als typischen Ausdruck des Antisemitismus zitierten Proportionsrechnung an. Er rechnet den Antisemitismus der Partei von Vater Hans in die Realität seines Studiums um. Dem Vater, der großen Wert auf den Fleiß und die Effektivität der wissenschaftlichen Arbeit des Sohnes legt, erklärt er, in seinem Institut gebe es "weit über 50% Juden […], d. i. die 50-fache Menge, als erlaubt sein sollte". Man möge die Konsequenzen bedenken: Kein einziger seiner Lehrer, von deren Bedeutung für die Ausbildung des Sohnes auch Vater Hans überzeugt war, wäre geblieben. Robert Havemanns Promotion ohne die Doktorväter Herbert Freundlich und Georg Ettisch – unmöglich.

Es bleibt die These, auf die Aly in seinem Vortrag abhebt, selbst dann nicht überzeugend, wenn der von ihm zitierte Text Havemanns dessen eigene Auffassungen wiedergegeben hätte: Die Verdrängung seiner jüdischen Lehrer hätte ihm keinen Aufstieg erleichtert, sondern nur eine Verschlechterung der Lehre eingebracht. Es war nicht die Spekulation auf die freiwerdenden Lehrstühle, sondern die qualifizierte Fortsetzung seiner Studien, um die Robert Havemann fürchtete, als Fritz Haber, Herbert Freundlich und Michael Polanyi ihr Gehen ankündigten.

Im folgenden Brief an den Vater wird das noch deutlicher: "Haber, Freundlich, Polanyi usw. werden ja nun alle gehen und die Zukunftsaussichten für die Deutsche Kolloidchemie, die bisher fast ausschließlich von Juden betrieben wurde, sind recht düster. Man weiß bei uns jedenfalls nicht, wer als kolloidchem[ischer] Nachfolger Freundlichs in Frage kommt." Und falls Aly selbst hier nicht zu erkennen vermag, wie Havemann die Zustimmung zum Programm der Nazis ad absurdum führt, möge er einen Blick in den Brief vom 14. Juli 1933 werfen, in dem Sohn Robert dem misstrauischen Vater Hans über den Fortgang der sich ihrem erfolgreichen Ende nähernden Studien mitteilt: "An Vorlesungen habe ich in diesem Semester nur belegt: Philosophie der Gegenwart, von Köhler."

Nun war aber der Philosoph und Psychologe Wolfgang Köhler, Mitbegründer der Gestaltpsychologie, einer der wenigen deutschen Professoren, die 1933 öffentlich gegen die rassistische Politik des NS-Regimes protestierten. Seine Artikel in der "Deutschen Allgemeinen Zeitung" trugen ihm mehrfach Boykottaufrufe der NS-Studenten gegen seine Vorlesungen und Forderungen nach Schließung des von ihm geleiteten Psychologischen Instituts ein. Am 22. August 1935 gab er seinen Lehrstuhl in Berlin auf und emigrierte in die USA. Von Köhler war auch Havemanns Freund Alfred Sommer noch im Februar 1934 promoviert worden, bevor er Deutschland für immer verließ.

Götz Aly zitiert indes nicht jenen Satz aus dem Sohnesbrief vom 31. März 1933, der scheinbar im gleichen antisemitischen Naziduktus unmittelbar an die nicht fortgeführte Bemerkung über den Anteil von Juden im Institut anschließt: "Aber noch eins wollte ich Euch bitten, was mit der Politik zusammenhängt. Ich möchte in dieser Zeit nicht weiter unangemeldet in Berlin wohnen. Ich wohne doch hier in der Wohnung eines Juden, eines ehemalig russischen sogar und man kann womöglich in eine ekelhafte Lage kommen, denn wie sollte ich einen glaubwürdigen Grund für mein unangemeldetes Wohnen angeben können. Schickt mir also bitte umgehend meine Abmeldung, damit ich mich hier anmelden kann."

Die "ekelhafte Lage", von der er hier spricht, hebt nun keinesfalls auf die Nähe seines – Havemann verkneift sich zu erwähnen: kommunistischen – Vermieters Jakob Gingold ab, sondern auf eine sehr reale, dem Vater freilich vorenthaltene und mit der Politik zusammenhängende Gefahr: Havemann befürchtete, wegen der Unterbringung Vasil Tanevs von der Reichstagsbranduntersuchungskommission vernommen zu werden. Das sollte wenige Wochen später auch geschehen. Die Legalisierung seiner Wohnverhältnisse war daher in mehrerer Hinsicht dringend geboten. Der politischen Polizei gegenüber war die eigene Ahnungslosigkeit unter korrekten Meldeverhältnissen leichter vorzuspielen wie auch der Vermieter Gingold aus der illegalen Quartiermacherei herauszuhalten. Wie sollte er seinem Vater die plötzliche Eile für eine Ummeldung erklären, ohne Misstrauen zu wecken? Der Brief, in mehrerlei Hinsicht geschrieben in höchster Not, war, wie Harold Hurwitz vollkommen treffend festhielt, "Teil seiner Tarnung. Er täuschte eine nationale Gesinnung vor."

V.

Tatsächlich war Robert Havemann radikaler Gegner des Nationalsozialismus. Und er war das von Anfang an. Er nahm am Widerstand bereits in den ersten Stunden der Errichtung des Regimes teil: als unabhängiger, eigenständig denkender Kommunist, als Mitglied der linkssozialistischen Untergrundgruppe "Neu Beginnen", in der seine naturwissenschaftlichen Kenntnisse und Fähigkeiten von Walter Loewenheim, Richard Löwenthal, Karl B. Frank, Georg Eliasberg, Francis Carsten, Kurt Schmidt, Gerhard Bry – um nur die Namhaftesten zu nennen, mit denen er in Kontakt stand – hoch geschätzt wurden. In dieser, zwischen KPD und SPD stehenden Organisation, die mit verdeckter politischer Einflussnahme die beiden großen Parteien zum gemeinsamen Kampf gegen die Gefahr des Nationalsozialismus bringen wollte, erlernte Havemann auch die Regeln konspirativen Arbeitens, noch bevor sozialistisches Engagement durch die Regierung Hitlers in die Illegalität gezwungen wurde.

Wie diese, Havemanns Biografie, seine Weltsicht und sein politisches Engagement nachhaltig prägende Zugehörigkeit aus dem Blick geraten kann und nur jene, seine legale Position sichernden, scheinbar dem NS-Regime gegenüber loyalen Äußerungen ins Gewicht fallen, ist schwer nachvollziehbar. Reinhard Rürup bewertete im Gedenkbuch für die verfolgten Wissenschaftler der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft das vermeintlich antisemitische Quellenmaterial Robert Havemanns sehr zurückhaltend, doch die Unkenntnis der nicht zu seinem wissenschaftshistorischen Forschungsthema gehörenden politischen Betätigung Havemanns führte ihn zu der absurden Bemerkung, es deute "nichts darauf hin", "daß Havemann zu diesem Zeitpunkt in prinzipieller politischer Opposition zu den neuen Machthabern stand". Dass dies an der legalen Oberfläche seiner Existenz der Fall war, lag im Wesen der Konspiration, die Havemann in den "Kon"-Gesprächen der Schulungskurse von "Neu Beginnen" erlernt hatte. Hierzu zählte übrigens auch, dass es im Interesse der Sicherung der legalen Position eines Widerstandskämpfers liegen konnte, einen anderen Nazigegner zu belasten – vorausgesetzt, dass sich dieser bereits außerhalb des Zugriffs der Gestapo befand. Insofern ist auch die Kontroverse über die Laborgeräte Herbert Freundlichs, von denen über ein Jahr später, im Oktober 1934, ein NS-Wissenschaftsoffizieller behauptet, Havemann habe eine "echt jüdische Klü[n]gellei" aufgedeckt, als er im Sommer 1933 ihre Verschiffung ins englische Exil Freundlichs bekanntmachte, Teil einer politischen Camouflage. Die Erregung darüber konnte dem in England befindlichen Freundlich nicht mehr schaden, Havemann jedoch vom Geruch befreien, "politisch unzuverlässig" zu sein. Auch wenn Havemann im Kontext der Auseinandersetzungen am Kaiser-Wilhelm-Institut für physikalische Chemie und Elektrochemie mit der ihm nachgesagten Aktion nicht sonderlich glücklich operiert hatte, hat er niemanden denunziert, der den Nazis zu diesem Zeitpunkt noch greifbar gewesen wäre.

Alys Auffassung, dass Havemanns Brief an den Vater vom 31. März 1933 als "typisch für die seinerzeit vorherrschende Stimmung erscheint", wäre allenfalls insofern zu begründen, als Havemann, gerade weil er nicht die eigenen, sondern fremde Auffassungen wiedergab, diese gleichermaßen auf ihren wesentlichen Ausdruck brachte. Die ihm fremden Gedanken konnte er genauer beobachten und in ihrer Stumpfsinnigkeit reproduzieren, als wenn er eigene Empfindungen frei von subjektiven Färbungen und Besonderheiten hätte niederschreiben sollen. Tatsächlich musste er bloß die Schlagzeilen des "Völkischen Beobachters" ein wenig auf die Situation seines Instituts applizieren. Wichtiger war ihm das Verdecken der eigenen Position, verbunden mit der Provokation des Vaters in dessen kurzsichtigem Opportunismus.

Havemann setzte die Aktivitäten im Widerstand, zu der die Hilfe für jüdische Freunde und verfolgte Juden, die er zuvor nicht gekannte hatte, selbstredend zählte, auch fort, als die Gruppe "Neu Beginnen" von der Gestapo weitgehend zerschlagen worden war. "Typisch für die seinerzeit herrschende Stimmung" des Antisemitismus scheint mir im Kontext der Biografie Robert Havemanns daher eher der Satz Roland Freislers in der Begründung des Todesurteils gegen ihn, Georg Groscurth, Paul Rentsch und Herbert Richter zu sein: "Wie schamlos die Gesinnung der vier Angeklagten ist, ergibt sich auch daraus, daß sie geradezu systematisch illegal lebende Juden unterstützten, ja sogar mästeten; aber nicht nur das, sie verschafften ihnen sogar falsche Ausweise, die sie vor der Polizei tarnen sollten, als wären sie nicht Juden, sondern Deutsche."

Wer nur den von Aly zitierten Brief Havemanns liest, mag zu der Auffassung kommen, dass dessen Deutung zuträfe. Allein dieser laienhaften Deutung setzt die historische Wissenschaft die Quellenkritik entgegen. Sie ist der Dienst, den professionelle Historikerinnen und Historiker für die historisch Interessierten leisten. Es mag dem belletristen Enkel gestattet sein, das Material, das er zerstückelt verwendet, gründlich zu missdeuten, um seiner umfänglichen Erzählung über den Vater eine besonders zweifelhafte Note zu geben. Eine Arbeit, die sich ausschließlich darauf stützt, kann man Historikern des Formats von Götz Aly oder Reinhard Rürup indes nicht unwidersprochen durchgehen lassen.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Der Tagesspiegel, 17.11.2007.

  2. Florian Havemann: Havemann, Frankfurt a. M. 2007, S. 7.

  3. Götz Aly, Knechtsinn und Freiheitsangst, in: Die Welt, 9.6.2012, Literarische Welt, S. 5; Deutschlandradio, 3.6.2012, 17.05 Uhr, Externer Link: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kulturfragen/1773363 [14.6.2012].

  4. Götz Aly, Warum die Deutschen? Warum die Juden? Gleichheit, Neid und Rassenhass – 1800 bis 1933, Frankfurt a. M. 2011.

  5. So implizit Götz Aly, explizit Reinhard Rürup, Schicksale und Karrieren. Gedenkbuch für die von den Nationalsozialisten aus der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft vertriebenen Forscherinnen und Forscher, Göttingen 2008, S. 98.

  6. Jens Jessen, In Hitlers Gesellschaft, in: Die Zeit, 6.6.2012, S. 59.

  7. Vgl. die detaillierte und weit in das Milieu der Familie ausgreifende Studie von Harold Hurwitz, Robert Havemann. Eine persönlich-politische Biographie, Bd. 1, Berlin 2012, S. 154–168.

  8. Vgl. seine Beschreibung der Atmosphäre im München des Jahres 1929: Manfred Wilke (Hg.), Robert Havemann: Ein deutscher Kommunist. Rückblicke und Perspektiven aus der Isolation, Hamburg 1978, S. 36.

  9. Vgl. die Beschreibung dieses Besuches im Brief Robert Havemanns an Alfred H. Sommer, 20.7.1978, Robert-Havemann-Gesellschaft Berlin (RHG), RH 22/1, Bd. 78, dok.: europäische ideen, Sondernr. Robert Havemann 100, 2010, S. 60f. Die Beschreibung der Veranstaltung ist allerdings zu vage, um sie einem konkreten Auftritt Hitlers zwischen Mai 1929 und Mai 1932 zuordnen zu können. Möglicherweise handelte es sich um eine der Wahlveranstaltungen am 3.12.1929, bei denen Hitler nach Auftritten in 18 anderen Kneipen kurz vor Mitternacht auch im Löwenbräukeller sprach: Vgl. Klaus A. Lankheit (Hg.), Hitler. Reden. Schriften. Anordnungen. Februar 1925 bis Januar 1933, Bd. 3/2, München u.a. 1994, S. 497, Anm. 1.

  10. Havemann an Sommer (Anm. 9).

  11. Vgl. u.a. Sommer an Havemann, 7.10.1978, RHG, RH 22/1, Bd. 78.

  12. F. Havemann (Anm. 2), S. 136f.

  13. Ebd., S. 177–181.

  14. Ebd., S. 113.

  15. Ebd., S. 133.

  16. Vgl. bereits zu dem "Embryo" des 1.000-Seiten-Textes (Florian Havemann, "Alle machen aus meinem Vater einen Fall", in: Der Spiegel, 30.10.1978) Karl Heinz Bohrer, Die drei Kulturen, in: Jürgen Habermas (Hg.), Stichworte zur "Geistigen Situation der Zeit", Bd. 2, Frankfurt a. M. 1979, S. 636–669.

  17. Florian Felix Weyh, der sich am intensivsten auf die literarische Qualität des Buches und seine historische Verortung in den Abhängigkeiten der literarischen Landschaft der Bundesrepublik einlässt, betont in seiner Besprechung des "Havemann" im DeutschlandRadio (Büchermarkt: "Buch und Boxkampf", 3.2.2008) ausdrücklich, "dass kein ernsthafter Historiker je eine Zeile davon als Quellenmaterial akzeptieren dürfte".

  18. Bernd Florath (Hg.), Robert Havemann. Neue biographische Studien und Materialien, Göttingen 2012 (i. Vorber.).

  19. Otto Hahn, Interview mit R. E. Knowles, in: Toronto Star Weekly, 8.4.1933, zit.: Ruth Lewin Sime, Otto Hahn und die Max-Planck-Gesellschaft. Zwischen Vergangenheit und Erinnerung, Berlin 2004, S. 9.

  20. Robert Havemann, Berlin, an Hans Havemann, Bielefeld, 31.3.1933, RHG, RH 1, Bd. 1.

  21. Vgl. Hurwitz (Anm. 7), S. 195–212.

  22. Ebd.

  23. Ebd. – Es sei nur am Rande vermerkt, dass diese Proportion eine absichtsvolle Übertreibung war.

  24. Brief v. 14.5.1933, ebd.

  25. Robert Havemann, Berlin, an Hans Havemann, 14.7.1933, RHG, RH 1, Bd. 1.

  26. "Er täuscht eine nationale Gesinnung vor". Harold Hurwitz zu den Vorwürfen gegen Havemann, in: Der Tagesspiegel, 24.11.2007, S. 6.

  27. Vgl. Richard Löwenthal, Ein Weg zum demokratischen Sozialismus. Kritischer Gruß an einen suchenden Einzelkämpfer, in: Hartmut Jäckel (Hg.), Ein Marxist in der DDR. Für Robert Havemann, München/Zürich 1980, S. 101–118; Gerhard Bry, Resistance. Recollections from the Nazi Years, West Orange N.J. 1979.

  28. Rürup (Anm. 5), S. 98.

  29. Freundlich hatte Deutschland bereits Ende Juli 1933 verlassen. Vgl. Margit Szölösi-Jancze, Fritz Haber, 1868–1934. Eine Biographie, München 1998, S. 655.

  30. Ebd., S. 670–674, zit. 671.

  31. Aly versetzt ihn in seiner Preisrede (Anm. 3) ebenso hartnäckig wie irrig an die Friedrich-Wilhelms-Universität.

  32. Urteil des Volksgerichtshofs gegen Havemann, Groscurth, Richter, Rentsch v. 16.12.1943, RHG, RH 043, Bl. 12.

Dr. phil., Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abt. Bildung und Forschung des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU), Berlin.