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Ein Ost-West-Dialog in Briefen | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? Ulrich Müthers Schalenbauten Medizinische Hochschulbauten als Prestigeobjekt der SED Transitautobahn Hamburg–Berlin Literaturjournal Aufarbeitung (10/2012) "Es geht nicht um Abrechnung ..." "Ein Ort, der zum Dialog anregt" Eckstein einer EU-Geschichtspolitik? Schwierigkeiten mit der Wahrheit Personelle Kontinuitäten in Brandenburg seit 1989 "Geschlossene Gesellschaft" Kulturelite im Blick der Stasi Experten für gesamtdeutsche Fragen – der Königsteiner Kreis Friedrich II. – Friedrich der Große Literaturjournal Deutsch-deutscher Literaturaustausch (8+9/2012) Eine gesamtdeutsche Reihe? Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? Literaturjournal Politische Bildung (6/2012) Antikommunismus zwischen Wissenschaft und politischer Bildung Subjektorientierte historische Bildung Geschichtsvermittlung in der Migrationsgesellschaft "Hallo?! – Hier kommt die DDR" Vergangenheit verstehen, Demokratiebewusstsein stärken Keine einfachen Wahrheiten Literaturjournal Sport (5/2012) Sportnation Bundesrepublik Deutschland? Marginalisierung der Sportgeschichte? Dopingskandale in der alten Bundesrepublik Hooliganismus in der DDR "Erfolge unserer Sportler – Erfolge der DDR" Literaturjournal Nachkrieg (4/2012) Jüdischer Humor in Deutschland Die SED und die Juden 1985–1990 "Braun" und "Rot" – Akteur in zwei deutschen Welten Kriegsverbrecherverfolgung in SBZ und früher DDR Die "Hungerdemonstration" in Olbernhau Eklat beim Ersten Deutschen Schriftstellerkongress Workuta – die "zweite Universität" Dokumentation: Die Rehabilitierung der Emmy Goldacker Kaliningrader Identitäten "Osten sind immer die Anderen!" 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Ein Ost-West-Dialog in Briefen

Hans Christange Klaus Stenzel Hans Christange und Klaus Stenzel

/ 14 Minuten zu lesen

Vor 30 Jahren ist die Berliner Mauer durch die friedliche Revolution gefallen, und im kommenden Jahr liegt die deutsche Wiedervereinigung 30 Jahre zurück. Das nehmen wir zum Anlass, um unseren Leserinnen und Lesern Einblick in einen privaten Ost-West-Briefwechsel zu geben, der seit 1996 bis heute andauert.

Hans Christange (l.) und Klaus Stenzel bei einer Lesung. (© Privat)

Im Jahr 1996 begannen wir, der DDR-Jurist Hans Christange aus Cottbus (Jahrgang 1934) und der Lehrer Klaus Stenzel aus Darmstadt und später Speyer (Jahrgang 1960), einen Briefwechsel. Dieser entwickelte sich zu einem leidenschaftlich geführten, kontroversen Ost-West-Dialog über nunmehr 23 Jahre. Er ist von konträren Sichtweisen auf die beiden deutschen Staaten sowie der äußerst unterschiedlichen Beurteilung der gesellschaftlichen Entwicklung seit 1989/1990 geprägt.

Angefangen hatte alles mit einem Bericht zu den Erlebnissen der Abiturientinnen und Abiturienten der Bert-Brecht-Schule in Darmstadt während ihrer Projektfahrt nach Magdeburg und den dortigen Austausch mit Gleichaltrigen, den ihr Lehrer Klaus Stenzel im April 1996 im Neuen Deutschland (ND) veröffentlichte. Die Lektüre des Berichts beschäftigte Hans Christange so sehr, dass er einen Antwortbrief an Klaus Stenzel schrieb. Beide Texte werden hier in Auszügen wiedergegeben. Einen weiteren Eindruck über die Ost-West-Auseinandersetzung vermitteln zwei Briefe aus dem Jahr 2008 sowie zwei E-Mails von 2016. Wir haben uns in all den Jahren in unserem Briefwechsel nichts geschenkt, aber wir sind dabei immer respektvoll miteinander umgegangen.

6./7. April 1996: Bericht von Klaus Stenzel zur Projektfahrt im ND

Fünf Jahre nach der Wiedervereinigung fuhr ich mit zehn Abiturienten der Bert-Brecht-Schule Darmstadt nach Magdeburg (…). Angeregt wurde die Fahrt durch einen Briefwechsel, den ich mit der Magdeburger Staatskanzlei führte. Ministerpräsident Höppner hatte uns zu einem Besuch nach Sachsen-Anhalt eingeladen. So fuhren wir Ende Januar 1996.

Auf den Straßen kaum noch Trabis

Eine Schülerin schreibt in ihrem Bericht: „Als sich unsere Gruppe um 7.30 Uhr traf, wusste keiner so genau, was auf ihn in den nächsten Tagen zukommen würde. Die Gesichter wirkten müde, aber auch gespannt. Schon im Zug machten wir uns eigene Vorstellungen, wie es dort im Osten wohl sein werde, wie sich die Partnerklasse uns gegenüber verhalten werde, ob eher freundschaftlich, oder eher abneigend. Wir hofften, dass die Ossis nicht ganz so voreingenommen gegenüber den Wessis sein würden, wie wir es aus zahlreichen Berichten in den Medien erfahren hatten.

Um 13:27 Uhr kamen wir in Magdeburg an. Es war eisig kalt. Die Straßenbahn, mit der wir fuhren, musste ihrem Aussehen nach ein Überbleibsel aus DDR-Zeiten gewesen sein. Ansonsten gab es nicht mehr viel von dem zu sehen, was mich an die ehemalige DDR erinnert hätte. Auf den Straßen fuhren die gleichen Autos wie bei uns auch (…). Ab und zu entdeckte man mal einen Wartburg oder Trabant, jedoch schien das Auto der DDR eine Rarität in seiner Heimat geworden zu sein.“ Sie ergänzt: „Schon während der Führung durch die Verhörsäle der Stasi, die mit allen Mitteln versucht hatte, ihre Opfer zum Sprechen zu bringen, bemerkte ich den Unterschied zwischen der Partnerklasse und uns. Die Reaktionen waren derart überraschend. Keiner von ihnen hat irgendeine persönliche Wertung über das Gesehene oder Gehörte in der Gedenkstätte abgegeben. Es schien nichts Neues für sie zu sein (…). Sie spielten die Stasi dermaßen herunter, so dass man sich fragt, warum dann der ganze Wirbel in den Medien?

Meinen Informationen nach musste die Stasi ein riesiger Machtapparat gewesen sein, der den Menschen überhaupt keine Privatsphäre erlaubte. Ich kann nicht verstehen – und ich glaube, keiner, der nicht in so einem System aufgewachsen ist, kann verstehen –, wie man sich als Mensch dort richtig frei und glücklich gefühlt haben kann (…). Es war genau das, was wir die ganze Zeit eigentlich gewollt hatten: Mit der Partnergruppe ins Gespräch zu kommen und ihre Meinung zum Thema Wiedervereinigung und den damit verbundenen Problemen zu hören. Uns interessierte auch, wie sie die Zeit vor der Einheit sahen.
Die Antworten auf unsere Fragen hauten uns fast um. Jemand behauptete doch tatsächlich, die DDR sei doch praktisch von der BRD annektiert worden. Viele fanden es schade, dass es keine Ostprodukte mehr zu kaufen gab. Andere trauerten ihrer Pionierzeit nach. Sie sind nach wie vor stolz darauf, ein Mitglied des Kollektivs gewesen zu sein. Denn in der DDR drehte sich alles ums Kollektiv, dort gab es noch eine echte Gemeinschaft. Alles, was man tat, tat man für das Volk. Aber im Westen denkt man nicht an die Gemeinschaft, sondern nur an das eigene Wohl. Im Westen herrscht doch die Ellenbogengesellschaft, denn jeder versucht mit allen Tricks, das Beste für sich herauszuschlagen, ohne Rücksicht auf Verluste. Da werden Freunde zu Feinden! In der DDR war ein solches Verhalten undenkbar. Das Kollektiv zählte und nicht der einzelne.

Da frage ich mich nur, warum es dann so viele Stasiakten gibt, wenn denn jeder mit jedem Freund war!? Denn wem konnte man in der DDR trauen? Nicht einmal den eigenen Verwandten! Wo ist da also der Unterschied zur Ellenbogengesellschaft? (…) Im Verlauf der Diskussion schilderten einige ihre Angst vor der Zukunft, viele Eltern von ihnen hatten den Job verloren, weil ihre Firmen aufgelöst wurden. Dann erzählten sie, dass ihre Eltern gerade mal 80 Prozent von dem Gehalt unserer Eltern erhielten, obwohl die Lebenshaltungskosten, außer der Miete, so hoch wie im Westen sind. Sie schimpften auf die Politiker, die ihnen damals kurz vor der Einheit noch das Gelbe vom Ei versprochen hatten, nichts wurde verwirklicht.“

Für mich als Politiklehrer waren die Tage in Magdeburg sehr aufschlussreich. Ich muss zugeben, dass ich diese Mauer in den Köpfen der Jugendlichen nicht erwartet hätte, doch sagt mir die Erfahrung auch, dass wir in Ost und West am Ball bleiben müssen, um die Differenzen abzubauen.

30. April 1996: Erster Brief von Hans Christange an Klaus Stenzel

Sehr geehrter Herr Stenzel, sehr geehrte Abiturientinnen und Abiturienten des Grundkurses Gemeinschaftskunde,

Ihren vor den Osterfeiertagen im ND abgedruckten Bericht über eine Projektfahrt nach Magdeburg habe ich mit größtem Interesse gelesen und er bewegt mich seither sehr. Den Umstand der Publizierung Ihrer Eindrücke im ND fasse ich dabei als eine Art Garantie für Ihre gute Absicht nach unvoreingenommener Dialogbereitschaft auf.(...) Es sind gerade die Befindlichkeiten der Menschen, die gegenseitig respektiert werden müssen, will man erfolgreich miteinander kommunizieren (…). Deutlich sind für mich Ihre Befindlichkeiten im Bericht zu spüren. So ist es mein Anliegen zu versuchen, diese Befindlichkeiten von uns Ostdeutschen deutlich zu machen, um Besinnung zu erreichen. Die Schablonen der Medien im Umgang mit uns „Ossis“ taugen wohl nichts für eine Verständigung oder gar für eine menschliche Annäherung. Wenn es um unsere Vergangenheit geht, sind die Schablonen nicht wesentlich anders als die des Kalten Krieges und es schmerzt, wenn man sie erlebt, glauben wir doch diese Zeiten hinter uns zu haben (…). Ich will Ihnen daher aus meiner Sicht meine Befindlichkeiten darlegen und bitte Sie sie ernst zu nehmen, wenn Sie denn objektiv sein wollen.

1. Ihre Episode mit der Straßenbahn als „Überbleibsel aus DDR-Zeiten“ (…). Ich kenne zwar nicht die Straßenbahnen in Magdeburg, wohl aber die von Cottbus, die teilweise auch sehr unmodern waren. Aber diese unmodernen Straßenbahnen hatten eines weiter gemeinsam: Man konnte mit ihnen für 0,15 bzw. 0,30 Mark der DDR durch die ganze Stadt fahren. Verständlich, dass die Menschen diese Nahverkehrsmittel sehr gerne und viel benutzten. Heute kostet eine Fahrt in der modernen Bahn, die man sich aber nicht aussuchen kann, 1,80 DM. Das ist ein Preis, der mich abhält sie heutzutage zu benutzen, also laufe ich lieber. Ihre Feststellung zur Straßenbahn spricht daher eine Seite unserer sozialen Sicherheit in der DDR und zwar negativ an, die insgesamt für uns immer mehr Langzeitwirkung entfaltet. Ihre Bewertung bewirkt aber, sicher ungewollt, dass Sie diese Lebenserfahrung völlig unterschätzen. Glauben Sie, der gegenwärtige Abbau des Sozialstaates im Gefüge der Bundesrepublik hat bei unseren Menschen nicht nur drastische Folgen, sondern auch bei denen, die 1990 CDU wählten, emotionale Ernüchterung gebracht.

2. Ihre Episode über die Bewertung der Trabis.(…). Ich selbst habe vier Trabanten gefahren und bezeichne diejenigen als Schwindler, die den westdeutschen Bürgern einreden wollen, sie hätten 20 Jahre auf ihren Trabi warten müssen. Derjenige, der einen fahren wollte, hat ihn auch gefahren. Allerdings gibt es eine andere Seite, die nicht mehr an die DDR erinnert. Das sind die platt gemachten Industriestandorte, die verschwundenen Arbeitsplätze. Das ist auch die fehlende Sicherheit vor Kriminalität und nicht nur auf den Straßen. Das ist die furchtbare Perspektivlosigkeit gerade der Kinder und Jugendlichen. Das gibt für sie keinen Grund für Freude und glücklich sein.

Nun aber zu dem eigentlichen Anliegen Ihres Besuches in Magdeburg (…). Sie wundern sich über die Zurückhaltung der Magdeburger in der Diskussion. Werden aber Emotionen und Erfahrungen geäußert, zerreden die Schüler sie und drücken aus, sie nicht akzeptieren zu können. Doch sicher, weil sie ihrer Vorstellungswelt nicht entsprechen. Wie anders kann sonst der Ausdruck verstanden werden, die Meinungen oder Antworten hätten sie „umgehauen“. Ich habe aus keinem Satz des Artikels entnehmen können, dass Sie auch nur einmal bereit gewesen wären, einen Standpunkt der Magdeburger zu akzeptieren. Sie erwarten aber, dass Ihre Vorstellungen akzeptiert werden sollen, die Sie über unsere Verhältnisse in der DDR nicht aus eigener Erfahrung machen konnten, sondern vor allem durch die Medien vermittelt bekamen. Das kann so nie etwas Vernünftiges werden.

Ein Beispiel dafür ist die „Stasi“ (…). Warum sollten die Magdeburger Schüler nicht ein besseres Gespür haben als außenstehende „Wessis“, wie Sie sich ja selbst, bitte ohne Vorwurf von mir, sehen. Ich war nicht bei der Stasi, muss aber sagen, ich hatte nie Furcht vor ihr. Es ist auch nicht übertrieben, wenn ich sage, dass ich in der DDR tatsächlich glücklich war. In jedem Fall glücklicher als heutzutage, wo ich so viel Elend in unserem Lande sehe, was es zu DDR-Zeiten nicht gegeben hat (…). Die Haltung der Magdeburger Abiturienten kann ich aus meiner Lebenserfahrung nur bestätigen und bin daher von deren Reaktionen nicht überrascht. Ein Erfolg der Exkursion wäre es schon, wenn das Abbauen von Vorurteilen so zu verstehen ist, dass Sie sich nicht ständig von negativen Vorstellungen über die DDR-Wirklichkeit vereinnahmen ließen. Mit freundlichen Grüßen Hans Christange

24. Mai 2008: Brief von Hans Christange

Lieber Klaus Stenzel, nun noch einige Bemerkungen zu dem interessanten Brief vom 21.05.08. Auf Ihre Frage nach meiner Meinung zu unseren Militärparaden zum 1. Mai will ich nur sagen, sie erfüllten mich mit Stolz, sah und sehe ich die NVA (Nationale Volksarmee, die Red.) doch immer als wichtigen Schutz für die Sicherheit der DDR an. Daran ändert auch nicht der Umstand etwas, dass ich natürlich froh gewesen bin, dass sie 1989 in den Kasernen blieb. Eine Entscheidung des Staatsrates, die heute von unseren Gegnern nach wie vor in ihrer Tragweite bewusst ignoriert wird, wenn es um die Beurteilung der DDR-Politik geht. Entgegen Ihrer Darstellung habe ich diese Paraden nicht als Drohung, sondern allenfalls als Warnung an die konterrevolutionären Imperialisten (ohne Anführungszeichen) betrachtet. Da diese Paraden die Macht der Arbeiterklasse zum Ausdruck brachten, kam übrigens auch nie der Gedanke auf (auch heute nicht), es könnte einen Widerspruch zum 1. Mai als Kampftag der Werktätigen geben. Dass das in der kapitalistischen BRD ganz anders zu beurteilen ist, liegt auf der Hand.

Was den Begriff „Anschluss“ der DDR an die BRD anbetrifft, so ist der Dissens zwischen uns offenkundig. Leise höre ich aus Ihrem Brief heraus, Ihnen wäre vielleicht die Grundlosung der DDR-Bürger bei den Demonstrationen im Herbst 89 „Wir sind das Volk“ auch angenehmer gewesen (wie mir ebenfalls) als die tatsächlich oktroyierte Losung „Wir sind ein Volk“. Es wird zwischen uns heute wohl auch keinen Dissens geben, dass diese populistische Losung im Wesentlichen Bluff und Betrug war und ist. Der Armutsbericht macht das sehr deutlich!!

Und Ihre Kritik an der sozialen Schieflage, die übrigens für unseren Briefverkehr durch Sie auch genauer thematisiert werden sollte, bekräftigt meine Vorstellung dazu. Und wenn Sie für diesen Anschluss gar die Neubildung der Länder in der DDR anführen, so wird deutlich, dass Sie einer falschen Logik folgen. Nicht die Länder haben sich (wurden) angeschlossen, sondern die DDR als bis dato selbstständiger Staat. Sie nennen nur den „Druck“ aus dem Osten. Aber die Gier der Konzerne und der Wirtschaft insgesamt nach unserem Volkseigentum, unseren Absatzmärkten und unseren Arbeitskräften scheint für Sie völlig neben der Sache zu liegen. Und eben da irren Sie sich mit Ihrer Gesamtbewertung der damaligen Lage.

Der Absatz zur militärischen Verteidigung der DDR einerseits und der fehlenden Situation in der BRD, sich verteidigen zu müssen, andererseits, ist doch sehr beredt. Ich stimme Ihrer Meinung voll zu, waren es doch stets die „besten Freunde“ der BRD und sie allerdings eingeschlossen, die die DDR in die jeweilige Situation brachte. Nie umgedreht! (…)

Mit herzlichen Grüßen aus Cottbus verbleibe ich wie immer Ihr Hans Christange

30. Mai 2008: Antwort von Klaus Stenzel

Lieber Herr Christange, es ist hier viel zu heiß!!! Dennoch möchte ich Ihnen heute zwischen Abiturvorbereitungen und Feierabend kurz zu einigen Themen erwidern wollen. Mit der Aussage „waren es doch stets die ‚besten Freunde‘ der BRD und sie allerdings eingeschlossen, die die DDR in die jeweilige Situation brachte. Nie umgekehrt!“ landen Sie einen echten Christange, wie er leibt und lebt!

Der Westen ist schuld, wer auch sonst! Dem Westen die Verantwortung des Scheiterns des real existierenden Sozialismus anzulasten, erscheint mir gelinde gesagt als ein politischer Irrweg, kannte ich Sie nicht schon gut genug, fügte ich noch das Adjektiv „infantil“ hinzu. Streng nach dem Motto: An meinen Fehlern sind immer die anderen schuld. Ich will nicht verhehlen, dass der Westen ein Interesse an der Schwächung des Stalinismus hatte, ja haben musste, weil das Volk in diesem System nichts zu sagen hatte.

Aber der Westen hat nie im Kreml angerufen, um militärische Interventionen gegen die jeweiligen Volksbewegungen zu verlangen. Diese Vorstellung ist doch einfach nur absurd. Moskau, Berlin, Prag, Budapest hätten auf ihre Völker hören sollen, und nichts anderes. Ich frage mich in diesem Zusammenhang immer wieder, welchen Stellenwert die Menschen in diesen Ländern hatten, wenn immer wieder gegen ihre Meinungen und Forderungen zugunsten eines sehr nebulösen, angeblich höheren Zieles vorgegangen wurde.

Herr Christange, ich liege nicht neben der Sache, was den Druck aus dem Osten 1989 anbelangt. Die Aktionen der westdeutschen Wirtschaft wurden doch zu diesem Zeitpunkt von den meisten DDR-Bürgern begrüßt. Solche Aussagen, wie „Kommt die DM nicht zu uns, gehen wir zu ihr“ aus dem Winter 1989/90, sind doch Zeugnis genug für ein Streben nach mehr Konsum und Wohlstand. Ich betone an dieser Stelle ausdrücklich, dass ich die Politik der Treuhand und das Wildostgehabe mancher westdeutscher Unternehmer verurteile.

Die Marktwirtschaft jedoch war und ist immer noch von der breiten Mehrheit der Ostdeutschen gewünscht. Im Übrigen weiß ich nicht so recht, Ihre oft in der ersten Person Plural gehaltene Diktion – hier zum Beispiel „unserem Volkseigentum“ – einzuschätzen. Sie meinen dies ehrlich und überzeugt. Ist diese Position jedoch mehrheitsfähig? Natürlich schafft der Kapitalismus eine soziale Schieflage, ich schrieb schon darüber. Die Tendenz ist leider die, dass es immer mehr Arme und weniger Reiche gibt, nicht nur im Osten, sondern auch im Westen, deswegen muss ein gesetzlicher Mindestlohn her, muss eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes her, muss eine spürbare Unterstützung von Familien mit Kindern her, muss ein dem der Menschenwürde entsprechendes Renteneinkommen her, und es muss – dieser Vorschlag meiner Partei (die SPD, die Red.) ist mir sehr sympathisch – eine Verringerung der Sozialabgaben her. Das sind die notwendigen Programme und bitte keine Versprechungen, die jährlich 155 Milliarden Euro kosten, von denen niemand weiß, woher sie kommen können. Dazu aber später mehr.

Zum „Fall“ Gysi und Stasi lassen Sie mich noch eine Anmerkung loswerden: Keineswegs ist dies eine Kampagne gegen die Linke, hat doch Manfred Stolpe ähnliches erlebt. Es wäre zu schön, um wahr zu sein, hätte es diese Stasi nie gegeben, so wäre uns auch diese Diskussion erspart geblieben. Die Existenz der Stasi hat allein die DDR zu verantworten. Herr Christange, der Westen hatte mit deren Einrichtung und Praktiken rein gar nichts zu tun. Zu Gysi zurückkehrend, lehne ich mich wieder einmal ganz entspannt zurück, wenn ich höre, dass er die Gerichte einschalten und die Vorwürfe überprüfen lassen will. Beim entspannten Zurücklehnen rufe ich Herrn Gysi sodann zu: Willkommen im Rechtsstaat BRD!!! Somit hat sich die Wiedervereinigung auch für ehemalige SED-Mitglieder gelohnt. Und jetzt beginnt es zu regnen, endlich!

Ich muss leider insistierend feststellen, dass Sie bezüglich Ihrer Anschlusstheorie irren. Das alte Grundgesetz zitierend untermauert meine Meinung, denn da hieß es in Art. 23 GG: „Dieses Gesetz gilt zunächst im Gebiete der Länder Baden und Württemberg-Hohenzollern (…). In anderen Teilen Deutschlands ist es nach deren Beitritt in Kraft zu setzen.“ Hier ging es nicht um den Beitritt eines souveränen Staates, sondern um den Beitritt souveräner Länder. Lieber Herr Christange, es ist doch wieder mehr geworden, trotzdem reicht es für heute. Morgen steht für Johannes das alles entscheidende Punktspiel gegen den Abstieg seiner Mannschaft VFR Speyer an. Da muss ich natürlich mit, hat er sich doch in seinem ersten Vereinsjahr recht gut entwickelt, vielleicht kommen nun doch die väterlichen Gene zum Tragen…!

Viele Grüße aus Speyer nach Cottbus sendet Ihnen Ihr Klaus Stenzel

31. Mai 2016: E-Mail von Hans Christange

Lieber Klaus,

hoffentlich hat euch das Unwetter nicht geschadet. Nun geht das Leben wieder seinen gewohnten Gang. Die Jugendweihe (von Christanges angeheirateter Enkeltochter, die Red.) ist sehr angenehm verlaufen und auch die Familienfeier hat gefallen (…). Ich verehre Margot Honecker nach wie vor, gerade weil sie sich treu geblieben war. Und nur das hohe Alter, wie das meiner Erna (Christanges erste Frau, die Red.) bei ihrem Tode, machte mir das Abschiednehmen leichter (…). Nun hat die taz ihren Artikel überschrieben: „Niemand war so verhasst“. Das lässt mich sehr kalt. Denn die DDR-Bürger, die sich hinter eine solche Aussage stellen, können niemals meine Freunde sein(…). Unter dem Beitrag zu Margot Honecker ist das Bild der Ministerin von der Leyen abgedruckt (…). Unserer Volksbildung und speziell ihrer Ministerin wird vor allem die Einführung der vormilitärischen Erziehung bei uns vorgeworfen. Fakt ist aber: Von der DDR ging nie ein Krieg aus – die von der Leyen lässt aber nicht nur einen Krieg führen. Sie ist für sehr viel persönliches Unglück junger Deutscher persönlich verantwortlich, die traumatisiert aus den Kriegseinsätzen kommen. Margot Honecker hat saubere Hände, die die von der Leyen trotz, oder wegen ihrer Hände nicht haben kann. Lieber Klaus, ich schrieb, wie es in meinem Herzen empfinde.

Mit herzlichen Grüßen aus dem vom Wetterunheil verschonten Cottbus Hans

25. Juni 2016: Antwort-Mail von Klaus Stenzel

Lieber Hans, (…) Einer Politikerin wie Margot Honecker zu hofieren, die zum Beispiel durch die Einführung des sogenannten Wehrkundeunterrichts Kinder und Jugendliche zu militarisieren beabsichtigte, ist meiner Ansicht nicht nachzuvollziehen. Bei uns im Westen hingegen wurden Kinder und Jugendliche zu Kritikfähigkeit und nicht zum Krieg spielen erzogen! In guter Erinnerung denke ich hierbei an die vielfältigen Aktionen der Friedensbewegung in den achtziger Jahren und gleichzeitig an meine Teilnahme an diesen. Waffen und Panzer gehören nicht in die Schule beziehungsweise in die Hände von Kindern und Jugendlichen!! Zum Vergleich zwischen M. Honecker und Frau von der Leyen fällt mir nur ein Fragezeichen ein, da ich nach wie vor der Meinung bin, dass die Bundesrepublik keinen Angriffskrieg führt. Und die Äußerung M. Honeckers, dass die Opfer der Berliner Mauer selbst schuld seien, erachte ich immer noch als zynisch (…).

Lieber Hans, ich grüße vielmals aus Speyer nach Cottbus Klaus

Fazit nach 23 Jahren

Unser Briefwechsel zeigt, dass wir unsere Geschichte persönlicher Annäherung zwar als ungewöhnlich, jedoch als optimistisch ansehen. Nach dem ersten persönlichen Treffen im September 2010 entwickelte sich die Möglichkeit, gemeinsame Lesungen durchzuführen. Diese liefen ebenso kontrovers in Ost- und Westdeutschland ab. Sie gaben uns aber die Sicherheit, den Weg des Austausches von gegensätzlichen Standpunkten als einen Weg anzusehen, der, ähnlich der Denkweise von Egon Bahr, zu einem Wandel durch Annäherung führen kann. In den nunmehr 23 Jahren regelmäßigen Briefwechsels wurde auch deutlich, dass es Schnittmengen zwischen uns gibt, was die Zukunft unseres Landes angeht: Dieses reiche Land muss sozialer werden und es muss den (neo)faschistischen Tendenzen mit aller Kraft etwas entgegengesetzt werden, um unsere freiheitliche demokratische Grundordnung zu bewahren. Wir leben nun seit gut 30 Jahren in einem Land und brauchen nötiger denn je ein gesamtdeutsches und respektvolles Gespräch. Bleiben werden nicht nur die zwei Bücher des Briefwechsels unter dem Titel „Ost-West Denkstrukturen“, bleiben werden auch die gewachsenen persönlichen Beziehungen gegenseitiger Achtung, die es weiterhin zu pflegen gilt.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Hans Christange/Klaus Stenzel, Ost-West Denkstrukturen – Ein Briefwechsel zwischen Brandenburg und Hessen/Rheinlandpfalz Band 1 (2009), Band 2 (2013), Nora-Verlagsgesellschaft Dyck & Westerheide, Berlin.

  2. Christange/Stenzel, Ost-West Denkstrukturen, Band 1, S. 11ff.

  3. Ebd., S. 15ff.

  4. Christange/Stenzel, Ost-West Denkstrukturen, Band 2, S. 80ff.

  5. Ebd., S. 82ff.

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wurde 1934 in Berlin-Karlshorst geboren. Bereits mit 13 Jahren interessierte er sich für die neugegründete Freie Deutsche Jugend (FDJ) und wurde Mitglied. Nach erfolgreichem Jurastudium an der Humboldt-Universität zu Berlin wurde er zum Staatsanwalt ernannt. Christange war seit 1965 in Cottbus in der Bezirksbehörde als Staatsanwalt für Gesetzlichkeitsaufsicht in den Rechtsgebieten Arbeits-, Zivil-, Familien- und Verwaltungsrecht tätig. Nach der Wiedervereinigung wurde er 1991 „abgewickelt“, da er als Staatsanwalt nicht mehr geeignet war. Bereits 1952 trat Christange in die SED ein und ist heute Mitglied in der Partei die Linke.

wurde 1960 in Berlin (West) geboren. Er hat an der Freien Universität studiert und war von 1994 bis 2000 Gymnasiallehrer für Deutsch und Politik an der Bertolt-Brecht-Schule in Darmstadt. Seitdem ist er am Staatlichen Pfalz-Kolleg in Speyer tätig. Seit 1984 ist Stenzel Mitglied der SPD. Er will über den „westdeutschen Tellerrand“ schauen und ist daran interessiert, die Annäherung zwischen Ost- und West zu fördern.