Themen Mediathek Shop Lernen Veranstaltungen kurz&knapp Die bpb Meine Merkliste Geteilte Merkliste PDF oder EPUB erstellen Mehr Artikel im

Hat da jemand „Freiheit“ gerufen? Zur Verteidigung eines guten Wortes | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Alltag, Gesellschaft und Demokratie Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief Deutsche Putschisten Thüringen als Muster-Gau? Wie die Mitte der Gesellschaft verloren ging "Nahezu eine Bankrotterklärung" „Bei den Jungen habe ich Hoffnung“ Der lange Weg nach rechts Übersehene Lehren für die Bundestagswahl 2025 Provinzlust - Erotikshops in Ostdeuschland Turnschuhdiplomatische Bildungsarbeit Ostdeutsche „Soft Power“ Abschied von der zivilen Gesellschaft? "Die DDR wird man nie ganz los" Von Nutzen und Nachteil der Brandmauer Disruption. Die Revolution der Erschöpften Wie Weimar ist die Gegenwart? Eine Zäsur für die deutsche Demokratie? „Der Erfolg der Linken zeigt, wie es gehen kann“ Zeitenwende 2.0 Die Post-Wagenknecht-Linke Staatskapazität statt Sündenböcke "Dann muss ich eben selbst Milliardär werden"  Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 32 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung in die bpb: 75 Jahre Bundesrepublik Zu selbstzufrieden? Eine Phantomgrenze durchzieht das Land Noch mehr Mauer(n) im Kopf? Überlegenheitsnarrative in West und Ost Mehr Osten verstehen Westkolonisierung, Transformationshürden, „Freiheitsschock“ Glücksscham "In Deutschland verrückt gemacht" The Rise of the AfD - a Surprise? Der Osten: Ideen und Macher? Noch immer "Bürger zweiter Klasse"? Hat da jemand „Freiheit“ gerufen? Zur Verteidigung eines guten Wortes Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Büchererverbrennungen am 10. Mai 1933: Nicht nur in Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Die Stasi und die Bundespräsidenten Das Einheits-Mahnmal Bodesruh D und DDR. Die doppelte Staatsgründung vor 75 Jahren. Chinas Rettungsofferte 1989 für die DDR Wessen wollen wir gedenken? 1949: Ablenkung in schwieriger Zeit 1949: Staatsgründung, Justiz und Verwaltung 1949: Weichenstellungen für die Zukunft Walter Ulbricht: Der ostdeutsche Diktator Die weichgespülte Republik - wurden in der DDR weniger Kindheitstraumata ausgelöst als im Westen? Friedrich Schorlemmer: "Welches Deutschland wollen wir?" Vor 60 Jahren: Martin Luther King predigt in Ost-Berlin Der Händedruck von Verdun Deutsche Erinnerungskultur: Rituale, Tendenzen, Defizite Die große Kraft der Revolution. Kirche im Wandel seit 1990. "Alles ist im Übergang" Das Mädchen aus der DDR Die Todesopfer des Grenzregimes der DDR Die Kirchner-Affäre 1990 Der Weg des Erinnerns „Manche wischen das weg, als ginge es sie gar nichts an“ Maßstabsetzend Die nächste Zeitenwende "Gegner jeglicher geistigen Bevormundung" Wenn die Vergangenheit nie ruht „Sie verhandeln über ein Volk, das nicht mit am Tisch sitzt“ Christoph Hein: "Die DDR war ideologisch, wirtschaftlich und politisch chancenlos" Das Bild der DDR von Konrad Adenauer und Willy Brandt im Kalten Krieg Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Vor 35 Jahren: Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Der Maulwurf des BND: „Die Karre rast auf die Wand zu“ Der lautlose Aufstand Wem gehört die Friedliche Revolution? Verschiedene Sichten auf das Erbe des Herbstes 1989 „Und die Mauern werden fallen und die alte Welt begraben“ Im Schatten von Russlands Ukrainekrieg: Der Zwei-plus-Vier-Vertrag in Gefahr? Der Zwei-plus-Vier-Vertrag: Die Stufen der Einigung über die Einheit Der Wendepunkt Das Ende der Stasi vor 35 Jahren Der Zauber des Anfangs Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 80 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ "Schon im 3. Weltkrieg?" „Die Logik des Krieges führt zu keinem positiven Ende“ "Bitte wendet euch nicht von uns ab". Zwei Hilferufe aus Belarus Nach 1000 Tagen bitterem Krieg Russische Frauen im Widerstand Doppeldenken als soziale adaptive Strategie Belarus. Terra Incognita "Siegfrieden" „Die Deutschen sind die Düpierten“ Die Stunde Europas. Bloß wie? Ein Leben, zwei Mal Flucht Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Alle Porträts im Überblick Redaktion Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Vom Zwangsleben unter Anderen Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration und Wohnungsbau. Geschichte und Aktualität einer besonderen Verbindung am Beispiel Stuttgart-Rot Das Musterhaus Matz im Freilichtmuseum Kiekeberg Orte des Ankommens (I): Architekturen für Geflüchtete in Deutschland seit 1945 Asylarchitekturen zwischen technokratischer Kontrolle und Selbstbestimmung Tor zum Realsozialismus: Das Zentrale Aufnahmeheim der DDR in Röntgental Alternative Wohnprojekte mit Geflüchteten „Bereits baureif.“ Siedlungsbau der Nachkriegszeit auf dem ehemaligen Konzentrationslagergelände in Flossenbürg Das ehemalige KZ-Außenlagergelände in Allach – ein vergessener Ort der (Nach-) Kriegsgeschichte Neugablonz - vom Trümmergelände zur Vertriebenensiedlung Räume der Zuflucht – Eine Fallstudie aus Lagos, Nigeria "Sie legten einfach los". Siedler und Geflüchtete in Heiligenhaus "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Warum ist das Grundgesetz immer noch vorläufig? "Ein Beitrittsvertrag, kein Vereinigungsvertrag" „Miteinander – Füreinander. Nie wieder gegeneinander“ Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Wo Kurt Barthel und Stefan Heym wohnten „Eine konterrevolutionäre Sauerei“ Die radix-blätter - ein besonderes Medium der Gegenöffentlichkeit in der DDR Wut und Zweifel: Erinnerungsbilder für die Zukunft „Wir wollten nicht länger auf Pressefreiheit warten“ Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ Pionierinnen im Fußball – Von der Produktion auf den Platz Vertragsarbeiterinnen in der DDR Gleichberechtigung in heterosexuellen Partnerschaften in der DDR Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Neuer Oststolz? Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? Ulrich Müthers Schalenbauten Medizinische Hochschulbauten als Prestigeobjekt der SED Transitautobahn Hamburg–Berlin Literaturjournal Aufarbeitung (10/2012) "Es geht nicht um Abrechnung ..." "Ein Ort, der zum Dialog anregt" Eckstein einer EU-Geschichtspolitik? Schwierigkeiten mit der Wahrheit Personelle Kontinuitäten in Brandenburg seit 1989 "Geschlossene Gesellschaft" Kulturelite im Blick der Stasi Experten für gesamtdeutsche Fragen – der Königsteiner Kreis Friedrich II. – Friedrich der Große Literaturjournal Deutsch-deutscher Literaturaustausch (8+9/2012) Eine gesamtdeutsche Reihe? Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? Literaturjournal Politische Bildung (6/2012) Antikommunismus zwischen Wissenschaft und politischer Bildung Subjektorientierte historische Bildung Geschichtsvermittlung in der Migrationsgesellschaft "Hallo?! – Hier kommt die DDR" Vergangenheit verstehen, Demokratiebewusstsein stärken Keine einfachen Wahrheiten Literaturjournal Sport (5/2012) Sportnation Bundesrepublik Deutschland? Marginalisierung der Sportgeschichte? Dopingskandale in der alten Bundesrepublik Hooliganismus in der DDR "Erfolge unserer Sportler – Erfolge der DDR" Literaturjournal Nachkrieg (4/2012) Jüdischer Humor in Deutschland Die SED und die Juden 1985–1990 "Braun" und "Rot" – Akteur in zwei deutschen Welten Kriegsverbrecherverfolgung in SBZ und früher DDR Die "Hungerdemonstration" in Olbernhau Eklat beim Ersten Deutschen Schriftstellerkongress Workuta – die "zweite Universität" Dokumentation: Die Rehabilitierung der Emmy Goldacker Kaliningrader Identitäten "Osten sind immer die Anderen!" Freiheit und Sicherheit Literaturjournal Wirtschaft und Soziales (3/2012) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Forum Literaturjournal Zeitgeschichte im Film (2/2012) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Forum Literaturjournal Nonkonformität und Widerstand (1/2012) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Deutsch-deutsches (11+12/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Öffentlicher Umgang mit Geschichte (10/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Forum Literaturjournal 21 Jahre Deutsche Einheit (9/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Wissenschaft (8/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Forum Literaturjournal 50 Jahre Mauerbau - Teil 2 (7/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal 50 Jahre Mauerbau (6/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Kultur (5/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Innere Sicherheit (4/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Wirtschaftsgeschichte (3/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Ost-West-Beziehungen (2/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Medien (1/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Über das Deutschland Archiv Impressum Nach den Unruhen in Kasachstan: Wendepunkt oder Weiter so?

Hat da jemand „Freiheit“ gerufen? Zur Verteidigung eines guten Wortes

Uwe Kolbe

/ 23 Minuten zu lesen

Was hieß Freiheit in der DDR? Und was bedeutet Freiheit heute? Eine Reflexion des Schriftstellers Uwe Kolbe anlässlich einer Debatte in Paris: "Zwischen Freiheit und freiem Fall". Hat der deutsche Bilderstreit ein Ende gefunden? Weitere Diskussionbeiträge werden folgen.

Der Schriftsteller Uwe Kolbe 2014 in Berlin. (© picture-alliance, Caro | Waechter)

Brüder, zur Sonne, zur Freiheit, Brüder zum Lichte empor! Hell aus dem dunklen Vergangenen leuchtet nun Zukunft hervor.

Leonid Petrowitsch Radin (1895), dt. Fassung: Hermann Scherchen (1918)

Es darf schon auffallen, wenn das Ende der ersten Diktatur auf deutschem Boden im 20. Jahrhundert als Befreiung bezeichnet wird und der Zusammenbruch der zweiten Diktatur unter dem Begriff einer Wende in die Geschichte eingeht. Letzteres auch im Motto unserer Tagung, 35 Jahre nach den Ereignissen. Nicht in Parenthese, sondern offensichtlich mit größter Selbstverständlichkeit. Als handele es sich um einen historisch korrekten, abgesicherten Begriff. Dabei hatte den der damals frisch gekürte Generalsekretär der ostdeutschen Einheitspartei, Egon Krenz, geprägt, und zwar im Oktober 1989, als er wohl noch meinte, die Herrschaft von seinesgleichen wäre auf ewig gesichert. Nachdem derselbe Krenz kurz zuvor, Ende September 1989, noch demonstrativ seine Genossen Panzerfahrer vom Tiananmen-Platz in Peking besucht hatte, vermutlich, um sich über das Know-how für drastische Maßnahmen gegen Aufständische zu informieren.

Jedenfalls winkte der Generalsekretär der KpdSU, Michail Gorbatschow, am 7. Oktober 1989 ab und überließ die Entscheidungen über den weiteren Verlauf der Angelegenheiten den deutschen Genossen und deren Polizei, Militär und Geheimdienst – mit der berühmten, gut gemeinten Warnung, wer zu spät komme, den bestrafe das Leben. Dieses „Leben“ war dann die ostdeutsche Bevölkerung, die des ganzen sogenannten Überbaus so überdrüssig war, dass sie sich endlich weigerte, weiter als dessen sogenannte Basis zu funktionieren, und denselben Überbau, schön von der Basis her, hinwegfegte. Die entscheidende Mitteilung übrigens, die damals über diplomatische Kanäle verbreitet wurde, hieß: Die sowjetischen Truppen bleiben in den Kasernen!

Befreiung = Freiheit?

Nun sitzen wir aber auf mit dieser zweierlei Begrifflichkeit. Einmal hat die sowjetische Besatzung den Begriff der Befreiung implementiert, ein anderes Mal hat sie die sogenannte, die ganz große Wende, den Fall des Eisernen Vorhangs in Europa, nicht verhindert. Beide Male entstand ein Raum, der jeweils Freiheit verhieß. Wenn Sie das Wort gestatten: Freiheit. Hören Sie? Es ist ja längst ein ungewohntes in unserem Sprachraum: Freiheit. Auch wenn von 1920 an dieses Lied erklang, gesungen von Arbeiterchören, von Kommunisten, von Nazis, später bei offiziellen Aufzügen in der DDR, bei der Nationalen Volksarmee, aber auch auf Demonstrationen am 17. Juni 1953. Wie es heißt, war es sogar im Jahr 1989 aus gegebenem Anlass noch einmal zu hören: "Brüder, zur Sonne, zur Freiheit".

In den westlichen Besatzungszonen, in der späteren Bundesrepublik, tat man sich mit dem Begriff der Befreiung bekanntlich schwer. Gängig waren dort die alten Vokabeln von Zusammenbruch und Kapitulation oder vom Ende der Hitlerei. Erst die Rede des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker im Bundestag am 8. Mai 1985 aus Anlass des 40. Jahrestags des Kriegsendes setzte den Begriff der Befreiung auch im Westen in sein Recht. Der kluge Mann, selbst ehemaliger Offizier der Wehrmacht, sagte wörtlich: „Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung. Er hat uns alle befreit von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.“

In der sowjetischen Besatzungszone, die sich ab 1949 als Deutsche Demokratische Republik bezeichnete, war selbstverständlich und von Anfang an von Befreiung die Rede, wenn es um das Kriegsende ging. Hier wurde unmittelbar und ohne allzu viel Reflexion die Sprachregelung des Siegers, der Stalinschen Sowjetunion übernommen. Das Problem der Bezeichnung des Ereignisses als Befreiung wurde nie benannt.

Man könnte es etwa so darstellen: Ein unklarer sozialer Korpus, ungefähr identisch mit dem deutschen Volk, auch mit dessen kämpfenden Teilen, also Wehrmacht, SS, Volkssturm, auch mit dessen nationalsozialistisch begeisterter und bis zum „totalen Krieg“ überzeugter ziviler Masse, zuzüglich einiger kriegsmüder Bewohner und Deserteure –dieser Korpus erlebte die Befreiung. Genaugenommen wurde also Deutschland von Deutschland befreit.

Was in der DDR, was für einen Burschen wie mich, der von 1964 bis 1976 die allgemeinbildende Schule absolvierte, noch so zu verstehen und für den eigenen Gebrauch zu übernehmen war: dass nämlich die ruhmreiche Sowjetarmee erst die deutsch besetzten Teile Osteuropas befreit hatte und in dem Zuge eben gleich das deutsche Volk, jedenfalls die östlichen Volksteile, zu denen auch die zählten, die später meine Urgroßeltern, Großeltern und Eltern wurden.

Dass der Begriff der Befreiung genauer nur auf die von Deutschen besetzten Gebiete sowie auf die Überlebenden der Konzentrationslager, der Todesmärsche, der Arbeitslager für Zwangsarbeiter und der Militärgefängnisse in Torgau anzuwenden war, sei wenigstens erwähnt. Aber auf unserer Seite der innerdeutschen Grenze blieb es dabei: Das deutsche Volk war von sich selbst befreit worden. Dass es sich für die Ostdeutschen real so verhielt, durfte ich später bei Reisen nach Westdeutschland erfahren: Ich blieb immer DDR, also ein DDR-Bürger, während ich dort immer umgeben war von Deutschen, von Angehörigen aller Generationen, die für sich selbst gar keine andere Bezeichnung kannten. Das, muss ich Ihnen sagen, bedeutete Fremdheit, grundsätzliche, zeigte mir die bei uns etablierte Entfremdung von der eigenen Geschichte und die habituelle Fremdheit in der Welt.

Diese Fremdheit und die daraus folgende Unbeholfenheit ist das Gegenteil von Freiheit. Das wusste ich schon, bevor ich bei Alexander Sinowjew las, was ein Homo sovieticus ist, und dass ich womöglich die erste Hälfte meines Lebens als solcher unter meinesgleichen gelebt hatte. Schon als Schüler jedenfalls sah ich es als einen Widerspruch an, dass Deutschland und die Deutschen befreit worden wären. Und ich thematisierte ihn, allerdings ohne Gehör zu finden. Das Wort von der Befreiung war dabei auch für mich ein selbstverständliches. Auch ich hatte es in historischer Einsicht in die Folgen der NS-Verbrechen, von Vernichtungskrieg und Massenmord angenommen. Das gilt ohne Frage bis heute. Eines aber konnte ich damals nicht annehmen, weil ich es nicht sah, weil es nicht vorhanden war, jenseits aller Erfahrung lag, dass aus der Befreiung gefolgt wäre, was dem Begriff nach logisch hätte folgen müssen: Freiheit.

Ein Alltag aus Unfreiheiten

Die hatte sich eben nicht aus der Befreiung Ostdeutschlands ergeben. Ich lernte früh, dass die Welt, in der ich lebte, die Freiheit weder als staatliche Organisation noch als persönliche Erfahrung zu bieten hatte. Und ich erspare uns hier die Liste der alltäglichen Unfreiheiten, der Einschränkungen, der Bedrohungen individueller Freiheit. Lasse auch die Namen von politischen Häftlingen der berüchtigten Haftanstalt Bautzen II weg, darunter Namen von Personen, denen ich begegnet bin, deren Freund ich mich nennen durfte oder darf, die aus politischen Gründen inhaftiert waren. Es würde den Rahmen sprengen.

Erwähnenswert sind allerdings die sogenannten Sonntagsreden, die in Westdeutschland aus wechselnden Anlässen, vor allem jeweils zur Feier des Arbeiteraufstands vom 17. Juni zu hören waren. Diese Reden wurden nicht nur vom SED-Zentralorgan Neues Deutschland, sondern auch von der maßgeblichen westdeutschen Linken abgelehnt und diffamiert. Der Begriff der Freiheit war in die Fronten geraten zwischen konservativen und liberalen Kräften einerseits, die sich zum Beispiel für politisch Verfolgte in der DDR einsetzten, und andererseits der anschwellenden marxistisch-maoistisch-antikapitalistischen Strömung auf der Straße und zunehmend in der Politik, von den Zeiten des Vietnamkriegs bis über den NATO-Doppelbeschluss hinaus.

Für die Linke galt ein Begriff von Freiheit überwiegend dort, wo der Kapitalismus als Unterdrücker auszumachen war, in Kuba, in Vietnam, in Nicaragua, in Mosambik zum Beispiel, aber gern auch zuhause in der Bonner Republik, deren demokratischer Bestand als System, oft genug sogar als „faschistisches“ oder „Schweinesystem“ angegriffen wurde. Damit stimmte die westdeutsche Linke zu 99 Prozent mit der Propaganda der Einheitspartei im Osten überein.

Es ist ja nicht so, dass wir Schüler einer 7. Klasse in Berlin-Pankow im Sommer 1972 nicht gern stundenlang auf Fidel Castro gewartet hätten. Auch nicht so, dass er von einem großen Teil der Ostberliner Bevölkerung nicht über das verordnete Maß hinaus gefeiert und deshalb so lange aufgehalten worden war auf seiner Fahrt vom Flughafen Schönefeld bis zum Gästehaus der Regierung. Der Beifall für den bärtigen Mann in der Uniform mit der riesigen Pistolentasche an der Seite, wie er in der langgestreckten, offenen Limousine stand und uns zulächelte, war absolut echt.

Das Wort Freiheit benutzte keiner. Vielleicht rief jemand „Libertad“? Für uns Kinder stand da einer als Symbol für eine Revolution, wie wir sie hier ersehnten, wie wir sie uns hier vorstellten, hier wünschten. Wie gesagt fand dieses Ereignis im Jahr 1972 statt, Che Guevara war schon eine Weile tot, und wir blenden hier die weitere Geschichte Kubas aus. Übrigens wären wir später auch gern nach Nicaragua gegangen, um Ernesto Cardenal zur Seite zu stehen, oder nach Portugal zu den Nelkenrevolutionären. Leider war das dem gewöhnlichen DDR-Bürger verwehrt. Auch wenn er sich noch Illusionen über Revolutionen gemacht hätte. Stattdessen waren ja sowieso genug ostdeutsche Geheimdienstler und westdeutsche Genossen jeweils vor Ort.

Freiheit hieß Einsicht in die Notwendigkeit

Was ich damals in der sozialistischen Oberschule gelernt hatte, lautete schlicht: Freiheit ist Einsicht in die Notwendigkeit. So kam das Rudiment einer ehrwürdigen philosophischen Anschauung auf uns. Ideologisch war alles klar: Die Freiheit war erreicht in der Herrschaft der Arbeiter und Bauern, deren Organisationsform war die kommunistische Partei, in unserem Fall die SED. Mehr Freiheit brauchte es nicht. Siehe den Aufstand vom 17. Juni 1953, wo die ostdeutschen Arbeiter kurz zu sich selbst kamen, kurz ihre eigene Herrschaft anmahnten, die von der Einheitspartei usurpiert war und von sowjetischen Panzern in die Schranken gewiesen, ihre Freiheit, auch wenn sie „nur“ freie und geheime Wahlen forderten. Und wohl auch dieses Lied des 20. Jahrhunderts sangen: "Brüder, zur Sonne, zur Freiheit".

Ideologisch war alles bereinigt. Alle gemeinsam schritten wir auf dem breiten Weg zur klassenlosen Gesellschaft voran, logische Konsequenz aus der Geschichte der Klassenkämpfe. Und eine andere Geschichte hatte es nie gegeben: Sklaven kämpften um ihre Freiheit, Leibeigene kämpften um ihre Freiheit, sogar das Bürgertum tat es früher einmal, schließlich aber und endlich die Arbeiterklasse… Und nun, hier und heute in der DDR, musste sich niemand mehr um die Freiheit kümmern, der nicht dafür zuständig war. Der sogenannte historische Materialismus gab das banale Unterfutter zur banalen herrschenden Lüge.

Auf die Vergangenheit bezogen, war allzeit gut Reden von der Freiheit. Da referierte man gern über das 18. Jahrhundert. Und 1917 hatte Lenins Oktoberrevolution die Französische Revolution beerbt. In Deutschland 1848 und 1918 war es noch nicht gut ausgegangen, doch nun, nach 1945 fanden endlich gleich zwei Revolutionen statt in Folge der Befreiung: die bürgerlich-demokratische und etwa anderthalb Jahre danach die sozialistische oder so ähnlich. Enteignung und Kollektivierung und damit Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, fraglos in Idealform und Permanenz. Wie gesagt, ich hatte es so in der Schule gelernt, und das saß.

In einem Theatersessel in Berlin-Hauptstadt-der-DDR sitzend, sah ich 1981 die spannendere, die ungeschminkte Variante eines wirklich revolutionären Geschehens auf der Bühne: Es handelte sich um „Dantons Tod“ von Georg Büchner. Christian Grashof spielte Robespierre und Danton in einer Doppelrolle, das war genial. Als Robespierre brachte er die historische Notwendigkeit des revolutionären Massenmords bis her zu Lenin, Stalin und Pol Pot auf den Punkt: „Die Unterdrücker der Menschheit bestrafen, ist Gnade; ihnen verzeihen, ist Barbarei.“ Als Danton kam aus seinem Mund der gültige Satz zur Lage der Dinge im 20. Jahrhundert: „…die Revolution ist wie Saturn, sie frisst ihre eigenen Kinder.“ Den Satz kannten wir inzwischen in Variation auch von Wolfgang Leonhard oder von Thomas Brasch. Hier war er 1835 formuliert von Georg Büchner, einhundert Jahre vor den Moskauer Prozessen.

Ich war vierundzwanzig Jahre alt und wusste hier im Deutschen Theater, ich war nicht allein mit meiner Sehnsucht nach dem freien Gespräch, nach dem Ende der Lüge. Obwohl das Verbot der Klaus-Renft-Combo 1975, der einzigen DDR-Rockband, die ich mochte, und die Ausbürgerung des kommunistischen Kommunismus-Kritikers Interner Link: Wolf Biermann aus seiner zwölfjährigen DDR-Underground-Liedermacher-Existenz da schon fünf Jahre zurücklagen.

Der Exodus eines guten, eines sehr guten Teils der künstlerischen Elite des Ostens im Nachgang dieser Ausbürgerung und des eigentlich recht kleinlauten, vorsichtigen Protests dagegen hatte die DDR verändert. Von Jurek Becker bis Reiner Kunze, von Klaus Schlesinger und Bettina Wegner bis Sarah Kirsch und Günter Kunert, von Erich Loest bis Manfred Krug waren sie weg. Und das hieß für ihre Leser oder Zuschauer in der DDR, dass sie hier nicht mehr existierten. Den wilden Künstler A. R. Penck nicht zu vergessen, der nach vielerlei Schikanen 1980 in den Westen gegangen war.

Viele mussten übrigens gar keinen Ausreiseantrag stellen, darunter auch eben genannte, und reisten trotz Mauer und Schießbefehl in den Westen und wieder zurück in die DDR. Das galt neben Sportlern und Sportlerinnen, neben Orchestern und Tanzensembles vor allem für die individuell westreisenden Schriftsteller und Schriftstellerinnen. Zum Beispiel auch für den deutsch-deutschen Theatermann Heiner Müller. Ich nenne ihn nur stellvertretend, denn er tanzte auf der Mauer und dichtete sogar davon:

„MANCHMAL WENN ICH MEINE PRIVILEGIEN GENIESSE / Zum Beispiel im Flugzeug Whisky von Frankfurt nach (West)Berlin / Überfällt mich was die Idioten vom SPIEGEL meine / Wütende Liebe zu meinem Land nennen / Wild wie die Umarmung einer totgeglaubten / Herzkönigin am Jüngsten Tag“.

Falls sie noch nicht vorliegt, würde ich gern eine kleine Kulturgeschichte der privilegierten Grenzwanderschaft der ostdeutschen Intelligenzija anregen. Beginnend vielleicht eben mit der Zunft der Schriftsteller, beginnend mit Stephan Hermlin und Stefan Heym, mit Christa und Gerhard Wolf, Franz Fühmann und Jurek Becker, weiter mit Volker Braun, Klaus Schlesinger, Bettina Wegner, Ulrich Plenzdorf, bis hin zu Wolfgang Hilbig, Monika Maron, Uwe Kolbe und Bert Papenfuß-Gorek. Jede und jeder von ihnen ging irgendwann auf je eigene Weise auf Reisen gen Westen. Sie alle kannten den Tränenpalast vom Durchgang für Diplomaten und Dienstreisende, die ansonsten eher widerwärtige Grenzübergangsstelle im Bahnhof Berlin-Friedrichstraße. Manche hatten dort – Privileg hin oder her – auch Erlebnisse, die mit Drangsalierung und Erniedrigung kaum hinreichend bezeichnet sind. Manche überquerten zu ihrer Zeit auch den Checkpoint Charlie, als es der Masse der DDR-Bürger noch verboten war.

Aber zurück noch einmal zur Freiheit innerhalb der gewohnten Grenzen, zurück in die sozusagen jungfräuliche Lage, aus der heraus auf die Bewegungs- und Reisefreiheit noch ein normaler Blick fiel, naturgemäß also auf ihre Beschränkung. Wir jungen Dinger vom Berliner Prenzlauer Berg oder vom Kaßberg in Karl-Marx-Stadt oder aus der Dresdner Neustadt, wir hatten ja doch schon einiges von der Freiheit gehört. Meistens aus dem Westradio. Für mich begann es neben Casey Kasems American Top 40 auf AFN spätestens im Fernsehen mit dem Beat-Club, mit den Rockbands aus England und den USA, mit den Kinks, den Doors, mit Eric Clapton, mit Paint It Black und Street Fighting Man von den Stones, mit Janis Joplin – Freedom‘s just another word for nothing left to lose – und Jimi Hendrix, mit dem Soundtrack und mit den Bildern von Woodstock.

Zeitgleich hatte uns aber – und ich hoffe, hier wird es wieder spannend – der PROGRESS Filmverleih der DDR in den 1970er Jahren reihenweise Filme vorgeführt, zwischen denen es eine augenfällige Verbindung gab. Um es wissenschaftlich zu sagen: Als hätte jemand den ostdeutschen Kinos zum Thema gestellt, was die Philosophie „negative Freiheit“ nennt. Ich würde übrigens auch heute noch, mit unauffälligem Hinweis auf meine Diktaturerfahrung, die sogenannte negative Freiheit als elementar bezeichnen. Die ganze Sache mit dem kategorischen Imperativ als Freiheit in Verantwortung wird gesellschaftlich erst wirksam, wenn du – um es mit einem Urwort aus dem Deutschen Wörterbuch zu sagen – ein Freihals bist. In dem ersten und einfachen Sinn, frei an Kopf und Gliedern aufzubrechen, wohin du willst.

Nun liefen also im DDR-Kino – und ich beschränke mich auf Filme, die ich damals selbst gesehen habe unter einhundert anderen – nacheinander die folgenden:

1. „Blutige Erdbeeren“, original „The Strawberry Statement“ von 1970. Kein bedeutender Film. Aber stellen Sie sich das in Ostberlin vor: Studentenrevolte 1968 in den USA, gedreht in San Francisco. Die Hügel von Haight-Ashbury zum Hippie-Soundtrack: Buffy Sainte-Marie; Crosby, Stills and Nash; Neil Young; Thunderclap Newman; John Lennon. Ich war vierzehn und, glauben Sie mir, hochgradig begeistert und verwirrt von all der Lust an der Freiheit und der freien Liebe und deren Ende im Tränengas der Nationalgarde zum Schluss des Films, als ich mich plötzlich draußen zwischen den düsteren, verrotteten Altbauten meiner Heimatstadt wiederfand.

2. „Papillon“, die Verfilmung mit Steve McQueen – das Gefängnisdrama, aufgeladen mit mehr Sehnsucht nach sogenannter negativer Freiheit, nach Freiheit ohne Begrenzung, Freiheit ohne Mauern als irgendetwas sonst, das gab es 1973. Und als wäre das noch nicht genug vom Sog der Freiheit von weit her, zeigte uns der PROGRESS Filmverleih im selben Jahr:

3. Das Musical „Cabaret“. Dazu muss ich nichts sagen. Hier gab es vor allem reichlich von der positiven Freiheit. Das Stück, das Liza Minelli zum Weltstar machte, war eine einzige Aufforderung, selbstbewusst durchs Leben zu gehen, zu sich und der eigenen Eigenart zu stehen, und zwar unter den widrigsten Umständen.

4. und zum Thema passte selbstverständlich „Der Graf von Monte Christo“, neu verfilmt 1975 mit Richard Chamberlain, die Freude an der Rache für das Unrecht, unschuldig im Gefängnis gesessen zu haben, gehörte dazu.

Der Höhepunkt dieses Genres, Höhepunkt an Kulturleistung im Dienste der Freiheit in der Deutschen Demokratischen Republik, stand allerdings noch aus:

5. „Einer flog über das Kuckucksnest“ von 1975. Ich muss auch hier nicht viel anmerken. Hollywood at it’s Best! Jack Nicholson spielt den hemmungslosen Helden der negativen Freiheit. Sein McMurphy zieht die Psychiatrie dem Knast vor, gerät damit vom Regen in die Traufe, spielt mit dem System, sprengt es fast und wird von ihm gebrochen. Ein anderer geht am Ende stellvertretend für ihn und stellvertretend für die Zuschauer auf und davon. Das End‘ von der Geschicht‘, der Blick in die große Freiheit, kommt uns in der DDR durchaus utopisch vor. Was wollte uns der PROGRESS Filmverleih damit sagen?

Ich möchte diesen Ausflug in die populäre Freiheitskultur der Deutschen Demokratischen Republik um nur zwei Anekdoten ergänzen. Was mir ein wenig leidtut, denn das Thema will mir – während wir hier wie die letzten Zeugen des 20. Jahrhunderts aussehen – ozeanisch erscheinen. Mein Freund, der Bildhauer und Graphiker Hans Scheib, den Sie sich als genialen Erben von Dresdner Expressionismus und Berliner Klassizismus vorstellen dürfen, hält es nicht nur in seiner Kunst mit der Tradition. In der ersten Hälfte der 1980er Jahre unterhielt er in Berlin-Prenzlauer Berg neben seinen eigenen Arbeitsräumen ein zweites Atelier in einem Hinterhaus.

Dort fanden Ausstellungen statt, bekamen auswärtige Künstlerfreunde zeitweise Gastatelier, und vor allem wurde gefeiert, Geburtstage, Hochzeiten oder Weihnachten. So auch im Jahr 1981. Ich erinnere mich nicht mehr des genauen Datums, man schrieb den 16. oder den 19. Dezember. Die Tafel war bereitet. Und es war ein Projektor aufgestellt. Der Künstler und Freund vieler Künstler Jürgen Böttcher alias Strawalde zeigte auf 8-mm-Film Übermalungen von Postkarten. Das war sehr schön. Dunkle Linien, Kreise, Schlangen und Zeichen überformten und überkrochen in bewegter Folge Kunstpostkarten, also Kunstwerke des Barock und so weiter. Strawalde ist ja im zweiten Beruf Dokumentarfilmer, dies hier war also eine Zwischenform, eine sehr schöne Spielerei des Meisters.

An Polens Freiheitskampf desinteressierte Künstler?

Nun schrieben wir aber 1981, die Verhängung des Kriegsrechts in Polen am 13. Dezember lag keine Woche zurück. Mindestens ein oder zwei der Feiernden, sagen wir, die Dichterin Katja Lange-Müller und der Dichter Uwe Kolbe, saßen nebeneinander und hatten sich über die Lage in Polen ausgetauscht. Wie absehbar Jaruzelskis Coup gewesen sei, wie bösartig zweckmäßig zur Vermeidung des Einmarschs der Sowjets, der schlimmeren Variante der Niederschlagung von alldem, was die Gewerkschaft Solidarność, was der Aufruhr inzwischen in Polen errungen hatte.

Da stand er, Strawalde mit seinen freundlichen Postkartenübermalungen, mit seinem L’art pour l’art. Ich war entsetzt über seine Ignoranz und ging ihn an. Freund Scheib vermittelte, beruhigte, erklärte die Kunst, den Charakter des Fests und so weiter.

Aber ich wusste, wie wenig die Künstler- und die Dichterfreunde sich für das interessierten, was in Polen stattgefunden hatte. Ein Gewerkschaftsführer mit der Schwarzen Madonna am Revers kam in diesem Milieu nicht gut an. Die Rolle des polnischen Papstes in der Angelegenheit der polnischen Freiheitsbewegung wurde hier nicht goutiert. Der in alldem selbstverständlich sichtbare polnische Nationalismus im Verhältnis zur sowjetischen Besatzung, zum Sowjetimperium überhaupt. Ebenso, wie man das auf bescheidenere Weise in der Tschechoslowakei der Charta 77 sah oder wieder anders in entsprechenden Kreisen Ungarns. All das war mit der üblichen deutschen, beileibe nicht nur ostdeutschen Geschichtsauffassung und Einsicht in das Europa nach dem Potsdamer Abkommen wenig vereinbar.

Ich blieb bei meinem Erschrecken und ließ mich nur für den Augenblick beruhigen. Das Wesen dieser Freiheit, aus osteuropäischer Sicht nur antisowjetisch und also antikommunistisch zu denken, zu fühlen, zu leben – ich begann, es zu erfassen. Und das Gespräch über diese Art Freiheit mit den potenziellen und den wirklichen Freunden in Warschau, in Prag, in Budapest schmerzlich zu vermissen.

Nebenbei bemerkt, lebten nur ein paar Jahre nach jener Weihnachtsfeier viele der dabei Anwesenden schon in Westberlin. Darunter auch die Schriftstellerin Katja Lange-Müller, deren erstes Buch mit Erzählungen aus der DDR 1986 im Westen erschien, darunter auch der damalige Gastgeber, der Bildhauer Hans Scheib. 1985 schon wurde in der Ausstellung „Malstrom“ im Westberliner Haus am Waldsee gezeigt, was der neuerliche Exodus aus dem Osten herübertrug: Reinhard Stangl, Helge Leiberg, Cornelia Schleime, Hans Scheib, Ralf Kerbach hießen die Beteiligten. Die Schau wurde viel beachtet und öffnete den Beteiligten Türen zum Kunstmarkt.

Einer, der das 20. Jahrhundert in Ost und West ganz anders überschaute und in eigener Konsequenz damit lebte, war der Schriftsteller Franz Fühmann. 1922 gebürtig im Riesengebirge, Krieg, Gefangenschaft in der Sowjetunion, Umerziehung zum Stalinisten, im Gefolge des Ungarnaufstands 1956 geläutert und erst recht nach der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968, ein großer deutscher Nachkriegsschriftsteller in der DDR, den ich als blutjunger Kerl, 1975, zu meinem Glück kennenlernen durfte. Langsam, zu langsam begriff ich, wie er die Zusammenhänge sah. Wohl hatte ich manches seinen Büchern entnommen, besonders jenem, das er 1973 zu seinem eigentlichen Eintritt in die Literatur erklärt hatte, obwohl er seit den 1950er Jahren mehr als ein Dutzend Bücher veröffentlicht hatte, die zum Teil verfilmt worden waren. Nun aber dieses Buch, „Zweiundzwanzig Tage oder die Hälfte des Lebens“.. In dem das Bekenntnis steht, er, der sich als überzeugten, jungen Nazi darstellte, der aber als Nachrichtensoldat statt an Waffen nur am Fernschreiber gedient hatte, er sei über die Gaskammern von Auschwitz zum Sozialismus gekommen.

Den letzten Halbsatz bitte ich sich kurz zu merken. Er liefert, wie ich glaube, den Grund für eine spätere Aussage Fühmanns, die ich als private Erinnerung nachher ans Ende stellen möchte.

Dieser Mann also befasste sich neben seinem vielfältigen Umgang mit Literatur, Kunst, Geschichte, Psychoanalyse und Philosophie. schon aus biografischen Gründen mit allem, was es zur Freiheit oder Unfreiheit der Intellektuellen im 20. Jahrhundert zu wissen gab. Von ihm hatte ich Orwells Romane und Koestlers „Sonnenfinsternis“, von ihm hatte ich auch das Suhrkamp-Bändchen „Die Intelligenz auf dem Weg zur Klassenmacht“ von György Konrád und Iván Szelényi. Von ihm hatte ich die Limesbände von Gottfried Benn und das Stuttgarter Reclamheft mit Gedichten von Stefan George, Dichtern, die in der DDR zu der Zeit auf dem Index standen. Von ihm kannte ich Helga M. Novaks Gedichte, die ja die DDR schon 1961 verlassen hatte, und ihre Autobiographie „Vogel federlos“. 1984 verstarb Franz Fühmann, ich hielt, viel zu jung, die Grabrede, er hatte mich testamentarisch darum gebeten. Von ihm bewahre ich einen besonderen Schatz, der unser Thema in Gänze berührt.

Das Buch stammt nicht aus einem der Westberliner Antiquariate, wo er die einschlägige Literatur aufkaufte und an uns Jüngere weiterreichte, weil er wusste, dass wir ohne die unterdrückten Teile der Weltliteratur, ohne die Bücher der unorthodoxen Ex-Spanienkämpfer, der Abweichler und Renegaten nicht vorwärtskämen mit unserem Denken und Schreiben. Dass wir nicht frei sein würden, ohne die Konterbande zu kennen, die wie in Heinrich Heines Tagen über die Grenze geschmuggelt werden musste.

Dieses Buch nun entnahm er seiner privaten Bibliothek und legte es in meine Hand. Es war ein Exemplar von „Verführtes Denken“, gedruckt in den 1950er Jahren. Sein Autor hieß Czesław Miłosz. Der größte polnische Dichter des 20. Jahrhunderts, Nobelpreisträger 1980. Von 1945 bis 1949 Botschafter des neuen, kommunistischen Polens, ging er mit dem Erscheinen dieses Buches 1953 ins Exil. Das Buch hat deswegen so viel Einfluss gehabt und sollte, wie ich finde, immer wieder gelesen werden, weil hier sehr zeitig ein Schriftsteller mit intimer Kenntnis der Mechanismen totalitärer Herrschaft und der Anpassung von Intellektuellen an diese Form der Herrschaft reinen Tisch gemacht hat. Und zwar ohne Schaum vor dem Mund. In einem leise darstellenden Ton, mit Bezug auf den Roman „Unersättlichkeit“ des Avantgarde-Dichters Witkacy, der sich unmittelbar nach dem Einmarsch der sowjetischen Truppen in Polen, nach dem Vollzug des Hitler-Stalin-Pakts 1939 das Leben genommen hatte. Mit Bezug auf die altpersische Methode des Ketman, die Art also, wie einer, der nicht an die herrschende Religion oder Doktrin glaubt, sich anpassen und verstellen und nicht nur überleben, sondern Karriere machen kann. Das allerdings um den Preis des Verrats an sich selbst und an anderen.

Wer nun wie Miłosz mitten im aufkommenden Kalten Krieg Ross und Reiter der Unfreiheit nannte und aufklärte, wie ihr zu entkommen wäre, unmissverständlich Partei ergriff für die bürgerliche Demokratie, der geriet damals an den internationalen Pranger. Der Einfluss Stalins unter westlichen Intellektuellen war während des Weltkriegs und danach überaus groß. Man lese dazu das Nachwort von George Orwell zu seinem Roman „Farm der Tiere“, wo es unmissverständlich heißt: „Falls Freiheit überhaupt irgendetwas bedeutet, dann bedeutet sie das Recht darauf, den Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.“

Solschenizyn als Wendepunkt

Das Denken maßgeblicher Intellektueller der freien Welt nahm zur damaligen Jahrhundertmitte noch einmal und erst recht die marxistische, linke Richtung. Man sah dabei gern über das meiste hinweg, was das Sowjetimperium ausmachte. Ist es nicht so, dass erst die Veröffentlichung von Solschenizyns Roman „Der Archipel Gulag“ 1973 einen deutlicheren Wendepunkt gerade in der intellektuellen Welt Frankreichs einleitete? Mehr als die meiste Aufklärung davor, das längst akkumulierte Wissen über die Vernichtungslager Stalins, über das Aushungern der Bauern in der Ukraine, über den Aufstand der Arbeiter in Ostberlin 1953, über den Ungarnaufstand 1956, über die Besetzung der Tschechoslowakei 1968, über die Aufstände polnischer Studenten und Arbeiter von 1968 an? Fand das alles zu weit jenseits der westlichen intellektuellen Syllogismen oder, wie man heute sagt, ihrer Bubble, ihrer Blase statt? Die Einsicht im Zusammenhang mit dem „Archipel Gulag“ kam sehr, sehr spät und folgte auf sehr viel Schweigen, viel Nonchalance angesichts der nicht zu überhörenden Hilferufe der osteuropäischen Intelligenzija. Es ist da reichlich verdrängt worden. Was müsste man alles noch einmal nachvollziehen, wieviel Bände Sartre nachlesen, um zu verstehen, warum?

Lassen Sie mich in unserem Zusammenhang auch das Folgende noch erwähnen: Czesław Miłosz gehörte zu dem Kreis um den Kongress für kulturelle Freiheit von Melvin J. Lasky, der Zeitschriften wie den „Monat“ in Berlin und „Preuves“ in Paris verantwortete. Ebenso wie Arthur Koestler, Hannah Arendt, Albert Camus, Francois Bondy, Ignazio Silone, Margarete Buber-Neumann, Manès Sperber, Francois Furet, Denis de Rougemont und Hans Sahl. Ebenso wie Mircea Eliade, André Malraux, W. H. Auden, Thornton Wilder.

Ich will Sie nicht weiter in Verlegenheit bringen. Hier stehe ich als einer, der das 20. Jahrhundert immer wieder von vorn zu verstehen sucht. Der in die Bibliotheken vordringt und manchen Namen und Zusammenhängen leider erst so spät zum ersten Mal begegnet. Dem übrigens der Schock und die Häme nichts ausmachen, als 1967 herauskam, dass die C.I.A. die Aktivitäten des Kongresses für kulturelle Freiheit finanziert hatte. Ich hole nach, ich lerne die Denker des Kongresses als freie Geister kennen, und der amerikanische Geheimdienst scheint mir für den Fall ein besserer unsichtbarer Partner gewesen zu sein als der KGB.

Franz Fühmann hatte mir mit dem Buch „Verführtes Denken“ auch etwas über sich selbst in die Hand gegeben, Aufklärung über seinen eigenen Weg, von dem er später in seiner Autobiografie „Vor Feuerschlünden“ weitgehend schonungslos Zeugnis ablegte. Über den Weg eines ehrgeizigen Jungen aus dem Sudetenland, erst Nazi, dann Kommunist und Funktionär in den auch in der DDR schrecklichen 1950er Jahren, der sich in den 1960ern beinahe zu Tode säuft über der Erkenntnis, welchen ideologischen Teufeln er treu gedient hatte. Der schließlich, als Schriftsteller in Ost und West anerkannt, vom Schriftstellerverband der DDR ausgegrenzt und vom Geheimdienst, von der Stasi auf schamlose Art und Weise bespitzelt und schikaniert wird im Verlauf der Biermann-Affäre 1976, im Gefolge der Verurteilung von Robert Havemann und Stefan Heym wegen angeblicher Devisenvergehen 1979.

Fühmanns Lehren: „Ihr, Ihr Jungen müsst raus in die Welt, reisen, frei sein“

Fühmann hatte nicht nur dafür gesorgt, dass meine ersten Gedichte und später mein erster Gedichtband in der DDR erscheinen konnten, hatte sich unermüdlich für Manuskripte abgewiesener und zensierter Autoren verwendet, sondern manchmal auch dafür, dass dieser und jener nicht ins Gefängnis kam oder wenigstens freigelassen und in den Westen abgeschoben wurde. Zu viele Namen, zu viele alte, graue, schmutzige Wäsche, werden Sie vielleicht denken. Was ich tatsächlich erst spät verstanden habe, so, als hätte ich sie ausgeblendet, waren ein paar Sätze, die Franz Fühmann einmal recht unvermittelt unter vier Augen zu mir sagte. Ich weiß es nicht mehr zu datieren. Vielleicht trug er schon das Korsett, weil im Zuge einer Krebstherapie Wirbelkörper ausgeschält worden waren. Vielleicht wuchtete er sich danach schon, jede Hilfestellung verweigernd, hoch aus einem meiner alten Korbsessel. Die Sätze schockierten mich erst später, als sie langsam auf den Boden meines Nachdenkens fielen, als ich begriff, und zugleich bereits selbst so weit war, einen entsprechenden Antrag zu stellen, in meinem Fall den auf ein Visum zur mehrmaligen Ausreise aus der DDR, das ich zum Umzug in den Westen benutzte.

Sie haben den Halbsatz noch im Ohr, warum dieser Schriftsteller sich auf den Sozialismus festgelegt hatte, angesichts der Gaskammern von Auschwitz. Nun sagte er zu mir, dem Angehörigen der Enkelgeneration, dessen Denken einerseits dieselben historischen Referenzen, andererseits aber eine Welt ohne die Berliner Mauer nur vom Hörensagen kannte: „Die Christa [Wolf] und ich, wir können hier nicht weg. Wir müssen so weitermachen. Aber Ihr, Ihr Jungen müsst raus in die Welt, reisen, frei sein.“

Wende ist ein Wort, das nicht passt auf den Vorgang, der den Eisernen Vorhang weggerissen hat. Wende ist nicht, was die Menschen in der zusammenbrechenden und sich rasant verwandelnden DDR und Ex-DDR in den Stand der Freiheit versetzte, der sich rasch anfühlen konnte wie ein Aufprall nach dem ersten Flugversuch. Freiheit von politischem, ideologischem Zwang, von Gleichschaltung der Medien, von Gängelung, Polizeistaat und Willkür, das heißt, ja, zunächst Freiheit von diesem und jenem, das vorher und – bitte nicht zu vergessen – bis zum letzten Augenblick diese ganze Gesellschaft gefesselt und gelähmt hatte.

Es ging da nichts rückwärts wie nach der Wende eines alten Kahns. Der historische Glücksfall, genutzt und gestaltet von sehr verschiedenen Akteuren in Ost und West, öffnete die Welt und veränderte sie radikal. Freiheit ist nach dem ersten Rausch auch schwer auszuhalten, sie muss, wenn ich es recht sehe, sogar gestaltet werden. Ich weiß noch, wie es war, als eine Freundin in Amsterdam, die ich als Neuling in der Stadt gewohnheitsmäßig fragte, wohin es denn heute ginge, antwortete: Das musst du doch selber wissen! Beinahe hätte ich losgeheult. Weil auf die sogenannte negative Freiheit, die verheißt, du kannst aufbrechen, wohin du willst, die andere folgt, die positive Freiheit, dich zu entscheiden, wohin du willst und dann, mag sein, in der Folge auch die Freiheit festzulegen, wo du hingehörst.

Zitierweise: Uwe Kolbe, "Hat da jemand „Freiheit“ gerufen? Zur Verteidigung eines guten Wortes“, in: Deutschland Archiv, 17.5.2025. Link: www.bpb.de/ 562188. Der Beitrag ist Teil einer Serie ausgehend von Diskussionsbeiträgen auf einer Tagung von Goethe-Institut und bpb am 7. Februar 2025 in Paris und Leitung des Kunsthistorikers Eckhart Gillen. Es folgen in Kürze weitere Beiträge in dieser Serie von: Dr. Gabriele Dietze, Prof. Sibylle Goepper, Hans-Peter Lühr, Michaela Mai" aus der Uni Jena, Annette Simon und Matthias Zwarg, sowie weitere Beiträge zur Kunst der DDR und ihren Stellenwert heute von Eckart Gillen, Volker Tannert und Lutz Wohlrab.

QuellentextZwischen Freiheit und freiem Fall. Hat der deutsche Bilderstreit in Paris ein Ende gefunden?

Zur Tagung: Ausgewählte Beiträge der Tagung „35 Jahre Wende“ im Goethe-Institut Paris vom 7. bis 8. Februar 2025. Ein Überblick von Eckart Gillen:

Der Umbruch 1989/90 in der DDR war eine Chance, sich von der staatlichen und parteilichen Gängelung zu befreien, eine Chance, den Schritt ins Offene zu wagen. Zugleich war es ein Sprung ins kalte Wasser des Kapitalismus. Es war ein Systemwechsel: Über Nacht änderten sich schlagartig alle Regeln. Die vormundschaftliche Sicherheit des DDR-Staates, die alle Risiken ausschloss, schlug um in die marktwirtschaftliche „Freiheit“, die jeden zwang, jetzt für sich selbst und alleine Verantwortung für den Lebensunterhalt und die eigenen Produktionsverhältnisse zu übernehmen. Die bisherigen Auftraggeber waren verschwunden. Die Ateliermieten explodierten, neue Eigentümer_innen aus dem Westen standen vor der Tür. Ein völlig neuer Kunstbegriff bestimmte den Kunstmarkt. Galerist_innen, die Ostkunst anboten, wurden von den Kunstmessen ausgeschlossen, weil die ostdeutschen Künstler/innen als unmodern galten oder als angepasste Auftragskünstler_innen.

Für die jungen Künstler/innen, die nach dem Mauerbau geboren wurden und nicht mehr an die Utopie des Sozialismus glauben wollten, war es wiederum ein Sprung ins Offene. Sie reisten nach New York, nahmen Stipendien des Westberliner Senats im PS 1 an und zogen in die Welt hinaus und präsentierten ihre Kunst in Venedig, Paris, Los Angeles und andernorts, ob Bilder, Filme, Musik oder Mode. Manche aus der älteren Generation haderten mit der neuen Beliebigkeit einer auf formale Innovation ausgerichteten Kunstwelt und mauerten sich ein in ihr Ressentiment.

Ganz anders wurde die Wende von denen empfunden, die bereits vor dem Fall der Mauer die DDR verlassen hatten. Sie hatten einen harten Schnitt gemacht und waren frei von Heimwehgefühlen nach der „sozialistischen Wärmestube“. Der Fall der Mauer war für sie kein Anlass zum Jubeln, er löste vielmehr das Gefühl aus, wieder von der Vergangenheit eingeholt zu werden.

In intensiven Gesprächen und Analysen hat die hier in Auszügen dokumentierte Tagung vom 7. und 8. Mai 2025 in Paris diesen historisch einmaligen Umbruch nach 35 Jahren untersucht, um die Dramatik dieser gesellschaftlichen und kulturellen Transformation, die noch lange nicht abgeschlossen ist, in Erinnerung zu rufen. Und auch zu fragen: Was bleibt?

Die Diskussionen mit den französischen Kunsthistoriker_innen und Germanist_innen, in Paris haben den oft verkrampften innerdeutschen Dialog erweitert und bereichert durch den unbestechlichen Blick von außen. Alle Teilnehmenden waren sich mit dem Publikum am Ende der Tagung einig, dass die Differenz der Kunstbegriffe, die der Kalte Krieg befeuert hat, schon heute im Wesentlichen überwunden ist – auf jeden Fall aber von zukünftigen Generationen überwunden werden wird.

Zusätzlich zu dieser Publikation werden die französischen Vorträge und die deutschen Beiträge in französischer Übersetzung in der Zeitschrift Allemagne d‘aujourd’hui publiziert werden (E.G.).

Geplant sind bis Ende Mai 2025:

  • Eckhart Gillen: Die Freiheit geht zum Angriff über auf die Utopie des Kommunismus

  • Stichworte zur Differenz der Kunstbegriffe im geteilten Deutschland

  • Hans-Peter Lühr: Eine Anmerkung zum Beitrag von Eckhart J. Gillen

  • Hans-Peter Lühr: Neue Bürgerschaftlichkeit und neues Menschenbild.

  • Die ostdeutsche Gesellschaft als Lerngemeinschaft - Das Beispiel Dresden

  • Michaela Mai: Zwischen Hoffnung und Ernüchterung

  • Die ‚Wende‘-Zeit im OEuvre der Leipziger Malerin Doris Ziegler

  • Uwe Kolbe: Hat da jemand Freiheit gerufen? Zur Verteidigung eines guten Worts

  • Sibylle Goepper: Von einem Georg zum anderen: Kontinuitäten und Metamorphosen im Werk von Jan Faktor seit 1989

  • Gabriele Dietze: Totenreklame und Waldmaschine - eine Re-Lektüre 40 Jahre danach

  • Matthias Zwarg: Was bleibt? Christa und Gerhard Wolf - zwischen Hoffnung und Enttäuschung

  • Annette Simon: Bleiben will ich, wo ich nie gewesen bin - HEIMAT als ambivalenter Ort.

Alle Beiträge im Deutschlandarchiv sind Recherchen und Meinungsbeiträge der jeweiligen Autorinnen und Autoren, sie stellen keine Meinungsäußerung der Bundeszentrale für politische Bildung dar.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Siehe dazu: Eckhard John, Brüder, zur Sonne, zur Freiheit. Die unerhörte Geschichte eines Revolutionsliedes, Berlin 2018

  2. Alexander Sinowjew, Homo sovieticus, Zürich 1987

  3. Wolfgang Leonhard, Die Revolution entlässt ihre Kinder, Köln 1955

  4. Thomas Brasch, Vor den Vätern sterben die Söhne, 1977

  5. Vgl. Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm, Leipzig 1878, Reprint München 1999, Band 4, S. 111, Stichwort FREIHEIT

  6. Katja Lange Müller, Wehleid – wie im Leben, Frankfurt am Main 1986

  7. Franz Fühmann, Zweiundzwanzig Tage oder die Hälfte des Lebens, Rostock 1973

  8. George Orwell, Farm der Tiere. Ein Märchen, Zürich 1982, darin: Die Pressefreiheit, S. 121.

  9. Franz Fühmann, Vor Feuerschlünden. Erfahrung mit Georg Trakls Gedicht, Rostock 1982

Weitere Inhalte

Seit September 1979 arbeitete Uwe Kolbe (Jahrgang 1957) als freier Schriftsteller in der DDR. 1976 hatte Franz Fühmann erstmals Texte von ihm in der Literaturzeitschrift Sinn und Form veröffentlicht. In den ersten Jahren bestritt er seinen Lebensunterhalt neben der Veröffentlichung eigener Werke mit Lesungen, Nachdichtungen und Übersetzungen für verschiedene DDR-Verlage. Der erste Gedichtband "Hineingeboren" erschien 1980 im Aufbau-Verlag. 1980/81 absolvierte er einen Sonderkurs am Literatur-Institut „Johannes R. Becher“. Von 1983 bis 1987 gab er zusammen mit Bernd Wagner und Lothar Trolle die nichtoffizielle Literaturzeitschrift Mikado heraus und geriet ins Visier der DDR-Staatssicherheit. 1988 übersiedelte Kolbe nach Hamburg. 1989 erhielt er eine Gastdozentur in Austin/Texas. 1993 kehrte er nach Berlin-Prenzlauer Berg zurück und war von 1997 bis zum Frühjahr 2004 Leiter des Studios Literatur und Theater der Universität Tübingen.