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Reflexionen über Christa und Gerhard Wolf: Was bleibt? | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Alltag, Gesellschaft und Demokratie Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief Deutsche Putschisten Thüringen als Muster-Gau? Wie die Mitte der Gesellschaft verloren ging "Nahezu eine Bankrotterklärung" „Bei den Jungen habe ich Hoffnung“ Der lange Weg nach rechts Übersehene Lehren für die Bundestagswahl 2025 Provinzlust - Erotikshops in Ostdeuschland Turnschuhdiplomatische Bildungsarbeit Ostdeutsche „Soft Power“ Abschied von der zivilen Gesellschaft? "Die DDR wird man nie ganz los" Von Nutzen und Nachteil der Brandmauer Disruption. Die Revolution der Erschöpften Wie Weimar ist die Gegenwart? Eine Zäsur für die deutsche Demokratie? „Der Erfolg der Linken zeigt, wie es gehen kann“ Zeitenwende 2.0 Die Post-Wagenknecht-Linke Staatskapazität statt Sündenböcke "Dann muss ich eben selbst Milliardär werden"  Kommerzialisierte Solidarität Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 32 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung in die bpb: 75 Jahre Bundesrepublik Zu selbstzufrieden? Eine Phantomgrenze durchzieht das Land Noch mehr Mauer(n) im Kopf? Überlegenheitsnarrative in West und Ost Mehr Osten verstehen Westkolonisierung, Transformationshürden, „Freiheitsschock“ Glücksscham "In Deutschland verrückt gemacht" The Rise of the AfD - a Surprise? Der Osten: Ideen und Macher? Noch immer "Bürger zweiter Klasse"? „Wer sich heute ernsthaft die DDR zurückwünscht, hat ein kurzes Erinnerungsvermögen“ Hat da jemand „Freiheit“ gerufen? Zur Verteidigung eines guten Wortes Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Büchererverbrennungen am 10. Mai 1933: Nicht nur in Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Die Stasi und die Bundespräsidenten Das Einheits-Mahnmal Bodesruh D und DDR. Die doppelte Staatsgründung vor 75 Jahren. Chinas Rettungsofferte 1989 für die DDR Wessen wollen wir gedenken? 1949: Ablenkung in schwieriger Zeit 1949: Staatsgründung, Justiz und Verwaltung 1949: Weichenstellungen für die Zukunft Walter Ulbricht: Der ostdeutsche Diktator Die weichgespülte Republik - wurden in der DDR weniger Kindheitstraumata ausgelöst als im Westen? Friedrich Schorlemmer: "Welches Deutschland wollen wir?" Vor 60 Jahren: Martin Luther King predigt in Ost-Berlin Der Händedruck von Verdun Deutsche Erinnerungskultur: Rituale, Tendenzen, Defizite Die große Kraft der Revolution. Kirche im Wandel seit 1990. "Alles ist im Übergang" Das Mädchen aus der DDR Die Todesopfer des Grenzregimes der DDR Die Kirchner-Affäre 1990 Der Weg des Erinnerns „Manche wischen das weg, als ginge es sie gar nichts an“ Maßstabsetzend Die nächste Zeitenwende "Gegner jeglicher geistigen Bevormundung" Wenn die Vergangenheit nie ruht „Sie verhandeln über ein Volk, das nicht mit am Tisch sitzt“ Christoph Hein: "Die DDR war ideologisch, wirtschaftlich und politisch chancenlos" Das Bild der DDR von Konrad Adenauer und Willy Brandt im Kalten Krieg Die Macht der leisen Mutigen: „Es lohnt sich anständig zu sein“ Katja Hoyers Buch jenseits des Rheins gelesen Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Vor 35 Jahren: Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Der Maulwurf des BND: „Die Karre rast auf die Wand zu“ Der lautlose Aufstand Wem gehört die Friedliche Revolution? Verschiedene Sichten auf das Erbe des Herbstes 1989 „Und die Mauern werden fallen und die alte Welt begraben“ Im Schatten von Russlands Ukrainekrieg: Der Zwei-plus-Vier-Vertrag in Gefahr? Der Zwei-plus-Vier-Vertrag: Die Stufen der Einigung über die Einheit Der Wendepunkt Das Ende der Stasi vor 35 Jahren Der Zauber des Anfangs Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 80 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ "Schon im 3. Weltkrieg?" „Die Logik des Krieges führt zu keinem positiven Ende“ "Bitte wendet euch nicht von uns ab". Zwei Hilferufe aus Belarus Nach 1000 Tagen bitterem Krieg Russische Frauen im Widerstand Doppeldenken als soziale adaptive Strategie Belarus. Terra Incognita "Siegfrieden" „Die Deutschen sind die Düpierten“ Die Stunde Europas. Bloß wie? Ein Leben, zwei Mal Flucht Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Alle Porträts im Überblick Redaktion Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Vom Zwangsleben unter Anderen Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration und Wohnungsbau. Geschichte und Aktualität einer besonderen Verbindung am Beispiel Stuttgart-Rot Das Musterhaus Matz im Freilichtmuseum Kiekeberg Orte des Ankommens (I): Architekturen für Geflüchtete in Deutschland seit 1945 Asylarchitekturen zwischen technokratischer Kontrolle und Selbstbestimmung Tor zum Realsozialismus: Das Zentrale Aufnahmeheim der DDR in Röntgental Alternative Wohnprojekte mit Geflüchteten „Bereits baureif.“ Siedlungsbau der Nachkriegszeit auf dem ehemaligen Konzentrationslagergelände in Flossenbürg Das ehemalige KZ-Außenlagergelände in Allach – ein vergessener Ort der (Nach-) Kriegsgeschichte Neugablonz - vom Trümmergelände zur Vertriebenensiedlung Räume der Zuflucht – Eine Fallstudie aus Lagos, Nigeria "Sie legten einfach los". Siedler und Geflüchtete in Heiligenhaus "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Warum ist das Grundgesetz immer noch vorläufig? "Ein Beitrittsvertrag, kein Vereinigungsvertrag" „Miteinander – Füreinander. Nie wieder gegeneinander“ Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Wo Kurt Barthel und Stefan Heym wohnten „Eine konterrevolutionäre Sauerei“ Die radix-blätter - ein besonderes Medium der Gegenöffentlichkeit in der DDR Wut und Zweifel: Erinnerungsbilder für die Zukunft „Wir wollten nicht länger auf Pressefreiheit warten“ Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ Pionierinnen im Fußball – Von der Produktion auf den Platz Vertragsarbeiterinnen in der DDR Gleichberechtigung in heterosexuellen Partnerschaften in der DDR Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Neuer Oststolz? Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? Ulrich Müthers Schalenbauten Medizinische Hochschulbauten als Prestigeobjekt der SED Transitautobahn Hamburg–Berlin Literaturjournal Aufarbeitung (10/2012) "Es geht nicht um Abrechnung ..." "Ein Ort, der zum Dialog anregt" Eckstein einer EU-Geschichtspolitik? Schwierigkeiten mit der Wahrheit Personelle Kontinuitäten in Brandenburg seit 1989 "Geschlossene Gesellschaft" Kulturelite im Blick der Stasi Experten für gesamtdeutsche Fragen – der Königsteiner Kreis Friedrich II. – Friedrich der Große Literaturjournal Deutsch-deutscher Literaturaustausch (8+9/2012) Eine gesamtdeutsche Reihe? 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Reflexionen über Christa und Gerhard Wolf: Was bleibt?

Matthias Zwarg

/ 20 Minuten zu lesen

Vom Wirken des Schriftstellerehepaars Christa und Gerhard Wolf in der DDR – zwischen Hoffnung und Enttäuschung. Und von der Frage: „Wohin sind wir unterwegs?“. Ein Vortrag aus Paris.

Christa Wolf (1929-2011) und Gerhard Wolf (1928-1923), aufgenommen am 31. August 1996. (© picture-alliance, teutopress)

Im Frühjahr 1983 standen eines Vormittags plötzlich zwei Männer in der Stadt- und Kreisbibliothek des erzgebirgischen Städtchens Zschopau – damals 12.000 Einwohner/innen, berühmt für sein einst weltgrößtes Motorradwerk – wiesen sich als Mitarbeitende der Kreisdienststelle des Ministeriums für Staatssicherheit aus und fragten, ob die Bibliothekarinnen und der eine Bibliothekar, der ich war, ihnen sagen könnten, welche Leserinnen und Leser das ein halbes Jahr zuvor erschienene Buch „Kassandra“ von Christa Wolf ausgeliehen hätten.

Diese Ausleihen wurden damals, vor dem Computerzeitalter, auf kleinen Karteikarten, namentlich vermerkt. Und wenn die Karteikarten voll waren, wurden sie bald weggeworfen. Eine frühe Form des Datenschutzes. Und wie es der Zufall so wollte – als die beiden Herren fragten, war die Karteikarte zu „Kassandra“ … leer. Sagten zumindest die BibliothekarInnen. Und so mussten die Männer unverrichteter Dinge wieder abziehen. Kurze Zeit später erfuhren wir den Anlass ihrer Nachfrage: Sie suchten nach dem Urheber eines Graffitos in einer Zschopauer Eisenbahnunterführung. Dort hatte jemand mit weißer Farbe groß an die Mauer geschrieben: „Um Kriege zu verhindern, müssen auch Menschen in ihrem jeweils eigenen Land Kritik an den Missständen ihres eigenen Landes üben.“ Ein Satz aus der um einige Zeilen gekürzten, einige Monate zuvor erschienenen DDR-Ausgabe von Christa Wolfs Buch „Kassandra“, mit den Frankfurter Poetikvorlesungen, die die Autorin „Voraussetzungen einer Erzählung“ genannt hatte. Der Satz stammt aus der dritten Vorlesung.

„Bückware“ Literatur

Dass die Staatssicherheit in der Bibliothek nachfragte, war aus ihrer Sicht durchaus sinnvoll – Christa Wolfs Bücher waren rar, gehörten zur „Bückware“ in den Buchhandlungen, wo die Stasi auch schon nachgefragt hatte. Die Bücher wurden in den Bibliotheken oft ausgeliehen. Den Urheber des Graffitos fand die Staatssicherheit nie. Ich habe ihn später kennengelernt:, ein mutiger, junger Mann.

Christa Wolf (© Bundesarchiv, Bild 183-1989-1027-300, Foto: Rehfeld, Katja)

Auf diese Anekdote kam ich, weil sie zeigt: Es gab und es gibt Bücher, die selbst Taten sind, und es gab und gibt Bücher, die zu Taten anregen – wie zu der mutigen Mauerinschrift und der Verweigerung einer Auskunft, die nur ein kleiner Akt des Widerstands oder der Verweigerung war – aber angeregt hatte ihn Christa Wolf selbst.

Eingefallen war mir dies auch, weil ich überlegt habe, was ich erzählen kann – über das, „was bleibt“ von Christa und Gerhard Wolf, von ihren Hoffnungen und Enttäuschungen, ihren Werken. Ich könnte es ganz kurz machen und auf die Frage „Was bleibt?“ so antworten, wie Christa Wolf auf die Frage „Wohin sind wir unterwegs?“ antwortete: „Das weiß ich nicht.“ Es ist der letzte Satz aus dem letzten zu Christa Wolfs Lebzeiten erschienenen Buch, „Stadt der Engel“, das Zeugnis eines Lebens, eines Menschen, der sich immer wieder selbst in Frage stellte.

Einige von Ihnen haben die beiden sicherlich besser gekannt als ich. Ich hatte damals gerade begonnen, als Lokaljournalist zu arbeiten, und hielt es für wichtiger, mit den Leserinnen und Lesern des früheren „SED-Bezirksorgans“ gemeinsam zu lernen, was Presse- und Meinungsfreiheit ist. Ich bin also eigentlich nur ein Leser – nicht einmal aller, aber vieler Texte, die Christa Wolf geschrieben, sowie der Bücher, die Gerhard Wolf herausgegeben hat. Was also kann ich Ihnen erzählen, das Sie noch nicht wissen? Wie kann ich wissen, was bleibt?

Ich kann Ihnen nur sagen, was für mich bleibt und dass dies auch mit dem Städtchen Zschopau zu tun hat, in dem ich die Wende erlebte, und in dem ich jetzt wieder wohne – unweit der diesjährigen europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz. Christa Wolfs Bücher wurden oft gelesen, waren in der Zschopauer Bibliothek meist ausgeliehen, so wie eine, alte „Lyrik Jazz Prosa“-Schallplatte, auf der noch ein Lied von Wolf Biermann zu hören war, so wie die Platten der Klaus-Renft-Combo, die wir nicht ausgesondert hatten, als die Band schon verboten war. Wir haben literarische Abende zu einigen der Christa-Wolf-Werke organisiert, die von Freund und Feind gut besucht waren. Diese Episode um „Kassandra“ war ein Vorbote der Wende beziehungsweise friedlichen Revolution.

Christa Wolf war damals eine der bedeutendsten deutschen Autorinnen, geschätzt und verlegt in Ost und West. Nicht alle meine DDR-kritischen Freunde mochten Christa Wolfs Bücher. Einer zum Beispiel fand sie, ähnlich wie Marcel Reich-Ranicki, zu blutarm, zu verkopft, introvertiert, zu wenig romanesk. Erst bei „Kassandra“ änderte dieser Freund seine Meinung. Er ist der Sohn des mutigen Jürgen Teller, eines Assistenten von Ernst Bloch in Leipzig, der seinen Lehrer nicht verriet, als der, enttäuscht vom DDR-Stalinismus, in Westdeutschland blieb.

Jürgen Teller wurde daraufhin von der SED zur „Bewährung“ in die Produktion geschickt, in ein Stahlwerk, wo er bei einem Unfall einen Arm verlor. Wir wussten das schon als Jugendliche – wir wussten, dass das tatsächliche oder vermeintliche Ideal und die Realität in diesem Land, in das wir hineingebo-ren worden waren, weit auseinanderklafften. Bücher wie die von Christa Wolf haben uns in diesem Wissen bestärkt. Von Gerhard Wolf kannte ich damals nur die gemeinsam mit seiner Frau verfasste Erzählung „Till Eulenspiegel“, die uns eine Ahnung davon gab, wie den Mächtigen mit List, Witz und Phantasie auf die Pelle zu rücken war.

Inzwischen vergilben einige dieser Bücher langsam im Regal – das billige Papier war nicht für die Ewigkeit gemacht – wie das Land, in dem es bedruckt wurde. Das Papier vergilbt, aber die Bücher verstauben nicht. Sie werden immer mal wieder aus dem Regal genommen. Und sei es zum Nachschlagen nach einigen Sätzen, nach den „Wegschildern und Mauerinschriften“, wie ein Buch des mit den Wolfs befreundeten Günter Kunert hieß, nach Sätzen, die damals – wie fern das klingt und wie nah es ist – Trost und Erkenntnis spendeten und Mut machten.

„Erzählen ist Sinn geben“

Geboren am 18. März 1929 in Landsberg an der Warthe, Gorzów Wielkopolski im heutigen Polen, gestorben am 1. Dezember 2011 in Berlin, war Christa Wolf Wegbegleiterin mehrerer Generationen Literaturinteressierter in Ost und West. Ihre Bücher wie „Der geteilte Himmel“ (1963), „Nachdenken über Christa T.“ (1968), „Kindheitsmuster“ (1976), „Kein Ort. Nirgends.“ (1979), „Kassandra“ (1983), „Störfall“ (1987), waren für viele ihrer Leserinnen und Leser, waren für uns mehr als Literatur – waren Bestätigung, Ermutigung, Anregung – manch-mal auch zum Widerspruch. Vielleicht, weil wir in demselben „Gespinst aus Vorsicht, Redlichkeit und freiwilliger Selbstkontrolle“ lebten, das der kritische Freund Hans Mayer Christa Wolf anlässlich der „Kindheitsmuster“ im westdeutschen Magazin Der Spiegel bescheinigt hatte. Ihre Bücher öffneten den Blick zeitlich und räumlich über dieses kleine Land hinaus, stellte seine Konflikte in einen komplexen Raum.

Rund drei Wochen vor dem 11. Plenum hatte Ulbricht Schriftsteller eingeladen, darunter auch Christa Wolf (im Gespräch mit Hermann Kant und Konrad Wolf). Christa Wolf nahm auch am Kahlschlagplenum teil und sprach sich erfolglos gegen einen restriktiveren Kurs in der Kulturpolitik aus. (© Bundesarchiv, Bild 183-D1125-0012-002 / Fotograf: Ulrich Kohls)

„Erzählen ist Sinn geben“, schrieb Christa Wolf in „Kassandra“ und so erzählte sie vom geteilten Leben in einem geteilten Land, vom Sprechen und vom Stummbleiben, von den Ahnungen der atomaren und anderer Katastrophen. Wenn es die DDR betraf, auch mit dem „Mut zum Verschweigen der Wahrheit“, den ihr Hans Mayer ebenfalls im Spiegel attestierte, der mit Blick auf den linientreuen Hermann Kant aber auch darauf verwies, dass immer noch ein Unterschied bestehe „zwischen dem Verschweigen der gewussten Wahrheit und dem Sagen der gewussten Unwahrheit“.

Christa Wolf wusste um dieses Dilemma – viele ihrer Texte handeln in und zwischen den Zeilen davon. „Diese verwickelten politischen Zustände, und nun auch noch ich!“ lässt sie Kassandra sagen, und befragt sich damit selbst. Doch Christa Wolfs Selbstreflexion war nie Selbstzweck, ebenso wenig wie die gemeinsamen literarischen und künstlerischen Aktivitäten mit ihrem Mann Gerhard, die vielen Schriftstellern und Künstlern Öffentlichkeit und ein Podium in der DDR und darüber hinaus boten, das ihnen von der offiziellen Kulturpolitik nicht so ohne Weiteres gewährt worden wäre.

Vor allem aber ging es Christa Wolf darum herauszufinden, wie wir leben, wie wir leben können und wie wir, sollten angesichts der Bedrohungen zu Hause und in der Welt:

„Wenn die atomare Gefahr uns an die Grenze der Vernichtung gebracht hat, so sollte sie uns doch auch an die Grenze des Schweigens, an die Grenze des Duldens, an die Grenze der Zurückhaltung unserer Angst und Besorgnis und unserer wahren Meinungen gebracht haben.“

Was sie 1983 in den Texten und Tagebüchern um „Kassandra“ geschrieben hatte, blieb auch später ihre Überzeugung.

Und heute?

20. Juli 2003. Die USA planen den Angriff auf den Irak erbitten dazu Deutschlands Hilfe. Im Kanzleramt unter Gerhard Schröder (SPD) treffen sich bundesdeutsche Intellektuelle mit dem Bundeskanzler, um ihn zu überzeugen, dem Drängen der US-Regierung nicht nachzugeben. Unter den Teilnehmenden in Bildmitte auch Christa Wolf, neben ihr Günter Grass, Friedrich Schorlemmer, Initiator Klaus Staeck, Wolfgang Niedecken und Joachim Krol. (© SPON / Holger Kulick)

Wie würde sie heute schreiben angesichts der anhaltenden Klimakatastrophe, der Flüchtlingsnot, des sich etablierenden Rechtsradikalismus und aktueller wie drohender Kriege um die Vorherrschaft in der Welt, dem Ruf nach „Kriegstüchtigkeit“ und verschlossenen Grenzen? Es ist, wie es auch zu Kassandras Zeiten schon war:

Zitat

„Alles, was sie wissen müssen, wird sich vor ihren Augen abspielen, und sie werden nichts sehen. So ist es eben.“

Und sie wusste auch schon, was sie Kassandra sagen lässt: „Wenn ihr aufhören könnt zu siegen, wird diese eure Stadt bestehn.“ Wovon die Welt weit entfernt ist.

Christa Wolf schrieb auch um und für die Hoffnung, und sie sah deren Zeichen an der Wand, auf der Straße, nicht erst im Herbst 1989. In den Frankfurter Poetikvorlesungen zitiert sie „eine junge Frau“, die sagt: „Ich möchte mich später einmal nicht fragen lassen müssen – so wie wir unsere Eltern und Großeltern fragen -: Warum habt ihr damals nichts gesagt.“ Und sie ergänzt, lange vor der Wiedervereinigung:

„Ein Menschentyp ist da entstanden, ähnlich oder gleich in Ost und West, eine schmale Hoffnung…

Aber die verfluchte Hoffnung hat nicht nur sie immer wieder enttäuscht. Da ist der Streit um ihr Buch „Was bleibt“, der schon vieles vorwegnahm, was aktuelle Auseinandersetzungen um Ost-West-Befindlichkeiten bestimmt. Da ist diese Sache mit der Staatssicherheit – eine schmale „Täterakte“ gegen meterlange Opferakten – die sie die letzten Jahre ihres Lebens beschäftigte – selbstzerstörerisch, selbstmörderisch fast – zumindest, was ihre literarische Existenz betraf. „Besudelt“ habe sie sich angesichts der Reaktionen gefühlt, schreibt sie in der „Stadt der Engel“.

„Wir oft war Hoffnung Selbstbetrug“

Nach ihrer Selbstenttarnung 1993, dass sie kurzzeitig von der Staatssicherheit als IM geführt wurde, dass es Berichte von ihr gab, woran sie sich nicht erinnere, fragt sie den Freund Volker Braun in einem Brief, „wie oft und wann war Hoffnung Selbstbetrug“, die Hoffnung auf eine bessere Welt, ein besseres Land? Musste es nicht etwas Anderes, Besseres geben als den Kapitalismus? Wo und was war es, dieses Andere, Bessere? Sie hatte diese Frage schon viele Jahre zuvor beantwortet: „Kein Ort. Nirgends.“ Und später, 1996, in „Medea. Stimmen“ noch einmal:

„Wohin mit mir. Ist eine Welt zu denken, eine Zeit, in die ich passen würde. Niemand da, den ich fragen könnte. Das ist die Antwort.“

Und dennoch: „Wenn du die Vergangenheit Macht über die Gegenwart gewinnen lässt, dann haben die doch noch gewonnen“, wird ihr in der „Stadt der Engel“ gesagt, und sie selbst nimmt für sich in Anspruch, dass sie es sich „zum Prinzip gemacht (habe), mich weniger zu schonen als die anderen.“ Das stimmt – und es schont auch ihre Leserinnen und Leser nicht. Andererseits sind es genau diese quälenden, zähen, sich wiederholenden, um sich selbst kreisenden, nicht um Entschuldigung bittenden, sondern Erkenntnis, Erinnerung geradezu erflehenden Selbstbefragungen in der „Stadt der Engel“, die man sich von viel mehr Menschen gewünscht hätte, die all diese Jahre deutscher Geschichte vor und nach 1989 mit zu verantworten haben. Also wir alle. Christa Wolf konstatiert in der „Stadt der Engel“:

„Damals war ich noch sparsamer im Umgang mit dem Wort BARBAREI, heute liegt es mir auf der Zunge. Die Nähte sind geplatzt, die unsere Zivilisation zusammenhielten, aus den Abgründen, die sich aufgetan haben, quillt das Unheil, bringt Türme zum Einsturz, lässt Bomben fallen, Menschen als Sprengkörper explodieren.“

Den Verlusten setzte Christa Wolf immer die Literatur entgegen – und die Benennung dieser Verluste. Schon in „Kindheitsmuster“ wusste sie – und hat es später am eigenen Leibe im wahrsten Sinne des Wortes erlebt:

„Du weinst um alles, was einmal vergessen sein wird – nicht erst nach dir und mit dir zusammen, sondern solange du da bist und von dir selbst. Um das Schwinden der hoch gespannten Erwartungen. ... Um das Schrumpfen der Neugier. … Die Erdrosselung der heftigsten Wünsche. Das Ersticken ungebändigter Hoffnung. Den Verzicht auf Verzweiflung und Auflehnung. Die Dämpfung der Freude. Die Unfähigkeit, überrascht zu werden. Um das Versagen von Geschmack und Geruch und, so unglaublich es sein mag, um den unvermeidlichen Verfall der Sehnsucht.“

Bloß keine Kehrtwende

Nach der Wende – ein Wort, dass Christa Wolf nicht mochte, weil es ihr zu sehr nach „Kehrtwende“ klang – verfiel ihr, verließ sie wohl tatsächlich die Sehnsucht, die Hoffnung, die Auflehnung. Vielleicht auch, weil das Wort „Wende“ sich doch als gar nicht so falsch erwies, denn, fragt sie in ihrem letzten großen Buch „Stadt der Engel“: Gehört „zur Revolution nicht der Schritt in eine entwickeltere Gesellschaftsformation? Vom Sozialismus vorwärts zum Kapitalismus?“ Oder wie würde diese entwickeltere Gesellschaft dann heißen?

Transparent auf dem Berliner Alexanderplatz am 4, November 1989. (© Holger Kulick)

Da waren die Literaturkritiker (tatsächlich überwiegend Männer) und auch einige Kollegen schon über sie hergefallen. Viel zu spät habe sie ihre Erzählung „Was bleibt“ über die Stasi-Überwachung einer Familie, die leicht als ihre eigene zu identifizieren ist, veröffentlicht. Das kann man so sehen. Aber sie hat sie veröffentlicht – nicht als Selbstrechtfertigung, sondern eher als Selbstanklage, was viele übersahen; sie hatte sich, wieder einmal, angreifbar gemacht, sich weniger geschont als andere.

Das war nicht selbstverständlich. Auch in diesem kleinen Ort Zschopau hatte das Neue Forum 1989/90 den offiziellen und inoffiziellen Mitarbeitern der Staatssicherheit vorgeschlagen, sich zu outen, um den aufkommenden Verdächtigungen zu entgehen. Das wäre schmerzhaft gewesen, hätte das Eingeständnis einer Schuld eingeschlossen, hätte aber auch einen ehrlichen Neuanfang ermöglicht. Nur einer hat dieses Angebot wahrgenommen.

Christa Wolf hatte auch Fürsprecher, Freunde, in Deutschland, auch in Frankreich. Wie Thomas Brasch, der schon 1987 dem Kritiker Marcel Reich-Ranicki, nachdem dieser der Schriftstellerin Wankelmut und Staatsnähe vorgeworfen hatte, in der FAZ entgegenhielt:

„Wie Christa Wolf bin auch ich überzeugt, dass eine Gesellschaft, die sich unter großen Schwierigkeiten und in ständiger Veränderung der jahrhundertealten Last der Ausbeutung entledigt, die einzige produktive Möglichkeit in sich birgt … Dass der Obengenannte sie beleidigt, sollte eine Ehre für sie sein.“

Und Christa Wolf hatte ihren Mann, Freund, Gefährten, Kameraden, früher hätte man vielleicht sogar „Genossen“ sagen können – an ihrer Seite: Gerhard Wolf. Verschmitzt, beschwichtigend lächelnd, aufmunternd, Mut machend – eine Beziehung, die, wie Christa Wolf einmal gegenüber Inge und Otl Aicher konstatierte, auch durch die Verhältnisse in der DDR zusammengeschweißt wurde, wo „der äußere Druck den Wunsch nach einer Sicherheit, einer Festigkeit so stark werden lässt; nach einem Menschen, auf den man sich blindlings und absolut und unter allen Umständen verlassen kann“. Ein solcher Mensch muss Gerhard Wolf gewesen sein.

Christa und Gerhard Wolf, aufgenommen am 9. Mai 1963 in ihrem Arbeitszimmer in Berlin-Pankow. (© picture-alliance/akg)

„Außer der Reihe“: Gerhard Wolf

Er war Schriftsteller, Essayist, Verleger, Kurator – vor allem aber war ein selbstloser Freund und Förderer von Schriftstellern und Künstlern, die es ohne ihn schwerer gehabt hätten. Sein größtes Talent war es, Talente in anderen Menschen zu erkennen, zu fördern und zu begleiten. Die Literatur- und Kunstlandschaft, nicht nur im Osten Deutschlands, sähe anders aus ohne ihn.

Selbst die Karriere seiner berühmten Frau Christa, deren erster und kritischster Leser er immer war, hätte anders verlaufen können. Und wer weiß, was aus Schriftstellerinnen und Schriftstellern wie Sarah Kirsch, Volker Braun, Jan Faktor, dem Künstlerphilosophen Carlfriedrich Claus, Bert Papenfuß-Gorek, Gabriele Stötzer, Róža Domašcyna geworden wäre, wenn sich Gerhard Wolf nicht für die Veröffentlichung und Verbreitung ihrer Werke eingesetzt hätte? Zunächst in der DDR – gegen Widerstände – oft „Außer der Reihe“, wie die dem Aufbau-Verlag abgetrotzte Edition mit neuer Lyrik hieß, später in seinem Janus-Press Verlag.

Gerhard Wolf wuchs auch in Deutschlands dunkelsten Jahren auf. Geboren am 16. Oktober 1928 in Bad Frankenhausen. Der faschistische Krieg unterbrach seine Schulausbildung, 1944/45 wurde er noch als Flakhelfer eingesetzt, geriet in amerikanische Gefangenschaft. Nach der Entlassung schloss er das Gymnasi-um 1947 mit dem Abitur ab, war danach erst einmal Neulehrer in Thüringen. Von 1949 bis 1951 studierte er Germanistik und Geschichte in Jena, später noch einmal in Berlin. Da hatte Gerhard Wolf schon erste Berufserfahrungen als Rundfunkredakteur in Leipzig und Berlin gesammelt.

Ab 1957 arbeitete er als Schriftsteller, Drehbuchautor, Essayist, Kritiker, vor allem aber als Lektor beim Mitteldeutschen Verlag in Halle/Saale. So erlebte er die Auseinandersetzungen um den 1968 erschienenen Roman „Nachdenken über Christa T.“ seiner Frau mit – sie hatten 1951 geheiratet – der von der DDR-Kulturpolitik heftig angegriffen wurde. In Halle hatte das Ehepaar Wolf auch den damals selbst in Ungnade gefallenen Maler Willi Sitte kennengelernt und sich seitdem intensiver mit zeitgenössischer Kunst beschäftigt, sie gesammelt und gefördert.

Doch wie so viele, die nach dem Zweiten Weltkrieg ehrlichen Herzens im sowjetisch besetzten Teil Deutschlands eine andere, friedliche, sozialistische Gesellschaft aufbauen wollten, lernte auch Gerhard Wolf bald die Grenzen des Möglichen kennen, die eine sich zunehmend von den Menschen und ihrer Lebenswirklichkeit entfernende SED-Bürokratie setzte. Einer der Wendepunkte war sicher 1976 seine und Christa Wolfs Unterschrift unter die Resolution, mit der viele Menschen in der DDR gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns protestierten.

Wegen Biermann ausgeschlossen aus der SED

Biermanns im Deutschlandfunk übertragenes Konzert kursierte auf verrauschten Kassettenmitschnitten. Einige von uns kannten ihn vorher gar nicht und waren sofort begeistert von dem Sänger, der den Dogmatikern in der selbsternannten Partei- und Staatsführung die Leviten las, damals mit Brechtscher Dia-lektik und Heineschem Witz für einen demokratischen Sozialismus eintrat.

In unserer Klasse an der Erweiterten Oberschule „Clara Zetkin “ legten wir dem FDJ-Sekretär einige Texte Wolf Biermanns vor und fragten, warum er ausgebürgert werde. Der FDJ-Sekretär wusste keine Antwort. Aber an unseren Noten in den „gesellschaftswissenschaftlichen“ Fächern merkten wir, dass es doch eine Antwort gegeben hatte.

Danach wurde Gerhard Wolf aus der SED ausgeschlossen, der er seit 1946 angehört hatte. Er war in diese Partei eingetreten, „um meinem Vater eins auszuwischen, der zuvor in der NSDAP war“, erzählt er später seiner Enkelin Jana Simon, festgehalten 2015 in dem Buch „Sei dennoch unverzagt“. Er fühlte sich zu Antifaschisten wie dem Schriftsteller Louis Fürnberg und seiner Frau Lotte hingezogen – solche Eltern wollte man haben.

Und Gerhard Wolf kämpfte auf seine stille, freundliche, aber auch beharrliche Art weiter darum, dass originelle und kritische Stimmen in der Literatur und Kunst ihren Platz bekamen. An eine Reformierbarkeit des real nicht existierenden Sozialismus, wie er in der DDR und der gesamten sowjetischen Einflusssphäre praktiziert wurde, glaubte er – vielleicht anders als seine Frau – längst nicht mehr. 2020 in dem Sammelband „Herzenssache“ mit „unvergesslichen Begegnungen“, schreibt Gerhard Wolf in einem „Memorial für Franci Faktorová“, die tschechische Dissidentin:

„Ich glaube noch heute, eine Erneuerung des Sozialismus hätte, wenn überhaupt, nur mit den grundsätzlichen Reformen, wie sie damals in Prag angestrebt wurden, stattfinden können.“ Bei Christa Wolf kommt diese Einsicht später. In „Stadt der Engel“ schreibt sie: „Die Suche nach dem Paradies hat überall zur Installation der Hölle geführt …“.

Kunst als „Lebensmittel“

Die DDR hat sie nicht als diese „Hölle“ benannt, wohl aber schon in „Kassandra“ den Untergang einer Welt vorausgesehen, die auf kalte und heiße Kriege um Macht und Profit setzt. Sie wusste zwar längst, 1971 in „Ein Tag im Jahr“ notiert, dass es hier

„...unmöglich ist, in der nötigen Schärfe und mit den nötigen Verbindungen zur Gegenwart zu schreiben und zugleich an Veröffentlichung zu denken … Also funktionieren bestimmte Zensurbehörden in meinem eigenen Kopf ganz zuverlässig, ich aber mache mich jeden Morgen auf, bewusst dagegen anzugehen.“

Weggehen, Auswandern kam für das Ehepaar Wolf nicht in Frage – wie auch für uns, für mich und die meisten meiner Freundinnen und Freunde, nicht. Wer sollte denn dieses Land verändern, wenn nicht die, die hierblieben? Die, manchmal mit mehr, manchmal mit etwas weniger Mut, manche mit mehr, manche mit gar keinen Privilegien ausgestattet, an den Ketten zerrten, die Grenzen des Möglichen, des Sagbaren, des Machbaren in Richtung größerer Freiheit verschieben wollten? Für diese Menschen waren Autoren, Künstler im eigenen Land wie Christa Wolf, Volker Braun, Franz Fühmann, aber auch außerhalb – wie Wolf Biermann, Thomas Brasch, Gerulf Pannach, Reiner Kunze, an deren Werke man schwer, auf Umwegen aber doch heran-kam – Lebensmittel, Mittel des Überlebens, Argumente für etwas mehr Mut, für etwas weniger Verzweiflung, waren Bestätigung und Antrieb. Bücher, Lieder, Texte eben, die Taten waren.

Ja, sicher, „manchmal war diese ungeheure Bedeutung, die ihr als Schriftsteller in der DDR hattet, bestimmt auch sehr schmeichelhaft“, sagt Wolf-Enkeltochter Jana Simon in ihren Gesprächen mit den Großeltern in dem Band „Sei dennoch unverzagt“. Der Satz bleibt unwidersprochen.

„Das Schlimme ist“, schreibt Christa Wolf an Volker Braun, „wir haben dieses Land geliebt (Regieanweisung: Tosendes Gelächter)“. Mit dieser Liebe waren nie die politischen Strukturen, die diktatorischen Herrschaftsverhältnisse – die sie so drastisch allerdings auch nie benannt hat – gemeint. Eher Menschen wie diese Blumenverkäuferin, von der sie in der „Stadt der Engel“ erzählt, aber schon mit der Distanz des „du“, weil das „Ich“-Sagen plötzlich schwerer fällt:

Du hast sie doch gesehen, „… die Blumenverkäuferin, die sich in die Geschicke des Staates einmischte, das war im Herbst 1989, … das gibt es also, dachtest du, du wolltest es nicht vergessen, auch wenn der geschichtliche Augenblick, der solche Gesichter hervorbrachte, schrecklich kurz, eigentlich schon vorüber war. Ihn miterlebt zu haben, dachtest du, dafür hatte alles sich gelohnt.“ Obwohl danach „Häme, Hohn und Spott, natürlich. Utopieverbot“ folgten; „aber diese offenen, aufgerissenen Gesichter habe ich doch gesehen. Diese glänzenden Augen. Diese freien Bewegungen.“

Zu den wenigen Utopieversuchen gehörte der Aufruf „Für unser Land“, den sie im November 1989 mit verfasste, ahnend, dass es eigentlich schon zu spät war, noch für einen „dritten Weg“ zu werben. Einen Aufruf, den immerhin noch eine Million Menschen in der DDR unterschrieben, obwohl oder auch weil darin noch ein letztes Mal von einer „sozialistischen Alternative“ die Rede war. Die Verfasserinnen und Verfasser dieses Aufrufs waren nicht die Einzigen, die keinen "Anschluss" der DDR an die alte Bundesrepublik wünschten oder ihn für alternativlos hielten.

In ihren Aufzeichnungen vom alljährlichen 27. September, „Ein Tag im Jahr“, notiert Christa Wolf 1989 ein Gespräch mit den Freunden Inge und Otl Aicher aus dem Westen Deutschlands, die sich über die stetig wachsenden Demokratiebestrebungen in der DDR freuen:

„Ja, vielleicht könne im Zuge der Umwandlung der DDR auch die Rettung für die Bundesrepublik formuliert werden. Wenn wir, die DDR-Leute, der Versuchung widerstünden, uns nur an der Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung der Bundesrepublik zu orientieren und dieselben Fehler zu wiederholen, die sie gemacht hätten: Profit und Effizienz als einzige Kriterien der Wirtschaft aufzurichten. Er dagegen, sagt Otl, träume von einer Alternative: Die Arbeit als Basis der Existenz wieder einführen … und so den Staatsbürgern, die aus innerer Überzeugung der Humanität verpflichtet seien, die Möglichkeit eines erfüllten Daseins zu geben … (ein) anderes Deutschland zur Debatte stellen …“.

Von Gerhard Wolf sind solche Äußerungen nicht festgehalten, aber man darf annehmen, dass er Carlfriedrich Claus zustimmte, der Ende 1989 in einem Brief an seinen Verleger und Freund befürchtete, dass die „Überflussrealität BRD“ die „Möglichkeit DDR“ bedrohte, und so ein „kritisch-analytisches Denken, das nicht nur den Stalinismus, sondern auch den Kapitalismus unter die Lupe nimmt“, kaum mehr möglich sei. Wie Claus auch im Wandel von „Wir sind das Volk“ zu „Wir sind ein Volk“ „düstere Erinnerungsgefühle“ und „jenes schillernde nationalistische Rausch-Moment“ ausmachte, „dass mancher Redner jetzt bewusst zu aktivieren beginnt“. Und das bis heute aktiv ist.

An dem Ort, an dem in Zschopau die erste freie Demonstration im Oktober 1989 stattfand, liegt inzwischen ein Grabstein mit der Aufschrift „Wir sind das Volk“ – vielleicht wird er irgendwann einmal überflüssig und landet in einem Museum, falls es dann noch Museen gibt. Als die etablierten Parteien, allen voran die gewendete Blockpartei CDU, am 3. Oktober 1990 im Erzgebirge mit unsicherer Stimme und vom Blatt die Hymne des wiedervereinigten Deutschlands sang, stellten einige erzgebirgische Bürgerrechtler/innen , die nun schon nicht mehr so viele Bürgerinnen vertraten, ein Transparent auf mit dem Schriftzug „Wir übergeben uns“.

Christa Wolf wehrt sich jedoch, 1993 in „Ein Tag im Jahr“, „gegen die Anwaltsrolle, die sie mir wieder zuteilen wollen“ – die nimmt stattdessen unter anderem ihre Freundin Daniela Dahn ein, die zur „Weiberrunde“ gehörte, die sich bei den Wolfs traf. Dahn wird bis heute nicht müde, auf vertane Chancen der Wiedervereinigung hinzuweisen – und sich dafür diffamieren zu lassen. Christa Wolf pocht dagegen auf ihr „Recht zu reden, auch zu schweigen …“, sucht nach ihrem Standort in der neuen Zeit. An Günter Grass schreibt sie 1993 – wenig überzeugend:

„Ach, wie beneide ich in schwachen Stunden all die Unschuldigen, die im richtigen Moment auf der richtigen Seite waren, die sich selbst keine Fragen stellen und denen auch sonst niemand Fragen stellt.“

Und dennoch – für Christa Wolf und für Gerhard Wolf gibt es in dieser Zeit auch Anlass zum Optimismus. Christa Wolf schreibt: „Eine Neugründung immerhin scheint gelungen: Im März (1990) schon waren Gerd und ich beim Notar, um die Janus Press GmbH eintragen zu lassen … beim Steuerberater allerdings lachten wir los über sein ratloses Gesicht, als Gerd auf die Frage, was er denn mit seinem Verlag für Gewinn erwirtschaften wolle, unbefangen erwiderte: Gar keinen. Ja dann, sagte unser Steuerberater, "dann müssen wir wenigstens sehen, dass Sie nicht zu viel Verlust machen …“.

Ein Geschäftsmodell, das vor allem auf wunderbare, von der Kritik oft auch hochgelobte Bücher gebaut ist – manche, wie die Werkausgabe von Bert Papenfuß-Gorek und die Mappenwerke von Carlfriedrich Claus, sind schon zu kaum noch erhältlichen Klassikern einer anderen (ost-) deutschen Moderne geworden, etliche konnten nur mit Zuschüssen von Dritten erscheinen. Von Anfang an wissen die Wolfs, dass der Verlag, „bei dem kompromisslosen Programm, kaum je in die schwarzen Zahlen kommen wird“.

Was davon bleibt?

Der Schriftsteller und Verleger Gerhard Wolf neben einer Skulptur, die anlässlich des Todestages von Christa Wolf am 29.11.2016 vor dem Haus Amalienpark 7 in Berlin-Pankow enthüllt wurde. Christa Wolf war am 1. Dezember 2011 verstorben. (© picture-alliance/dpa, Jörg Carstensen)

Doch, schreibt Christa Wolf über das Herzensprojekt ihres Mannes: „Was er mit und in diesem Verlag macht, ist ja, leider, zu spät begonnen, sein Lebenswerk, und das darf nicht einfach abgebrochen werden.“ Wer Gerhard Wolf mit Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit überzeugt hatte – wie etwa Carlfriedrich Claus oder in den 1980er-Jahren die übrigen Künstler der Clara-Mosch-Gruppe in Karl-Marx-Stadt, Helge Leiberg, Angela Hampel, Nuría Quevedo, denen ist er ein lebenslanger allerbester guter Freund gewesen. Bis zu seinem Tod: Gerhard Wolf starb am 7. Februar 2023. Es gibt nicht mehr viele solcher Menschen. Aber etwas von ihnen bleibt.

Und es bleibt – wie bei jedem Menschen – wie er oder sie gelebt hat, wie wir uns an sie erinnern. Was also bleibt von einer Schriftstellerin, verehrt, streitbar, angefeindet – im Osten, wie im Westen, vor und nach 1989 – schonungslos gegen sich selbst, mit dem Wunsch zu verstehen, wie Menschen handeln oder nicht handeln, wie sie denken, fühlen, sprechen, schweigen, erinnern, vergessen? Was bleibt von einem Autor und Verleger, der sich selbst nie in den Vordergrund, sich aber immer in den Dienst anderer, in den Dienst der Literatur und der Künste stellte? Was bleibt von einem Künstlerehepaar, das Freud und Leid miteinander teilte, eine Beziehung pflegte, die sich nur als zutiefst menschlich beschreiben lässt?

Vielleicht stimmt gerade diese eine Passage in Christa Wolfs Büchern, die oben aus den „Kindheitsmustern“ zitierte, nicht: Vielleicht bleibt sie doch, die Sehnsucht – für alle, die, wie Christa und Gerhard Wolf bis zu ihrem Tod, weiter auf der Suche waren und sind. Auch wenn sie noch nicht wissen, wohin diese Reise führt.

Bücher von Christa Wolf stehen in der Zschopauer Stadtbibliothek noch immer im Regal, darunter „Kassandra“, nun natürlich ungekürzt. Was also bleibt? Ich weiß es nicht. Dies ist nur ein Zwischenbescheid:

Schlechtere Welt (für OOzB und alle andern)

"Wir haben so sehr für eine schlechtere Welt gekämpft Wir haben immer wieder unsere Hoffnungen gedämpft Wir haben die Idioten einfach gewähren lassen Und waren so tolerant, sie nicht einmal dafür zu hassen.

An unseren Zweifeln zu zweifeln – das war schon Mut Wir haben gar nichts anderes mehr zugelassen Mit beiden Händen war das Glück auch nicht zu fassen. Und zum Schluss war nicht einmal das Ende gut.

Nichts als Verzweiflung kann uns nun noch retten Die Hilferufe sind jedes Mal zurückgekommen Wir haben so sehr für eine schlechtere Welt gekämpft Und haben den Kampf schließlich sogar gewonnen."

Zitierweise: Matthias Zwarg, "Was bleibt? Vom Wirken des Schriftstellerehepaars Christa und Gerhard Wolf in der DDR – zwischen Hoffnung und Enttäuschung.“, in: Deutschland Archiv, 30.5.2025. Link: www.bpb.de/562632.

Dieser Beitrag ist Teil einer Serie ausgehend von Diskussionsbeiträgen auf einer Tagung von Goethe-Institut und bpb am 7. Februar 2025 in Paris und Leitung des Kunsthistorikers Eckhart Gillen:

QuellentextZwischen Freiheit und freiem Fall. Hat der deutsche Bilderstreit in Paris ein Ende gefunden?

Zur Tagung: Ausgewählte Beiträge der Tagung „35 Jahre Wende“ im Goethe-Institut Paris vom 7. bis 8. Februar 2025. Ein Überblick von Eckart Gillen:

Der Umbruch 1989/90 in der DDR war eine Chance, sich von der staatlichen und parteilichen Gängelung zu befreien, eine Chance, den Schritt ins Offene zu wagen. Zugleich war es ein Sprung ins kalte Wasser des Kapitalismus. Es war ein Systemwechsel: Über Nacht änderten sich schlagartig alle Regeln. Die vormundschaftliche Sicherheit des DDR-Staates, die alle Risiken ausschloss, schlug um in die marktwirtschaftliche „Freiheit“, die jeden zwang, jetzt für sich selbst und alleine Verantwortung für den Lebensunterhalt und die eigenen Produktionsverhältnisse zu übernehmen. Die bisherigen Auftraggeber waren verschwunden. Die Ateliermieten explodierten, neue Eigentümer_innen aus dem Westen standen vor der Tür. Ein völlig neuer Kunstbegriff bestimmte den Kunstmarkt. Galerist_innen, die Ostkunst anboten, wurden von den Kunstmessen ausgeschlossen, weil die ostdeutschen Künstler/innen als unmodern galten oder als angepasste Auftragskünstler_innen.

Für die jungen Künstler/innen, die nach dem Mauerbau geboren wurden und nicht mehr an die Utopie des Sozialismus glauben wollten, war es wiederum ein Sprung ins Offene. Sie reisten nach New York, nahmen Stipendien des Westberliner Senats im PS 1 an und zogen in die Welt hinaus und präsentierten ihre Kunst in Venedig, Paris, Los Angeles und andernorts, ob Bilder, Filme, Musik oder Mode. Manche aus der älteren Generation haderten mit der neuen Beliebigkeit einer auf formale Innovation ausgerichteten Kunstwelt und mauerten sich ein in ihr Ressentiment.

Ganz anders wurde die Wende von denen empfunden, die bereits vor dem Fall der Mauer die DDR verlassen hatten. Sie hatten einen harten Schnitt gemacht und waren frei von Heimwehgefühlen nach der „sozialistischen Wärmestube“. Der Fall der Mauer war für sie kein Anlass zum Jubeln, er löste vielmehr das Gefühl aus, wieder von der Vergangenheit eingeholt zu werden.

In intensiven Gesprächen und Analysen hat die hier in Auszügen dokumentierte Tagung vom 7. und 8. Mai 2025 in Paris diesen historisch einmaligen Umbruch nach 35 Jahren untersucht, um die Dramatik dieser gesellschaftlichen und kulturellen Transformation, die noch lange nicht abgeschlossen ist, in Erinnerung zu rufen. Und auch zu fragen: Was bleibt?

Die Diskussionen mit den französischen Kunsthistoriker_innen und Germanist_innen, in Paris haben den oft verkrampften innerdeutschen Dialog erweitert und bereichert durch den unbestechlichen Blick von außen. Alle Teilnehmenden waren sich mit dem Publikum am Ende der Tagung einig, dass die Differenz der Kunstbegriffe, die der Kalte Krieg befeuert hat, schon heute im Wesentlichen überwunden ist – auf jeden Fall aber von zukünftigen Generationen überwunden werden wird.

Zusätzlich zu dieser Publikation werden die französischen Vorträge und die deutschen Beiträge in französischer Übersetzung in der Zeitschrift Allemagne d‘aujourd’hui publiziert werden (E.G.).

Geplant sind bis Ende Mai 2025:

  • Eckhart Gillen: Die Freiheit geht zum Angriff über auf die Utopie des Kommunismus

  • Stichworte zur Differenz der Kunstbegriffe im geteilten Deutschland

  • Hans-Peter Lühr: Eine Anmerkung zum Beitrag von Eckhart J. Gillen

  • Hans-Peter Lühr: Neue Bürgerschaftlichkeit und neues Menschenbild.

  • Die ostdeutsche Gesellschaft als Lerngemeinschaft - Das Beispiel Dresden

  • Michaela Mai: Zwischen Hoffnung und Ernüchterung

  • Die ‚Wende‘-Zeit im OEuvre der Leipziger Malerin Doris Ziegler

  • Uwe Kolbe: Hat da jemand Freiheit gerufen? Zur Verteidigung eines guten Worts

  • Sibylle Goepper: Von einem Georg zum anderen: Kontinuitäten und Metamorphosen im Werk von Jan Faktor seit 1989

  • Gabriele Dietze: Totenreklame und Waldmaschine - eine Re-Lektüre 40 Jahre danach

  • Matthias Zwarg: Was bleibt? Christa und Gerhard Wolf - zwischen Hoffnung und Enttäuschung

  • Annette Simon: Bleiben will ich, wo ich nie gewesen bin - HEIMAT als ambivalenter Ort.

Es folgen in Kürze weitere Beiträge in dieser Serie von: Interner Link: Uwe Kolbe über Freiheit, Dr. Gabriele Dietze, Prof. Sibylle Goepper, Hans-Peter Lühr, Michaela Mai aus der Uni Jena und Annette Simon, sowie weitere Beiträge zur Kunst der DDR und ihren Stellenwert heute von Eckart Gillen, Volker Tannert und Lutz Wohlrab.

Alle Beiträge im Deutschlandarchiv sind Recherchen und Meinungsbeiträge der jeweiligen Autorinnen und Autoren, sie stellen keine Meinungsäußerung der Bundeszentrale für politische Bildung dar.

Ergänzend:

Joachim Walther, Interner Link: Liquidierte Bücher, bpb-Stasi-Dossier 7.0.2026

Uwe Kolbe, Interner Link: "Hat da jemand „Freiheit“ gerufen? Zur Verteidigung eines guten Wortes", DA vom 17.5.2025

Fussnoten

Weitere Inhalte

Matthias Zwarg (1958 in Bad Düben geboren) ist Autor und Herausgeber sowie Journalist für die Kulturredaktion und Leiter des Buchprogramms der Freien Presse Chemnitz. Er ist Autor des Buchs „Lauter Lieder“ mit eigenen Texten, die zwischen 1989 und 2016 entstanden sind.