Warum sind Rechtsextremismus und Rassismus so ausgeprägt im Osten? Die Ursachen sind komplex und lassen sich nach meiner Einschätzung nicht verstehen, wenn man die Entwicklung der Anfänge der DDR außer Acht lässt. Ich konzentriere mich hier auf die folgenden relevanten Kernbereiche, die die politische Führung der DDR zu verantworten hatte und die damit eine tiefgreifende, die Gesellschaft umfassende kritische Auseinandersetzung über das Ausmaß von Rechtsextremismus und Rassismus und deren Ursachen in der DDR verunmöglichte:
Abgebrochene Entnazifizierung (ehemalige Nationalsozialisten wurden Teil der Führungselite)
, Gescheiterter Antifaschismus (Abwehr der Erkenntnis zum Rassismus und Neofaschismus, Reduktion auf öko¬nomische Ursachen des Faschismus usw.)
Eine ausgeprägte Feindbild-Erziehung zum Hass
Autoritarismus (ML-Ideologie, Ultra-Nationalismus, Militarismus)
Völkisch-nationalistische Ideologie
Ausschaltung jeglicher Opposition
Vertuschen und Verschweigen durch die Medien
Allein der Westen wurde verantwortlich gemacht
Und neonazistische, rassistischen und antisemitischen Straftaten wurden in Paragraphen des Strafgesetzbuches transformiert, um sie für die Öffentlichkeit unsichtbar zu machen.
Abgebrochene und fehlgeschlagene Entnazifizierung
Bis 1947 war die „Sowjetische Militäradministration in Deutschland“ (SMAD) verantwortlich für die juristische Aufarbeitung der Nazi-Vergangenheit und sie beendete am 26. Februar 1948 durch den Befehl Nr. 35 ihre Arbeit, nach dem ab 1947 die Kommissionen zur Entnazifizierung aufgelöst worden waren. Dadurch blieben viele ehemalige NS-Akteure, bis auf wenige Ausnahmen, von politischer oder juristischer Verfolgung unbehelligt. Wenn sie erklärten, dass sie sich für die Ziele der DDR einsetzen würden, stand ihren beruflichen Karrieren nichts mehr im Weg. Über ehemalige NS-Funktionäre die in der DDR lebten wurden auch von DDR-Wissenschaftlern keine systematischen Forschungen angestellt. Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) hatte zwar ein separates Archiv mit Personalakte aus der Zeit des Nationalsozialismus angelegt, in dem Informationen über Personen, die eine mehr oder weniger strafrechtlich relevante Vergangenheit gespeichert waren. Diese Informationen wurden vor allem dazu benutzt, ehemalige Nazis als „Inoffizielle Mitarbeiter“ (IM) zu engagieren, die ihre Wohnungen als „Konspirative Wohnung“ (KW) zur Verfügung stellten, Kollegen und Nachbarn bespitzelten oder ehemalige „Kameraden“ aufdeckten.
Schon auf einer Sitzung des Parteivorstands der SED am 15./16. Oktober 1947 hatte Wilhelm Pieck für die Aufnahme ehemaliger „nichtbelasteter“ Nazis in die SED plädiert, um sie für die kommunistische Ideologie zu gewinnen.
Auf der Parteivorstandssitzung der SED am 8. Dezember 1947 forderte Walter Ulbricht die Aufnahme der „Nominellen“ in die SED, auch und vor allem unter dem Aspekt, dass dadurch verhindert werden sollte, dass sie sich in der CDU oder der LDP organisierten. Um deren Zulauf dorthin zu bremsen, wurde am 25. Mai 1948 mit Zustimmung der Sowjetischen Militäradministration auch die National-Demokratische Partei Deutschlands NDPD als ein weiteres Sammelbecken für ehemalige Nationalsozialisten gegründet. Eine ihrer stellvertretenden Vorsitzenden wurde der ehemalige Generalleutnant Vincenz Müller, der Infanteriekommandeur befehligte im Zweiten Weltkrieg Großverbände der Wehrmacht an der Ostfront. Er wechselte nach dem Krieg die Seiten und wurde zum „geheimen Informator“ der Staatssicherheit. 1950 bis 1952 war er sogar Vizepräsident der DDR-Volkskammer und wirkte als Stellvertreter des Innen- beziehungsweise Verteidigungsministers bei der Schaffung der Kasernierten Volkspolizei und seit 1956 der Nationalen Volksarmee mit. Auch wurde er mit dem „Vaterländischen Verdienstorden“ in Gold ausgezeichnet, aber 1957 vom Dienst suspendiert. 1961 nahm er sich das Leben.
Ulbricht wollte eine breite Bewegung formen, wobei die „Nominellen“ aus der einstigen NSDAP auch für die SED in den „Betrieben und Massenorganisationen“ auftreten sollten. Ende Januar, Anfang Februar 1948 erklärte Ulbricht den vormaligen Nationalsozialisten auf einer Konferenz der Innenminister der Länder, „wir wissen das ihr Nazis wart, wir werden aber nicht weiter darüber sprechen, es kommt auf Euch an, ehrlich mit uns mitzuarbeiten. Unsere Beurteilung wird nicht mehr von dem Standpunkt erfolgen, nominell oder nicht nominell, sondern der Bewährung in der Aufbauarbeit“.
Auch in der FDJ fanden hohe Führer der ehemaligen „Hitler-Jugend“ (HJ) ein Dach für politisches Engagement und die Führung der bald aufgelösten Arbeitsdienstorganisation „Dienst für Deutschland“ war fast ausschließlich mit ehemaligen Funktionären des verbotenen „Reichsarbeitsdienstes“ besetzt worden. Mit welchen Argumenten die Führung der SED die „Integration“ ehemaliger Nazi-Funktionäre betrieb wird ersichtlich durch eine Rede von Wilhelm Zaisser, 1949 sächsischer Innenminister, ein Jahr später war er Minister für Staatssicherheit, der es vor Funktionären auf den Punkt brachte: „Wir verlangen nicht den negativen Nachweis des Nicht-Belastetseins, des Neutralseins, sondern den positiven Nachweis des Mitmachens.“
Die Aufdeckungen und Aburteilungen ehemaliger Nazis ab den 1950er Jahren dienten eher der Kosmetik, als dass sie Ausdruck einer konsequenten Haltung gewesen wären. Das riesige Feld der faschistischen bzw. rassistischen „Mitläufer“ des Nazismus blieb ab da unbearbeitet und führte damit zu der gigantischen Illusion, in der SBZ/DDR hätte es keine Rassisten beziehungsweise Nazis gegeben. Doch gehörten 1950 der SED circa 175.000 ehemalige Angehörige der Wehrmacht (Offiziere und Unteroffiziere) und ehemalige Mitglieder der NSDAP und ihrer Massenorganisationen an, und erst 1951 wurden 16.000 von ihnen aus der Partei ausgeschlossen.
Die Symbolik der Waldheimer Prozesse
‚ Die „Waldheimer Prozesse“ fanden vom 21. April bis zum 29. Juni 1950 im Zuchthaus in Waldheim statt. Dort wurden über 3.000 Personen wegen ihrer Verstrickung in den Faschismus verurteilt und diese juristisch fragwürdigen Schauprozesse bildeten den juristischen Abschluss der Entnazifizierung in der DDR. Diese Verfahren waren Teil der Integrationspolitik gegenüber ehemaligen Nazis und sie demonstrierten den juristischen Abschluss ihrer systematischen Verfolgung.
Der 3. Parteitag der SED beschloss im Juli 1950, dass nun die Wurzeln des Faschismus in der DDR ausgerottet worden seien und am 2. Oktober 1952 erhielten die ehemaligen Mitglieder der NSDAP ihre vollen Rechte als Staatsbürger. Im Herbst 1953 waren circa 25 Prozent der Mitglieder der SED ehemalige NSDAP-Mitglieder und Nazi-Funktionäre und in der Volkskammer der DDR befanden sich circa 50 Abgeordnete, die im „Dritten Reich“ Nazis waren.
In den neuaufgebauten militärischen beziehungsweise paramilitärischen Einheiten, bekamen ehemalige Offiziere und Soldaten der Wehrmacht, neue und einflussreiche Verantwortungsbereiche zugewiesen, bei denen offensichtlich ihre Erfahrung und ihr Können zum Tragen kommen sollten. Von den 400 Abgeordneten, in der am 16. November 1958 gewählten Volkskammer, waren 56 ehemalige Nazis und im Zentralkomitee der SED waren zu jener Zeit 27 ehemalige Nazis, darunter acht Minister, neun stellvertretende Minister und zwei Vorsitzende des Ministerrats der DDR.
Im Jahr 1965 gab es noch immer ehemalige Nazis in der Volkskammer und im ZK der SED hatten zwölf Mitglieder und Kandidaten eine Nazi-Vergangenheit. Von einer tiefgreifenden Auseinandersetzung um die Ursachen und den Verlauf des Faschismus konnte man dann in der DDR, ebenso wie in West-Deutschland, nicht sprechen und die von den alliierten Siegermächten durchgeführte Entnazifizierung, wurde Anfang der 1950er Jahre von den Deutschen hauptsächlich als juristisch definiert übernommen und nach wenigen Jahren für beendet erklärt worden.
Die auf dem Territorium der DDR befindlichen ehemaligen Nazis blieben, bis auf einige wenige Ausnahmen, von politischer oder juristischer Verfolgung unbehelligt, wenn sie er-klärten, dass sie sich für die Ziele des neuen Staates einsetzen. Darunter befanden sich Personen aus wichtigen gesellschaftspolitischen Berufen, wie zum Beispiel Politiker, Soldaten und Polizisten, Mediziner, Journalisten, Wissenschaftler, Manager, evangelische Theologen und Pfarrer, Künstler und Sportler, jeweils sowohl Männer als auch Frauen. Die Bedeutung ihrer Tätigkeiten auf der mittleren Führungsebene ergab sich aus der gesellschaftspolitischen Bedeutung dieser Funktionen, also aus ihrer Bedeutung für die Beeinflussung von Frauen und Männern in gesellschaftlichen oder staatlichen Bereichen. In allen nationalen Führungspositionen der politischen Parteien (SED, CDUD, LDPD, NDPD, DFD und DBD) waren sie zu finden und selbstverständlich auch unter den Mitgliedern des Nationalrates der Nationalen Front (NF), bei Abgeordneten der Volkskammer (AdV) und bei den politischen Massenorganisationen, wie zum Beispiel dem FDGB, der GST, der FDJ und so weiter.
Sie waren auch Mitglieder in Redaktionen von Massenmedien, wie zum Beispiel im Rundfunk, im Fernsehen und in Zeitungen oder sie waren in Funktionen bei Organisationen ihres jeweiligen Berufsverbandes. Da die Massenmedien, ähnlich wie die Universitäten und Hochschulen, das Feld beziehungsweise ein Transmissionsriemen für Herrschaftsausübung im Allgemeinen und für die Bildung von Bewusstsein im Besonderen darstellen, waren sie wichtig und ihr Einfluss auf die Masse der Bevölkerung nicht geringzuschätzen.
Die Volkskammer beschloss im November 1952 das „Gesetz zur staatsbürgerlichen Gleichstellung der ehemaligen Wehrmachtsoffiziere und NSDAP-Mitglieder“ und diese Entscheidung wurde im Radio der DDR vom Funktionär der NDPD, Egbert von Frankenberg und Proschitz kommentiert, der nicht nur als Offizier in der Wehrmacht Karriere gemacht hatte, sondern auch als Mitglied der NSDAP und der SS.
Mielkes Richtlinie 21
1952 erließ Erich Mielke, damals Staatssekretär im Ministerium für Staatssicherheit (MfS) die „Richtlinie 21“, mit der er anordnete, ehemalige Offiziere und Unteroffiziere der Wehrmacht, ehemalige Angehörige der „Geheimen Staatspolizei“ (Gestapo) und Offiziere der Abwehr als „geeignete Personen zu geheimer Mitarbeit“ anzuwerben. Ein Jahr später befahl Ernst Wollweber, Minister für Staatssicherheit, eine systematische Erfassung „feindlicher Elemente“, wie zum Beispiel Offiziere, Funker, Fremdenlegionäre und aktive Faschisten, mit dem Ziel ihrer Rekrutierung als „Geheime Mitarbeiter“ (GM) oder als „Geheimer Informant“ (GI). In einer einzigen Abteilung der Bezirksverwaltung Leipzig des MfS arbeiteten neun ehemalige Offiziere der Wehrmacht, frühere Angehörige der SS, ehemalige Mitglieder von Nazi-Aufklärungs- und Abwehrorganen, ehemalige Nazis und anderer Nazi-Organisationen.
Ehemalige Nazis auch in Wirtschaftsbereichen der DDR
Eine interne Analyse der SED zur Lage im „Ernst-Thälmann-Werk“ in Magdeburg zeigte auf, dass sich ehemalige Nazis „auf allen einflussreichen Stellen des Betriebes, angefangen vom Werksdirektor, seinen Stellvertretern, den Direktoren, Assistenten, über den Dispatcher, Lohnbuchhalter und Oberbuchhalter bis zum Angestellten“ finden lassen. In einer Einschätzung über die Lage der SED hieß es 1953 zusammenfassend: „Charakteristisch für die Groß-betriebe ist die Konzentration ehemaliger Faschisten und Militaristen“, auch von ihnen blieben viele durch das MfS erpressbar.
In der SED hatten 1954 republikweit, nach einer parteiinternen Analyse, circa 26 Prozent der Mitglieder eine Nazi-Vergangenheit. In der „Nationalen Volksarmee“ (NVA) waren nach einer Statistik des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) 1957 von den 16 Spitzen-Generälen fünf ehemalige Offiziere der Wehrmacht, davon hatten drei als Generäle für Hitler gedient. Ein Viertel aller Obersten bei der NVA hatten eine Karriere als Offiziere der Wehrmacht hinter sich gebracht.
Erich Wollweber, der damalige Leiter des MfS, meldete 1957 dem Sekretär des Zentralkomitees der SED (ZK) Erich Honecker, zur Lage der Betriebskampfgruppen: „Im VEB Warnow-Werft ist der Kommandeur einer Hundertschaft ein ehemaliger Obersturmführer der SA. Im VEB Papierfabrik Lunzenau sind von 51 Kampfgruppenmitgliedern 10 ehemalige Mitglieder der NSDAP. Im VEB Industriewerk Ludwigsfelde gehören 9 ehemalige Mitglieder der NSDAP, 1 ehemaliges Mitglied der Waffen-SS der Kampfgruppe an. Die Kampfgruppe des VEB Reifenwerk Berlin besteht zu 60 prozent aus ehemaligen Nazis“.
Eine Brigade berichtete im Mai 1958 dem ZK der SED über das im Aufbau befindliche Kombinat „Schwarze Pumpe“ in Spremberg, dass es bei der Werksleitung und den Abteilungsleitern eine „Konzentration ehemaliger NSDAP-Mitglieder“ gegeben hatte.
Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) hatte ein Archiv angelegt für Akten von Personen die als Nazis aktiv waren, wo Informationen „mit mehr oder weniger strafrechtlich relevanter Vergangenheit“ gespeichert wurden. Diese Informationen wurden unter anderem dazu benutzt, ehemalige Nazis als „Inoffizielle Mitarbeiter“ (IM) zu engagieren, die unter anderem ihre Wohnungen als „Konspirative Wohnung“ (KW) zur Verfügung zu stellen hatten, die Kollegen und Nachbarn bespitzelten oder die ehemalige Kameraden „aufdeckten“.
Die Analyse der anti-faschistischen Erinnerungspolitik zeigt deutlich, in welchem Umfang die Führung der SED den Nazismus und die Nazi-Massenmorde, der Legitimation ihrer Macht untergeordnet hat. Nicht nur wurden einzelne Opfergruppen aus der offiziellen Erinnerung ausgeblendet, auch Fakten, Strukturen und Zusammenhänge wurden verkürzt und verzerrt dargstellt und in dieser reduzierten Perspektive musste auf alle Fälle die Frage nach der massenhaften Zustimmung für die Nazis ausgespart bleiben. Das Verhalten der Masse der Deutschen und ihr aktiver Anteil an der Eroberungs- und Vernichtungspolitik, etwa auch in der Wehrmacht, wurden nicht Gegenstand einer kritischen Analyse, denn sie galten seit den Zeiten von Thälmann und der KPD, ausschließlich als „Verführte‘“, aber nicht als Träger des Nazismus. Der „Anti-Faschismus“ kann aber nur dann eine erfolgreiche Perspektive einnehmen, wenn er seine sektiererische Geschichte und damit auch seine repressiv-herrschaftliche Instrumentalisierung schonungslos aufarbeitet und – über das „Anti“ hinaus – auf eine radikale Verteidigung der universellen Menschen- und Bürgerrechte verweisen.
Der Anti-Faschismus der SED richtete sich „immer stärker gegen diejenigen, die ihn in den ersten Jahren nach 1945 verkörpert hatten und als staatstragende Ideologie verlor er zusehends seinen Rigorismus in der Auseinandersetzung mit der Nazi-Vergangenheit. Als verbindliches Normen- und Wertegefüge spiegelte er die Welt- und Feindbilder einer kleinen Minderheit kommunistischer Funktionäre, die bis zum Ende der DDR als politische Klasse Staat und Gesellschaft dominierten.“ Bei den Diskussionen, wie die Berliner Bezirke neu zu verwalten wären, erklärte W. Ulbricht: „Der erste stellvertretende Bürgermeister, der Dezernent für Personalfragen und der Dezernent für Volksbildung – das müssen unsere Leute sein. Dann müsst ihr noch einen ganz zuverlässigen Genossen in jedem Bezirk ausfindig machen, den wir für den Aufbau der Polizei brauchen. […] Es ist doch ganz klar: es muss demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand haben.“ Kurz vor der Gründung der DDR, im Juni 1948, erklärte W. Ulbricht in einem Zeitungsinterview: „Wir haben heute in der Sowjetischen Besatzungszone nicht wenige frühere aktive Nazis, die eine verantwortliche Arbeit leisten. Jedenfalls können sie bestimmte Leistungen aufweisen, was man von einigen Mitgliedern der Christlich-Demokratischen Union und Liberal-Demokratischen Partei Deutschlands nicht sagen kann, die nach Washington und London schielen.“
Psychoanalytische Aspekte
Einen Lösungsweg bei der Analyse der Ursachen des Faschismus stellte die Forderung des Psychoanalytikers Wilhelm Reich dar, nach der „Enthüllung der irrationalen Natur der faschistischen Ideologie“. Reich hatte erkannt, dass „Faschismus nur der politisch organisierte Ausdruck der durchschnittlichen menschlichen Charakterstruktur ist, eine Struktur, die weder an bestimmte Rassen oder Nationen noch an bestimmte Parteien gebunden ist, die allgemein und international ist. (...) Der Faschismus ist eine internationale (Hervorhebung durch W. Reich, HW) Erscheinung, die sämtliche Körperschaften der menschlichen Gesellschaft aller (Hervorhebung durch W. Reich, HW) Nationen durchsetzt“.
Diese auf der Psychoanalyse aufbauenden politischen Positionen wurden in der DDR nie anerkannt und diese Ablehnung hatte ihre historischen Vorläufer zum Beispiel bei der SPD oder KPD, denn die antiautoritären Schriften wurden bereits ab den 1930er Jahren militant bekämpft. In der 1933 veröffentlichten „Massenpsychologie des Faschismus“ beschreibt Reich die Sowjetunion: „Mit der Beseitigung individueller Kapitalisten und der Errichtung des Staatskapitalismus in Russland anstelle des Privatkapitalismus hat sich an der typisch hilflosen, autoritären Charakterstruktur der Menschenmassen nicht das geringste geändert (Hervorhebung von W. Reich, HW).“ Die Ursachen für diese Fehlentwicklung liegen auch in der schrittweisen politischen Integration der Arbeiterparteien in das bürgerlichkapitalistische Repräsentativsystem. Und schließlich fand in weiten Kreisen des Proletariats eine Verbürgerlichung der alltäglichen Lebensweise statt. Nach Reich wäre den Anti-Faschisten die Aufgabe zugekommen, zu erklären wie das „Proletariat zu entnebeln“ sei: „Die allererste Aufgabe der revolutionären Propaganda wäre die verständnisvollste Rücksichtnahme auf die Widersprüche im Arbeiter (Hervorhebung von W. Reich, HW) gewesen, auf die Tatsache, dass nicht etwa ein klarer revolutionärer Wille überdeckt oder vernebelt war, sondern das Revolutionäre in der psychischen Struktur teils unentwickelt, teils mit gegenteiligen reaktionären Strukturelementen durchsetzt war. Das Herausdestillieren der revolutionären Gesinnung der breiten Massen ist wohl die Grundaufgabe bei der Freilegung ihrer gesellschaftlichen Ver¬antwortlichkeit.“
Auch der libertäre Sozialphilosoph Max Horkheimer wies daraufhin, „daß eine erfolgreiche antifaschistische Strategie nur dann möglich sei, wenn man sich nicht nur auf sozialökonomische und politische Faktoren in der Faschismus-Analyse beschränkt. Sie behandelten kaum problematisierte Elemente faschistischer Ideologie wie den Antisemitismus, die Propaganda, aber auch sozial- und nationalpsychologische Einflüsse.“ Bei Wilhelm Reich kommt noch hinzu, dass er aus der KPD 1933 wegen seiner politischen Inhalte ausgeschlossen wurde; drei Jahre zuvor war er bereits aus der sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) ausgeschlossen worden. Reich als auch Horkheimer mussten 1933 Deutschland verlassen und emigrierten in die USA.
Die Fragestellung nach der Form und dem Inhalt der Abwehr neofaschistischer beziehungsweise rassistischer Gefahren ist mit politischpsychologischen Fragestellungen zu verbinden, da diese Probleme zurückgehen auf das nicht oder nur ungenügend verarbeitete Trauma der Niederlage der bürgerlichen und proletarischen Kräfte gegen den Faschismus. Die kollektiven und individuellen traumatischen Erfahrungen dieser historischen Niederlage bestimmen Form und Inhalt der wissenschaftlichen und politischen Auseinandersetzung mit dem Neo-Nazismus beziehungsweise Rassismus bis in die Gegenwart. Die in der Geschichte der Deutschen begründeten mentalen und emotionalen Unsicherheiten über den Misserfolg ihrer anti-faschistischen Anstrengungen ist, neben der faschistischen Gefahr an sich, das Hauptproblem. Einen gescheiterten Versuch diese Probleme zu lösen, stellt der Anti-Faschismus dar, der die Analyse der Ursachen des Hitler-Faschismus allein auf den politisch-ökonomischen Sektor reduzierte (Dimitroff-These), wo der Nazismus ausschließlich als eine „Verschwörung der Bourgeoisie gegen die revolutionären Massen wahrgenommen“ wird.
Die historischen Erfahrungen mit der Geschichte der DDR erlauben nicht nur konkrete Lernprozesse über den fehlgeschlagenen Versuch, Ursachen und Folgen des Nazismus aufzuarbeiten, sondern eben auch Einsichten über den Verlauf und das Scheitern der deutschen Kommunisten. In und mit der Pseudotheorie des „Marxismus-Leninismus“ gab es in der DDR kaum ein kritisches Verhältnis von Wissenschaft und Politik, also von Theorie und Praxis, als Ausdruck eines dialektischen Bewusstseins der Aufklärung, deren elementarer Bestandteil Vorstellungen über Demokratisierungsprozesse im Produktions- beziehungsweise Reproduktionsbereich bilden. Parteipolitisch domestizierte Wissenschaftler und pseudowissenschaftliche Parteipolitiker hatten außerhalb ihrer autoritären Grundeinsichten keine Konzepte für die Aufhebung des Anti-Semitismus oder Rassismus, denn seine Zweckmäßigkeit als Feindbild für die Festigung der Herrschaft der SED liegt zutage.
Die Führer der SED waren in der Regel ehemalige Häftlinge der Nazis oder Kriegsgefangene der UdSSR oder sie waren aus der westlichen oder östlichen Emigration zurückgekehrt. Diesen wenigen Frauen und Männer (Gruppe Ulbricht), denen die Führung der DDR übergeben wurde, standen Millionen ehemaliger Mitglieder und Sympathisanten Nazis gegenüber. Um den Staat etablieren zu können, brauchte die SED offensichtlich einen Modus Vivendi, um mit der, mit Nazismus und Rassismus kontaminierten, Masse der Ost-Deutschen umgehen zu können, ein ähnliches Dilemma, wie es sich auch im Westen unter
QuellentextVertuschung und Verdrängung
Der Beitrag des Historikers Harry Waibel ist dem Band „Erziehung zum Hass: Institutioneller und gesellschaftlicher Rassismus in der DDR, Remscheid 2024/25“ entnommen. In diesem Buch beschreibt er auch die Dimension rassistischer Gewalt, dies es schon zu DDR-Zeiten gab, die aber verheimlicht wurde. Im Kapitel „Vertuschung und Verdrängung“ heißt es dazu (Ausschnitt):
Nach meinen Forschungsarbeiten, sie fanden vorwiegend in den Archiven der ehemaligen Geheimpolizei (MfS) statt, haben von 1949 bis 1990 insgesamt etwa 7.000 neonazistische Propaganda- und Gewalttaten stattgefunden. In Berlin und Potsdam gab es die meisten Neonazis und sie waren die Führer der rechten Bewegung, die in der Regel durch Oberschüler, Lehrlinge, Soldaten oder junge Arbeiter gebildet wurden und die sich mit ihrer Ideologie an der NSDAP, der SS oder der SA orientierten. In Schulen, in der Armee, in Betrieben, in den Fußballstadien und auf Straßen und Plätzen äußerten sie sich neonazistisch, rassistisch oder antisemitisch und traten gewalttätig gegen Volkspolizei und Ausländer in Erscheinung. Eine Basis der rechten Bewegung waren Hooligan-Gruppen in Oberligaklubs, in der auch viele Skinheads verankert waren. Auf dem Weg in die Fußballstadien und dort konfrontierten sie das Publikum in den Stadien auch mit neonazistischen und antisemitischen Parolen und Gesängen und erreichten so eine große Anzahl Zuhörer, als größtmögliche Provokation im „antifaschistischen Staat“.
Ein weiteres Ergebnis meiner Recherchen in den Archiven des ehemaligen MfS waren über 700 rassistische Propaganda- und Gewalttaten, die sich vorwiegend gegen Migranten (Arbeiter, Studenten, Wissenschaftler, Diplomaten) richteten und bei denen mehr als zehn Menschen getötet wurden, auch in Lynchjustiz und mehrere tausend Verletzte zu beklagen sind. Angriffe wurden mehrheitlich von männlichen Jugendlichen beziehungsweise Jungerwachsenen durchgeführt und fanden republikweit in über 400 Städten und Gemeinden der DDR statt. Eine Besonderheit waren 40 gewalttätige Angriffe auf Wohnheime von Ausländern, die im August 1975 in Erfurt begannen, als dort ein Wohnheim für algerische Arbeiter von einem deutschen Mob angegriffen wurde.
Das Ende der Angriffe auf Wohnheime in der DDR fand Ende August 1990 in Trebbin (Bezirk Potsdam) statt, als etwa 30 Rassisten ein Wohnheim für Mosambikaner gewalttätig angriffen. Es muss daher auch die Behauptung korrigiert werden, die Angriffe auf Wohnheime für Ausländer in Hoyerswerda (1991) und Rostock-Lichtenhagen (1992) wären die ersten Pogrome in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg gewesen.
Harry Waibel
Zitierweise: Harry Waibel, Ehemalige Nazis in der SED, www.bpb.de/562901, Deutschlandarchiv vom 6.6.2025. Der Diskussionsbeitrag des Historikers Harry Waibel ist in Teilen dem Band „Erziehung zum Hass: Institutioneller und gesellschaftlicher Rassismus in der DDR, Remscheid 2024/25“ entnommen. Alle Beiträge im Deutschlandarchiv sind Recherchen und Meinungsbeiträge der jeweiligen Autorinnen und Autoren, sie stellen keine Meinungsäußerung der Bundeszentrale für politische Bildung dar und dienen als Mosaikstein zur Erschließung von Zeitgeschichte. (hk)
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