Erinnern für die Zukunft
Die Gedenkstätte Berliner Mauer im Kontext des Gedenkstättenkonzeptes des Bundes
Die Überreste der Berliner Mauer stehen im Spannungsfeld doppelten Gedenkens, das nur mittelbar aufeinander bezogen zu sein scheint: Sie stehen als Symbol der deutschen Teilung und der Unterdrückung durch die SED-Diktatur einerseits und als Zeichen deren friedlicher Überwindung andererseits.Einleitung

Die Kristallisationskerne staatlich geförderter Erinnerungskultur an die deutschen Diktaturgeschichten des 20. Jahrhunderts sind Gedenkstätten. Diese entwickeln sich zunehmend zu Lernorten für die Nachgeborenen und nehmen auch museale Funktionen wahr. Diesem Trend verdankt auch die 2009 eröffnete Gedenkstätte Berliner Mauer ihre Entstehung. Die Geschichte ihrer Etablierung ist Gegenstand der folgenden Ausführungen, die sich in drei Teile gliedern.
Einleitend geht es um die Bilder und die doppelte Symbolik dieser DDR-Grenzbefestigung. Der zweite Teil ist den Berliner Entscheidungen für einen dauerhaften Ort der Erinnerung an die Mauer gewidmet. Abschließend geht es um das Gedenkstättenkonzept des Bundes, in dem die Bundesregierung festlegte, welche Gedenkstätten an die doppelte deutsche Diktaturgeschichte von nationaler Bedeutung sind und finanziell vom Bund gefördert werden.
Erst durch die Beteiligung des Bundes an der Förderung der Stiftung Berliner Mauer konnte diese Gedenkstätte vom Land Berlin ausgebaut werden. Ihre nationale Bedeutung stand außer Frage, war sie doch das Symbol der Teilung und wurde sie 1989 zum Symbol deutscher Einheit.