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Antisemitismus und Antiziganismus: Vorurteile gegen Minderheiten | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? 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Antisemitismus und Antiziganismus: Vorurteile gegen Minderheiten

Wolfgang Benz

/ 15 Minuten zu lesen

Der ehemalige Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin, Wolfgang Benz, weist in seinem Beitrag auf gemeinsame Ausdrucksformen der Feindschaft der deutschen Mehrheitsgesellschaft gegenüber Juden und gegenüber Sinti und Roma hin. Dabei zeigt er, wie sehr Unwissenheit durch sogenanntes Expertenwissen, Medienberichte und politischen Populismus zu einer Ablehnung gegenüber einer Minderheit führen kann.

Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma (© picture-alliance/dpa)

Antisemitismus hat - nach wissenschaftlicher Erkenntnis, die oft im Gegensatz zur gefühlten Situation steht - in Deutschland eine eher abnehmende Tendenz. Zu den Ergebnissen der Langzeitstudie des Wissenschaftlerteams um Wilhelm Heitmeyer an der Universität Bielefeld über gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit mit dem assoziativen Titel "Deutsche Zustände" gehört, dass fast die Hälfte der befragten deutschen Bürgerinnen und Bürger glaubt, dass zu viele Ausländerinnen und Ausländer in Deutschland leben, jede(r) Fünfte ist dafür, die Zuwanderung von Muslimen zu unterbinden, ein Drittel glaubt an "natürliche Unterschiede" zwischen Menschen schwarzer und weißer Hautfarbe und vertritt damit die Überzeugung unterschiedlicher Wertigkeit von Menschen (was ein wesentliches Definitionsmerkmal von Rassismus ist). Optimistisch an der Diagnose der deutschen Gesellschaft im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts stimmt lediglich der Rückgang von Homophobie und Antisemitismus.

Judenfeindschaft hat viele Formen

Auch das zuständige amtliche Organ entdeckte keine zunehmende Tendenz des Antisemitismus, wenn man dem jüngsten Verfassungsschutzbericht glauben darf. Gegenüber emotioneller Befindlichkeit, gegenüber gefühlter Bedrohung von Juden, die in Deutschland leben und die anlässlich von Anti-Israel-Demonstrationen während des Gazakrieges ihre Ängste gern öffentlich machen, mag die nüchterne Bilanz der Wissenschaft unerheblich sein. Objektive Kriterien, was Antisemitismus ist, in welchen Formen er sich in der Bundesrepublik äußert, wie Judenfeindschaft von Israelkritik abzugrenzen ist, sind für eine differenzierte Betrachtung unentbehrlich. Während religiös argumentierender Antijudaismus hierzulande allenfalls noch eine marginale Rolle spielt, ist der im 19. Jahrhundert begründete Antisemitismus als politisches, soziales, ökonomisches und kulturelles Vorurteil mit seiner rassistischen Tradition spürbar. Ebenso der "sekundäre Antisemitismus", der nicht trotz, sondern wegen Auschwitz Ressentiments gegen Juden nährt, weil sie sich angeblich mithilfe der Erinnerung an den Holocaust bereichern, durch Entschädigung oder Wiedergutmachung. In letzter Konsequenz mündet dieser sekundäre Antisemitismus in die Leugnung des Holocaust.

Antizionismus ist eine weitere Version von Judenfeindschaft. Ihr Kern ist die Verweigerung des Existenzrechtes Israels. Hier treffen sich arabische Feinde Israels mit Gesinnungsgenossen in aller Welt. Und hier docken die Antisemiten an, die etwas gegen "die Juden" haben, dies aber so nicht äußern dürfen, weil das dem politischen Comment unserer Gesellschaft fundamental widerspricht. Unter dem Deckmantel der Israelkritik finden sie sich; weil sie aber nicht (oder nicht nur) den Staat Israel und dessen Handlungen meinen, sondern "die Juden" generell, erkennt man sie. Ihr Feindbild sind die Juden als solche, und das charakterisiert den Antisemitismus.

Nicht nur die Judenhasser und die Israelfeinde bieten Anlass zur Sorge. Aktivisten versuchen, den Begriff Antisemitismus auf die Haltung gegenüber Israel zu verengen und beziehen in ihr Verdikt jede kritische Haltung zur israelischen Politik mit ein. Fest steht leider, dass die Stimmung gegenüber Israel erodiert. Das ist aber nicht gleichbedeutend mit altem oder neuem Antisemitismus. Und das rechtfertigt nicht Vergleiche der gegenwärtigen Situation mit dem Nationalsozialismus oder die Klage, die Juden in Deutschland seien derzeit in einer Lage wie nicht mehr seit dem "Dritten Reich". Im Gegenteil: Politik, Medien und Gesellschaft sind mit den jüdischen Bürgern der Bundesrepublik und dem Staat Israel solidarisch wie in keinem anderen Land – als Lehre aus der Geschichte, aus Schuldgefühl, aus Verantwortung gegenüber einer Minderheit, die Ziel eines Völkermords aus deutscher Ideologie war.

Notwendige Vergleiche aber keine Gleichsetzung

Das unterscheidet die Haltung gegenüber der Minderheit der Sinti und Roma, die überwiegend durch Abneigung und Gleichgültigkeit gekennzeichnet ist. Dafür bürgert sich, analog zum Begriff Antisemitismus, neuerdings der Terminus Antiziganismus ein.

Strukturell gibt es viele Gemeinsamkeiten im Vorurteil der Mehrheit gegen beliebige Minderheiten. Die von Ressentiments bestimmte Haltung der Mehrheitsgesellschaft gegenüber Juden, Sinti und Roma, um nur die drei wichtigsten und größten Gruppen zu nennen, ist vergleichbar (und setzt keineswegs die diskriminierten Gruppen gleich). Der Vergleich ist notwendig, um allgemeingültige Aussagen über das Verhalten der Mehrheit zu ermöglichen.

Das Opfer als Schuldiger

Die Vorstellung, die Abneigung gegen eine Minderheit sei von dieser selbst, nicht von der ausgrenzenden Mehrheit, verursacht, korrespondiert mit dem Wunsch der Mehrheit, über Herkunft, Sitten und Gebräuche der Minderheit ins Bild gesetzt zu werden. Muslimfeinde unterhalten deshalb ihr Publikum mit Schauergeschichten über den Islam und diejenigen, die in Traktaten und Pamphleten die angeblichen Schandtaten der Juden und deren Ursprung in der mosaischen Religion anprangern, haben seit Jahrhunderten den Beifall von Judenfeinden gefunden. Die Beschreibung des Fremden soll bestimmten Erwartungen entsprechen, sie hat den Zweck, überlieferte Mutmaßung zu festigen, "Beweise" zu erbringen und die Ablehnung der missliebigen Gruppe zu rechtfertigen. Ritualmordlegenden und Brunnenvergiftungsvorwürfe gegen Juden wurden so lange und immer wieder literarisiert, bis sie kanonisiert und fest in der Volkskultur und im öffentlichen Bewusstsein verankert waren. Nicht anders funktionieren die populären Zigeunerbilder, die leicht abgerufen werden können, um die Gewissheit über Diebstahl und Kinderraub, Rosstäuscherei und anderen Betrug als kulturelle Eigenart und gewöhnliche Erwerbsquelle der "Zigeuner" zu fixieren.

Bestätigung durch "Experten"

Informationen über Herkunft, Kultur, Rechtsauffassung, Folklore, soziales Leben usw. der Roma, die von "Experten" geboten werden, haben im besten Fall die wohlmeinende, aber nie funktionierende Intention, patriarchalisches Verständnis für die Minderheit zu wecken, so wie im Verständnis der Kolonialherren die Eingeborenen, über die sie herrschten, mit ihren Sitten und Gebräuchen wahrgenommen wurden. Höhepunkt solcher Einstellung waren die bis Anfang des 20. Jahrhunderts beliebten Völkerschauen, bei denen sich zur Belustigung eines gaffenden Publikums Afrikaner oder Indianer präsentieren mussten. Auch Heinrich Himmler, als Reichsführer SS und Chef der Deutschen Polizei einer der mächtigsten Männer des NS-Regimes, war von solchen Reminiszenzen geleitet, als er darüber nachdachte, ein paar "reinrassige Zigeunerfamilien" nach der Ermordung aller anderen am Leben zu lassen, als Anschauungsobjekte für "wissenschaftliche" Ambitionen. Im Normalfall geht es aber ebenso wenig wie bei Antisemiten und Muslimfeinden, die sich als Experten gerieren, um Empathie für die Minderheit, sondern um die Diagnose von Übeln, die bekämpft werden sollen, nachdem man als vermeintliche Verursacher eine Minderheit ausgemacht hat.

Die herablassende Beschreibung der Zustände im "Negerdorf" bleibt Ausdruck von Rassismus und erklärt weder Armut noch Wohlstand, weder gute noch schlechte Charaktereigenschaften einzelner Individuen des Kollektivs. Mit anderen Worten: die Beschreibung und Erklärung des Verhaltens einer ethnischen, nationalen, religiösen oder sozialen Gruppe durch Außenstehende dient manches Mal der Bestätigung von Vorurteilen, nicht deren Auflösung.

Die Frage nach ihrer geografischen und ethnischen Herkunft, die Suche nach ihrer Eigenart, ihrer Sprache, ihrem Wesen hat Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler seit dem 18. Jahrhundert veranlasst, sich mit "den Zigeunern" zu beschäftigen. Anders als bei anderen "Fremden" wie vor allem den Juden, die ebenfalls seit Jahrhunderten in Mitteleuropa lebten und als randständige Existenzen ausgegrenzt blieben, bot die Religion keine Anhaltspunkte, sie als fremd und feindlich zu definieren. Allenfalls Aussehen und Sprache waren Merkmale des Andersseins, im Wesentlichen waren es sozialer Status und Zuschreibung durch die Mehrheitsgesellschaft. Die Zuschreibungen waren negativ, sie bedienten Konnotationen wie "asozial" und "kriminell" und sicherten den Abstand zur Minderheit. Damit war auch gewährleistet, dass der soziale Status der Angehörigen der Minderheit unverändert blieb, nämlich am unteren Ende der Skala.

Im Ressentiment vereint

In ihrer Abneigung gegen Sinti und Roma sind sich die Europäer einig. Auch in der Bundesrepublik bilden sie die am stärksten abgelehnte Minderheit, das bestätigen Umfragen immer wieder. Eine Umfrage des Allensbacher Instituts für Demoskopie ergab im Jahr 1988, dass 50 Prozent der Bundesbürger Ressentiments gegen "Zigeuner" hegten, 1992 war die Zahl auf 64 Prozent angestiegen. Zwei Jahre später ermittelte EMNID, dass jetzt 68 Prozent der Deutschen Sinti und Roma grundsätzlich ablehnend gegenüberstanden und zum Beispiel nicht in deren Nachbarschaft leben wollten. Den repräsentativen Erhebungen in der Mehrheitsgesellschaft steht eine Umfrage gegenüber, die der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma im Herbst 2006 innerhalb der Minderheit veranstaltete. 300 Personen wurden nach ihren Erfahrungen befragt. 76 Prozent berichteten von Diskriminierung im sozialen Umfeld und am Arbeitsplatz. 54 Prozent hatten Nachteile bei der Wohnungssuche erfahren, 40 Prozent hatten selbst Diskriminierungen in der Schule erlebt oder berichteten von Ausgrenzungen, die ihre Kinder erfuhren.

Wissen um die Geschichte

Die Studie "Bevölkerungseinstellungen gegenüber Sinti und Roma", die von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes 2013 in Auftrag gegeben wurde, erbrachte erstmals Zahlen darüber, welches Bild sich die Mehrheitsgesellschaft von der Minderheit macht. Die repräsentative Befragung hatte das Ziel, das Wissen und die Ressentiments der Deutschen über Sinti und Roma zu ermitteln. Erstaunlich ist die Tatsache, wie wenig Wissen über die Verfolgung und den Völkermord an Sinti und Roma durch das nationalsozialistische Regime vorhanden ist. In der Gruppe der 65-jährigen und Älteren gaben 91 Prozent an, vom Holocaust an Sinti und Roma gehört zu haben, in der Gruppe der 50- bis 64-jährigen waren es nur 84 Prozent. Während in der Alterskohorte 35 bis 49 Jahre noch 79 Prozent über entsprechendes Wissen verfügen (bei den 18- bis 24-jährigen sind es 76 Prozent), zeigen sich die 25- bis 34-jährigen am schlechtesten informiert. Fast ein Drittel (32 Prozent) weiß nichts über die Verfolgung und Ermordung der Sinti und Roma im Namen nationalsozialistischer Rassendoktrin. Im Durchschnitt bedeutet das, dass jede(r) fünfte Deutsche über kein historisches Wissen zum Schicksal dieser Bevölkerungsgruppe verfügt und dass deshalb von ihnen kein Verständnis für die besondere Situation erwartet werden darf (wie es gegenüber Juden selbstverständlich ist).

Einschätzungen der Situation - Bilder und Vorurteile

Die Begriffe Sinti und Roma sind weithin bekannt, nur jede(r) Zwölfte kann sie nicht zuordnen. Eine Differenzierung zwischen den Sinti und den Roma ist allerdings für 93 Prozent der Deutschen nicht möglich. Beide werden gleichgesetzt, was Folgen für die Beurteilung der Situation beider Gruppen hat.

Die Lebensumstände der Minderheit in Deutschland werden von einem Viertel der Befragten als ziemlich schlecht eingeschätzt, nur zwei Prozent meinen, es gehe ihnen sehr gut, während neun Prozent glauben, sie lebten sehr schlecht. Im Vergleich zur Situation in anderen europäischen Ländern bewerten sie die Situation der in Deutschland lebenden Sinti und Roma etwas besser: 20 Prozent halten die Lage außerhalb Deutschlands für ausreichend, 27 Prozent für mangelhaft, 22 Prozent für ungenügend und 14 Prozent für noch schlechter.

Bemerkenswert sind, trotz der zwangsläufig sehr allgemein gehaltenen Aussagen, die Vorschläge für ein gutes Zusammenleben von Mehrheit und Minderheit. Fast alle Befragten (91 Prozent) verlangen (möglicherweise ohne sich im Klaren zu sein, was das bedeutet) Integrationsangebote, 83 Prozent plädieren für den freien Zugang zum Arbeitsmarkt, aber 80 Prozent wünschen die "Bekämpfung von Leistungsmissbrauch", 78 Prozent fordern die Bekämpfung von Kriminalität, 70 Prozent wollen, dass Jugendämter Aktivitäten entfalten ("Eingreifen"). Dass auf dem Wohnungsmarkt keine Diskriminierung stattfindet, möchten 68 Prozent, dass Minderheitenrechte gestärkt werden, wollen 63 Prozent. Die Bereitstellung von Sozialleistungen ist 56 Prozent der Befragten ein Anliegen. Aber die Hälfte (50 Prozent) fordert Einreisebeschränkungen, ein gutes Drittel (34 Prozent) ruft nach mehr Polizei. Mehr als jede(r) Fünfte hält Abschiebung für das richtige Mittel, das Zusammenleben zu fördern und 14 Prozent, das heißt fast jede(r) sechste Deutsche hält die "gesonderte Unterbringung" (zu übersetzen als Ghettoisierung oder Lageraufenthalt) für eine wünschenswerte Methode des Umgangs mit der Minderheit. Die Umfrage zielt auf Erkenntnisse über die Einstellung gegenüber einer Minderheit. In den Antworten werden Maßnahmen gefordert, die man für üblich oder zweckdienlich hält, die zugleich Ressentiments widerspiegeln (Einreisebeschränkungen, Ruf nach Polizei, Abschiebung, Sorge vor Leistungsmissbrauch), aber auch unspezifiziert Gebote der politischen Kultur und Toleranz (freier Zugang zum Arbeitsmarkt, keine Diskriminierung beim Wohnungsmarkt) deklinieren. Mehr lässt sich von einer Meinungsumfrage nicht erwarten.

Ignoranz und Gleichgültigkeit

Als zentrale Erkenntnis ergibt sich aus der empirischen Studie der Eindruck, dass sich die Mehrheit für die Minderheit weder interessiert noch engagiert. Die Mehrheit sieht auch die deutschen Staatsbürger, die der missachteten Ethnie angehören, als Fremde, von deren Schicksal man sich nicht im Geringsten berührt fühlt. In diese Gleichgültigkeit stoßen die neuen Fremdbilder über zuwandernde Roma aus Südosteuropa und werden zu Feindbildern.

Auch die jüngste Rechtsextremismus-Studie "Die stabilisierte Mitte" der Universität Leipzig zeigt unter anderem das Ergebnis einer stark steigenden Tendenz der Abneigung gegenüber Sinti und Roma durch die Mehrheit der Deutschen. Während die rechtsextremen Einstellungen insgesamt rückläufig sind, haben die Ressentiments gegenüber Asylbewerbern, Muslimen sowie Sinti und Roma zunehmend Konjunktur. Drei Fragen zum Antiziganismus wurden im Frühjahr 2014 gestellt; die gleichen Fragen waren bereits 2011 für die Langzeit-Studie über gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit Gegenstand der repräsentativen Erhebung gewesen. Der Anstieg des Antiziganismus ist signifikant. 2011 gaben 40 Prozent der Deutschen an, sie "hätten Probleme damit, wenn sich Sinti und Roma in meiner Gegend aufhalten". 2014 teilten 55 Prozent diese Meinung. Zur Überzeugung "Sinti und Roma neigen zur Kriminalität" bekannten sich 2011 44 Prozent, 2014 waren es 56 Prozent. Dass Sinti und Roma aus den Innenstädten verbannt werden sollten hatten 2011 knapp 28 Prozent der Befragten gut geheißen, im Frühjahr 2014 war es fast die Hälfte der Bundesbürger (47 Prozent), die sich eine Ghettoisierung der unerwünschten Minderheit an den Rändern der Städte gut vorstellen kann. Auch wenn man bedenkt, dass die Fragen einer empirischen Erhebung immer auch Vorgaben für die Antworten sind, ist die Zunahme der Aversionen erschreckend. Zu erklären sind sie nicht nur durch die Zuwanderung von Roma aus Südosteuropa, die Berichterstattung über die "Armutszuwanderer" und durch die politische Stimmungsmache, die sich (ähnlich wie gegen die Muslime) prononciert gegen die als "Zigeuner" definierte Gruppe wendet, sondern auch durch die lange Tradition des antiziganistischen Vorurteils. Im März 2011 hatte der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer zu den unerwünschten Roma vom Balkan erklärt: "Wir werden uns gegen Zuwanderung in deutsche Sozialsysteme wehren - bis zur letzten Patrone". Die tiefe Verwurzelung von Stereotypen (Kriminalität, Unstetigkeit, Normverweigerung, Zivilisationsunfähigkeit), die der Gruppe der Sinti und Roma zugeschrieben werden, erleichtert die Stigmatisierung durch neue "Befunde" (beispielsweise die angebliche Plünderung des Sozialsystems) erheblich.

Mit den Methoden der Vorurteilsforschung

Aus der Perspektive der Vorurteilsforschung, die sich als Erweiterung der Antisemitismusforschung versteht, muss zunächst das Verständnis und Verhalten der Mehrheit in den Blick genommen und zuerst gefragt werden, wie und aus welcher Tradition heraus die Mehrheit auf die Minderheiten reagiert, die unter dem Begriff Sinti und Roma subsummiert sind. Dazu ist die Betrachtung der Diskriminierungs- und Verfolgungsgeschichte der Sinti und Roma so unerlässlich wie aufschlussreich. Denn sie zeigt Ursachen des Verhaltens der Minderheit, die nicht deren vermeintlichem Charakter, dem unzügelbaren Wesen, dem unbändigen Freiheitsdrang, der Verachtung zivilisatorischer Errungenschaften und anderer vermuteter Eigentümlichkeiten aus genetischer (früher hieß das: "rassischer") Wurzel entstammen, sondern die Folge und Wirkung der Ausgrenzung, Diskriminierung und Verfolgung sind.

Bedrohungsängste

Die Situation ist derzeit gekennzeichnet durch Bedrohungsängste, die seit den 1990er Jahren im steigenden Maß durch Zuwanderer aus Ostmittel- und Südosteuropa ausgelöst werden. Unerwünschte Migranten wurden und werden allzu pauschal als Roma verortet, obwohl es weder Hinweise noch belastbare statistische Erhebungen gibt, die den tatsächlichen Anteil der Roma an den Migranten aus Rumänien, aber auch aus Ungarn oder Bulgarien ausweisen würden. Lange bevor das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 1999 die ethnische Herkunft von Migranten erfasste (und damit zwischen Türken und Kurden oder im Falle des Kosovo zwischen Albanern, Serben und Roma unterschied), wussten Tageszeitungen, dass der größte Teil der Zuwanderer Roma seien. Das war allenfalls dumm vermutet oder ahnungslos unterstellt, schürte aber die Sorgen der Bürger, eine gewaltige Welle räuberischer, gewalttätiger und bösartiger Horden überflute vom Balkan her Deutschland.

Die medialen Feindbilder sind wirkungsvoll, auch wenn sie nicht der Realität entsprechen. Aber Tatsache ist, dass Roma in ihren Herkunftsländern Opfer unverhältnismäßiger Repressalien und Gewalt sind, ausgeübt von Behörden und der Polizei, die atavistischen Umgang pflegen mit den Angehörigen einer Minderheit, die traditionell als rechtlos gilt, weil sie arm und ausgegrenzt ist.

Die mit lustvollem Grausen geschriebenen Features über junge Roma-Frauen, die zur Prostitution abgerichtet, über Kinder, die zur organisierten Bettelei in den Westen verfrachtet werden, über die Reichtümer, die sich "Bulibaschas" an der Spitze von Clans und Großfamilien durch solche organisierte Kriminalität verschaffen, zeigen nicht die gültige Wahrheit über die Roma. Sie bilden lediglich einen unerfreulichen und meist verzerrten Teil der Wirklichkeit ab und durch Art und Stil der Berichterstattung wird nahegelegt, die Ursachen seien in der Natur der "Zigeuner" zu suchen, nicht in den katastrophalen Lebensumständen, in die die Roma gezwungen sind.

Begrifflichkeiten

Aus der von der Mehrheit in Deutschland akzeptierten Bezeichnung Sinti und Roma lässt sich kein Begriff ableiten, der Ressentiments und Feindschaft gegen die ethnisch und kulturell definierte Bevölkerungsgruppe adäquat bezeichnen würde. So wurde der Terminus "Antiziganismus" gebildet, der freilich im Wortstamm auf die rassistische Begrifflichkeit "Zigeuner" verweist. Zum "Antiziganismus" gibt es, ebenso wie zum "Antisemitismus" keinen positiven Gegenbegriff. Weder das Wort "Ziganismus" noch der Ausdruck "Semitismus" ergeben einen Sinn, auch wenn sich Antisemitismus als Oberbegriff für alle Formen von Judenfeindschaft längst eingebürgert hat und Antiziganismus zunehmend Akzeptanz gewinnt. Auch die präzise Bezeichnung des Sachverhalts der Ablehnung des Islam und der Muslime ist schwierig. Der gängige Begriff "Islamophobie" löst bei denen, die sich selbst "Islamkritiker" nennen, besonders erbitterte Wutschreie aus, Muslimfeindschaft wäre richtig, wird aber von denen nicht akzeptiert, die behaupten, sie hätten Probleme mit "dem Islam", nicht aber mit Muslimen (was freilich absurd ist, weil es auch kaum möglich sein dürfte, "das Judentum" abzulehnen, aber gegen "die Juden" keine Abneigung zu hegen).

Die Beispiele Antisemitismus und Islamophobie sind allerdings auch deshalb nur bedingt tauglich zur Konstruktion von Parallelbegriffen, denn in beiden Feindstrukturen geht es ursprünglich um die Religion der abgelehnten Minderheit. Der Begriff Antisemitismus ist seit 1879 nachweisbar. Der Pamphletist und Judenhasser Wilhelm Marr benutzte ihn, um die bislang religiös begründete Ablehnung der Juden neu zu begründen durch ihre "Rasse". Der religiöse Antijudaismus bildete das Fundament des neuen, pseudowissenschaftlich argumentierenden rassistischen Ressentiments, das die Juden aufgrund ihrer angeblichen Rasseeigenschaften definierte. Es hat aber nie eine "Rasse" der Semiten gegeben. Philologen haben im 18. Jahrhundert der semitischen Sprachfamilie zahlreiche Idiome zugeordnet, außer dem Arabischen und dem Hebräischen auch Akkadisch, Kanaanäisch, Aramäisch, Moabitisch, Amharisch, Tigre usw. Fanatische Judenfeinde folgerten aus dem philologischen Sachverhalt eine ethnische Gruppierung – sie nannten sie "Rasse" – der vermeintlich Juden und Araber gemeinsam angehören. Dem Irrtum hängen viele bis zur Gegenwart an. Man lernt daraus nicht nur, dass Vorurteile zählebig sind, sondern auch, dass Begriffsbildungen, um den Sachverhalt zu benennen, schwierig sind. Das Ergebnis ist oft schief und irreführend, aber kaum korrigierbar.

Ein Anspruch auf Deutung

Die Abneigung gegen und Diskriminierung von Sinti und Roma ist noch schwerer in einen Begriff zu fassen als das Ressentiment gegen Juden, da das Vorurteil gegen die Religion, das gegenüber Juden ursprünglich und gegen Muslime hauptsächlich bestimmend ist, bei Sinti und Roma, die mehrheitlich Christen sind, keine Bedeutung hat. Umso stärker wirkt der rassistische Vorbehalt, der den damit Stigmatisierten genetisch bedingte üble Eigenschaften wie den angeblichen Hang zur Kriminalität und die behauptete Zivilisationsverweigerung, Bildungsunlust und Verschlagenheit zum Vorwurf machen.

Der Terminus Antiziganismus fixiert den Sachverhalt der Ablehnung einer großen und differenzierten Minderheit. Antiziganismus umfasst (wie der Antisemitismus) die ganze Skala ablehnenden Verhaltens, beginnend bei Einstellungen gegenüber Sinti und Roma, über Formen der Diskriminierung, der Vertreibung bis zur Gewalt und existenziellen Vernichtung. Antiziganismus richtet sich gegen Sinti und Roma, weil sie Sinti und Roma sind, das heißt das Ressentiment grenzt pauschal das Kollektiv als solches aus und differenziert nicht nach Individuen. Auch das ist eine Analogie zum Antisemitismus. Antiziganismus richtet sich nicht nur gegen Sinti und Roma, sondern auch gegen Gruppen wie die Jenischen oder die irischen Travellers (pavee) und andere, die als "Zigeuner" wahrgenommen werden.

Antiziganismus ist eine Haltung der Mehrheit zur Normensetzung, die dazu dient, Sinti und Roma auszugrenzen. Antiziganismus ist zugleich ein Anspruch auf Deutung, nämlich der Definition der Minderheit, um deren Ausgrenzung zu rechtfertigen. Antiziganismus ist schließlich ein Akt der Erzeugung von Mehrheitskonsens durch Ausschluss und Selbstbestätigung. Antiziganismus bedient sich rassistischer, kultureller und sozialer Methoden und greift auf Stereotypen zurück, die eine lange Tradition haben. Die Stereotypen sind Zuschreibungen, die als Charaktereigenschaften der Minderheit verstanden werden sollen. Auch dies ist eine Parallele zum Antisemitismus.

Zitierweise: Wolfgang Benz, Antisemitismus und Antiziganismus: Vorurteile gegen Minderheiten, in: Deutschland Archiv 30.9.2014, Link: www.bpb.de/191739

Fussnoten

Fußnoten

  1. Wilhelm Heitmeyer (Hg.), Deutsche Zustände, Folge 10, Berlin 2012.

  2. Bundesministerin des Innern, Verfassungsschutzbericht 2013, S. 124-130.

  3. Wolfgang Benz, Was ist Antisemitismus?, München 2004.

  4. Wolfgang Benz, Sinti und Roma: Die unerwünschte Minderheit. Über das Vorurteil Antiziganismus, Berlin 2014.

  5. Vgl. Michael Zimmermann, Rassenutopie und Genozid. Die nationalsozialistische "Lösung der Zigeunerfrage“, Hamburg 1996, S. 373f; Reimer Gilsenbach, Marzahn – Hitlers erstes Lager für "Fremdvölkische", in: pogrom 17 (1986) 122, S. 15-17.

  6. Vgl. Jacques Delfeld, Sinti und Roma. Eine deutsche Minderheit, in: Bundesarbeitsgemeinschaft der Ärzte und Psychologen in der Straffälligenhilfe e.V., Fortbildungsveranstaltung am 14.5.2009, Fachreferat Jacques Delfeld, Vorsitzender des Verbands Deutscher Sinti und Roma, http://www.bagaep.de/resources/fachreferatjacquesdelfeld14.mai2009wiesbaden.pdf, S.7, letzter Zugriff am 15.9.2014.

  7. Ergebnisse der Repräsentativumfrage des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma über den Rassismus gegen Sinti und Roma in Deutschland, Heidelberg, 11.10.2006, http://zentralrat.sintiundroma.de/content/downloads/stellungnahmen/UmfrageRassismus06.pdf, letzter Zugriff am 15.9.2014.

  8. Die Studie wurde gemeinsam vom Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin und dem Institut für Vorurteils- und Konfliktforschung Berlin erarbeitet.

  9. Die sozialpsychologischen Erhebungen werden seit 2002 im Zweijahres-Rhythmus durchgeführt, in den Jahren 2006 und 2012 in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung. Autoren sind Elmar Brähler und Oliver Decker. Pressemitteilung Universität Leipzig, 4.6.2014. Die stabilisierte Mitte – rechtsextreme Einstellung in Deutschland seit 2014, Externer Link: http://www.zv.uni-leipzig.de/service/presse/nachrichten.html?ifab_modus=detail&ifab_id=5531, letzter Zugriff 15.9.2014.

  10. Vanessa Steinmetz, Mehrheit der Deutschen lehnt Sinti und Roma ab, in: Spiegel Online, 4.6.2014, in: Externer Link: http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/sinti-und-roma-laut-rechtsextremismus-studie-von-vielen-abgelehnt-a-973207.html, Zugriff am 15.9.2014.

  11. Florian Gathmann und Anna Reimann, Populismus-Offensive: Union macht auf Sarrazin, in: Spiegel Online, 10.3.2011, Externer Link: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/populismus-offensive-union-macht-auf-sarrazin-a-750066.html, Zugriff am 15.9.2014.

  12. Vgl. Wolfgang Benz und Angelika Königseder (Hg.), Judenfeindschaft als Paradigma. Studien zur Vorurteilsforschung, Berlin 2002.

Lizenz

Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz "CC BY-NC-ND 3.0 DE - Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland" veröffentlicht. Autor/-in: Wolfgang Benz für Deutschlandarchiv/bpb.de

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Prof. Dr. em., geb. 1941; Benz lehrte bis 2011 an der Technischen Universität Berlin und leitete von 1990 bis 2011 das Zentrum für Antisemitismusforschung.