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„Auch in der DDR war Gott nicht irgendwo am Rande, sondern mittendrin.“ | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? 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Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. 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Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. 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"Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? 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„Auch in der DDR war Gott nicht irgendwo am Rande, sondern mittendrin.“ Gespräch mit dem Theologen Ulrich Schröter am 23. November 2017 in Berlin

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Ulrich Schröter (geb. 1939) lehrte in der DDR an einem der wenigen unabhängigen theologischen Seminare zur Ausbildung evangelischer Geistlicher. In den Monaten vor der Wiedervereinigung war er Koordinator der Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit unter der Regierung Modrow und Berater des letzten Innenministers der DDR, Peter-Michael Diestel, zum Umgang mit der ehemaligen Staatssicherheit. Für das Deutschland Archiv erzählte er von dieser turbulenten Zeit.

Ulrich Schröter am 23. November 2017 in Berlin (© Deutschland Archiv, Foto: Clemens Maier-Wolthausen)

DA: Herr Schröter, Sie haben am Katechetischen Oberseminar in Naumburg studiert und gelehrt. Das war eine der wenigen staatlich unabhängigen Hochschulen für evangelische Theologie in der DDR. Waren Sie dort privilegiert, weil Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen einen Freiraum hatten, der Ihnen eine größere Unabhängigkeit garantierte?

Ulrich Schröter: Als ich studierte, gab es drei kirchliche Ausbildungsstätten mit Hochschulcharakter: das Sprachenkonvikt Berlin, das Theologische Seminar in Leipzig und das Katechetische Oberseminar in Naumburg. Ich habe 1958 und 1960 bis 1963 am Sprachenkonvikt in Berlin, bis zum Mauerbau zugleich an der Kirchlichen Hochschule im West-Berliner Bezirk Zehlendorf studiert, dazwischen drei Semester in Naumburg und ein Semester illegal in Heidelberg. Von 1964 bis 1983 gehörte ich dem Lehrkörper an, ab 1969 als Dozent für Altes Testament und Hebräisch.

Diese Kirchlichen Hochschulen zeichneten sich dadurch aus, dass sie von der Kirche finanziert wurden. Sie hatten damit das Besetzungsrecht und konnten die Gestaltung der einzelnen Disziplinen selber vornehmen. Das war gegenüber den Fakultäten – später Sektionen – an den Universitäten durchaus ein Vorteil. Außerdem hätte ich dort kaum studieren können, weil ich nur vier Jahre DDR-Schule hinter mir hatte und zuletzt immer von Ost- nach West-Berlin pendelnd am Evangelischen Gymnasium zum Grauen Kloster mein Abitur abgelegt habe. In den Augen des SED-Staates war ich nicht unbedingt Uni-Material.

DA: Aber boten die Kirchlichen Hochschulen einen besonderen Freiraum innerhalb des Ausbildungssystems der DDR?

Ulrich Schröter: Ja, selbstverständlich. Dadurch, dass sie finanziell unabhängig vom Staat waren, waren wir natürlich privilegiert. Wir konnten frei und ohne politischen Druck studieren. Allerdings gehörte der Marxismus-Leninismus auch dazu – aber als philosophische Strömung des 19. und 20. Jahrhunderts. Insbesondere der frühe Marx wurde da sehr gerne gelehrt. Der kam so an den Universitäten nicht vor.

DA: 1959 und 1960 veröffentlichten die Evangelische Kirche der Union (EKU) und die Vereinigte Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) zwei wichtige Schriften, „Das Evangelium und das christliche Leben in der Deutschen Demokratischen Republik" und die Handreichung „Christ in der DDR". Beide versuchen die Situation in der DDR aus der Bibel heraus zu analysieren. Was waren die wesentlichen Inhalte?

Buchcover der Schrift "Christ in der DDR" von Johannes Hamel (© Deutschland Archiv)

Ulrich Schröter: In Naumburg lehrte Johannes Hamel, dessen Schrift Christ in der DDR (1957) beeinflusste maßgeblich die Handreichung der EKU. In dieser Schrift drückte er die Gewissheit aus, dass auch in der DDR Gott nicht irgendwo am Rande ist, sondern mittendrin. Und dass die Menschen in der DDR sich behaupten und auch neue Chancen erkennen und nutzen sollten.

Das war eine große Befreiung. Man muss sich vorstellen, die Kirche schaute bis Mitte der 1950er Jahre eher zurück. Man fühlte sich in der sozialistischen Umgebung fremd. Hamel hat die Weiche gestellt, dass man darauf vertrauen konnte, dass es auch in der DDR besondere Chancen gäbe. Er forderte auf, Mut zu haben, in der DDR wirklich zu leben und nicht immer darauf zu hoffen, eventuell wegzugehen. Das war ja während der großen Auswanderungswelle, 1950 bis 1958. Und viele hatten durchaus nachvollziehbare Gründe, wegzugehen. Da war die „LPG-isierung“, also die unter Druck durchgeführte Vergemeinschaftung der Landwirtschaft. Es war die Zeit, in der die SED massiv gegen Selbstständigkeit in der Wirtschaft vorging. In der Schule wurden Christinnen und Christen nicht selten von Lehrerinnen und Lehrern und vor der Klasse gebrandmarkt. Sie wurden vor die Klasse gestellt und dann befragt, wie sie so rückständig sein konnten.

DA: Wie wurden diese Schriften von staatlichen Stellen aufgenommen?

Ulrich Schröter: Hamel war zeitweise der kirchliche Feind Nummer Eins, aber erstaunlicherweise schaffte er es dennoch, Anfang der 1960er Jahre, den SED-Propagandisten Horst Sindermann ins Oberseminar einzuladen. Hamel hatte immer eine klare Haltung. Zwar war er ein wenig eitel, aber er hatte Charisma und blieb standhaft, wenn es darum ging, mit kommunistischen oder diktatorischen Größen zu verhandeln.

DA: Und für die DDR-Christen? Waren diese Schriften in der Retrospektive tatsächlich Anleitungen für ein christliches Leben in der DDR?

Ulrich Schröter: Ein bisschen schon. Sie luden dazu ein, den Blick nach vorne zu richten. Aber man muss bedenken, dass diese Handreichungen nicht in der staatlichen Presse aufgenommen, geschweige denn veröffentlicht wurden. Nicht einmal alle Pfarrer wussten von ihnen, selbst nicht einmal von der Existenz des Katechetischen Oberseminars. Diese Schriften waren für einige Gemeindemitglieder sicher ganz wichtig, andere sagten, wo steht denn die Kirche? Sie ist vom täglichen Leben weit entfernt. Zur breiten Bevölkerung drang jedenfalls wenig davon durch, womit sich kirchliche Mitarbeiter beschäftigten.

DA: Was bedeutete für Sie damals das Konzept einer Kirche im Sozialismus?

Ulrich Schröter: Im Sinne der Handreichung: Hier ist der Ort, an dem ich lebe, und hier bleibe ich. Das war eine wichtige Erkenntnis. Ich war zum Beispiel am 13. August 1961 mit meinem Bruder in Westdeutschland Mein Bruder ist dageblieben und ich bin zurückgegangen.

DA: Unter dem Dach der Kirche konnten auch unangepasste Jugendliche einen Raum bekommen. Kirche von unten und die offene Jugendarbeit haben Menschen, die mit dem Autoritätsgefüge der DDR Schwierigkeiten hatten, Möglichkeiten gegeben, sich auszutauschen, sich normal zu fühlen und Schutz zu spüren.

Ulrich Schröter: Ja, das stimmt. Aber man muss auch sagen, dass das nicht immer so fröhlich war und man auf die Jugendlichen wartete und sagte: endlich seid ihr da. Es gab große innerkirchliche Auseinandersetzungen, sowohl in den Gemeinden, als auch im Konsistorium und in der Kirchenleitung. Manche sagten: Ihr kümmert euch zu sehr um die Jugendlichen, die nicht zur Kirche gehören und die dort auch gar nicht hin wollen. Dagegen haben unsere Gemeinden viele Probleme, die vernachlässigt werden.

Nach der Wende waren viele auch in der Kirche auf einmal sehr tapfer, tapferer als sie es in Wirklichkeit vielleicht gewesen waren. Nicht jeder Pfarrer und jede Pfarrerin waren Widerständler. Auch in der Kirchenleitung nicht. Hier liegt übrigens ein grundsätzlicher Konflikt vor. Als Gemeinde- und Kirchenleitung haben Sie auch die Aufgabe, über die Folgen nachzudenken. Jugendliche hingegen bedenken weniger die Folgen und sind auch deshalb oft mutiger. Oft war es daher so, dass die Oberen bremsten und die Basis die Probleme benannte. Und jemand wie Manfred Stolpe, den ich seit 1983 hautnah erleben durfte und der an dieser Stelle für den Berliner Raum und darüber hinaus genannt werden muss, hatte die große Fähigkeit zu erkennen, dass beides notwendig ist und zur Kirche gehört. Also, ganz einfach und schlicht gesagt: es muss unten grummeln, damit dem Staat gegenüber gesagt werden kann: Ihr müsst was ändern. Mir ist es sehr wichtig, diese grundsätzliche Spannung zwischen den Gruppen und der Kirchenleitung zu sehen und gegenseitig auszuhalten. Das war schon am Oberseminar in Naumburg so, die Studentengemeinde wollte mehr, als das Dozentenkollegium für richtig oder politisch machbar hielt.

DA: Also ist es der Initiative einzelner Pastorinnen und Pastoren zu verdanken, dass diese mit ihren Initiativen den Kessel am Brodeln gehalten haben?

Ulrich Schröter: Es stimmt schon, dass einige Pfarrerinnen und Pfarrer zusammen mit den Gruppen den Kessel am Brodeln hielten, aber umgekehrt wurden Fragen der Menschenrechte auch in den Synoden der Landeskirchen und des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR intensiv besprochen. Besonders wichtig war die Aufnahme des Prozesses der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und hier die Schlussakte von Helsinki. Doch war diese Aufnahme den drängenden Jugendlichen oft zu sanft und zu diplomatisch. Die Jüngeren und einige im mittleren Alter – wie unter anderem Gerd Poppe und Pfarrer Rainer Eppelmann – argumentierten, man müsse einen Schritt weitergehen, als erlaubt ist, um überhaupt etwas zu erreichen. Den Kirchenälteren an der Basis der Gemeinden lag solch ein Vorgehen eher etwas ferner.

DA: Ab Beginn der 1980er Jahre boten dann die Kirchengemeinden sehr unterschiedlichen Gruppen, auch kirchenfernen Gruppen, ein schützendes Dach. Es wurden Punkkonzerte veranstaltet, Umweltgruppen durften Räume und Publikationsmittel für ihre Arbeit verwenden. Und auch dabei riskierten einzelne Geistliche und Amtsträger ihre eigene sichere Position. Warum taten sie das?

Ulrich Schröter: Aus Überzeugung. Zum Beispiel Pfarrer Dietmar Linke und seine Frau Barbe in Neuenhagen bei Berlin. Er wurde gefragt, warum er immer so scharf sein müsse. Das gehörte einerseits zu seinem Charakter. Doch hat ein Pfarrer schon durchaus aufzunehmen, was gesellschaftlich passiert. Und hier haben manche mehr gewagt als andere. Einige haben beispielsweise mehr Rücksicht auf die Lage ihrer Familie genommen. Anderen war sehr deutlich, dass die Gruppen recht hatten und nicht irgendwelche Hirngespinste verbreiteten.

DA: Sie meinen das Ausmaß der Umweltverschmutzungen in der DDR?

Ulrich Schröter: Ja, natürlich, aber auch die gesellschaftlichen Repressalien gegenüber Andersdenkenden. Die Umwelt in der DDR war stark zerstört. Nur durfte das nicht veröffentlicht werden, es war ein Tabu. Hier sahen viele Gruppen und mancher Pfarrer eine moralische Aufgabe in der Verbreitung der Fakten.

DA: Einmal ganz bescheiden oder unbescheiden, wie schätzen Sie die Rolle von Kirchen und Kirchengemeinden für die Mobilisierung der DDR-Opposition ein?

Ulrich Schröter: Mir ist es immer ganz wichtig, bei diesem Thema nicht nur Nabelschau zu betreiben. Wir müssen nach Polen und auf die dortige Rolle der katholischen Kirche und ihre Unterstützung durch den polnischen Papst Johannes Paul II. schauen. Auch Michail Gorbatschows Rolle, die Reformen in Ungarn und das Verhalten der Tschechoslowakei, alles muss einbezogen werden. Nicht nur die Kirche, sondern auch die Künstler und Schriftsteller waren enorm wichtig.

Und wir hier im evangelischen Bereich haben unser Möglichstes beigetragen, dass es friedlich verlaufen ist, dadurch, dass wir erst einmal einen Raum boten. Aber sie müssen dann im eigenen Raum auch die Dinge vorantreiben. Da hatten die Umwelt- und Protestgruppen einen ganz wesentlichen Anteil und die Kirchen übernahmen einen moderierenden, mitunter bremsenden, aber am Ende doch sehr wichtigen Part.

DA: Zum Arrangement zwischen den Kirchen und dem SED-Staat: Der Modus Vivendi war ja vielleicht in einigen Teilen nur eine Fiktion. Offiziell gab es zwar ein Miteinander-Auskommen, aber unter der Oberfläche waren Kirchen und ihre Mitarbeiter Angriffsziele für das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) und Gegenstand intensiver Bespitzelung. Können Sie uns einen sehr knappen Einblick in das Ausmaß jener Verstrickung geben?

Ulrich Schröter: Es ist umstritten, wie groß das ist. Ich bin der Meinung, dass noch nicht alles erforscht ist. Und das hat einen ganz einfachen Grund. Während der DDR-Zeit haben wir uns kirchlicherseits vom gegenseitigen Vertrauen getragen. Wir wussten, dass ganz wenige sich mit dem Regime arrangiert hatten. Aber die meisten sahen eher die Schwierigkeit, die dieses Regime für die Einzelnen bedeutete. Das Vertrauen untereinander war die Grundlage in den kirchlichen Kreisen, bei Veranstaltungen oder im Pfarrkonvent. Insofern war die Überraschung darüber, dass unter uns auch Mitarbeiter der Staatssicherheit waren, nach der Wende sehr groß.

Anfänglich war mal von 3000 Pfarrern die Rede, die Inoffizielle Mitarbeiter (IMs) waren, später dann von 1500 Fällen. Ich kann keine genauen, historisch belastbaren Zahlen nennen. Und zwar aus folgenden Gründen: Zum Ersten wurden nur die Mitarbeiter befragt, die nach der Wende noch im Dienst waren. Wenn Pfarrer und Kirchenmitarbeiter bereits pensioniert sind, haben die Kirchenleitungen keine Möglichkeit mehr, auf dem Dienstweg eine Befragung durchzuführen. Zum Zweiten hat nicht jede Landeskirche intensive Untersuchungen durchgeführt, sie haben nicht jeden Pfarrer überprüft. Viele waren der Meinung, es könne doch nicht sein, dass wir uns vorher gegenseitig vertraut haben und jetzt im Nachherein das MfS quasi einen Triumph davontragen sollte, indem nun das Vertrauen zerstört wird. Auch waren und sind viele der Ansicht, dass eine Mitarbeit nicht per se eine Bespitzelung war, sondern eher der Versuch, das Verhältnis zwischen Staat und Kirche einigermaßen im Lot zu halten.

DA: Kommen wir zu den Motivlagen derjenigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich der Zusammenarbeit mit dem MfS nicht verweigert haben. Was waren Ihrer Ansicht nach die Hoffnungen, die damit verbunden waren?

Ulrich Schröter: Da gab es bei manchen die Überzeugung, beim Aufbau der DDR mitgestalten zu wollen, da man einen gemeinsamen humanistischen Ansatz habe. Oder es gab die Hoffnung, über das MfS an der notwendigen Verbesserung der politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse in der DDR mitwirken und vielleicht über das MfS der Regierung und der Partei die Anliegen der Kirche nahebringen zu können. Für wenige mag es reizvoll gewesen sein, einen interessanten Gesprächspartner gefunden zu haben. So besonders auf dem Dorf. Vielleicht haben sie sich auch eingebildet, mit den MfS-Mitarbeitern einflussreiche Gesprächspartner zu haben. Wie immer in solchen Dingen waren auch sehr menschliche Verfehlungen wie Ehrgeiz, Eitelkeit und Geltungsbedürfnis vorhanden.

Seitens des MfS gab es aber auch handfeste materielle Anreize wie Geld, Reisen, berufliche Förderung und Hilfe bei der Wohnungssuche oder beim Hausbau. Zudem können Geheimdienste über die Kinder alles erreichen. Sie müssen bei den Eltern nur Druck oder Angst um deren Zukunft aufbauen. Es gab auch direkte oder unterschwellige Erpressung, aufgrund eines ethisch kritischen oder juristisch belangbaren Fehlverhaltens der späteren IMs wie Passvergehen, Unterschlagung oder außereheliche Verhältnisse. Viele Menschen können auch nicht nein sagen. Die Stasi hat das psychologisch gekonnt ausgenutzt.

DA: Glauben Sie, dass diese Mitarbeiter sich überschätzt haben, in dem, was sie mit diesen Gesprächen erreichen konnten?

Ulrich Schröter: Ja, ganz bestimmt. Wenn Sie im kirchlichen Bereich über etwas reden, dann ist es oft so, dass sich im nächsten Gespräch die Meinungen wieder verändern können. Das ist sicher auch normal. Was mit der Stasi besprochen wurde, das wurde protokolliert, darüber wurde ein Vermerk gemacht. Für viele war das hinterher überraschend. Hätten sie es gewusst, wären sie mit ihren Äußerungen vermutlich vorsichtiger gewesen. Es waren eben keine lockeren Gespräche, wie es vorgetäuscht wurde. Manchen mag das bewusst gewesen sein. Ganz Gewiefte nutzten – wie bereits angedeutet – ihr Wissen darüber, dass die Gesprächsinhalte festgehalten und ausgewertet wurden, dazu, besondere Anliegen über das MfS an die sonst für sie nicht erreichbaren politischen Stellen weiterzugeben.

DA: Und was für den Pfarrer vor Ort galt, galt sicherlich auch für Mitglieder der Kirchenleitung, die in Gespräche hineingingen, von denen sie wussten, dass der Gegenüber Mitarbeiter der Staatssicherheit war. Haben denn diese Gespräche Ihrer Meinung nach auch tatsächlich geholfen, die Lebenssituation Einzelner zu verbessern?

Ulrich Schröter: Ja. Das Ziel war in den allermeisten Fällen wirklich, den Menschen zu helfen und die Kirche zu fördern und nicht die Kirche zu behindern. Wer dies nachvollziehen will, sei mit Nachdruck auf eine Studie verwiesen. Hier werden Protokolle von Leich mit denen der Staatssicherheit verglichen. Bei aller Verschiedenheit der Interessen, stimmen sie im Wesentlichen überein. Keine Rede davon, dass das MfS bei den Gesprächen zu freien Erfindungen neigte.

DA: Hat so etwas unter Umständen vielleicht sogar systemstabilisierend gewirkt?

Ulrich Schröter: Ja, selbstverständlich und das ist ja auch richtig. Etwa bei der Deeskalation von Veranstaltungsverboten oder bei dem Einsatz für Inhaftierte. Was wollen Sie denn machen? Sie konnten doch nicht die ganze Zeit nur in Opposition leben. Sie mussten sich auch darum bemühen, die Dinge zu verbessern. Man hatte sich hier eingelebt und manches war insbesondere im sozialen Bereich durchaus beachtenswert.

DA: Wir sind thematisch sozusagen schon am Ende der DDR. Sie haben nach der friedlichen Revolution als Vertreter des Landesbischofs im Bürgerkomitee und auch im Regierungskomitee der ersten frei gewählten DDR-Regierung an der Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit mitgewirkt.

Ulrich Schröter: Ende Januar 1990 kam der persönliche Referent des Bischofs, der spätere Generalsekretär Martin-Michael Passauer, in mein Zimmer im Konsistorium. Er fragte, ob ich den Bischof vertreten könnte bei der Auflösung der Staatssicherheit – und zwar der Zentrale hier in Berlin. Mit dem von der Regierung Modrow zuvor damit Beauftragten liefe das nicht so richtig und der Runde Tisch hätte beschlossen, da muss ein neues Gremium her. Das wurde dann gebildet zum einen aus einem Mitglied der alten Parteien – da haben sie von der Bauernpartei den Vorsitzenden Georg Böhm gewählt. Dazu kam Werner Fischer von der Initiative Frieden und Menschenrechte sowie von der Kirche – ohne die damals nichts ging – Bischof Gottfried Forck. Die Leitung dieses Gremiums übernahm der von der Modrow-Regierung bestimmte Generaloberst Fritz Peter.

Wir haben dann die Dinge DDR-weit und hier an der Zentrale geleitet. Wenn ich ehrlich bin, haben die anderen die Hauptarbeit erledigt und ich war eher als Berater dabei, ging ja ungekürzt meiner kirchlichen Verwaltungsarbeit nach. Natürlich mussten wir in dieser Situation schwerwiegende Entscheidungen treffen, beispielsweise, ob der elektronische Datenträger des MfS zerstört werden sollte oder nicht. Ich habe dafür gestimmt. Oder die Frage, wie mit den Agenten des MfS im Westen umzugehen sei. Sollten die aufgedeckt werden oder sollte man sie klammheimlich zurückziehen? Ich habe dafür gestimmt, dass dies heimlich geschieht. Schließlich wurden Westspione in der DDR auch nicht enttarnt und ich hielt das für ein ungleiches Vorgehen.

DA: Die Zerstörung von Datenträgern ist Ihnen und Ihren Mitstreitern später zum Vorwurf gemacht worden. Sie meinen aber, dass es in der gegebenen Situation die richtige Entscheidung war?

Ulrich Schröter: Absolut. Aber ich muss dazu sagen, ich war auch nicht dafür, dass man alle Akten freigibt. Ich ging davon aus, dass einige Akten freigegeben werden müssen für die Wissenschaft, damit wir verstehen, wie alles abgelaufen ist. Aber eine uneingeschränkte Akteneinsicht erschien mir zu riskant. Ich hatte, wie viele andere, Angst davor, dass das zu Gewalt führen und die Familien zerreißen könnte. Ich hatte nicht erwartet, dass es so gut laufen würde.

Allerdings, als dann anders entschieden wurde, habe ich mir den Auftrag geben lassen, den Einfluss des MfS auf die evangelischen Kirchen von 1949 bis 1989 anhand der Akten zu untersuchen. So hatte ich die Möglichkeit, zehntausende von Seiten zu lesen und habe das auch intensiv getan.

DA: 1991 wurde das Amt des Bundesbeauftragten für die Unterlagen der Staatssicherheit (BStU) geschaffen. Waren Sie damit, mit dem Stasiunterlagengesetz und der Art und Weise dieser Behörde, die Akteneinsicht und Forschung zu ordnen, zufrieden?

Ulrich Schröter: Ja. Ich habe auch die Zuständigen dort kennengelernt. Und alle haben sich sehr große Mühe gegeben, den Prozess so zu gestalten, dass diejenigen, die ihre Akten lesen wollten, psychologisch vorbereitet wurden.

DA: Der erste Entwurf für das Stasiunterlagengesetz, der noch vor der Einheit diskutiert wurde, sah eine viel größere Einschränkung der Akteneinsicht vor. Aber sogar diese Teile sollten nicht in den Einigungsvertrag übernommen werden.

Ulrich Schröter: Ja, heute kaum vorstellbar. Aber dann kam der Streik. Die Bürgerrechtler haben den BStU durchgesetzt.

DA: Also, für Sie hat sich der Bundesbeauftragte bewährt?

Ulrich Schröter: Ja er hat sich bewährt. Sie müssen verstehen, wir haben uns damals gefragt, ob es gut gehen kann, wenn aus den Akten Namen erkannt werden. Wir sahen darin ein Problem für das weitere Miteinander. Der eine verkraftet es, der andere nicht. Es betrifft ja nicht nur ihn oder sie, sondern auch die Familie, die Kinder, und da geht es mitunter nicht immer human zu. Und es gab ja Fälle, die dramatisch verliefen. Aber im Großen und Ganzen ist es eine Erfolgsstory.

DA: Zuletzt haben Sie sich in den Debatten um eine kirchliche Auseinandersetzung mit der Verstrickung von Synodalen, Pfarrern und anderen Amtsträgern mit der Staatssicherheit engagiert. Wie sah denn diese Aufarbeitung aus?

Ulrich Schröter: Sie ist in Teilen gut und in Teilen unvollständig geblieben. Nicht alle Landeskirchen haben umfangreiche Maßnahmen ergriffen. Manche haben vor allem anlassweise reagiert. Hier in Berlin-Brandenburg – ähnlich auch in anderen Landeskirchen der ehemaligen DDR – ist durch die Synode ein Gesetz zu einem Überprüfungsausschuss verabschiedet worden. Die Folge war eine schriftliche Umfrage bei den kirchlichen Mitarbeitern, in der sie Auskunft über mögliche Kontakte geben sollten. Natürlich konnten nur aktive Mitarbeiter angeschrieben werden, die eine dienstliche Auskunftsverpflichtung hatten, die emeritierten und pensionierten fielen bei dieser Methode heraus. Es gab zudem keinen hundertprozentigen Rücklauf. Man hat die Antworten durchgesehen und wo Schwierigkeiten auftraten, hat man die Akten angefordert. Auch für diejenigen, die keine Antwort gaben, hat man sie angefordert, sofern sie in leitenden Funktionen waren.

Die Bewertung der Aktenlage war und ist nicht ganz einfach. Ich war bei einigen Überprüfungen dabei. Manche Akten waren ganz dünn, manche Karteikarte enthielten nur wenige Informationen. Da war schnell klar, dass die Mitarbeit bei der Stasi gering war.

Es ist wichtig, zu betonen, dass die Bewertung auf jeden Fall individuell erfolgte. Nicht einfach nur: Der war IM und muss nun weg. Die Ausschüsse fragten ganz individuell, was ihn bewegt hatte. Und die Quintessenz ist, nicht jeder IM ist ein Verräter. Das darf und muss man so klar sagen.

DA: Für wie geglückt halten Sie die Bemühungen der evangelischen Kirchen um die Aufarbeitung der Stasiverstrickungen?

Ulrich Schröter: Sie waren notwendig. Die Aufarbeitung hat auch bei einigen schwerwiegende Konsequenzen gehabt, die auch richtig waren. Aber, sie hat nicht alle Belasteten erfasst. Und ob die Ausschüsse bei jeden Einzelnen richtig bewertet haben, bleibt auch offen. Denn keiner und keine spricht über seine Verfehlungen gern mit letzter Offenheit.

DA: Herr Schröter, wir danken Ihnen für das Gespräch.

Das Interview führte Clemens Maier-Wolthausen.

Zitierweise: „Auch in der DDR war Gott nicht irgendwo am Rande, sondern mittendrin.“ Gespräch mit dem Theologen Ulrich Schröter am 23. November 2017 in Berlin, in: Deutschland Archiv, 21.12.2017, Link: www.bpb.de/261972

Fussnoten

Fußnoten

  1. Johannes Hamel (1911–2002) war ein evangelischer Theologe und Kirchenlehrer während der beiden deutschen Diktaturen. In der Zeit des Nationalsozialismus engagierte sich Hamel in der Bekennenden Kirche. In der DDR war Hamel 1955 bis 1976 Dozent für praktische Theologie und zeitweise Rektor des Katechetischen Oberseminars in Naumburg. Wegen seines Engagements in der kirchlichen Jugendarbeit wurde Hamel 1952 zeitweilig inhaftiert. 1985 reiste er aus der DDR aus.

  2. Horst Sindermann war von 1973 bis 1976 Vorsitzender des Ministerrates der DDR sowie von 1976 bis 1989 Präsident der Volkskammer.

  3. Uwe-Peter Heidingsfeld und Ulrich Schröter, „‘Meister‘. Die MfS-Vorlaufakte des Thüringer Lndesbischofs Werner Leich im Spiegel seiner Vermerke (idea Domumentation 15/96), 1996.

  4. Zunächst wurden in den Einigungsvertrag vom 31. August 1990 nur vorläufige Regelungen zum Umgang mit den Stasi-Unterlagen aufgenommen. Zwar sollte ein Sonderbeauftragter der Bundesregierung eine zentrale Lagerung im Osten des vereinten Deutschlands sichern, aber diese sollten grundsätzlich gesperrt bleiben und in begrenztem Umfang benutzbar sein. Diese Pläne führten zu starken Protesten in der Bevölkerung und zur Besetzung des MfS und einem folgenden Hungerstreik durch Bürgerrechtler. Diese erkämpften am 18. September 1990 eine Zusatzvereinbarung zur Durchführung und Auslegung des Einigungsvertrages. Nach dieser sollte der gesamtdeutsche Gesetzgeber die grundsätzlichen Beschlüsse der Volkskammer vom 24. August 1990 verabschiedeten Gesetz berücksichtigen und entsprechende Regelungen treffen. Dazu gehörte auch ein Auskunftsrecht.

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