August 1948: Seit sechs Wochen befinden sich die Westsektoren Berlins im Ausnahmezustand. Infolge derInterner Link: Berlin-Blockade durch die Sowjetunion wird die Bevölkerung über eine Luftbrücke mit Lebensmitteln versorgt. Im Minutentakt starten und landen Maschinen auf den Flugfeldern in Gatow und Tempelhof. Weitere Landebahnen sind dringend erforderlich – auch mit Blick auf den bevorstehenden Winter. Deshalb beginnt die Interner Link: französische Besatzungsmacht auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz in Tegel mit dem Bau eines neuen Flughafens. Auf dem schwierigen Terrain sollen innerhalb kürzester Zeit die damals längsten Startund Landebahnen Europas entstehen. Einen Monat früher als geplant, im November 1948, kann der Flugplatz in Betrieb genommen werden. Die Tegeler Baustelle steht von Anfang an in der Kritik der ostdeutschen Medien: Eine Verschwendung von Arbeitskraft und Baumaterial sei sie. Statt Kartoffeln anzubauen, werde hier ein Kriegsflugplatz errichtet. Zu neuen Protesten kommt es Mitte Dezember 1948, als der französische Oberkommandierende zwei Sendemasten nahe des Flugfelds sprengen lässt. Die Masten hat der sowjetzonale „Berliner Rundfunk“ zur Verbreitung seines Programms genutzt. Offiziell gefährden die Masten den Flugverkehr – die Ost-Berliner Verantwortlichen vermuten dahinter aber die Absicht, den Radiosender lahmzulegen. Innerhalb von wenigen Wochen werden in Königs Wusterhausen neue Sendeanlagen aufgebaut. Das neue Flugfeld wird über die Blockadezeit hinaus genutzt – von Ende 1974 bis 2020 als Flughafen Tegel.
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