Etwa 37.000 Kinder, die in der Interner Link: US-Zone bis 1949 auf die Welt kommen, haben einen amerikanischen Vater und eine deutsche Mutter. Sie entstammen häufig Beziehungen, die es nach dem Willen der amerikanischen Besatzungsmacht nicht geben sollte. Zwar wird das Verbot von privaten Beziehungen zwischen US-Soldaten und deutschen Zivilpersonen schon im Herbst 1945 aufgehoben. Bis Eheschließungen genehmigt werden, dauert es aber noch bis Mitte Dezember 1946. Den Frauen (und ihren Kindern) wird in der deutschen Nachkriegsgesellschaft oft mit Ablehnung begegnet. Viele neiden den Frauen die angeblichen oder tatsächlichen Vorteile, die sie aus den Beziehungen haben. Häufig wird ihnen Käuflichkeit unterstellt, wie ein in der Gegend von Heilbronn kursierender Spruch belegt: „Jedes Ami- Hürle hot a Armbandührle, aber unseroiner – der hot nix!“ Gerade auf den Frauen, die schwanger werden, lastet ein großer Druck. Viele entschließen sich dazu, ihre Kinder direkt nach der Geburt zur Adoption freizugeben. Die Angst vor dauernder Stigmatisierung ist groß – gerade, wenn die Schwangerschaft aus einer Beziehung zu einem afroamerikanischen Mann resultiert. Tausende Frauen lassen sich auf eine dauernde Beziehung ein, heiraten ihre amerikanischen Partner und gehen mit ihnen in die USA. Wieder andere wandern dorthin aus, um in Übersee mit den Männern ein neues Leben zu beginnen, die sie in Deutschland kennengelernt haben. In der Presse werden die „Kriegsbräute“ eindringlich vor dem schwierigen Alltag in den USA gewarnt.
Weiterführendes Material