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Von der Kunst des Romans | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Alltag, Gesellschaft und Demokratie Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief Deutsche Putschisten Thüringen als Muster-Gau? Wie die Mitte der Gesellschaft verloren ging "Nahezu eine Bankrotterklärung" „Bei den Jungen habe ich Hoffnung“ Der lange Weg nach rechts Übersehene Lehren für die Bundestagswahl 2025 Provinzlust - Erotikshops in Ostdeuschland Turnschuhdiplomatische Bildungsarbeit Ostdeutsche „Soft Power“ Abschied von der zivilen Gesellschaft? "Die DDR wird man nie ganz los" Von Nutzen und Nachteil der Brandmauer Disruption. Die Revolution der Erschöpften Wie Weimar ist die Gegenwart? Eine Zäsur für die deutsche Demokratie? „Der Erfolg der Linken zeigt, wie es gehen kann“ Zeitenwende 2.0 Die Post-Wagenknecht-Linke Staatskapazität statt Sündenböcke Der "NSU" im Lichte rechtsradikaler Gewalt "Dann muss ich eben selbst Milliardär werden"  Kommerzialisierte Solidarität Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 32 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung in die bpb: 75 Jahre Bundesrepublik Zu selbstzufrieden? Eine Phantomgrenze durchzieht das Land Noch mehr Mauer(n) im Kopf? Überlegenheitsnarrative in West und Ost Mehr Osten verstehen Westkolonisierung, Transformationshürden, „Freiheitsschock“ Glücksscham "In Deutschland verrückt gemacht" The Rise of the AfD - a Surprise? Der Osten: Ideen und Macher? Noch immer "Bürger zweiter Klasse"? „Wer sich heute ernsthaft die DDR zurückwünscht, hat ein kurzes Erinnerungsvermögen“ Hat da jemand „Freiheit“ gerufen? Zur Verteidigung eines guten Wortes Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Büchererverbrennungen am 10. Mai 1933: Nicht nur in Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Die Stasi und die Bundespräsidenten Das Einheits-Mahnmal Bodesruh D und DDR. Die doppelte Staatsgründung vor 75 Jahren. Chinas Rettungsofferte 1989 für die DDR Wessen wollen wir gedenken? 1949: Ablenkung in schwieriger Zeit 1949: Staatsgründung, Justiz und Verwaltung 1949: Weichenstellungen für die Zukunft Walter Ulbricht: Der ostdeutsche Diktator Die weichgespülte Republik - wurden in der DDR weniger Kindheitstraumata ausgelöst als im Westen? Friedrich Schorlemmer: "Welches Deutschland wollen wir?" Vor 60 Jahren: Martin Luther King predigt in Ost-Berlin Der Händedruck von Verdun Deutsche Erinnerungskultur: Rituale, Tendenzen, Defizite Die große Kraft der Revolution. Kirche im Wandel seit 1990. "Alles ist im Übergang" Das Mädchen aus der DDR Die Todesopfer des Grenzregimes der DDR Die Kirchner-Affäre 1990 Der Weg des Erinnerns „Manche wischen das weg, als ginge es sie gar nichts an“ Maßstabsetzend Die nächste Zeitenwende "Gegner jeglicher geistigen Bevormundung" Wenn die Vergangenheit nie ruht „Sie verhandeln über ein Volk, das nicht mit am Tisch sitzt“ Christoph Hein: "Die DDR war ideologisch, wirtschaftlich und politisch chancenlos" Das Bild der DDR von Konrad Adenauer und Willy Brandt im Kalten Krieg Die Macht der leisen Mutigen: „Es lohnt sich anständig zu sein“ Katja Hoyers Buch jenseits des Rheins gelesen Ehemalige Nazis in der SED Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Vor 35 Jahren: Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Der Maulwurf des BND: „Die Karre rast auf die Wand zu“ Der lautlose Aufstand Wem gehört die Friedliche Revolution? Verschiedene Sichten auf das Erbe des Herbstes 1989 „Und die Mauern werden fallen und die alte Welt begraben“ Im Schatten von Russlands Ukrainekrieg: Der Zwei-plus-Vier-Vertrag in Gefahr? Der Zwei-plus-Vier-Vertrag: Die Stufen der Einigung über die Einheit Der Wendepunkt Das Ende der Stasi vor 35 Jahren Der Zauber des Anfangs Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 80 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ "Schon im 3. Weltkrieg?" „Die Logik des Krieges führt zu keinem positiven Ende“ "Bitte wendet euch nicht von uns ab". Zwei Hilferufe aus Belarus Nach 1000 Tagen bitterem Krieg Russische Frauen im Widerstand Doppeldenken als soziale adaptive Strategie Belarus. Terra Incognita "Siegfrieden" „Die Deutschen sind die Düpierten“ Die Stunde Europas. Bloß wie? Ein Leben, zwei Mal Flucht Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Alle Porträts im Überblick Redaktion Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Vom Zwangsleben unter Anderen Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration und Wohnungsbau. Geschichte und Aktualität einer besonderen Verbindung am Beispiel Stuttgart-Rot Das Musterhaus Matz im Freilichtmuseum Kiekeberg Orte des Ankommens (I): Architekturen für Geflüchtete in Deutschland seit 1945 Asylarchitekturen zwischen technokratischer Kontrolle und Selbstbestimmung Tor zum Realsozialismus: Das Zentrale Aufnahmeheim der DDR in Röntgental Alternative Wohnprojekte mit Geflüchteten „Bereits baureif.“ Siedlungsbau der Nachkriegszeit auf dem ehemaligen Konzentrationslagergelände in Flossenbürg Das ehemalige KZ-Außenlagergelände in Allach – ein vergessener Ort der (Nach-) Kriegsgeschichte Neugablonz - vom Trümmergelände zur Vertriebenensiedlung Räume der Zuflucht – Eine Fallstudie aus Lagos, Nigeria "Sie legten einfach los". Siedler und Geflüchtete in Heiligenhaus "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Warum ist das Grundgesetz immer noch vorläufig? "Ein Beitrittsvertrag, kein Vereinigungsvertrag" „Miteinander – Füreinander. Nie wieder gegeneinander“ Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Wo Kurt Barthel und Stefan Heym wohnten „Eine konterrevolutionäre Sauerei“ Die radix-blätter - ein besonderes Medium der Gegenöffentlichkeit in der DDR Wut und Zweifel: Erinnerungsbilder für die Zukunft „Wir wollten nicht länger auf Pressefreiheit warten“ Die Freiheit geht zum Angriff über auf die Utopie des Kommunismus Von der Kunst des Romans Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ Pionierinnen im Fußball – Von der Produktion auf den Platz Vertragsarbeiterinnen in der DDR Gleichberechtigung in heterosexuellen Partnerschaften in der DDR Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Neuer Oststolz? Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? Ulrich Müthers Schalenbauten Medizinische Hochschulbauten als Prestigeobjekt der SED Transitautobahn Hamburg–Berlin Literaturjournal Aufarbeitung (10/2012) "Es geht nicht um Abrechnung ..." "Ein Ort, der zum Dialog anregt" Eckstein einer EU-Geschichtspolitik? Schwierigkeiten mit der Wahrheit Personelle Kontinuitäten in Brandenburg seit 1989 "Geschlossene Gesellschaft" Kulturelite im Blick der Stasi Experten für gesamtdeutsche Fragen – der Königsteiner Kreis Friedrich II. – Friedrich der Große Literaturjournal Deutsch-deutscher Literaturaustausch (8+9/2012) Eine gesamtdeutsche Reihe? 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Von der Kunst des Romans Anmerkungen eines Historikers zu Christoph Heins „Das Narrenschiff“. Und dessen Replik.

Ilko-Sascha Kowalczuk Christoph Hein

/ 14 Minuten zu lesen

Was Romanciers und Historiker unterscheidet wenn es um die Aufarbeitung von Geschichte geht. Eine Buchkritik des Historikers Ilko-Sascha Kowalczuk am neuen Bestsellerroman des Schriftstellers Christoph Hein (81) "Das Narrenschiff" über die Geschichte der DDR. Im Anschluss Heins prompte Entgegnung sowie ein Textauszug. Am Tag der Veröffentlichung erhielt der Autor dieser Buchbetrachtung, Ilko-Sascha Kowalczuk, in Berlin den Karl-Wilhelm-Fricke-Preis der Stiftung Aufarbeitung, der Engagierte auszeichnet, die sich beständig mit Zivilcourage gegen Diktaturen und für Demokratie einsetzen.

„Leicht wär’s mit Narrheit sich befassen,/ Könnt‘ man auch leicht von Narrheit lassen,/ Doch wenn dies einer auch beginne,/ Wir der gar vieler Hindrung inne.“

Der Schriftsteller Christoph Hein (81) und Autor des Romans "Das Narrenschiff" bei einer Lesung im Rahmen der jährlichen "Geisterstunde" auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin, hier aufgenommen am 15. Juni 2019 am Grab des 2001 verstorbenen Literaturwissenschaftlers Hans Mayer. (© picture-alliance, SZ Photo | Rolf Zöllner)

Anfang Januar 2019 publizierte Christoph Hein in der Süddeutschen Zeitung einen Essay, in dem er dem Erfolgsfilm „Das Leben der Anderen“ (2006) attestierte, Unsinn zu erzählen; er hatte sich bereits 2002 vom Filmprojekt distanziert. Belustigt berichtete er – und ich kann das bestätigen –, dass in so manchem Hochschulseminar dieser Spielfilm wie eine Dokumentation über das Leben in der DDR und das Wirken der Stasi behandelt wird. Ja, das ist ein Ärgernis, wenn künstlerische Darstellungen wie wissenschaftliche Abhandlungen rezipiert werden.

Christoph Hein, den ich seit über 40 Jahren verehre und dessen Publikationen ich nahezu immer sofort nach Erscheinen verschlinge, gilt seit Jahrzehnten als „Chronist“ der DDR und Ostdeutschlands. Er widerspricht dieser Einschätzung nicht, befeuert sie sogar – und dabei gibt es nichts Unsinnigeres, als einen Künstler, einen Schriftsteller als Chronisten zu betiteln.

Ein Chronist geht faktologisch vor, er rekonstruiert nicht, sondern reiht Fakt an Fakt aneinander und versucht dabei, durch eine möglichst zurückhaltende und nicht wertende Sprache, durch möglichst objektive Begriffe die Ereignisse chronologisch anzuschließen.

Chronist oder Geschichtenerfinder?

Natürlich ist auch das keine Objektivität – welches Ereignis aufgenommen wird und welches nicht, welche Begriffe benutzt werden, all das sind auch subjektive Entscheidungen (Hein freilich glaubt an eine „subjektiv Objektivität“ seiner „Chronistenrolle“) –, aber Chronologien sind keine Prosatexte, enthalten keine Erfindungen, sind im strengen Rahmen keine Erzähltexte.

Hein erfindet hingegen Geschichten und ist damit seit Jahrzehnten erfolgreich wie kaum ein zweiter deutscher Gegenwartsautor: „Der fremde Freund“ („Drachenblut“) (1982), „Horns Ende“ (1985), „Der Tangospieler“ (1989), „Von allem Anfang an“ (1997), „Landnahme“ (2004), „Frau Paula Trousseau“ (2007), „Weiskerns Nachlass“ (2011), „Glückskind mit Vater“ (2016), „Verwirrnis“ (2018), „Ein Wort allein für Amalia“ (2020), „Guldenberg“ (2021), „Unterm Staub der Zeit“ (2023) sind einige Titel eines überaus beeindruckenden Oeuvres. Hinzu kommen Essays, viele davon intellektuelle Ereignisse, und Theaterstücke, darunter der für mich ultimative Abgesang auf die DDR, rechtzeitig im Frühjahr 1989 herausgekommen: „Die Ritter der Tafelrunde“ – das Beste, was ich zum Ende der DDR je aus einer dramatischen oder prosaischen Feder las. Damals elektrisierte mich der Text geradezu.

Im Fokus: "Narren" und "Historiker"

In vielen Büchern und Texten von Hein spielen zwei Gruppen, die – das kann ich aus eigener Anschauung durchaus so sagen – gewisse Überschneidungen aufweisen, eine große und immer wiederkehrende Rolle: „Narren“ und „Historiker“. Während sich die erste Gruppe ohne nähere Charakteristika durch das Schrifttum von Hein zieht, wohl darauf vertrauend, dass die Lesenden schon wissen, wer und wie es gemeint ist, kommen die der zweiten Gruppe zugehörigen Protagonisten – nicht nur, aber auch explizit als Historiker benannt – im literarischen Werk meist als gescheiterte, weithin allein wurstelnde, irgendwie durch Umstände, für die sie nichts können, und in Verfolgungskampagnen zu Außenseitern abgestempelte vor. Sie scheinen Abbilder jenes Lessings zu sein, dem der Autor Hein in den Mund legt:

„Denn so recht lieben kann ich die Menschen nur in meiner Stube, am Schreibtisch, allein. Oder vergraben in Bücher und die Einsamkeit der Bibliothek. Von Herzen liebte ich alle Menschen, als ich meine Stücke schrieb, früh um fünf Uhr, mit mir allein und in bester Gesellschaft.“

Die merkwürdige Hochachtung vor Historikern, die Hein mit vielen Menschen teilt, und die meist in lebensfremden Äußerungen wie „Aber, Sie als Historiker...“ oder „Als Historiker müssten Sie doch...“ selbst in wissenschaftsfernen Alltagsgebieten zu vernehmen sind, schlägt sich bei Hein zunächst in einer lebenslangen Befassung damit auseinander, was Geschichtsschreibung, was Historiker tun und tun sollten. Er schreibt der Geschichtswissenschaft zu, ungleich stärker als jede andere Wissenschaft Versuchen ausgesetzt zu sein, außerwissenschaftlicher Einflussnahmen zu unterliegen.

Hein geht so weit, zu schreiben: „Geschichtsschreibung ist als reine Wissenschaft nicht zu haben; sie war stets von ideologischen Prämissen abhängig, von ihrer Gesellschaft und dem politischen Umfeld.“ Ich will das nicht einmal in Abrede stellen – und mache mich damit in der „Zunft“ der Historiker vermutlich unmöglich. Nun hat Christoph Hein aber jüngst weiter zugespitzt und seine Position radikalisiert. In einem Interview sagte er:

„Aber ich meine ohnehin, dass nicht die Historiker für die Geschichtsschreibung zuständig sind, sondern seit 2000 Jahren, seit Homer bis zu Tolstoi und Dostojewski, allein die Romanciers. Die Historiker liefern uns hilfreiche Mittel, Anregungen, aber viel mehr nicht. Denn sie sind nur für die Hinterlassenschaften zuständig. Und die stimmen nicht immer mit der Geschichte überein. Sehr viele politisch wichtige Leute haben schon immer versucht, die Geschichtsschreibung in ihrem Sinne zu verändern. In meinem Buch erzähle ich sechs verschiedene Ereignisse, in denen die Hinterlassenschaften nicht mit der Geschichte übereinstimmen.“

Etwas erstaunlich ist diese Aussage schon. Ich hoffe doch sehr, dass auch Hein den Unterschied zwischen „Vergangenheit“ als die Totalität aller zurückliegenden Ereignisse und Vorgänge und „Geschichte“ als das später davon Rekonstruierte – Geschichte beinhaltet also die rekonstruierten Ausschnitte aus der gesamten Vergangenheit – kennt, so ganz sicher bin ich mir aber nicht. Ebenso könnte ich nach dieser Passage nicht mit Vehemenz behaupten, dass dem Autor die Unterschiede zwischen der Geschichtsschreibung in der DDR und der Bundesrepublik geläufig sind. Während in der DDR die Geschichtsschreibung als Legitimationswissenschaft mit einer einzigen Theorie (Marxismus-Leninismus) auch einige Produkte von höchster wissenschaftlicher Qualität lieferte, kommen in der Bundesrepublik geschichtswissenschaftliche Werke aus einem kaum überschaubaren pluralistischen Theorie- und Methodenpool heraus, unter denen sich auch einige Stücke befinden, die inhaltlich durch außerwissenschaftliche geschichtspolitische Beeinflussungen geprägt worden sind.

Sind Historiker nur Hilfskräfte?

Doch die eigentliche, mich beschäftigende Aussage ist Heins Ansage, nur er als Romancier sei für Geschichtsschreibung zuständig, ja, überhaupt in der Lage, Geschichtsschreibung zu bieten. Historiker sind aus dieser Perspektive offenbar lediglich Hilfskräfte. Ich gebe gern zu, das hat mich auch persönlich gekränkt – vor 15 Jahren stellte Christoph öffentlich und überschwänglich mein Buch „Endspiel“ (2009) vor, vor wenigen Monaten äußerte er sich über meine beiden Bände zur Ulbricht-Biographie (2023/24) nicht weniger zurückhaltend positiv am Rande der Buchpremiere in der Berliner Akademie der Wissenschaften, wie auch geradezu euphorisch über mein Buch „Die Übernahme“ (2019); mit meinem „Freiheitsschock“ (2024) konnte er weniger anfangen.

Nun, vielleicht waren das auch nur höfliche Äußerungen, ich werde das künftig nicht mehr überbewerten, zumal ich nach der intensiven Lektüre seines neuesten Romans – „Das Narrenschiff“ – davon ausgehen muss, dass er sich weder mit dem „Endspiel“ noch mit „Walter Ulbricht“ noch überhaupt mit wissenschaftlicher Literatur ernsthaft befasst hat, dass ich von einer nachhaltigen Rezeption sprechen, eine solche in seinem „Narrenschiff“ erkennen könnte.

Hein bekennt wie viele andere Autoren gern, dass er – wenn er mit einem Manuskript fertig ist und es abgegeben hat, an neuen zu arbeiten beginnt –, und nun die Publikation des fertigen Manuskripts aus großer Distanz betrachtet. Der Text, so Hein, habe dann „mit mir nichts mehr zu tun“. Ich vermute, das ist die nicht unübliche Künstlerfolklore, die kaum jemand ernst nimmt. Aber ich tue es dennoch, um mich so mit einem Buch befassen zu können, dessen Autor ich mein ganzes Leben bereits stark verehre, dass bei mir ein kritischer Blick eher erzwungen werden muss. Aber Christoph macht es mir mit diesen zitierten Einlassungen auch leicht, weil es ihn ja nicht interessiert.

Seine bereits erwähnte Komödie „Die Ritter der Tafelrunde“, (1989) fasst eigentlich das „Narrenschiff“ ziemlich präzise zusammen: Der junge aufmüpfige Mordret ruft seinem Vater Artus zu: „Euer Gral ist ein Fantom, dem ihr ein Leben lang hinterhergejagt seid. Ein Hirngespinst, um das ihr euch die Köpfe blutig geschlagen habt. Sieh dir deine Gralsritter an. Verstörte, unzufriedene, ratlose Greise, die das Leben verklagen.“ Mordret hält nicht nur den Gral für ein Hirngespinst. Selbst den Gral finden zu wollen, hält er für „eine schreckliche Idee“. „Ein unaufhörliches Glück, das wär zum Kotzen.“ Lancelot begreift als Erster der Tafelritter, dass ihre Stunde geschlagen hat: „Für das Volk sind die Ritter der Tafelrunde ein Haufen von Narren, Idioten und Verbrechern.“ Die Ritter wollten ein „Paradies auf Erden schaffen“ – Mordret hält entgegen, dass sie „sie in dieses Paradies hineinprügeln“ wollten.

Artus hält Mordret am Schluss vor, die Tafelrunde verstünde nicht, was er wolle. Mordret antwortet: „Das weiß ich selbst nicht. Aber das alles hier, das will ich nicht.“ Artus begreift, sein Sohn Mordret will ihn und seinen Tafeltisch ins Museum schaffen. Das erst schaffe Platz zum Atmen. „Ich habe Angst, Mordret. Du wirst viel zerstören. Mordret: Ja, Vater. ENDE.“

Das ist im Prinzip „Das Narrenschiff“ in einer „Annotation“ zusammengefasst. Allerdings schrieb Christoph Hein einmal 1978 vollkommen zutreffend, was Texte über Vergangenheit und Geschichte anbelangt: „Stücke, die in der Gegenwart geschrieben werden, sind Gegenwartsstücke.“ Das gilt auch für die Historiografie – der Standort des Autors ist und bleibt gegenwartsgebunden.

Christoph Heins großangelegte Roman „Das Narrenschiff“ behandelt auf über 700 Seiten die Geschichte der DDR anhand verschiedener, sich überwiegend überkreuzender Lebensverläufe.

QuellentextTextbeispiel von Christoph Hein: Himmlischer Frieden

Nachfolgend ein Auszug aus dem 2025 von Christoph Hein in Berlin erschienenen Roman "Das Narrenschiff" (S. 692-695) als Leseprobe. Mit freundlicher Genehmigung des Autors und des Suhrkamp-Verlags:

In Leipzig kam es nach wie vor an jedem Montag zu Demonstrationen, an denen sich von Mal zu Mal mehr Menschen beteiligten. Die riesigen Demonstrationszüge liefen den Innenstadtring entlang, am Hauptbahnhof vorbei und am zentralen Gebäude der Staatssicherheit. Vergebens versuchten uniformierte und zivile Sicherheitskräfte den Zug aufzulösen oder aus der Innenstadt in einen Außenbezirk umzuleiten. Auch willkürliche Verhaftungen einiger Demonstranten hielten die Menschen nicht davon ab, entschlossen und gemeinsam ihre Rechte einzufordern. Wie im ganzen Land war der Unmut über die regierenden Politiker zu groß, um sich weiterhin einschüchtern zu lassen, jedoch fürchteten viele, dass die Unruhen im Land mit einer chinesischen Lösung beendet werden würden, da Honeckers Stellvertreter Tage vorher nach China gereist war und die blutige Niederschlagung des Studentenaufstandes in Peking öffentlich unterstützt und gelobt hatte.

Anfang Oktober verdichteten sich die Gerüchte, dass am kommenden Montag die Sicherheitskräfte mit aller Gewalt gegen die Demonstranten vorgehen werden. Aus den Krankenhäusern war zu hören, die Ärzte seien von den örtlichen Behörden aufgefordert worden, Patienten nach Möglichkeit frühzeitig zu entlassen, um Betten frei zu bekommen, auch seien größere Mengen von Blutkonserven angefordert worden. Die Eltern sollten ihre Kinder bis fünfzehn Uhr aus den Kindergärten abholen, um diese Zeit würden auch die Geschäfte in der Innenstadt schließen. Die Polizei und die Armee sei in Alarmzustand versetzt worden, und es gab Gerüchte, dass Panzer der Nationalen Volksarmee in der Stadt gesehen worden waren.

Am frühen Nachmittag wurde vom Stadtfunk Leipzig mehrmals ein Aufruf zur Besonnenheit und Gewaltlosigkeit verbreitet, den sechs Persönlichkeiten verfasst hatten, drei Politiker der Bezirksleitung, ein Pfarrer und zwei Künstler, ein Aufruf, der sich an beide Seiten wandte, an die Demonstranten wie die Sicherheitskräfte. Die Bahnverbindungen nach Leipzig wurden seit dem Vormittag verstärkt kontrolliert, und einige Reisende wurden genötigt auszusteigen. Auch die nach Leipzig fahrenden Autos wurden von der Verkehrspolizei gestoppt, man durch suchte sie nach mitgeführten Transparenten und Spruchbändern, und viele ihnen besonders verdächtige Personen, zumal Jugendliche, wurden an einer Weiterfahrt gehindert. Dennoch versammelten sich am späten Nachmittag fast einhunderttausend Menschen in der Innenstadt, um wieder über den Ring zu ziehen.

An jenem neunten Oktober waren auch Kathinka und Rudolf Kaczmarek mit ihren Kindern Jonathan und Priska – trotz der Warnungen von Jonathans Sektionsleiter und der Drohungen der Schulbehörde – in die Innenstadt gefahren, um zur Nicolaikirche zu gelangen. Bereits in der Straßenbahn sahen sie ihnen bekannte Gesichter, und auf dem Nicolaikirchhof trafen sie Freunde und Arbeitskollegen. Die Stimmung war erregt und angespannt, die Gerüchte über den Einsatz der Armee, den Schießbefehl für die Polizei und über in der Stadt gesichtete Panzer ließen keine gelöste oder fast heitere Stimmung aufkommen wie an den vorangegangenen Montagen.

Die Leipziger Montagdemonstration vom 9. Oktober 1989, heimlich vom Kirchturm der Reformierten Kirche aus gedreht. (© Aram Radomski, Siegbert Schefke und Roland Jahn)

Kathinka erblickte ihren Chef, August Koppelreuther, und winkte ihm zu, der nur verstohlen die Hand hob und immer wieder versuchte, mit besorgter Miene die Ansammlung zu überblicken. Halbstündlich wurde über eine improvisierte Lautsprecheranlage der Aufruf zur Gewaltlosigkeit der Leipziger Sechs verlesen. Priska tippte ihrem Bruder auf die Schulter: »Sieh mal nach rechts, da stehen zwei Lehrer von unserer Schule, die Frau mit dem gelben Kleid und der Mann mit dem Schnauzer.« »Alle Achtung. Wenn sich solche Leute hierher trauen, dann ist der Staat wohl endgültig am Ende.«

Als der Demonstrationszug in Bewegung kam, um wieder die Innenstadt auf dem Ring zu umkreisen, musste die Familie Kaczmarek an einer Abteilung Soldaten vorbei, die mit MPis und Schutzschilden am Rand der Straße stand. Es waren sehr junge Männer, kaum älter als zwanzig, sie wirkten verschüchtert und ängstlich, einige schauten zu Boden, um nicht erkannt zu werden oder keinen Bekannten ausmachen zu müssen. Neben den aus anderen Kasernen angeforderten Soldaten mussten auch Leipziger Armisten unter ihnen sein, die besonders verzweifelt waren, hatten sie doch nun den Befehl, gegen ihre Mitbürger vorzugehen, unter denen vermutlich auch ihre Eltern, ihre Geschwister und Freunde waren. »Sie haben Angst und sie fürchten sich, diese armen Schweine.«

»Was sollen sie machen? Wenn sie sich weigern, machen sie sich strafbar und kommen nach Schwedt. Und das Militärgefängnis dort soll kein Zuckerschlecken sein.« »Wohl wahr, aber wenn die heute wirklich den Schießbefehl kriegen und dem Folge leisten, werden sie uns hier einen Platz des Himmlischen Friedens bereiten, da würde ich an ihrer Stelle lieber ein Jahr Schwedt kassieren.« Als der Demonstrationszug den Hauptbahnhof erreichte, wurden plötzlich die uniformierten und zivilen Sicherheitskräfte zurückgezogen, die Spannung, die alle Teilnehmer erfasst hatte, ließ nach, und die Demonstranten zündeten ihre mitgebrachten Kerzen an und stellten sie auf den Stufen des Runden Ecks ab, des Hauptsitzes der Leipziger Staatssicherheit. Dass dieser Montagabend nicht in dem befürchteten Blut-bad endete, sondern die Demonstrierenden unbehelligt nach Hause gehen konnten, führte dazu, dass im ganzen Land, in den großen, aber auch in vielen kleinen Städten, zu wöchentlichen Demonstrationen aufgerufen wurde, an denen sich Hunderte oder auch Tausende beteiligten.

Kurz nach zwanzig Uhr stieg die Familie Kaczmarek in die völlig überfüllte Straßenbahn, um nach Hause zu fahren. Die Stimmung war heiter bis ausgelassen, als feiere man einen großen Sieg, nur zwei ältere Männer, die sich gegenübersaßen, blickten finster auf die von der Demonstration heimgekehrten Menschen. Einer der beiden murmelte immer wieder: »Ihr wisst nicht, was ihr tut. Ihr wisst nicht, was ihr tut.« Und sein Gegenüber erwiderte halblaut: »Da waren welche dabei, die hatten kleine Kinder bei sich.« »Ja«, sagte der andere, »kleine Kinder dabei, aber kein Tröpfchen Verstand.« »Was ist das nur für ein Volk!«, knurrte der Ältere. »Viele Menschen sind noch kein Volk«, erwiderte der andere laut, »viele Menschen können auch bloß eine Menge sein.«

Copyright Christoph Hein / Suhrkamp-Verlag Berlin 2025

Wie bei ihm üblich, liest sich das geschmeidig, die Seiten purzeln beim Lesen nur so, die einzelnen Protagonisten haben schnell Profil gewonnen, allerdings solche, dass sich bereits mit ihrer Romaneinführung auch ihr Ende antizipieren lässt. Das muss kein Nachteil sein, zumal der Autor sagt, alle Figuren seien an realen Personen orientiert beziehungsweise seien von ihm aus verschiedenen realen historischen Personen zusammengesetzt worden. Mit etwas historischer Kenntnis lassen sich fast alle Haupthelden tatsächlich auf reale Personen im Geschichtsablauf zurückführen.

Das Cover des neuen Romans von Christoph Hein, "Das Narrenschiff", fotografiert vor dem 1989 verschwundenen Grenzübergang Checkpoint Charlie zwischen Ost- und Westberlin. Der 750-seitige Roman ist zur Leipziger Buchmesse 2025 im Suhrkamp-Verlag erschienen, er gleicht einem literarischen Geschichtsbuch über die Gesamtgeschichte der DDR. "Ein Staat - wie alle Staaten - gegründet für alle Ewigkeit und verschwindet nach 40 Jahren nahezu spurenlos. Sind die Menschen, die dort einmal lebten dem Vergessen anheimgefallen und ihre Träume nur ein kurzer Hauch im epochalen Wind der Zeitläufe?", heißt es in der Buchbeschreibung. Viele der Ursachen für den Untergang des "Narrenschiffs" DDR legt Christoph Hein offen, angefangen mit den Umständen ihrer Gründung. (© bpb / Kulick)

Ein Scheitern, das vereint

Überraschend für mich war letztlich, dass alle Hauptfiguren gleichermaßen, so unterschiedlich sie auch erscheinen mögen, am Ende für das Scheitern einer Idee, eines Staats, eines Experiments stehen. Die Motivationen der Helden zum Mitmachen waren ganz verschiedene, ihr Scheitern vereint sie. Dass der einzige Hauptheld, der fanatisch vom SED-Sozialismus überzeugt war bis zuletzt, ein Alt-Nazi ist, dessen Biografie auch noch verheimlicht wird, ist vielleicht der Höhepunkt der Klischees, die Hein literarisch ausbreitet. Der Titel „Das Narrenschiff“ ist ein wirklich starker.

Das Titelblatt der 1494 in Basel gedruckte Moralsatire "Daß Narrenschyff" von Sebastian Brant. (© wikipedia.org/wiki/Bild:Narrenschiff.jpg)

Ob Hein eine bewusste Anspielung auf Sebastian Brants „Narrenschyff“ von 1494 vornahm, ist mir nicht klar geworden. Die Vermutung ist nicht abwegig, beweisen kann ich es nicht. Bei Brant kommen 112 Narren vor, die nach Narragonien aufbrechen. Hein begnügt sich mit sechs Hauptprotagonisten (Benaja Kuckuck geb. 1901, Karsten Emser geb. 1901, Johannes Goretzka geb. 1903, Rita Emser geb. 1920, Yvonne Goretzka geb. 1921, Kathinka Lebinski geb. 1944), aber als Nebendarsteller tauchen weitere „Narren“ auf.

Im Buch wird auf den Titel mehrfach zurückgekommen. Wie stark Hein seinen Roman als eine Art Dokumentarliteratur versteht, zeigt sich in der Vorrede zu einem Kapitel – es geht um Ulbrichts Tochter Beate und ich kann versichern, obwohl Hein es hätte besser wissen können, stimmt hier fast gar nichts – , in der er schreibt, dies sei das einzige Kapitel, in dem er sich nicht sicher sei, ob die Fakten der historischen Realität entsprechen. Doch nicht nur in diesem Kapitel stimmen einige Fakten, die der Chronist als solche anführt, nicht. Ich habe so viele faktische Fehler in diesem Buch gefunden, das ja Geschichte besser und intensiver nahebringen will, als es ein Buch von Historikern je könnte, dass ich nicht nur sehr schnell aufhörte, mitzuzählen (aber alle genau notierte), sondern es mir auch zunehmend körperlich wehtat. Wenn das die bessere Geschichtsschreibung sein soll: Warum hat der Verlag dann nicht das übliche Verfahren in Gang gesetzt und einen simplen Faktenscheck vorgenommen? Weil es auch nichts genützt hätte?

Wenn ein KPD-Professor 1935 noch in Kassel eine Professur hatte (es gab bis 1933 überhaupt keinen einzigen KPD-Professor in den Wirtschafts-, Sozial-, Geschichts- und Kulturwissenschaften in Deutschland, in Kassel gab es auch keine Universität) und dieser Mann dann aus unerfindlichen Gründen von Moskau aus die gesamte KPD-Arbeit in der Emigration anleitete, dann steht dahinter so ein krasses Missverständnis, ja, Unwissen über die Abläufe in der KI- und KPD-Organisation, dass die Bereinigung einzelner faktischer Fehler auch nicht weiterhilft.

Die Westkritik Heins – empirisch ohne jede Basis?

Wie Hein darauf kommt, dass Ulbricht gegen die Abtretung der deutschen Ostgebiete war, und wie er das begründet – nämlich sowohl im Buch als auch in mehreren Interviews gar nicht; er behauptet es nur und sagt, die westdeutsche Geschichtsschreibung schweige das bewusst tot –, ist hanebüchen, empirisch ohne jede Basis, in keinerlei Hinsicht auch nur ansatzweise seriös. Ulbricht hat die auf die deutschen Ostgebiete bezogene sowjetische Politik bereits 1945 so vehement verteidigt wie kaum ein anderer deutscher Funktionär.

Dass er Markus Wolf als Kronzeugen für das Märchen in der Hinterhand hat, wie Honecker mit Stasi-Soldaten Ulbrichts Amtssitz in Groß-Dölln 1971 vorsorglich umzingelte und so den „Putsch“ erfolgreich umsetzte, zeugt davon, dass er nicht weiß, dass Markus Wolf mit dieser Stasi-Arbeit gar nichts zu tun hatte, also: wirklich gar nichts, überhaupt nichts – und es zeigt, dass er die Machtkämpfe 1969/71 nicht kennt und offenbar auch den Gesundheitszustand Ulbrichts nicht. Er hätte in ein Buch schauen können, das in seinem Besitz ist, da stehen die Abläufe genau drin.

Der Schriftsteller Christoph Hein am 4. November 1989 bei einer Protestdemonstration in Ostberlin, veranstaltet von Kunst- und Kulturschaffenden der DDR für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und für weitere politische Reformen. Bis zu einer Million Menschen nahmen daran teil. "Es war ein Traum, ein nicht zu verwirklichender Traum", äußerte damals der Romancier, die Wende in der DDR werde nun "unumkehrbar gemacht". (© picture-alliance/akg, Nelly Rau-Haering )

Was Hein dann zu 1989 und dem entsprechenden Herbst erzählt, macht mich dann aber wirklich sprachlos. Hein war damals ein viel bewunderter Akteur, der großartige Reden und wirkmächtige Essays und Interviews publizierte. Er sprach auch am 4. November 1989 auf dem Ostberliner Alexanderplatz – eine der besten Reden, die dort damals gehalten wurden. Jetzt jedoch verbreitet er das Märchen, dort seien fast eine Million Menschen dabei gewesen.

Nun erinnert er einen Umbruch, der mit den Ereignissen von damals kaum mehr etwas konkret zu tun hat. Die offenkundige Gegenwartsenttäuschung verleitet den Gegenwartsautor zu einer historischen Gegenwartsdarstellung, die wenig über die damalige Gegenwart, aber sehr viel über die heutige Gegenwartswahrnehmung sagt. Das korrespondiert mit einer Erzählung, in der auf eine merkwürdige Weise kein Widerstand, keine Opposition, keine Kirche, kein Westen und vieles andere schlichtweg nicht vorkommt. Um Wolf Biermann in der „Chronik“ nicht erwähnen zu müssen, werden die schicksalhaften Jahren um 1976 kurzerhand übersprungen.

Es geht in dem Roman allein um die Nomenklatura unterschiedlicher Ebenen und Einstellungen, es ist wie ein Blick durchs Schlüsselloch – ein Ausschnitt wird gewährt, den die einen für die ganze Wirklichkeit halten, den andere jedoch als das benennen, was er ist: ein kleiner Ausschnitt, der weder Rückschlüsse auf das große Ganze noch die Vielheit und die Größe auch nur erahnen lässt, die eben durchs Schlüsselloch unerkannt bleiben müssen. (Leider funktioniert das in der „Chronik“ auch nicht, weil die Rolle der verschiedenen Parteiebenen so durcheinandergebracht werden, dass es zumindest halbwegs Kundige immer wieder zum Kopfschütteln animieren dürfte.)

Das alles zeigt sich dann auf eine geradezu groteske Art auf den letzten Seiten des Romans: Hier stimmt auch chronologisch gar nichts mehr. War es schon zuvor im Roman immer wieder ärgerlich, welche zeitlichen Sprünge die Erzählung einem zumutete, wie schwer es zu erkennen war, wer wann gerade handelt, und war es auch erstaunlich, wie blass und schematisch die Figuren immer wieder in Handlungsräume geworfen werden, deren Dekonstruktion weitaus anstrengender ist, als ihren Dialogen zu folgen, so gerät die kurze Darstellung der Zeit nach dem Mauerfall zu einem einzigen Desaster: Folgt man Hein, so war diese Zeit von nichts weiter – und ich betone: von nichts weiter – als dem Raub von Wohneigentum durch Westler und der daraus folgende Massenselbsttötung im Osten geprägt. Mit anderen Worten: allein von Verlusten – und das bereits alles, ja, wirklich alles im Jahr 1990!

„Der Autor startet mit einer fulminanten Idee und erleidet eine Bruchlandung“

Mich lässt dieser Roman deshalb in mehrfacher Hinsicht enttäuscht zurück. Der Autor startet mit einer fulminanten Idee und erleidet eine Bruchlandung. Immer wieder hatte ich das Gefühl, der Hein war gehetzt, getrieben, ließ sich und seinen Figuren keine Zeit, was sich eben auch in unsinnigen und unmotivierten Zeitsprüngen zeigt. Klar, mich ärgerten die vielen, völlig unnötigen sachlichen und faktischen Fehler (ich komme geschätzt auf eine dreistellige Zahl faktischer Fehler im Buch eines Chronisten).

Der Historiker und Autor dieser Buchkritik, Ilko-Sascha Kowalczuk, am 12. Juni 2025 nach Erhalt des Karl-Wilhelm-Fricke-Preises der Bundesstiftung Aufarbeitung. (© bpb / Holger Kulick)

Aber als jemand, der viele Spielfilme beraten hat, kann ich damit eigentlich gut leben, sofern die Story rund ist. Doch das „Narrenschiff“ weist eben keine „runde“ Story auf, sondern segelt auf einem Meer allein dahin, ganz offenbar allein. Und das ist eben das Problem an Narren: Sie werden erst zu solchen und als solche sichtbar, wenn sie im Kontext der vielen Nicht-Narren agieren. Doch die gibt es bei Christoph Hein als Hauptfiguren gar nicht, als Nebenfiguren auch nur am Rand neben anderen Nebenfiguren; sie tragen nichts zur Konturierung der Hauptprotagonisten bei.

Ich kann nur hoffen (vermutlich eine vergebliche Hoffnung!), dass dieses Buch nicht als Dokumentarliteratur missverstanden wird. Es ist ein Roman, eine pure Erfindung. Davon gibt es gute und weniger gute. Dies ist ein weniger gutes Buch mit ein paar tollen Sätzen, die sich gut zitieren lassen. Ich freue mich bereits auf das nächste Buch von Christoph Hein, denn (s)ein treuer Leser bleibe ich selbstverständlich. Letztlich geht es doch nur um die Enttäuschung eines großen Fans und um eine Meinungsverschiedenheit, die wir gut aushalten können – und für die die 89er – er wie ich – eintraten und die wir heute leben. Schade gleichwohl, dass nicht einmal das als 89er-Narrativ hier vorkommt.

Allerdings bleibt mir persönlich dann als selbsternannter Narr eine Hoffnung, über die vielleicht sogar Christoph lächeln kann:

„Im Narrentanz voran ich gehe/Da ich viel Bücher um mich sehe,/Die ich nicht lese und verstehe.“

QuellentextDie prompte Replik von Christoph Hein an Ilko-Sascha Kowalczuk: "Vertrau den Romanciers"

Lieber Ilko,

zuallererst: Glückwunsch zum Fricke-Preis!!! Tatsächlich der erste Preis? Und ich dachte, in Deinem Wohnzimmer ist eine Wand voller Preise und Plaketten. Nun ist ein Anfang gemacht. Es möge so weitergehen.

Dank für Deine riesige Rezension. Dank für die überaus freundlichen Worte. Bei Deinen Einwänden bin ich allerdings skeptischer. Und sehe: ich habe recht: für die Geschichte sind die Romanciers zuständig, die Historiker nur für die „Hinterlassenschaften“. Du behauptest, es seien zwanzig Fehler in dem Buch, nennst aber nur wenige. Ich will kurz darauf eingehen:

1. Ulbricht und Ostgebiete. Beim Studieren von J.R. Becher stieß ich auf einen mich befremdenden Satz von Becher („Breslau ja, Wroclaw keinesfalls"). Ich war verwundert, dass ein kleiner, ohnmächtiger Kulturfunktionär - er war damals noch nicht einmal Minister - einen solchen Satz sagen kann, gegen die erklärten Äußerungen der ostdeutschen Führung. Dann stöberte ich nach, und merkte bald, Ulbricht hat immer wieder der sowjetischen Gebietsabtrennung zugestimmt und dann Kehrtwendungen gemacht. Ein kleines Nein konnte er sich gegen den allgewaltigen Stalin nicht leisten Also machte er immerfort ein „Ja-Sagen und „Nein-Tun“. Für ihn war sehr schnell klar, dass das winzige Ostdeutschland nicht auf Dauer existieren könne. Die Industrie war im Westen (Ruhrgebiet und Hamburg), Ostdeutschland war Landwirtschaft, aber nun fehlten die großen Landflächen Schlesien und Pommern. Ohne diese Gebiete, war Ulbricht klar, könnte Ostdeutschland nicht überleben. Daher drängte er auf Rückgabe. Im Sept./Okt 1949 hoffe die designierte DDR-Regierung, dass man am 9. Oktober 1949 ihnen die geraubten Landesteile zurückgibt. Stalin blieb unerbittlich, zumal er sich Ostpolen einverleibt hatte.

Becher war für die ostdeutsche Delegation nach Wroclaw zuständig, meldete sie an und wurde von Ulbricht dann genau mit diesem Rüffel belegt, den ich Becher in den Mund schob. 1951 hatte Stalin die Nase voll und haute auf den Tisch. Ulbricht musste nun parieren und jubelte die unerwünschte Grenze zur „Oder-Neiße-FRIEDENSGRENZE“ hoch.

Die ostdeutschen Historiker drehten bei, in allen ostdeutschen Publikationen las man nun, Ulbricht habe breits 1945 der neuen Grenzziehung zugestimmt. Die westdeutschen Historiker und Gazetten hätten anderes schreiben können, doch es herrschte Kalter Krieg, und man wollte nicht dem verhassten - und zur verhasstesten Figur im ganzen Ostblock aufzubauenden Ulbricht solch eine national-bedeutsame Äußerung zuschreiben. 1952 begriff Stalin seinen Fehler, bot nun ein geeintes, aber neutrales Deutschland an. Churchill stimmte zu, Adenauer lehnte energisch ab. Ein Jahr später erweiterte Stalin sein Angebot: Das geeinte Deutschland samt Polen neutral. Wieder Zustimmung von Churchill, wieder heftige Ablehnung von Adenauer. (Für den Katholiken Adenauer begann hinter der Elbe bereits Sibirien.)

2. Alex, der 4. Nov. 89. Nun, die Historiker sollten sich nicht auch noch mit den Mathematikern und Logikern anlegen. Die genaue Zahl hatte ich bereits in einem früheren Buch genannt. Studenten der Humboldt-Uni hatten Luftaufnahmen des Tages ausgewertet. Die Fotos von ihnen auf dem Computer in kleine Quadrate zerlegt, dann die Fotos je nach der Anzahl der Köpfe geordnet, und so kamen sie dann auf jene, wohl sehr genaue und von mir zitierte Zahl.

Es war die größte Demonstration im Verlauf der Friedlichen Revolution in der DDR. Schätzungen in Medien gingen zunächst von bis zu 1 Million Teilnehmenden aus, andere Quellen schätzten 500.000 oder 200.000. Endgültig zu klären ist die genaue Anzahl wohl kaum, zumal aus den umliegenden Straßen ab 10 Uhr bis zum späten Mittag ein unendlich erscheinender Zufluss und Abfluss erfolgte, was genauere Zählungen erschwerte. Der Zahlenstreit nimmt dem Tag aber nicht seine Bedeutung. Denn erstmals beteiligten sich höchst kreativ auch viele bisher "Angepasste" und SED-Parteimitglieder an Protesten für grundlegende Veränderungen in der DDR, und dies zeitgleich auch in anderen Städten der DDR. (hk) (© ZB / Peter Kroh)

3. Der kleine „Staatsstreich“. Ja, das erfuhr ich von Markus Wolf (mit dem ich auch einmal 2 Kilo besten Beluga-Kaviar löffelte., wie ich an anderer Stelle im Roman erwähne). Wolf hatte in seiner Funktion von den beiden Erich’s die Zusage, erhalten, über alle relevanten Vorgänge informiert zu werden, um seine Agenten zu schützen. Da er beiden misstraute, hatte er ein weiteres Sicherheitsnetz aufgebaut. Zum Umfeld dieses „Staatsstreichs“ gehört, dass Ulbricht kurz zuvor völlig überraschend Honecker von der zweitwichtigsten Funktion entbindet und dann (wohl von Breschnew) noch überraschender genötigt wird, ihn nur eine Woche später zurückzuberufen. Damit war aber für Honecker klar, dass Breschnew ihn zwar als Nachfolger wünsche, Ulbricht jedoch keinesfalls, und dass Ulbricht dann rasch einen ganz anderen Nachfolger ernennen könnte. Sein „Staatsstreich“ war also wohl überlegt. Nun ja. Und-so-weiter.

Lieber Ilko, vertrau den Romanciers. Sie können, sie dürfen tiefer graben als ihr Historiker, die ihr die staatlich verkündeten Hinterlassenschaft vielleicht anzweifeln, aber nicht in Frage stellen dürft, sondern übernehmen müsst.

Herzlich
Christoph

Quelle: Mail Christoph Heins an das Deutschland Archiv vom 12. Juni 2025

Zitierweise: Ilko-Sascha Kowalczuk, "Von der Kunst des Romans. Anmerkungen eines Historikers zu Christoph Heins „Das Narrenschiff“, mit einer Replik Christoph Heins. In: Deutschland Archiv, 13.06.2025. Link: www.bpb.de/562932. Alle Beiträge im Deutschlandarchiv sind Recherchen und Meinungsbeiträge der jeweiligen Autorinnen und Autoren, sie stellen keine Meinungsäußerung der Bundeszentrale für politische Bildung dar.

Ergänzend:

Interview mit Christoph Hein: Interner Link: "Die DDR war ideologisch, wirtschaftlich und politisch chancenlos". DA vom 12.4.2025.

Ilko-Sascha Kowalczuk, Interner Link: Anhaltende Vernebelung Über die Fortsetzung der Memoiren von Egon Krenz, DA vom 19.1.2024.

Wolfgang Templin, Über Kowalczuks Walter Ulbricht-Biografie: Interner Link: Der ostdeutsche Diktator, DA vom 23.7.2024

Uwe Kolbe, Interner Link: "Hat da jemand „Freiheit“ gerufen? Zur Verteidigung eines guten Wortes", DA vom 17.5.2025

Eckhart Gillen,Interner Link: Kunst: Erarbeitung strafrechtlich relevanter Beweise, bpb-Stasi-Dossier 27.1.2017.

Joachim Walther, Interner Link: Liquidierte Bücher, bpb-Stasi-Dossier 7.10.2026

Matthias Zwarg, Interner Link: Reflexionen über Christa und Gerhard Wolf: Was bleibt?, DA vom 30.5.2026

Eckhart Gillen über Bernhard Heisig: Interner Link: Wut und Zweifel: Erinnerungsbilder für die Zukunft, DA vom 29.3.2025

Raj Kollmorgen, Interner Link: Dirk Oschmanns Erfindung des Ostens, DA 1.2.2025

Fussnoten

Fußnoten

  1. Sebastian Brant: Daß Narrenschyff (1494). München 2023, S. 433.

  2. Abgedruckt in: Christoph Hein, Gegenlauschangriff. Anekdoten aus dem letzten deutsch-deutschen Kriege. Berlin 2019, S. 102-106.

  3. Christoph Hein, „Ich bin der Leser, für den ich schreibe“. Ein Gespräch mit Frauke Meyer-Gosau, in: Text + Kritik, Heft 111: Christoph Hein, Juli 1991, spez. S. 88-89; ders., Die Zeit, die nicht vergehen kann oder Das Dilemma des Chronisten, in: ders., Der Ort. Das Jahrhundert. Essais. Frankfurt/M. 2003, spez. S. 145-153; siehe auch z.B. Joachim Lehmann, Christoph Hein – Chronist und „historischer Materialist“, in: Text + Kritik, Heft 111, S. 44-56.

  4. Hein, „Ich bin der Leser, für den ich schreibe“, S. 89.

  5. Ilko-Sascha Kowalczuk, Endspiel. Die Revolution von 1989 in der DDR. 5. Aufl., München 2025 (1. Aufl. 2009, 2015 erweitert), S. 151-152.

  6. Christoph Hein, Ein Wort allein für Amalia, Berlin 2020, S. 66.

  7. Christoph Hein, „In diesem Staat ist das Grundbuch wichtiger als das Grundgesetz“. Interview von Anja Reich und Wiebke Hollersen, in: Berliner Zeitung vom 22./23.3.2025, S. 6-7.

  8. Hein, „Ich bin der Leser, für den ich schreibe“, S. 86.

  9. Christoph Hein, Die Ritter der Tafelrunde. Eine Komödie, in: Sinn und Form 41(1989) 4, S. 793. Auch abgedruckt in: ders., Die Ritter der Tafelrunde und andere Stücke. Berlin, Weimar 1990, S. 131-193.

  10. Ebenda, S. 811.

  11. Ebenda, S. 826.

  12. Ebenda.

  13. Ebenda, S. 829.

  14. Christoph Hein, Hamlet und der Parteisekretär, in: ders., Schlötel oder Was solls. Stücke und Essays. Darmstadt, Neuwied 1986, S. 177.

  15. Ilko-Sascha Kowalczuk, Walter Ulbricht – Der kommunistische Diktator, München 2024.

  16. Christoph Hein, Das Narrenschiff, Berlin 2025, S. 384.

  17. Ilko-Sascha Kowalczuk, Walter Ulbricht – Der deutsche Kommunist. 2., durchgeseh. Aufl., München 2023.

  18. Kowalczuk, Walter Ulbricht – Der kommunistische Diktator, S. 40, 68, 185 (hier ein Zitat, in dem Ulbricht gegenüber einer US-Tageszeitung etwas anderes sagt, was aber nur im Kontext der Rhein-Ruhr-Frage zu verstehen ist), 257-259 (Görlitzer Vertrag 1950 – Ulbricht war auch hier der entschiedenste Befürworter).

  19. Hein, Das Narrenschiff, S. 575-584; Kowalczuk, Walter Ulbricht – Der kommunistische Diktator, S. 688.

  20. Kowalczuk, Walter Ulbricht – Der kommunistische Diktator.

  21. Zu den Zahlen siehe: Kowalczuk, Endspiel, S. 456 (mehr als 200.000 sind eher unwahrscheinlich).

  22. Hein: Das Narrenschiff, S. 591-603 (hier beginnt das Jahr 1978), 608 (hier ist es das Jahr 1981).

  23. Hein, Das Narrenschiff, S. 733-751.

  24. Sebastian Brant, Daß Narrenschyff, S. 15.

Weitere Inhalte

Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk (Jg. 1967) wuchs im Osten Berlins in Friedrichshagen auf. Er ist Historiker mit dem Schwerpunkt auf der Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit. Seine 2023 und 2024 erschienene zweiteilige Biografie des ersten Staatschefs der DDR Walter Ulbricht beschreibt den SED-Funktionär als »deutschen Kommunist« und später als »kommunistischen Diktator«. Im September 2024 erschien »Freiheitsschock. Eine andere Geschichte Ostdeutschlands von 1989 bis heute« (alle bei C.H. Beck in München). In der bpb gab er 2022 den Schriftenreiheband Interner Link: (Ost)Deutschlands Weg mit heraus. Im Juni 2025 wird er in Berlin mit dem Karl-Wilhelm-Fricke-Preis der Stiftung Aufarbeitung geehrt.

Christoph Hein, Jahrgang 1944, wuchs in der Kleinstadt Bad Düben nördlich von Leipzig auf. Von 1958 bis zum Mauerbau 1961 besuchte er ein Westberliner humanistisches Gymnasium. Nach dem Mauerbau arbeitete er als Montagearbeiter, Buchhändler, Kellner, Journalist, Schauspieler und Regieassistent. 1964 legte er sein Abitur an einer Abendschule ab. In Berlin und Leipzig studierte er zwischen 1967 und 1971 Philosophie und Logik. Danach wurde er Dramaturg und Autor an der Volksbühne in Ost-Berlin. Seit 1979 arbeitet er als freier Schriftsteller. Er definiert sich als »schlichter Chronist«, der vor allem das Leben in der DDR und dem vereinigten Deutschland beschreibt. Populär wurde er durch seine Novelle Der fremde Freund, die 1982 in der DDR veröffentlicht wurde und in Westdeutschland 1983 aufgrund des Titelschutzes als Drachenblut erschien. Sein Stück Die Wahre Geschichte des Ah Q wurde 1983 publiziert. Als Übersetzer bearbeitete er Werke von Jean Racine und Molière. Von 1998 bis 2000 war Christoph Hein erster Präsident des gesamtdeutschen PEN-Clubs, dessen Ehrenpräsident er seit Mai 2014 ist. Er war bis Juli 2006 Mitherausgeber der Wochenzeitung Freitag. Aus: Wikipedia 2025.