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Utopie eines anderen Deutschlands | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? 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Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? 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Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? 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Utopie eines anderen Deutschlands Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR

Nicole Colin

/ 13 Minuten zu lesen

In Frankreich gab es ein insgesamt unverkrampfteres Verhältnis zur DDR-Kultur als in der Bundesrepublik. Die französischen Mittlerinnen und Mittler fühlten sich offenbar weniger verpflichtet eindeutig Stellung für den Westen zu beziehen. Von dem lebendigen Literaturaustausch zwischen Frankreich und der DDR handelt dieser Beitrag.

Bertolt Brecht auf dem Festival des Nations in Paris 1954, wo er ein Gastpiel mit seinem Stück Mutter Courage hatte, das den Grundstein für seinen Erfolg auf Frankreichs Bühnen legte. (© picture-alliance, picture alliance / Photo12/Archives Snark)

Unter dem Titel „Anna Seghers, die wiedergefundene Freundin“ widmete die französische Tageszeitung Le Monde im Januar 2020 in ihrer Literaturbeilage zwei komplette Seiten der neuen französischen Übersetzung ihres Buches Das Siebte Kreuz – 73 Jahre nach dessen Erstveröffentlichung auf Französisch. Bereits zwei Jahre zuvor war Seghers Thema in der französischen Presse aufgrund der Verfilmung ihres Romans Transit durch Christian Petzold. Die Aufmerksamkeit, welche die in Marseille spielende und auch dort gedrehte Exilgeschichte auf sich zog, ist sicherlich ihrer Aktualität mit Blick auf die gegenwärtige Flüchtlingsproblematik geschuldet. Unabhängig von diesen Bezügen ist die hochdekorierte DDR-Vorzeigeautorin in Frankreich keine Unbekannte: Transit wurde bereits im Jahr 1947 in französischer Sprache publiziert.

Seghers ist kein Einzelfall: Erstaunlich viele DDR-Autorinnen und Autoren stießen in Frankreich nach dem Zweiten Weltkrieg auf Interesse und wurden hier oft unvoreingenommener rezipiert als in der Bundesrepublik. Wenngleich sich die Begeisterung in der Folgezeit relativierte, erschien vielen „fortschrittlichen“ Intellektuellen der politischen Linken in den Nachkriegsjahren die DDR nicht nur als interessantes politisches Experiment, sondern auch als das bessere Deutschland, das radikal mit seiner faschistischen Vergangenheit gebrochen hatte. Während Widerstandskämpfer und heimkehrende Exilanten in der Bundesrepublik nicht selten Misstrauen entgegenschlug, arbeitete man in der DDR an der Konstruktion eines positiven Widerstandsnarratives mit Helden, die sich als entschiedene Antifaschisten den Nationalsozialisten entgegengestellt hatten. Diese Bemühungen weisen durchaus Ähnlichkeiten mit der französischen Aufarbeitung der Kriegsjahre auf, in der ebenfalls zunächst die Resistance im Fokus des allgemeinen Interesses stand. Der im Konzentrationslager Buchenwald spielende Roman Nackt unter Wölfen (1958), in dem Bruno Apitz in Zusammenarbeit mit dem Komitee Antifaschistischer Widerstandskämpfer diesen Helden ein literarisches Denkmal setzt, wurde bereit 1961 auf Französisch veröffentlicht.

Allerdings muss in diesem Kontext darauf hingewiesen werden, dass der positiv zu bewertende offensive Kampf gegen das Vergessen der Nazi-Verbrechen in der DDR auch zu Mythenbildung und Schwarzweißmalerei einlud: So wurde die propagandistische Behauptung, dass sich die DDR von all ihren historischen Verbrechen befreit habe und Faschisten und Alt-Nazis ausschließlich in der Bundesrepublik zu finden seien, unter französischen Intellektuellen in Frankreich lange Zeit unkritisch verteidigt.

Exil und Widerstand als gemeinsame Orientierungspunkte

Das Interesse französischer Intellektueller an der DDR-Kultur basierte zunächst wesentlich auf einer explizit antifaschistischen Haltung und ist ebenso eng verwoben mit der französischen Resistance- wie der deutschen Exilgeschichte. Es überrascht nicht, dass die Rezeption der DDR-Literatur vor allem von den Kommunisten vorangetrieben wurde – so beispielsweise von Louis Aragon im Verlag Les éditeurs français réunis (EFR), in dem auch Apitz’ Roman veröffentlicht wurde.

Anders als in der Bundesrepublik besaß die kommunistische Partei in Frankreich, der Parti Communiste Français (PCF), nach dem Krieg mit 28,3 Prozent (1946) bzw. 25,9 Prozent (1956) der Wählerstimmen einen bedeutenden Einfluss und war nicht nur in der Kommunalpolitik, sondern auch im kulturellen und universitären Milieu überaus aktiv. So wurde im Feuilleton der Tageszeitung L’Humanité, die bis 1994 als das offizielle Organ des PCF galt, gerne und ausführlich über die Theater- und Literaturszene der DDR berichtet. Auch die Literaturzeitschrift Les lettres françaises, die von 1953 bis 1972 von Louis Aragon geleitet wurde, vertrat einen dezidiert kommunistischen Standpunkt; gleiches gilt für La Nouvelle Critique, die bereits 1956 einen ersten großen Überblick über die DDR-Literatur veröffentlichte.

Vorauszuschicken ist, dass der Literatur- und Theatertransfer zwischen Frankreich und der DDR, wie überhaupt jeder Kulturaustausch, einer Vielzahl an Mittlern zu verdanken ist. Insofern kann die Geschichte dieser Beziehung nicht erzählt werden, ohne an diejenigen zu erinnern, die zumeist im Schatten der großen Namen der Autorinnen und Künstlerinnen stehen: Neben Übersetzerinnen, Literaturagentinnen, Verlegerinnen und Kritikerinnen dürfen hier auch die Germanistinnen in Frankreich und die Romanistinnen in der DDR nicht vergessen werden. Da diese den Nachwuchs in allen genannten Bereichen ausbildeten und mit Informationen versorgten, kam ihnen nicht nur eine Rolle als Mittler, sondern auch als Multiplikatoren zu.

Als ein typischer Vertreter der ersten Mittlergeneration nach dem Krieg kann Pierre Abraham bezeichnet werden, der von 1949 bis zu seinem Tod 1974 die Literaturzeitschrift Europe leitete. Er hatte bereits in den 1930er Jahren als einer der ersten Theaterstücke von Bertolt Brecht ins Französische übersetzt. Das Beispiel Europe zeigt, dass Zeitschriften für den Kulturtransfer mit Blick auf die Netzwerkbildung die wichtige Funktion zukommt, Kontinuitäten in Umbruchsituationen zu garantieren: So gehörte die Literaturzeitschrift bis 1939 zu den wichtigen Publikationsorganen der Exilautoren. Neben Brecht wurden hier auch Texte von Thomas und Heinrich Mann, Walter Benjamin und Anna Seghers veröffentlicht.

Eine herausragende Stellung unter den Multiplikatoren dieser ersten Generation, der über eine Vielzahl an Kontakten aus dem Resistance- und Exilmilieu verfügte, nahm auch der Germanist Gilbert Badia (1916-2004) ein. Badia war Mitglied des PCF, hatte sich während des Krieges in der Resistance engagiert und arbeitete in den 1950er Jahren als Journalist und Übersetzer, unter anderem der Werke von Karl Marx und Bertolt Brecht. Er unterhielt vielfältigste enge Kontakte zur DDR auf kultureller, universitärer und politischer Ebene. Mit Publikationen über die DDR und seinem Einsatz für einen kulturellen und zivilgesellschaftlichen Austausch mit dem anderen Deutschland verfolgte er auch konkrete politische Ziele. Der 1958 gegründete Verein Échanges franco-allemands (EFA, Französisch-Deutscher Austausch), in dem sich Badia intensiv engagierte, warb offensiv für die diplomatische Anerkennung des Landes durch die französische Regierung.

Wie das Beispiel Badia zeigt, sind die Bereiche Kultur und Politik im Literatur- und Theatertransfer zwischen Frankreich und der DDR untrennbar miteinander verwoben und können nicht unabhängig voneinander betrachtet werden. Die Möglichkeiten und Bedingungen des Kulturaustausches zwischen der DDR und Frankreich wurden zwangsläufig maßgeblich von den geopolitischen Rahmenbedingungen des Kalten Krieges sowie den spezifischen (kultur-)politischen Entwicklungen in beiden Ländern beeinflusst.

1954: Stunde Null des deutsch-französischen Theatertransfers

Während der Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR zum Teil auf den bereits bestehenden Netzwerken der Resistance-Kämpfer und Exilanten aufbaute, lässt sich hinsichtlich der Entwicklung im Theaterfeld eine grundlegende Neuorientierung nach dem Zweiten Weltkrieg konstatieren. Der Autor, dem in diesem Kontext eine Schlüsselfunktion zukommt, ist Bertolt Brecht. Er hatte zwar schon während des Exils Kontakte nach Frankreich aufgebaut, zu einer wirklichen Entdeckung seines Werkes war es jedoch nicht gekommen. In der vor 1945 wesentlich auf Paris konzentrierten französischen Theaterlandschaft, die fast ausschließlich aus bürgerlichen Privattheatern bestand, war kein Platz für ein sozialkritisches, formal anspruchsvolles Theater. Insofern war die Begeisterung, die das Berliner Ensemble (BE) 1954 mit seinem ersten Gastspiel in Paris auf dem Festival des Nations hervorrief, alles andere als zu erwarten.

Zwar reagierten Teile des französischen Publikums verhalten auf die von Helene Weigel in deutscher Sprache gespielte Mutter Courage, im intellektuellen Milieu löste die Inszenierung jedoch ein regelrechtes Erdbeben aus. Entscheidend verantwortlich für diese Euphorie war Roland Barthes, der in der damals tonangebenden Theaterzeitschrift Théâtre Populaire von einer Revolution sprach und in den kommenden Jahren mit seinen Artikeln und Analysen für eine erfolgreiche Verbreitung des Brecht’schen Theaters in Frankreich sorgte. Dank Barthes wurde Brecht in kürzester Zeit zu einem der meistgespielten Dramatiker auf französischen Bühnen und man sprach von einer regelrechten Brechtomanie oder sogar einem berlinerensemblisme.

Darüber hinaus wurde die Rezeption Brechts durch grundlegende strukturelle Veränderungen der französischen Bühnenlandschaft unterstützt. Grund hierfür war die sogenannte décentralisation culturelle, das politische Programm einer kulturellen Dezentralisierung, welches das Ziel hatte, mithilfe staatlicher Subventionen der bis dahin vorherrschenden einseitigen Konzentration des französischen Kulturlebens auf Paris entgegenzuwirken. Im Rahmen dieser décentralisation, die auf kommunaler Ebene auch vom PCF aktiv unterstützt wurde, entstand ab Ende der 1940er Jahre ein öffentlicher, staatlich subventionierter Theatersektor. Dabei wurden die Leitungsposten der neuen Theater mit zumeist jungen Regisseuren besetzt, denen kurioser Weise oft drei Eigenschaften gemein waren: Sie sprachen in der Regel sehr gut Deutsch, vertraten politisch einen linken, oft kommunistischen Standpunkt und teilten, dem Zeitgeist folgend, eine uneingeschränkte Begeisterung für Bertolt Brecht.

Ein typisches Beispiel für einen solchen Mittler der zweiten Generation ist der aus einer jüdischen Familie stammende Regisseur Bernard Sobel (*1936). Er war als Kind 1942 in Paris der Deportation entkommen und hatte den Krieg im Versteck überlebt. In den 1950er-Jahren begann Sobel ein Germanistikstudium an der Pariser Universität Sorbonne. Mit der kommunistischen Studentenvereinigung Union des étudiants communistes besuchte er 1957 Ost-Berlin, wo er das Berliner Ensemble (BE) entdeckte und begann als Regieassistent zu arbeiten. 1961 kehrte er nach Paris zurück, um zwei Jahre später in Gennevilliers, einer im Nordwesten von Paris gelegenen Arbeitervorstadt, nach dem Vorbild des BE das Ensemble de Gennevilliers zu gründen, das er bis 2007 über 40 Jahre leitete. Dem (auch heute noch) überzeugten Kommunisten Sobel ging es nicht allein um die Stücke von Brecht, sondern vor allem auch um die Arbeits- und Organisationformen des Theaters, die er aus der DDR importierte. Das betraf konkret vor allem die Einführung der im französischen Bühnensystem bis dahin unbekannten Funktion des Dramaturgen, aber auch die in Frankreich – mit Ausnahme der Comédie-Française – unübliche Arbeit im Ensemble.

Das Theater in Gennevilliers stellte indes keine Ausnahme dar, sondern war Teil einer überaus pointierten Kulturpolitik des PCF. Ausgehend vom Ziel, ein breites, für alle Schichten zugängliches Kulturangebot bereitzustellen, investierte man in den kommunistischen Vororten von Paris, in Aubervilliers, Nanterre, Bobigny, Saint Denis oder Ivry, viel Geld in Theater als kulturelle Zentren und populäre Begegnungsorte. Auf diese Weise entwickelte sich der so genannte „rote Gürtel“ von Paris in den 1960er Jahren zu einem regelrechten Theaterlabor, in dem die Begeisterung für Brecht und das Epische Theater auch strukturell eine nachhaltige Wirkung entfaltete.

Kulturelle Konkurrenz

Trotz des großen Interesses an Brecht, hatten es andere DDR-Dramatiker schwer wahrgenommen zu werden. Die Brechtomanie beförderte zwar das allgemeine Interesse an deutschem Theater; die klassische DDR-Dramatik, die sich an den Vorgaben des sozialistischen Realismus als offizieller Kunstform orientierte, blieb hingegen so gut wie unbekannt. Auch im Bereich der Prosa war die Wahrnehmung der DDR-Literatur – gerade im Vergleich zum ungeheuren Erfolg Brechts – eher schwach ausgeprägt und beschränkte sich auf einzelne Personen wie die neben Anna Seghers sicherlich bekannteste DDR-Autorin, Christa Wolf: Bereits 1964 wurde die französische Übersetzung von Ein Geteilter Himmel veröffentlicht; 1972 erschien Nachdenken über Christa T. (aus dem Jahr 1968).

Hatte der Mauerbau 1961 den kulturellen Austausch erschwert, intensivierte sich der Transfer 1973 nach der Anerkennung der DDR durch Frankreich, wobei sich die Systemkonkurrenz zwischen Ost- und Westdeutschland gleichzeitig verschärfte. 1983 wurde als Pendant zum westdeutschen Goethe-Institut das DDR-Kulturzentrum am Boulevard Saint-Germain in Paris eröffnet, das zu Lesungen von Autoren wie Christa Wolf oder Stephan Hermlin einlud. Bis dahin hatten verschiedene deutsche Buchhandlungen in Paris diese Rolle übernommen, denn das Goethe-Institut präsentierte nur bundesdeutsche Künstlerinnen und Künstler. Gleiches galt für das vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderte Heinrich-Heine-Haus in der Cité Internationale Universitaire.

Obwohl die Bundesrepublik als offiziell privilegierter Partner Frankreichs galt, ging man nicht immer als Gewinner aus dem deutschen-deutschen Wettbewerb hervor. Dies zeigt beispielhaft die Buchmesse für ausländische Literatur Les Belles Etrangères, die sich 1987 der DDR-Literatur widmete und zahlreiche Autorinnen und Autoren wie Helga Schütz, Helga Schubert, Helga Königsdorf, Uwe Kolbe, Christoph Hein, Fritz-Rudolf Fries, Hermann Kant und Stephan Hermlin einlud. Erst zwei Jahre später, 1989, stand die Literatur der Bundesrepublik auf dem Programm.

Netzwerke: der Fall Müller

Wie die verspätete Entdeckung von Bertolt Brecht in Frankreich belegt, ist Kulturtransfer in der Regel abhängig von direkten Begegnungen und benötigt, um dauerhafte Effekte zu erzielen, zugleich dichte Netzwerke. Das Zusammenspiel dieser beiden Elemente lässt sich exemplarisch anhand der französischen Rezeption von Heiner Müller darstellen. Eingeleitet wurde der Prozess von Bernard Sobel, der 1970 Müllers Philoktet in Gennevilliers inszenierte; seinen wirklichen Durchbruch erlebte der Autor jedoch – ähnlich wie Brecht 1954 in Paris – erst nach einem deutschen Gastspiel. Dessen Vorgeschichte begann in der Spielzeit 1970/71: Aus Anlass des 100. Jahrestages der Pariser Kommune wurde das BE zu einem Gastspiel in verschiedene Theater des „roten Gürtels“ von Paris eingeladen. Die Initiative ging vom stellvertretenden Bürgermeister von Aubervilliers und späteren Gesundheits- bzw. Arbeitsminister Jack Ralite (PCF) sowie vom Direktor des Théâtre de la Commune in Aubervilliers, Gabriel Garran, aus. Organisiert wurde die Tournee von Garrans Dramaturgen Michel Bataillon (*1939), einem Germanisten, der Anfang der 1960er Jahre als Fremdsprachenlektor an der Karl-Marx-Universität in Leipzig gearbeitet hatte und sich in den kommenden Jahrzehnten zu einem der wichtigsten Mittler im deutsch-französischen Theaterfeld entwickelte. Auf dem Programm standen zwei Brecht-Stücke: Die Mutter mit Helene Weigel in der Hauptrolle sowie Der Brotladen unter der Regie von Manfred Karge und Matthias Langhoff.

Die persönliche Begegnung des aufstrebenden DDR-Regieduos Karge/Langhoff mit dem jungen Bataillon bildete den Auftakt einer engen Freundschaft und vieler gemeinsamer Projekte. 1976 lud Bataillon Karge/Langhoff schließlich mit Die Schlacht des bis dahin weitgehend unbekannten Heiner Müllers auf die Fête de l’Humanité ein. Das Gastspiel war ein durchschlagender Erfolg. Die Inszenierung wurde im folgenden Jahr noch an verschiedene andere französische Bühnen eingeladen und bildete zweifellos den Grundstein der Bekanntheit von Müller in Frankreich. Damit diese auch nachhaltige Wirkung entfalten konnte, waren indes weitere Mittler notwendig, die, wie bei Brecht, entsprechende Synergien erzeugten. Im Fall von Müller übernahm diese Funktion der bekannte französische Regisseur Jean Jourdheuil, der Müller zur gleichen Zeit kennenlernte und seine Stücke nicht nur übersetzte und inszenierte, sondern diese auch als Agent an französische Bühnen vermittelte. Diese Mittlertätigkeit kann als eine wichtige Voraussetzung dafür bezeichnet werden, dass Müller schließlich zu einem der meistgespielten zeitgenössischen Dramatiker in Frankreich avancierte.

Mehr Kontinuitäten als Brüche

Der Fall der Mauer und die Wiedervereinigung haben das Interesse an Künstlerinnen und Künstlern, denen das „DDR-Label“ anhaftet, in Frankreich nicht zum Erliegen gebracht – im Gegenteil. Wie die beachtliche Zahl an wissenschaftlichen Kolloquien, Publikationen sowie Doktorarbeiten und Habilitationsschriften belegt, sind die Literatur, das Theater und der Film aus der DDR heute in der französischen Germanistik ein etabliertes Forschungsfeld. Darüber hinaus stoßen auch sogenannte Nachwendeautoren wie Ingo Schulze, Uwe Tellkamp, Jakob Hein, Eugen Ruge oder Jenny Erpenbeck auf Aufmerksamkeit in der Wissenschaft sowie bei einem breiteren Publikum. Gleiches gilt für die Werke früherer DDR-Autoren wie Christoph Hein, Christa Wolf oder Volker Braun, die sich implizit oder explizit mit der ostdeutschen Realität nach der Wende und ihren Folgen beschäftigen.

Die Intensität der aktuellen Auseinandersetzungen mit der DDR-Kultur spiegelt sich beispielhaft in der eingangs erwähnten Neuübersetzung des Siebten Kreuz’ von Anna Seghers. Die Anregung hierzu kam von Nicole Bary (*1939), die seit den 1980er Jahren eine wichtige Brückenbauerin zur DDR darstellte. Bary studierte Germanistik, arbeitete unter anderem als Lehrerin sowie Übersetzerin und gründete 1980 in Paris die deutsche Buchhandlung Le Roi des Aulnes (Erlkönig) am Boulevard Montparnasse, wo sie regelmäßig Lesungen mit Autoren aus dem gesamten deutschsprachigen Raum organisierte. Dabei fallen insbesondere ihre guten Beziehungen zur DDR auf. So waren Stephan Hermlin, Joachim Schädlich, Reinhard Priessnitz, Christa Wolf, Stefan Heym, Volker Braun und Christoph Hein in ihrer Buchhandlung zu Gast; seit Anfang der 1990er Jahre veröffentlicht sie die jährlich erscheinende Anthologie deutscher Literatur in französischer Übersetzung LITTERall, die häufig auch Texte ostdeutscher Autoren mit DDR-Vergangenheit enthält.

Einer von Barys engsten Arbeitspartnern ist Alain Lance (*1939), Schriftsteller und Übersetzer von Autoren wie Volker Braun, Ingo Schulze, Christa Wolff und Christoph Hein. Rückblickend beschreibt Nicole Bary Lances Erfahrungen mit jenem anderen Deutschland, in das ihn 1956 sein Germanistikstudium an der Sorbonne verschlug, als zwiespältig: So glaubte Lance zunächst, „[e]nttäuscht von der lähmenden Atmosphäre der Adenauer-Jahre in Westdeutschland, […] dort ‚sein’ Deutschland gefunden zu haben.“ Letztlich waren es dann „seine ost-deutschen Freunde – besonders Volker Braun –, die ihn dazu anregten, sein Urteil über die beiden Seiten des Nachkriegsdeutschlands zu relativieren.“

Ein dritter Raum?

Die hier von Bary beschriebene Relativierung und Korrektur jener Utopie eines besseren Deutschlands durch die DDR-Autorinnen und Autoren selbst dürfte in gewisser Weise exemplarisch für eine ganze Reihe von französischen Mittlerinnen und Mittlern sein. Insofern führte das große Interesse der französischen Intellektuellen an der DDR nicht notwendigerweise zu einer einseitigen ideologischen Verblendung. Aufgrund ihrer engen persönlichen Kontakte und langjährigen Freundschaften zu Schriftstellerinnen und Schriftstellern, Theatermacherinnen und Theatermachern war sich die französische Seite in der Regel über die politischen Untiefen des DDR-Systems bewusst und neigte keinesfalls zu oberflächlichen Kurzschlüssen. Da ihre Sympathie zumeist den kritischen ostdeutschen Autorinnen und Autoren galt, erhielten sie nicht nur spezifische Einblicke in die Kulturlandschaft, sondern auch in die alltäglichen (Über)-Lebensstrategien in Ostdeutschland. Umgekehrt stellte Frankreich für eine gewisse Gruppe an DDR-Vorzeigekünstlerinnen und Künstlern wie Heiner Müller, Christa Wolf oder Karge/Langhoff, die als (durchaus kritische) Ausnahme-Bürger über (relativ) freie Reisemöglichkeiten verfügten, eine Art „dritten Raum“ dar, der andere Freiheiten bot als Westdeutschland.

Aus dieser Perspektive betrachtet lässt sich in Frankreich aufgrund der größeren Distanz ein insgesamt unverkrampfteres Verhältnis zur DDR-Kultur konstatieren als in der Bundesrepublik; die französischen Mittlerinnen und Mittler fühlten sich offenbar weniger verpflichtet eindeutig Stellung zu beziehen. Aus diesem Grund stellt die französische Literatur- und Theatergeschichte der DDR, die sich in diesem „dritten Raum“ erstaunlich frei und zugleich produktiv entwickeln konnte, heute einen nicht nur ergänzenden, sondern unverzichtbaren Baustein zu einem besseren Verständnis von DDR-Kultur dar.

Zitierweise: "Utopie eines anderen Deutschlands: Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR“, Nicole Colin, in: Deutschland Archiv, 19.3.2020, Link: www.bpb.de/306702

Weitere Beiträge aus unserer Reihe zu den Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR:

Ulrich Pfeil: Interner Link: Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik - Französische Blicke auf den zweiten deutschen Staat

Constance Knitter:Interner Link: Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR

Franziska Flucke:Interner Link: Vom sozialistischen Paradies zum Erinnerungsort? Sechzig Jahre DDR in französischen Deutschbüchern

Marie Müller-Zetzsche: Interner Link: Auf den Spuren des ostdeutschen Staates - DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009

Fussnoten

Fußnoten

  1. Jean Birnbaum, Anna Seghers, l’amie retrouvé, in: Le Monde, 23.1.2020

  2. Thomas Sotinel, „Transit“: réfugiés entre deux mondes, entre deux vies, in: Le Monde, 1.5.2018.

  3. Vgl. Catherine Fabre-Renault, DDR-Literatur in Frankreich, in: Nicole Colin/Corine Defrance/Ulrich Pfeil/ Joachim Umlauf (Hg.), Lexikon der deutsch-französischen Kulturbeziehungen nach 1945, Tübingen 2015, S. 171.

  4. Vgl. Gudrun Klatt, Vorwort, in: dies. (Hg.), Passagen. DDR-Literatur aus französischer Sicht, Halle/Leipzig 1988, S. 6

  5. Vgl. Ulrich Pfeil/Gilbert Badia, in: Colin/Defrance/Pfeil/Umlauf (Hg.), Lexikon der deutsch-französischen Kulturbeziehungen (Anm. 3), S. 115.

  6. Vgl. Marco Consolini, Théâtre Populaire 1953-1964. Histoire d’une revue engagée, Paris 1998, S. 30.

  7. Vgl. Nicole Colin, Deutsche Dramatik im französischen Theater. Künstlerisches Selbstverständnis im Kulturtransfer, Bielefeld 2012, S. 280ff.

  8. Vgl. Daniel Azuélos, Deutsche Buchhandlungen in Paris, in: Colin/Defrance/Pfeil/Umlauf (Hg.), Lexikon der deutsch-französischen Kulturbeziehungen (Anm. 5), S. 177.

  9. Vgl. Fabre-Renault, DDR-Literatur in Frankreich (Anm. 3), S. 171.

  10. Patricia Pasic, Die Geschichte Heiner Müllers im französischen Theaterfeld. Position und Rezeption, Würzburg 2019, S. 89.

  11. Colin, Deutsche Dramatik (Anm. 7), S. 622.

  12. Vgl. Karin R. Güttler, Die Rezeption der DDR-Literatur in Frankreich (1945-1990). Autoren und Werke im Spiegel der Kritik, Bern 2001, S. 12.

  13. Nicolas Weill, „Anna Seghers ne cède jamais à un imaginaire flou“. Gespräch mit Nicole Bary, in: Le Monde, 23.1.2020.

  14. Alain Lance, Nicole Bary, in: Colin/Defrance/Pfeil/Umlauf (Hg.), Lexikon der deutsch-französischen Kulturbeziehungen (Anm. 9), S. 119.

  15. Nicole Bary, Alain Lance, in: Colin/Defrance/Pfeil/Umlauf (Hg.), Lexikon der deutsch-französischen Kulturbeziehungen (Anm. 16), S. 338.

  16. Ebd.

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Prof. Dr.; ist Professorin für Neuere deutsche Literatur- und Kulturwissenschaft an der Universität Aix-Marseille und Honorarprofessorin an der Universität von Amsterdam. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Kulturtransferforschung und die deutsch-französische Kulturgeschichte. 2013 wurde sie mit dem Deutsch-französischen Parlamentspreis ausgezeichnet.