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Marina B. Neubert: „Jeder ist ein Sternenhimmel“ | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? 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Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? 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Marina B. Neubert: „Jeder ist ein Sternenhimmel“

Marina B. Neubert Sigrid Brinkmann

/ 16 Minuten zu lesen

Die Autorin ist in L‘viv geboren, viersprachig aufgewachsen und hat Deutsch zu ihrer Literatursprache gemacht. Mit Sigrid Brinkmann spricht sie über ihre Philosophie und ihr Leben in Berlin und Jerusalem.

Die Geburtsstadt von Marina B. Neubert hat viele Namen: L’viv, Lvov, Lwów, Lemberg, Leopolis. Aufgewachsen ist sie in Moskau, nach Deutschland kam sie Anfang der 1990er-Jahre. Die Schriftstellerin wurde mehrfach für ihr dramaturgisches Werk ausgezeichnet. Sie lebt heute in Berlin und Jerusalem. (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2022)

Sigrid Brinkmann: Die Städte L’viv, Moskau und San Francisco markieren wichtige Stationen in Ihrem Leben. Berlin gehört unbedingt dazu und seit einigen Jahren auch Jerusalem. Ihre Geburtsstadt hat viele Namen: L’viv, Lvov, Lwów, Lemberg, Leopolis. Seit dem 24. Februar fliehen Menschen aus dem Osten der Ukraine in den Westen, in L’viv konnten sie Luft holen, aber Schutz vor russischen Raketen gab und gibt es auch dort nicht. Welche Gedanken kommen Ihnen angesichts der rohen Gewalt, die Menschen in der Ihnen so vertrauten Stadt angetan wird?

Marina B. Neubert: Obwohl ich schon seit so vielen Jahren nicht mehr in Lemberg lebe, bin ich der Stadt mehr verbunden als ich dachte. Je älter ich werde, desto stärker spüre ich das. Es ist bedauerlich, dass so wenig aus der Geschichte gelernt wurde, ja, dass wir Menschen offenbar nichts lernen. Wenn ich an die Geschichte meiner Familie denke, hingen schon zur Zeit der Habsburger Monarchie Rauchwolken über der Stadt, dann zu Beginn des Ersten Weltkrieges. Rauchwolken wehten während der polnischen Herrschaft, dieser ganze andauernde Bürgerkrieg, dann kam die sowjetische Besatzung, dann Rauch ohne Wolken, als die deutsche Wehrmacht einrückte, dann versetzten ukrainische Nationalisten die Stadt in Schrecken, es hörte nicht auf.

Und jetzt sind die Rauchwolken wieder da. Lemberg liegt nur 70 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt. Die Stadt ist jetzt ein wichtiger Umschlagpunkt für die Waffenlieferungen aus dem Westen und ich denke, deshalb wird Lemberg angegriffen. Ich muss auch an den ukrainischen Schriftsteller und Übersetzer Juri Andruchowytsch denken, der die Stadt als ein Geisterschiff bezeichnet hat. Er hat dabei an die Geister der vielen Menschen gedacht, die in Lemberg gewaltsam zu Tode gekommen sind. Die Stadt war immer schon Zeugin von menschlicher Gewalt, von Gräueltaten und unserem Unvermögen. Bis jetzt hat sie durchgehalten.

Sigrid Brinkmann: Ist die Bindung an die Geburtsstadt stärker als an Moskau?

Marina B. Neubert: Sie ist stärker, schmerzhafter und auch ambivalenter. Lemberg ist mir näher. An Moskau habe ich Erinnerungen, die nicht an meine Kindheit, sondern eher an die Zeit der Jugend gebunden sind. Als Jugendliche konnte ich mit dem, was ambivalent und zwiespältig war, schon viel besser umgehen.

Sigrid Brinkmann: Vor dem Zweiten Weltkrieg machten die jüdischen Einwohner:innen etwa ein Drittel der Stadtbevölkerung aus. Weit über 100.000 Lemberger Juden und Jüdinnen sind in den Konzentrationslagern ermordet worden. Ihre Großmutter hat das Ghetto von Lemberg überlebt. Hat sie Ihnen davon erzählt oder konnte sie nur schweigen über das, was ihr angetan wurde?

Marina B. Neubert: Wenn Sie mir diese Frage gestellt hätten, als ich noch Kind war, hätte ich sie mit großen Augen angeschaut und überhaupt nicht verstanden, was Sie meinen. Jetzt, im Nachhinein, denke ich, dass sie unter einer großen Anspannung lebte, denn sie wollte mich als Kind schützen. Ich sollte unbeschwert und glücklich aufwachsen können. Und sie hätte mir niemals etwas über die Schrecken des Krieges erzählt. Entscheidend war, dass sie überlebt hatte und weiterleben konnte. Ich glaube, die Strenge in unserem Haus rührte daher, dass weiterzuleben, nach allem, was sie erlebt hatte, nicht einfach war. Auch die Disziplin, die sie sich und anderen abverlangte, hing damit zusammen.

Marina B. Neubert: „Meine Großmutter hat mir vermittelt, dass das Judentum etwas Besonderes ist, und andererseits musste ich so vieles verbergen und in einer Märchenwelt leben. In der Schule wurde ich manchmal gehänselt und „Zidivka“ genannt, was Jüdin heißt.“ Marina B. Neubert mit Fotos ihrer Großmutter, aufgenommen 2015

(© Sharon Adler/PIXELMEER, 2015)

Meine Großmutter war sehr gebildet. Ihr Blick auf die Welt war scharf und kritisch. Sie war eine kultivierte Frau, die alles und jeden mit großer Aufmerksamkeit betrachtete. Und ich sollte immerzu aufpassen, immer konzentriert bleiben. Dass sie das forderte, war ihrer Erfahrung geschuldet. Sie hat ihr Empfinden der Welt weitergelebt. Sie hat Geschichten über den Krieg erzählt, aber in einer märchenhaften Form. Das war ihre Art, etwas auszudrücken und mir mitzugeben. Sie sprach mehrere Sprachen. Sie kannte die jüdischen Märchen so gut wie die Märchen der Gebrüder Grimm, und sie hat sie miteinander verbunden. Im Nachhinein verstehe ich, dass vieles, was für mich wie ein reines Märchen geklungen hat, auf Geschichten basierte, die sie selbst erlebt hatte. Ihre Erzählungen waren in der Kriegszeit verwurzelt. Es waren Geschichten der Flucht. Wie viel Anstrengung es sie gekostet hat, das Erlebte zu verpacken, kann ich erst jetzt, als erwachsener Mensch und mit einem gehörigen zeitlichen Abstand, sehen.

Sigrid Brinkmann: 2013 hat die Stiftung „Zurückgeben“ Ihr Manuskript „Vier Tage. Aufzeichnungen aus Mutterstadt" gefördert. Daraus haben Sie den Roman „Kaddisch für Babuschka“ entwickelt. Die Ich-Erzählerin ist eine jüdische Schriftstellerin, die in Berlin lebt und zur Beisetzung ihrer Großmutter nach Lemberg reist. 20 Jahre lang war sie nicht dort gewesen. Ihre Gefühle für die Verstorbene wie für die eigene Mutter sind ambivalent. Gleichzeitig ziehen Sie eine zweite Ebene ein. Die Figur Hannah reist aus Berlin nach Lemberg, um die tot geglaubte Großmutter zu suchen. Hannahs Mutter hatte deren Existenz jahrzehntelang verschwiegen, weil sie für die Tochter „das Beste gewollt“ hatte. Was war für ein jüdisches Mädchen das Beste in der Sowjetunion?

Marina B. Neubert: Ich habe bereits erwähnt, dass meine Kindheitserinnerungen an Lemberg sehr ambivalent sind; einerseits schön, und das hat mit dem Märchenhaften zu tun, andererseits sehr schwierig, weil ich in einem sehr großen Konflikt lebte. Ich bin mit meiner Großmutter und ihrer Schwester, beide seligen Gedenkens, aufgewachsen. Wir waren zu dritt und haben unser Jüdischsein gelebt, so wie das in der Sowjetunion möglich und unmöglich war, das heißt es war schwierig. Die Mesusa zum Beispiel, die war nicht schräg am äußeren Türpfosten angebracht, sondern am inneren Türrahmen. Die Nachbarn sollten sie nicht sehen. Ich erinnere mich, wie schön der hebräische Buchstabe „Schin“ auf der Mesusa glänzte. Meine Großmutter hat die Mesusa immer mit der Hand berührt und die Finger geküsst. Sie hat mir erklärt, dass man das so machen muss, damit wir beschützt bleiben. Ich habe nicht verstanden, warum ein Buchstabe, der aussah wie eine goldene Zahnwurzel, uns beschützen sollte. Und sofort hat sie ein Märchen erzählt, um es mir begreifbar zu machen. Auch an Jom Kippur erinnere ich mich. Der Feiertag wurde in einem verborgenen Raum begangen. Juden hatten sich in einer Art Kellerraum versammelt, mitten in der Altstadt von Lemberg, wo wir lebten. Plötzlich sah ich, wie die Männer sich mit einem weißen Laken bedeckten. Der Raum sah aus wie ein Feld wogender weißer Bettlaken. Dass sie einen Tallit angelegt hatten und sich damit den Kopf bedeckten, wusste ich damals nicht. Meine Großmutter hat mir vermittelt, dass das Judentum etwas Besonderes ist, und andererseits musste ich so vieles verbergen und in einer Märchenwelt leben. In der Schule wurde ich manchmal gehänselt und „Zidivka“ genannt, was einfach Jüdin heißt. Manchmal wurde das Wort so dahingesagt, ohne Absicht, manchmal aus Gemeinheit. Kinder können sehr herzlich sein und genauso ablehnend. Also, ich lebte mit dem Eindruck des Besonderen und gleichzeitig habe ich mich für mein Jüdischsein geschämt. Es war eine Zeit der ambivalenten Gefühle.

Sigrid Brinkmann: Ihr im Frühjahr 2022 im Aviva Verlag erschienener Roman Was wirklich ist spielt auf zwei Zeitebenen. Es gibt dystopische Elemente, die Vision totaler Überwachung, einen Hausroboter, der Golem heißt und Daten an den „Turm“ liefert – der Countdown für den Untergang läuft. Und es gibt die Figur einer Schriftstellerin im Hier und Jetzt, die Pläne hat, Zweifel, Sehnsüchte, die Sprache wird zärtlicher. Eine Fiktion über den Untergang einer Zivilisation auf mehreren Zeitebenen in Jerusalem zu verorten, das ist kein Zufall, oder?

Marina B. Neubert: Ich glaube, mein Zeitgefühl ist zu einem großen Teil jüdisch geprägt. In der Thora gibt es kein lineares Erzählen, und das ist exemplarisch für die jüdische Zeitlichkeit. Es gibt in der Thora keine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und dennoch werden wir mit allen Zeiten konfrontiert. Wenn ich erzähle, möchte ich nicht einfach nur nachbilden. Ich möchte lineare Zeitläufte und die gewohnte Einordnung von Ursache und Wirkung ebenso hinterfragen. Wir leben in einer komplexen Welt, und ich möchte, dass meine Geschichten dieses vielschichtige Beziehungsgefüge auch reflektieren.

Marina B. Neubert: „Ich glaube, die Mehrsprachigkeit ist ein großes Geschenk.“ (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2022)

Ich empfinde die Zeit als Kreis. Das Vergangene kann sich wiederholen, das Vergangene kann zur Zukunft werden, die Gegenwart kann sich schnell zur Vergangenheit wenden, und die Zukunft kehrt sich in die Gegenwart. Deshalb konfrontiere ich meine Figuren zugleich mit der Vergangenheit, mit der Gegenwart und einer hypothetischen Zukunft. Dass diese Art von Zeitlichkeit sich in Jerusalem wie in kaum einem anderen Ort der Welt widerspiegelt, liegt schon allein im Wesen dieser Stadt begründet. In Jerusalem spiegelt sich – zumindest für die monotheistischen Religionen – die ganze Welt wider. Ich kenne mich in anderen Kulturen und Religionen weniger gut aus, bedauerlicherweise. Für das Abendland jedoch ist Jerusalem das Herz der Welt – eine zentrale Pumpe, die den ganzen spannungsvollen Kreislauf antreibt. Es besteht die Gefahr des Untergangs, aber es gibt auch die Hoffnung auf Erlösung. Das alles finde ich in Jerusalem, und das in einer Simultanität der Ereignisse, die manchmal verblüffend ist. Ich spüre sie im Besonderen, wenn ich auf den Ölberg, die Klagemauer und den Tempelberg schaue. Ich sehe Gefahr und Hoffnung auf Erlösung gleichzeitig.

Sigrid Brinkmann: In Israel gibt es Menschen, die auf keinen Fall in Jerusalem wohnen wollten: zu wenig Toleranz gegenüber säkular lebenden Juden und Jüdinnen wie überhaupt gegenüber pluralen Lebensformen, und dann der nicht endende, in der Stadt sehr präsente Konflikt mit Palästinensern. Wie erleben Sie die Stadt?

Marina B. Neubert: In Jerusalem potenziert sich alles. Natürlich ist die religiös und politisch aufgeladene Spannung nicht leicht auszuhalten. Wir sitzen hier in einem Café. Die Sonne scheint, Kinder spielen in der Nähe. Eine solche Szenerie ist in Jerusalem genauso möglich, nur kann auf der anderen Straßenseite plötzlich eine Bombe explodieren, absolut zur gleichen Zeit. Innerhalb von wenigen Minuten sind die Ambulanz und die Polizei am Ort. Schreie, Schmerz. Ja, hier wird mehr toleriert als in Jerusalem, aber wir können nicht sagen, hier sind wir tolerant, und da sind die Leute intolerant. So einfach geht das nicht. Ich glaube, die Welt spricht zu uns durch diese Gleichzeitigkeit. Und in Jerusalem zeigt sich das deutlicher als anderswo.

Sigrid Brinkmann: Sie haben Germanistik und Journalistik in Moskau, Hannover und Berlin studiert. Dazwischen liegt ein Aufenthalt in San Francisco. Nicht mehr nur in den beiden Muttersprachen zu reden und zu denken, war das produktiv für Ihre literarische Arbeit?

Marina B. Neubert: Ich glaube, die Mehrsprachigkeit ist ein großes Geschenk. Jede Sprache sieht die Welt mit anderen Bildern. Jede Sprache fühlt die Welt anders, schmeckt sie anders. Und dann gibt es noch einen zwischensprachlichen Bereich, mit seinem eigenen Ausdruck. Es ist immer noch ein großes Erlebnis für mich, zu sehen, wie in diesem Zwischenraum neue Sprachbilder entstehen. Wenn ich schreibe, schreiben sich diese Bilder mit, weil sie in meinen eigenen Blick auf die Welt hineingewachsen sind. Zuhause habe ich Deutsch, Russisch und Jiddisch gehört. Wenn meine Großmutter und meine Tante nicht wollten, dass ich sie verstehe, haben sie Polnisch gesprochen. Aber sie haben mich unterschätzt, denn ich verstand Ukrainisch und ich konnte mir aus ihren Worten etwas zusammenreimen. Zwischen den Sprachen entstehen sehr oft solche Bilder und Assoziationsketten, die ich nie im Leben missen möchte.

Sigrid Brinkmann: Was hat Sie bewegt, ihr Leben zwischen Berlin und Jerusalem zu teilen?

Marina B. Neubert: Ich glaube, dass es tief in meiner Seele immer diese Sehnsucht nach Jerusalem gab. Nur konnte ich sie lange Zeit nicht benennen. Als ein Mensch, der gläubig ist, spüre ich diese Sehnsucht. Das Leben ist so unvorhersehbar. Der DAAD vermittelt Dozenturen für deutsche Staatsangehörige im Ausland. Zwei Jahre habe ich an der Hebräischen Universität in der Abteilung für deutsche Literatur als DAAD-Dozentin gearbeitet, und das war für mich wie ein Geschenk. Seit jener Zeit versuche ich, wann immer es sich einrichten lässt, in Jerusalem zu sein.

Sigrid Brinkmann: Hat sich Ihr Verhältnis zur Religion verändert, seitdem Sie auch in Israel leben?

Marina B. Neubert: Mir ist absolut bewusst geworden, dass der Schabbat überall kommt, völlig unabhängig davon, wo du als jüdischer Mensch gerade lebst. Und das ist wunderbar. Am Freitagabend beginnt Schabbat. Auf Hebräisch „betritt“ er diese Welt. Es ist wirklich egal, wo du lebst, selbst im entlegensten Winkel dieser Erde kommt der Schabbat. Er beginnt genauso wie in Jerusalem, absolut genauso. Und das war für mich eine erfüllende Erfahrung. Natürlich wird der Schabbat in Jerusalem anders begangen als in Berlin. Die ganze Atmosphäre ist eben doch eine andere. Meine Nachbarn in Berlin zum Beispiel sind unglaublich offen und höflich. Sie achten darauf, am Samstag keinen Lärm zu machen. Aber dennoch haben sie ihren Tagesablauf, ihre Zeitlichkeit, und ich habe meine. In Jerusalem ist das natürlich anders, dennoch kommt Schabbat so oder so. Er hält mich tatsächlich am Leben und bestimmt auch über den Ort, an dem ich bin und nicht umgekehrt.

Sigrid Brinkmann: Wie verändert die räumliche und die kulturelle Distanz Ihren Blick auf Deutschland?

Marina B. Neubert: Deutschland bedeutet mir viel. Ich sage das ohne Pathos. Ich habe Deutschland viel zu verdanken, weil ich als junge Frau aus der Sowjetunion hierherkam und mich persönlich entfalten konnte. San Francisco, das war eine Übergangsstation. Ich sehe Deutschland keineswegs durch eine rosarote Brille, und es gibt gesellschaftliche Veränderungen, die mich nachdenklich machen. Aber trotzdem, je öfter ich aus meinem Alltag in Deutschland heraustrete, desto mehr Dankbarkeit empfinde ich und oft vermisse ich das Land. Es ist ein bisschen so wie mit der Familie. Wenn man ständig mit ihr zusammen ist, ärgert man sich manchmal und denkt, lieber wäre ich weg. Und dann ist man weg und man vermisst etwas. Mein kritischer Blick ist ein konstruktiver, wohlwollender Blick.

Sigrid Brinkmann: Im Vorfeld der Eröffnung der documenta 15 hat das für diese Ausgabe der Weltkunstausstellung verantwortliche indonesische Kurator:innen-Kollektiv Ruangrupa den Vorwurf des Antisemitismus zurückgewiesen. Einige der eingeladenen Künstler:innen und Kuratoren teilen Positionen der anti-israelischen Boykottbewegung BDS, die sich seit mehreren Jahren unter anderem dafür einsetzt, dass Kunsthäuser israelische Künstler:innen ausladen, wenn es palästinensische Teilnehmer:innen gibt. Man schließt damit natürlich auch arabische Israelis aus. Mussten Sie sich schon rechtfertigen dafür, in Israel zu arbeiten und zu leben?

Marina B. Neubert: Rechtfertigen nicht, aber ich hatte schon das Gefühl, dass man eine

Die Schriftstellerin Marina B. Neubert bei der Buchpremiere ihres im Frühjahr 2022 erschienenen Romans „Was wirklich ist“ am 8.5.2022 in der Hansabibliothek in Berlin. (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2022)

Erklärung von mir erwartet. Ich habe das nicht gemacht, weil ich denke, das ist nicht meine Aufgabe. Ich frage mich natürlich, was ist das überhaupt für ein Phänomen? Wie lebt man Toleranz, wie akzeptiert man Religionen und andere Lebensweisen, andere Meinungen und Denkweisen? Für eine demokratische Gesellschaft sind das zentrale Fragen. Wie kann es sein, dass sich Israel gegenüber so viel Intoleranz entwickelt? Was das Beispiel der documenta 15 zeigt, ist, dass es nicht unbedingt um die sachliche Auseinandersetzung geht. Man bleibt konsequent intolerant gegenüber einer Gesellschaft. Ginge es tatsächlich um die Kunstfreiheit, dann müssten die documenta-Macher gerade an einem Austausch interessiert sein. Für die Kunstfreiheit einzutreten, bedeutet schließlich, Positionen auszuhalten. Das gehört zur Demokratie. Ich vermute, dass die Fähigkeit der israelischen Juden, sich auf allen Ebenen gegen Angriffe zu verteidigen und zu wehren – überhaupt die Tatsache, einen Ort zu besitzen, an dem sich jeder Jude zuhause fühlen darf -, dass das für sehr viele Menschen nur schwer zu tolerieren ist. Und diese Intoleranz kann in der Tat schon sehr heftig und antijüdisch sein.

Sigrid Brinkmann: Wie denken Sie über Identitätsfragen?

Marina B. Neubert: Ich kann Herrmann Hesse nicht wortwörtlich zitieren, aber sinngemäß sagt er in seinem Roman Der Steppenwolf, dass das Ich keine Einheit, sondern eine vielfältige Welt ist, ein Sternenhimmel voller Möglichkeiten, ein Chaos von Formen. Die menschliche Identität erscheint mir auch wie ein Sternenhimmel. Jeder hat sein eigenes Firmament. Manchmal strahlen wir intensiv, manchmal weniger. Ich glaube, jeder Mensch leuchtet auf eine sehr individuelle Art und Weise, jeder ist ein Sternenhimmel. Was mich interessiert, ist die Frage: Haben wir unterschiedliche Sterne? Bilden wir neue oder entwickeln sie sich zurück? Ich kenne mich nicht aus in der Astronomie, aber literarisch interessiert mich der Prozess der Neubildung. Was ich mich auch frage, ist, ob es einen Stern am Himmel gibt, der sich nie verändert, so eine Art Wesenskern am Himmel. Und werden wir mit einem Wesenskern geboren? Ich glaube schon. Und wenn der Mensch in seinem eigenen Planeten, in seinem eigenen Himmel, diesen Stern kennt, dann kann er auch sein Potenzial leben und die Position der anderen kleinen Sterne um seinen Wesenskern verändern. Die Identität erscheint mir wie ein lebendiges Himmelsgewölbe.

Sigrid Brinkmann: Was für ein schönes Bild. Beschreibt es nicht auch Ihr Lebensgefühl?

Marina B. Neubert: Mein Lebensgefühl beruht auf einer Grundhaltung und einer tiefen Empfindung: Erwartung und Dankbarkeit. Es geht aber nicht um eine existenzielle Erwartung, nicht um ein Beckett‘sches Warten, nicht um die Gefühle von Estragon und Wladimir, die nicht wissen, worauf oder auf wen sie warten. Ich meine das konkret. Meine Wohnung liegt in der Nähe des Volkspark Friedrichshain. Dort gibt es einen Märchenbrunnen mit Balustraden und Bogenöffnungen, die mit Grimm‘schen Märchenfiguren besetzt sind. Aschenputtel, Hänsel und Gretel, der gestiefelte Kater, Rotkäppchen, Schneewittchen, Dornröschen. Das sind wunderschöne Skulpturen. Im Oktober verschwinden sie unter Schutzhäuschen, damit sie den Winter unbeschadet überstehen. Und im Frühjahr werden die hölzernen Schutzhäuser wieder abgebaut. Ich warte jedes Jahr darauf. Und wenn ich die Figuren dann alle wiedersehe, empfinde ich Dankbarkeit dafür, dass ich noch ein Jahr Leben bekommen habe, dass ich leben darf. Dass der Flieder blüht und der Rhododendron. Ich spüre tiefe Dankbarkeit. Sie prägt mein Lebensgefühl.

Zitierweise: „Marina B. Neubert: „Jeder ist ein Sternenhimmel“, Interview mit Marina B. Neubert, in: Deutschland Archiv, 22.6.2022, Link: www.bpb.de/509606

Fussnoten

Fußnoten

  1. Die 1994 gegründete Stiftung ZURÜCKGEBEN ist die einzige Stiftung in Deutschland, die explizit jüdische Frauen in Kunst und Wissenschaft fördert. Sie vergibt jährlich Stipendien. ZURÜCKGEBEN hat etwa 180 Projekte jüdischer Frauen mit weit über einer halben Million Euro finanziell unterstützt. 2013 hat sie im Rahmen des Projektes „Jüdische weibliche Identitäten heute“ Marina B. Neuberts Manuskript „Vier Tage. Aufzeichnungen aus Mutterstadt“ gefördert.

  2. Marina B. Neubert, Kaddisch für Babuschka, Berlin 2018.

  3. Nach Zentralrat der Juden in Deutschland: Mesusa – Der Segen für die Wohnung: Eine Mesusa ist eine längliche Kapsel, die am Türrahmen befestigt wird. Die Mesusa (hebräisch „Türpfosten“) enthält ein gerolltes Pergamentstück mit Abschnitten aus der Tora (Deut. 6:4–9 und 11:13–21). Ihr wird eine schützende Bedeutung zugewiesen. Sie wird in der oberen Hälfte des rechten Türrahmens befestigt und kennzeichnet ein jüdisches Haus. Jede Tür eines Hauses bzw. einer Wohnung (ausgenommen Badezimmer oder Toiletten) wird mit einer Mesusa ausgestattet. Das Gebot, eine Mesusa anzubringen, geht auf Deut. 6:9 zurück. Fromme Juden berühren und küssen die Hand, mit der sie die Mesusa berührt haben, wenn sie durch die Türen gehen. Siehe https://www.zentralratderjuden.de/judentum/symbole/, zuletzt aufgerufen am 21.6.2022.

  4. Nach Jüdische Allgemeine: Jom Kippur ist der jüdische Versöhnungstag und gleichzeitig der höchste jährliche Festtag im Judentum. Er verlangt ein 25-stündiges Fasten und Gebet. Man versucht vor Jom Kippur, sich mit Menschen, mit denen man im Lauf des Jahres Probleme hatte, zu versöhnen, klärende Gespräche zu führen und die Begleichung materieller Schäden einzuleiten. Im jüdischen Kalender beginnt der Versöhnungstag bei Sonnenuntergang vor dem 10. Tischri (September/Oktober) und dauert bis zum nächsten Sonnenuntergang. Siehe https://www.juedische-allgemeine.de/glossar/jom-kippur/, zuletzt aufgerufen am 21.6.2022.

  5. Nach Jüdische Allgemeine: Tallit wird im Deutschen als „Gebetsmantel“ oder „Gebetsschal“ bezeichnet, der von Männern während des Morgengebets getragen wird. Ein Tallit ist ein viereckiges weißes Tuch aus Wolle, Baumwolle oder Seide. Oft ist der Tallit mit schwarzen oder blauen Streifen durchzogen. Besonderes Charakteristikum sind die Ziziot (Schaufäden), vier lange weiße Fäden aus Wolle, die mehrfach geknotet sind. An jeder der vier Ecken des Tallit befindet sich ein solcher Strang aus vier geknoteten Fäden. Sie stehen für die 613 Gebote und Verbote. Siehe https://www.juedische-allgemeine.de/glossar/tallit/. Heute tragen auch Frauen in liberalen Gemeinden einen Tallit, https://www.bpb.de/ 328960 , zuletzt aufgerufen am 20.6.2022.

  6. Marina B. Neubert, Was wirklich ist, Berlin 2022.

  7. Der Deutsche Akademische Austauschdienst e.V. (DAAD) ist die weltweit größte Organisation für den Austausch von Studierenden, Forschenden und Lehrenden. Gegründet wurde er 1925 in Heidelberg als Akademischer Austauschdienst (AAD). Unmittelbar nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde der AAD gleichgeschaltet. 1945 wurde der Dienst aufgelöst. Am 5. August 1950 wurde er in Bonn als DAAD wieder gegründet.

  8. Trotz der vorangegangenen monatelangen Debatten wurde auf der documenta fifteen offener Antisemitismus zur Schau getragen. Das indonesische Kollektiv „Taring Padi“ präsentierte am Friedrichsplatz in Kassel ein Banner mit zwei Figuren, die an die antisemitische Bildsprache des nationalsozialistischen Hetzblattes „Der Stürmer“ erinnern: Ein Soldat mit Schweinekopf trägt neben einem Helm mit der Aufschrift „Mossad“ ein Halstuch mit einem Davidstern. Auf demselben Banner wird ein orthodox dargestellter Jude mit Schläfenlocken und einer Kippa, monströsen Gesichtszügen und SS-Rune versehen. An anderer Stelle setzte der Künstler Mohammed Al Hawajri mit seiner Serie „Guernica Gaza“ die Luftangriffe Nazi-Deutschlands auf die spanische Stadt Guernica 1937 mit der Terrorbekämpfung der israelischen Luftwaffe gegen Ziele der islamistischen Terrororganisation Hamas im Gazastreifen gleich. Zahlreiche Privatpersonen sowie Vertreter:innen zivilgesellschaftlicher wie staatlicher Organisationen kritisierten dies öffentlich, siehe https://www.aviva-berlin.de/aviva/content_Public%20Affairs_Diskriminierend.php?id=1421172 und die Rede des Bundespräsidenten vom 18.6.2022 in Kassel, https://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/DE/Frank-Walter-Steinmeier/Reden/2022/06/220618-documenta.html, beide zuletzt aufgerufen am 23.6.2022.

  9. In einem anonymen Blogbeitrag kritisierte ein Aktionsbündnis im Januar 2022 die Auswahl von Künstler:innen, die das indonesische Kurator:innenteam Ruangrupa zur documenta 15 eingeladen hat; darunter das palästinensische Künstler:innenkollektiv „The Question of Funding". Dieses unterstütze den kulturellen Boykott Israels. Ruangrupa und die Trägergesellschaft documenta und Museum Fridericianeum GmbH wiesen den Vorwurf des Antisemitismus zurück. Der documenta-Aufsichtsrat und Kulturstaatsministerin Claudia Roth stellten sich ebenfalls hinter das Kurator:innenteam. Ein Expert:innenforum sollte über das „Grundrecht der Kunstfreiheit angesichts von Antisemitismus, Rassismus und Islamophobie" diskutieren. Doch die auf drei Tage anberaumte Reihe wurde kurzfristig „ausgesetzt“. Man wolle, so die Begründung, „zunächst die Ausstellung beginnen und für sich sprechen lassen, um die Diskussion dann auf dieser Basis sachgerecht fortzusetzen". Die Weltkunstausstellung wurde am 18.6.2022 eröffnet.

  10. „In Wirklichkeit aber ist kein Ich, auch nicht das naivste, eine Einheit, sondern eine höchst vielfältige Welt, ein kleiner Sternenhimmel, ein Chaos von Formen, Stufen und Zuständen, von Erbschaften und Möglichkeiten.“ Hermann Hesse, Der Steppenwolf, in: ders., Gesammelte Werke Bd. 7, Frankfurt/M., 1987, S. 242.

  11. Samuel Beckett, En attendant Godot (deutsch: Warten auf Godot). Das Theaterstück wurde 1953 am Théâtre de Babylone in Paris uraufgeführt.

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Weitere Inhalte

wurde in Lemberg geboren. Sie wuchs in Moskau auf und kam Anfang der 1990er-Jahre nach Deutschland. Literaturwissenschaft, Germanistik und Journalistik hat sie in Moskau, San Francisco, Hannover und Berlin studiert. Für ihr dramaturgisches Werk erhielt sie 1994 den „Award of Merit“ der Stadt San Francisco. 1996 wurde sie für ihr Audiofeature „Erinnerungen“ mit dem Axel-Springer-Preis ausgezeichnet. 2018 veröffentlichte sie ihren Roman „Kaddisch für Babuschka“, 2022 den Roman „Was wirklich ist“, beide im AvivA Verlag. Marina B. Neubert lebt als Autorin und Hochschuldozentin in Berlin und Jerusalem.

Sigrid Brinkmann hat in Montpellier und Berlin studiert. Sie arbeitet freiberuflich als Moderatorin, Rezensentin und Autorin von literarischen Features für den Hörfunk. Im DLF Kultur moderiert sie das Magazin Fazit. Im Januar 2021 hat sie mit Clarisse Cossais den deutsch-französischen Podcast Littéramours.com gestartet.