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Jeanine Meerapfel: „Was verliert man, wenn man etwas festhält?“ | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung in die bpb: 75 Jahre Bundesrepublik Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? 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Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? 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Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? Literaturjournal Politische Bildung (6/2012) Antikommunismus zwischen Wissenschaft und politischer Bildung Subjektorientierte historische Bildung Geschichtsvermittlung in der Migrationsgesellschaft "Hallo?! – Hier kommt die DDR" Vergangenheit verstehen, Demokratiebewusstsein stärken Keine einfachen Wahrheiten Literaturjournal Sport (5/2012) Sportnation Bundesrepublik Deutschland? Marginalisierung der Sportgeschichte? Dopingskandale in der alten Bundesrepublik Hooliganismus in der DDR "Erfolge unserer Sportler – Erfolge der DDR" Literaturjournal Nachkrieg (4/2012) Jüdischer Humor in Deutschland Die SED und die Juden 1985–1990 "Braun" und "Rot" – Akteur in zwei deutschen Welten Kriegsverbrecherverfolgung in SBZ und früher DDR Die "Hungerdemonstration" in Olbernhau Eklat beim Ersten Deutschen Schriftstellerkongress Workuta – die "zweite Universität" Dokumentation: Die Rehabilitierung der Emmy Goldacker Kaliningrader Identitäten "Osten sind immer die Anderen!" 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Jeanine Meerapfel: „Was verliert man, wenn man etwas festhält?“ Filmemacherin, Drehbuchautorin, Produzentin und Präsidentin der Akademie der Künste

Jeanine Meerapfel Sharon Adler

/ 15 Minuten zu lesen

Im Interview spricht die Professorin und Initiatorin der Europäischen Allianz der Akademien über ihre Filme, das Erinnern und den Traum von der Freiheit der Kunst.

„Was verliert man, wenn man etwas festhält?“ Die Filmemacherin, Drehbuchautorin, Produzentin und Präsidentin der Akademie der Künste über unterschiedliche Formen des Erzählens und den Prozess des Erinnerns. (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2022)

Die Filme. Deutschland. Jüdinnen und Juden in Deutschland

Sharon Adler: In Ihren Filmen verhandeln Sie drängende gesellschaftspolitische Themen – Antisemitismus und die Verweigerung der Nachkriegsgesellschaft, sich mit der NS-Vergangenheit auseinanderzusetzen, Rassismus und immer wieder das große Thema des Exils und der Heimatlosigkeit. In Ihrem 1981 in Westberlin gedrehten Dokumentarfilm Im Land meiner Eltern gehen Sie der Frage nach, was es für Jüdinnen und Juden bedeutet, „heute in Deutschland zu leben“. Welche Antworten auf diese Frage waren für Sie persönlich die prägnantesten?

Jeanine Meerapfel: Der Film ist 1981 gedreht worden, insofern ist das ja schon ein Weilchen her. Er wird jetzt auch während des Jüdischen Filmfestivals im Rahmen der Hommage meiner Arbeit gezeigt. Es gab viele Antworten, und vielleicht war eine der wichtigsten Antworten, dass der Vater der kleinen Anna Levine sagte: „Solange es ein Problem mit Ausländern in diesem Land gibt, solange ist das Problem des Antisemitismus auch nicht erledigt.“ Ich denke, dass das leider immer noch gültig ist. Solange es irgendeine Form von Rassismus gibt, werden wir auch das Problem des Antisemitismus in dieser Gesellschaft nicht loswerden.

Sharon Adler: Hypothetisch gefragt: Welche Antworten auf diese Frage würden Sie heute erhalten?

Jeanine Meerapfel: Das ist wirklich hypothetisch, ich kann mir ja nicht vorstellen, was die anderen antworten würden. Ich kann nur sagen, dass die Auseinandersetzung mit Geschichte, die Auseinandersetzung mit dem Holocaust, die Auseinandersetzung mit dem immer noch existierenden Antisemitismus nie aufgehört hat, denn das hat auch mit der Unfähigkeit dieser Gesellschaft zu tun, tatsächlich mit den „anderen“ umzugehen. Und den „anderen“ auch als einen „anderen“ zu akzeptieren. Das heißt auch, die Unterschiede zwischen den Kulturen, zwischen den Herkünften zu akzeptieren. Ich glaube, dass das in dieser deutschen Gesellschaft immer noch so ist. Für mich hat das sehr viel damit zu tun, dass in den Schulen zwar über den Holocaust geredet wird, aber nicht darüber, was die jüdische Kultur und Religion sind und was sie bedeuten. Solange das nicht behandelt wird, um ein Verständnis herzustellen, solange wird es Missverständnisse und auch Hass geben.

Sharon Adler: Was bedeutet es heute für Sie persönlich, in Deutschland zu leben und zu arbeiten?

Jeanine Meerapfel: Das ist eine Frage, die ich mir – nach was weiß ich wie vielen Jahren – nicht mehr stelle. Ich lebe hier und habe viele Arbeiten gemacht und habe bestimmte Positionen inne. Aber ich habe immer eine kritische Distanz, und die werde ich mein Leben lang beibehalten. Trotzdem bin ich auch sehr dankbar, dass ich hier studieren konnte, dass ich hier arbeiten und mich entwickeln konnte. Meine Filme machen konnte. Und ich habe in diesen ganzen Jahren viel gelernt.

„Gerade in der deutschen Gesellschaft ist es nicht akzeptabel, wenn antisemitische oder antiisraelische Äußerungen auftreten. (…)“ „Die Grenze ist auch überschritten, wenn sich Kunstwerke einer antisemitischen Formensprache und Symbolik bedienen. Wenn dies geschieht, müssen wir Einspruch erheben.“ (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2022)

Sharon Adler: Sie sind 1964 nach Deutschland gekommen, um am Institut für Filmgestaltung der Ulmer Hochschule für Gestaltung bei Alexander Kluge und Edgar Reitz zu studieren. Wie haben Sie die Atmosphäre als Jüdin zu dieser Zeit erlebt, in der Universität unter den Studierenden, auf der Straße, in den Medien?

Jeanine Meerapfel: Ich erinnere mich an etwas, wovon ich in meinem Film Der Deutsche Freund erzählt habe. Es gab eine Szene, die ich nie vergessen werde. Einer meiner Co-Studenten fragte mich – als wenn er ein Zebra oder eine Giraffe anschauen würde – was das sei, jüdisch zu sein? Diese Fremdheit mir und dem Judentum gegenüber hat mich sehr verblüfft. Das war das eine. Das andere, was ich gemerkt habe, war, dass in diesen Jahren schon eine große Abrechnung mit den Eltern stattfand. Und die Fragestellung, was sie während der NS-Zeit gemacht haben. Diese Generation von Deutschen, die auch diese Fragen an ihre Eltern oder Großeltern gestellt hat, hat es mir natürlich einfacher gemacht, hier zu leben.

Mutter, Herkunft, Exil, Erinnern und Vergessen

Sharon Adler: In beinahe allen Filmen beschäftigen Sie sich mit den Lebensrealitäten von Frauen (Die Kümmeltürkin geht, Annas Sommer, Malou, La Amiga) und besonders der Biografie, dem Leben und Überleben Ihrer Mutter. In Ihrem Film Eine Frau haben Sie die Jahre ihrer Kindheit in Frankreich, die Flucht aus Deutschland über Holland und Frankreich nach Argentinien zurückverfolgt. Es wird schmerzhaft deutlich, dass für sie das Gefühl von Heimatlosigkeit und Entwurzelung durch „das Leben woanders“ immer präsent war. War dieses Gefühl auch Teil Ihrer Kindheit? Wann wurde Ihnen das bewusst?

Jeanine Meerapfel: Das ist eine sehr persönliche Frage. Ich glaube, dass in meiner Arbeit die Antworten zu diesen Themen zu finden sind. Insbesondere in Eine Frau wird deutlich, dass man sich mit solchen Themen ein Leben lang beschäftigt. Und dadurch ist das nie erledigt. Das kann auch nicht erledigt sein. Man soll sich nicht der Illusion hingeben, dass man tatsächlich etwas abschließen kann. Es gibt nur unterschiedliche Formen des Erzählens. Ich habe mich bei diesem letzten Film für eine sachliche Erzählung entschieden, eine Erzählung von der Zerrissenheit dieser Frau und den Verlusten, die sie in ihrem Leben durchgemacht hat. Damit erzähle ich auch eine ganze Menge über meine Generation. Über das, was bei uns, der Generation der Nachkommenden, geblieben ist.

Sharon Adler: „Ich muss so lange erinnern, bis ich vergesse“, sagen Sie in Ihrem Film Eine Frau und sprechen auch von einer „imaginierten Realität“ die „die Reproduktion der Wirklichkeit ersetzt“ habe. Was bedeutet Erinnern für Sie?

Jeanine Meerapfel: Auch das ist eine persönliche Frage, und ich antworte wieder mit meiner Arbeit: Der Satz ist so gebaut, dass ich sage, dass die Fotos und die Materialien, die ich gefunden habe, eigentlich die Reproduktion der Wirklichkeit sind. Und dass sie mir damit das echte Gefühl entfremden. Dass man sich mehr und mehr entfremdet von dem echten Gefühl, weil ja die Reproduktion der Wirklichkeit den Platz der echten Erinnerung übernimmt. Es ist ein Prozess, der mich als Filmemacherin natürlich sehr interessiert. Und über den ich an mehreren Stellen in dem Film rede. Auch da, wo ich über den Fotografen Nicéphore Niépce spreche. Was bedeutet es, etwas festzuhalten? Und was verliert man, wenn man etwas festhält? Das sind, wenn man so will, philosophische Fragen, die mit der Tatsache des Erinnerns zusammenhängen.

Argentinien

Sharon Adler: In Eine Frau integrieren Sie Material wie Super 8-Aufnahmen, Familienfotos, Archivmaterial, Dokumente, Musik. Sie selbst sind 1943 in Argentinien geboren, wohin Ihre Eltern vor dem Faschismus in Europa geflüchtet sind. Welche Erinnerungen haben Sie an die Gemeinschaft der jüdischen Exilant:innen und an das jüdische Leben in Argentinien in Ihrer Kindheit und Jugend?

Jeanine Meerapfel: Mein Vater und die Familie meines Vaters waren die typischen Drei-Tage-Juden. Sie sind zu Jom Kippur oder zu Rosch ha-Schana in die Synagoge gegangen. Mein Opa hat mich ab und zu mitgenommen, aber Religion hat ihnen wenig bedeutet. Kultur hat viel bedeutet. Sie waren in Deutschland assimilierte Juden, und das war in Argentinien nicht anders. Zudem bin ich ja bei meiner Mutter groß geworden, die mir die französische Kultur mitgab. Ich war auch in einer französischen Schule, und was ich da mitbekommen habe, war, dass die Kinder von katholischen Familien in den katholischen Religionsunterricht gingen, und wir Jüdinnen besuchten etwas, was sich „Moral“ nannte. Einen Unterschied habe ich da schon erlebt. Da war eine Trennung, aber nicht, weil wir sehr religiös waren, sondern einfach, weil wir einer anderen Gemeinschaft angehörten. Das, was ich da erlebt habe, auch die Unterschiede zwischen den deutschen Juden und den deutschen Deutschen, die in Buenos Aires in ähnlichen Häusern wie wir lebten, habe ich auch in meinem Film Der Deutsche Freund erzählt. Darin erzähle ich sehr viel von den Merkwürdigkeiten in dieser Zeit. Aber es fand auch jüdisches Leben im Exil statt. Es gab ein jüdisches Tageblatt, und es gab ein jiddisches Theater. Es gab alles Mögliche, auch Feste wie Pessach, die in der Familie gefeiert wurden. Insofern war da schon ein Bewusstsein da.

Sharon Adler: Im Film erzählen Sie, wie es bei Ida und Jakob Meerapfel, Ihren Großeltern väterlicherseits, immer nach Butterplätzchen gerochen habe. Wieviel „Deutschland“, wieviel Untergrombach – der Ort, aus dem sie kamen – wurde in Argentinien gelebt?

Jeanine Meerapfel: Die Bibliothek meines Vaters und meines Opas hat davon schon erzählt. Es war Feuchtwanger da, es gab Thomas Mann zu lesen und so weiter. Die Musik, die sie hörten, teilweise auch. Die Liebe zur klassischen Musik und zur deutschen Musik war da. Abgesehen davon haben sie Deutsch gesprochen und Spanisch nur mit deutschem Akzent. Das alles waren eindeutig Spuren aus der Kultur, aus der sie kamen. Untergrombach war ja ihr Zuhause. Interessant finde ich, und das zeige ich auch in dem Film, dass dort in ihrem ehemaligen Wohnhaus heute eine türkische Familie lebt.

Sharon Adler: In Ihren Filmen spürt man eine große Liebe zu Argentinien, dem Zufluchtsland Ihrer Eltern, dem Land, in dem Sie aufgewachsen sind. Argentinien ist auch immer wieder Thema in Ihren Filmen. Es lebten dort aber nicht nur jüdische Exilant:innen, sondern auch NS-Kriegsverbrecher, darunter Adolf Eichmann und Josef Mengele. 1960 wurde in Buenos Aires Eichmann vom Mossad aufgespürt und zum Prozess nach Israel gebracht. Wie haben Sie diese Zeit erlebt?

Jeanine Meerapfel: Ich habe damals nur sehr wenig von Eichmann und Mengele mitbekommen, das kam erst später, als ich wirklich erfuhr, was das bedeutete. Das war, als Erich Priebke , der in Bariloche, im Süden Argentiniens, in Patagonien lebte, festgenommen wurde. Ein Ort, an dem wir oft Ferien gemacht haben. Als junges Mädchen habe ich das alles nicht so wahrgenommen. Damals war ich damit beschäftigt, erwachsen zu werden, eine junge Frau zu werden. Wahrscheinlich hat mein Vater uns davor geschützt und nicht davon gesprochen.

Sharon Adler: Wie wurde in Argentinien die Tatsache diskutiert, dass Eichmann der Prozess gemacht werden sollte? Und auch, dass er so viele Jahre unbehelligt unter einem Decknamen dort leben konnte?

Jeanine Meerapfel: Das war schrecklich und es bleibt schrecklich. Das ist eine Katastrophe. Aber das war tatsächlich so, und auch nicht nur in Argentinien, sondern in vielen anderen Ländern Südamerikas und in den Vereinigten Staaten. Insofern war Argentinien keine Ausnahme. In meinem Film Der deutsche Freund thematisiere ich genau solche Geschichten. Dass die Juden und die Nazis in den gleichen Cafés saßen, in den gleichen Orten lebten und einkauften, zum Teil in unterschiedlichen Fleischereien, aber in den gleichen Orten. Das war eine Tatsache, und darüber ist auch viel geschrieben und reflektiert worden. Das habe ich für mich viel später entdeckt.

Sharon Adler: Können Sie bitte noch mehr über Ihren Film Der deutsche Freund berichten?

Jeanine Meerapfel: Darin beschreibe ich so präzise wie möglich, dass sich eine ganze Generation von jungen Deutschen mit ihren Vätern auseinandergesetzt hat, und wie sie ihnen vorgeworfen haben, was sie in der Nazi-Zeit gemacht haben. Das repräsentiert diese deutsche Figur. Andererseits gibt es das jüdische Mädchen, das davon noch nicht so viel weiß, aber plötzlich damit konfrontiert wird, dass ihr Freund, der Junge von gegenüber, den sie so gerne mag, tatsächlich genau das repräsentiert. Diese Auseinandersetzung führe ich in diesem Film so, dass eine große Freundschaft und eine Liebe entstehen, die aber kompliziert sind. Weil diese zwei Menschen sehr unterschiedlicher Herkunft sind. Das geht weiter bis nach Deutschland, wo sie beide hingehen. Dann später auch in Patagonien. Das ist eine ganze Lebensgeschichte, die ich da erzähle. Und dort hinein packe ich diese Geschichte und ihren Hintergrund.

Sharon Adler: „Es gibt Wunden, die sich nicht schließen lassen.“ Mit diesem Statement verweisen Sie in Eine Frau auf die Verbrechen der Militärdiktatur in Argentinien, die Sie auch in den Spielfilmen Amigomío (1995) und La Amiga (1988) thematisiert haben. Wie tief sind diese Wunden heute noch?

Jeanine Meerapfel: Genauso tief wie damals. Die können nicht überwunden sein. Erstens sind nicht alle Verbrecher hinter Gittern – und das ist der einzige Ort, wo sie sein müssten –, und zweitens ist die argentinische Gesellschaft leider jetzt eher damit beschäftigt, zu überleben, als sich mit der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen. Da gibt es immer Kräfte, die das vertuschen wollen und andere Kräfte, die erinnern wollen. Und die meinen, dass man keine gerechte Gesellschaft aufbauen kann, wenn man die schrecklichen Verbrechen, die da verübt worden sind, nicht erinnert und nicht sühnt. Selbstverständlich gehöre ich zu den Kräften, die erinnern wollen.

Europäische Allianz der Akademien

Die Filmemacherin, Drehbuchautorin, Produzentin und Präsidentin der Akademie der Künste, Jeanine Meerapfel, hat im Herbst 2020 die Europäische Allianz der Akademien initiiert, die dem erstarkenden Antisemitismus, Rechtsextremismus und Nationalismus europaweit entgegentreten und die gemeinsam für die „Freiheit der Kunst“ einstehen. (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2022)

Sharon Adler: Sie haben im Herbst 2020 die Europäische Allianz der Akademien initiiert, einen Zusammenschluss von heute 67 Kunstakademien und Kulturinstitutionen aus Ländern der Europäischen Union, aus Großbritannien und Norwegen, die dem erstarkenden Antisemitismus, Rechtsextremismus und Nationalismus europaweit entgegentreten wollen und die gemeinsam für die „Freiheit der Kunst“ einsteht. Wofür steht die Allianz?

Jeanine Meerapfel: Sie steht dafür, dass wir gemeinsam die Freiheit der Kunst vertreten und dafür kämpfen; dass wir uns zusammengetan haben, um uns auch gegenseitig zu helfen, wenn die Freiheit der Kunst in Frage gestellt wird. Wir haben uns schon mit Problemen auseinandergesetzt, die wir in Ungarn und in Polen gesehen haben, wo Künstlerinnen und Künstler unter Druck gesetzt und Institutionen geschlossen oder übernommen worden sind. Da haben wir unsere Stimme erhoben und versucht zu bewirken, dass es rückgängig gemacht wird. Diese Zusammenkunft von derzeit 67 Kunstakademien aus ganz Europa führt dazu, dass wir eine andere Kraft haben, als wenn wir allein dastünden. Das ist eine sehr erfolgreiche Allianz. Wir sind in Berlin, Budapest und Madrid zusammengekommen, und wir treffen uns bald wieder in Amsterdam. Es gibt immer weitere Hinweise und weitere Arbeiten, die wir machen. Wir diskutieren über die Probleme der unterschiedlichen Länder, und wir versuchen, die Kreativität und die Kraft der Künstlerinnen und Künstler darzustellen, auch im Netz.

Sharon Adler: Was ist Ihr Traum von der Freiheit der Kunst?

Jeanine Meerapfel: Mein Traum von der Freiheit der Kunst ist erstens, dass Künstlerinnen und Künstler von ihrer Kunst leben können. Das ist eine Voraussetzung, um Kunst zu machen. Zweitens, dass wir in einer solchen demokratischen Verfasstheit leben, dass tatsächlich Meinungen und Haltungen unterschiedlichster Form gezeigt werden können. Dass wir die Toleranz üben, dass die Kunst zu einer Form von Aufklärung führt – im Sinne von: die Unterschiede zeigen, die es zwischen den Menschen gibt –, und dazu beitragen, dass diese Unterschiede akzeptiert werden. Das ist eine wichtige Voraussetzung für mich, für eine offene und freie Kunst.

Die Documenta 15

Sharon Adler: Sie stellen sich Antisemitismus entschieden entgegen, haben – anders als viele andere, darunter auch Vertreter:innen staatlicher Institutionen – die Handlungen und Thesen der sogenannten BDS-Bewegung als antisemitisch und antiisraelisch bezeichnet, zuletzt anlässlich der Diskussion um Antisemitismus durch das Kurator:innenteam der Documenta 15. Was kann getan werden, wenn Künstler:innen oder Schriftsteller:innen antisemitische oder antiisraelische Thesen in Form von Kunst oder Sprache verbreiten?

Jeanine Meerapfel auf der „MS Goldberg“, dem ersten jüdischen Theaterschiff Deutschlands, anlässlich der Filmvorführungen von MALOU und EINE FRAU im Rahmen des 28. Jüdisches Filmfestival Berlin Brandenburg / JFBB. Der Preis für den interkulturellen Dialog ging im Jahr 2022 an EINE FRAU. (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2022)

Jeanine Meerapfel: Dafür haben wir Gesetze und eine Verfassung, laut derer die Würde des Menschen unantastbar ist. Gerade in der deutschen Gesellschaft ist es nicht akzeptabel, wenn antisemitische oder antiisraelische Äußerungen auftreten. Wie Bundespräsident Steinmeier zur Eröffnung der diesjährigen documenta sagte: „Kritik an israelischer Politik ist erlaubt. Doch wo Kritik an Israel umschlägt in die Infragestellung seiner Existenz, ist die Grenze überschritten.“ Die Grenze ist auch überschritten, wenn sich Kunstwerke einer antisemitischen Formensprache und Symbolik bedienen. Wenn dies geschieht, müssen wir Einspruch erheben.

Akademie der Künste

Sharon Adler: Sie sind seit 1998 Mitglied der Akademie der Künste, Sektion Film- und Medienkunst, ab 2012 bis 2015 Stellvertretende Direktorin dieser Sektion. 2015 wurden Sie zur Präsidentin der Akademie der Künste gewählt. Im Mai 2018 und November 2021 erfolgte die Wiederwahl. Welche Themen möchten Sie – auch mit Blick auf Förderung junger Künstler:innen – vorantreiben und was liegt Ihnen besonders am Herzen?

Jeanine Meerapfel: Einerseits ist die von vielen nicht so wichtig genommene Erinnerungskultur für mich eine ganz, ganz wichtige Frage, die ich auch in der Akademie verfolge. Es ist mir sehr wichtig, immer wieder darüber zu reden. Darüber, welche Künstlerinnen und Künstler aus dieser Akademie in der Zeit des Nationalsozialismus ausgeschlossen wurden, weil sie Juden waren, oder weil sie mit der NS-Diktatur nicht einverstanden waren. Dies zu erinnern und dies wachzuhalten ist eine der wichtigsten Aufgaben, die ich mir vorgenommen habe.

Auch die Tatsache, dass es heute immer noch so viele antisemitische Überfälle gibt, finde ich extrem erschreckend. Dagegen will ich auch etwas tun. Das mache ich in Form von Gesprächen, Dialogen, Auseinandersetzungen. Wir haben auch eine JUNGE AKADEMIE. Sie fördert in einem interdisziplinären Artist-in-Residence-Programm internationale Künstler*innen aller Kunst-Sektionen der Akademie der Künste mit Aufenthalts- und Arbeitsstipendien. Auch da wird in diesem Sinne gearbeitet. Und es gibt das Vermittlungsprogramm KUNSTWELTEN, das sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene richtet. Mit Akademie-Mitgliedern aller künstlerischen Sektionen und Stipendiatinnen und Stipendiaten der JUNGEN AKADEMIE werden in Führungen, Gesprächen, Werkstätten und künstlerischen Aktionen Themen und Projekte der Akademie und ihrer Mitglieder nähergebracht. Die Programme finden in der Akademie der Künste am Pariser Platz und am Hanseatenweg sowie in den Akademie-Archiven statt, an Berliner Schulen und in weiteren deutschen und europäischen Städten. Seit 2006 ist KUNSTWELTEN auch in den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld und Vorpommern-Greifswald aktiv. Ein Fokus liegt darauf, mit den Mitteln der Kunst aufzuklären, im Dialog Vorurteile abzubauen und Zusammenhalt zu schaffen. Ein besonderes Projekt entstand kürzlich im Gedenken an den Philosophen Walter Benjamin, der sich 1940 auf der Flucht vor den deutschen Nationalsozialisten im spanischen Portbou das Leben genommen hatte.

Begleitet vom Walter Benjamin Archiv und KUNSTWELTEN setzten sich Abiturientinnen des Berliner Rosa-Luxemburg-Gymnasiums mit Leben und Werk Benjamins auseinander und folgten vom 18. bis 23. September 2021 seinen Spuren über die Pyrenäen. Sophie Narr drehte die Reise. Ihr Dokumentarfilm zeigt in eindrücklichen Bildern die verschiedenen Stationen der Reise, den Besuch des Gedenkorts Passagen mit dem von Dani Karavan geschaffenen Mahnmal in Portbou, den Weg über die Pyrenäen und die Gespräche vor Ort – Gespräche über das historische Geschehen und die Bedeutung von Flucht und Exil heute. Dabei ist ihr etwas ganz Außergewöhnliches gelungen: Der Film hält fest, wie „Lernen“ geht, er zeigt den Lernprozess, den die jungen Frauen vor Ort durchleben, was es mit ihnen macht, wenn sie sich mit diesen Themen auseinandersetzen. Mir ist es sehr wichtig, als Präsidentin der Akademie der Künste solche Projekte zu initiieren und fördern zu können.

Sharon Adler: Ihre Filme sind auch Filme über das Filmen, den Prozess des Filmens selbst. Durch welches Bild würden Sie diesen Prozess beschreiben?

Jeanine Meerapfel: Zum Beispiel gibt es eine Szene im Film Eine Frau, in der wir eine Fabrik sehen, wo die Frauen an sehr diffizilen Zusammenstellungen von Elektromagneten arbeiten. Ich drehe das und erzähle, dass ich draußen die Caravans von Roma gesehen habe. Dass ich mich aber nicht getraut habe, zu drehen. Und sage, dass dieser Film auch darüber ist, was man nicht sieht –einen Teil der Realität, den ich nicht aufnehme und aufnehmen kann, denn man kann nicht die ganze Realität aufnehmen. Da mache ich darauf aufmerksam, dass, auch wenn wir eine Geschichte erzählen, wir eine andere nicht erzählen. Indem wir Dinge weglassen, bestimmen wir unseren Ausschnitt der Realität. Darauf hinzuweisen, scheint mir sehr wichtig zu sein. Das mache ich in dem Film mehrmals, weil es mir auch wichtig erscheint, die Aufmerksamkeit darauf zu wenden, dass es noch andere Stories gibt, die ich nicht erzähle. Und dass ich die Wahrheit nicht kenne. Sondern dass es nur ein Angebot ist. Dies ist etwas, was mich sehr interessiert. Ich glaube, dass die Fantasie des Zuschauers diese Lücken ausfüllt.

Interner Link: Zur Vita von Jeanine Meerapfel >>

Zitierweise: „Jeanine Meerapfel: „Was verliert man, wenn man etwas festhält?"“, Interview mit Jeanine Meerapfel, in: Deutschland Archiv, Erstveröffentlichung am 30.6.2022, aktualisiert am 14.6.2023. Link: www.bpb.de/510023

Fussnoten

Fußnoten

  1. https://www.meerapfel.de/n/DDF.html, zuletzt aufgerufen am 20.6.2022.

  2. Joseph Niépce [njɛps], geboren am 7.3.1765 in Chalon-sur-Saône; gestorben am 5.7.1833 in Saint-Loup-de-Varennes; genannt Nicéphore Niépce, war ein französischer Erfinder. Er entwickelte die Heliografie, die weltweit erste fotografische Technik. Von ihm stammt die erste bis heute erhaltene Fotografie.

  3. Zwischen 1933 bis 1945 kamen 45.000 deutsche Jüdinnen/Juden nach Argentinien, siehe: https://www.bpb.de/themen/holocaust/gerettete-geschichten/177609/exillaender-juedischer-fluechtlinge-aus-dem-deutschen-reich/, zuletzt aufgerufen am 20.6.2022.

  4. Siehe: https://www.dw.com/de/der-fall-priebke/a-17153003, zuletzt aufgerufen am 13.6.2022.

  5. Ziel ist es, „eine Allianz aufzubauen, um einen Schulterschluss zu ermöglichen, uns miteinander auszutauschen, solidarisch zu sein und im Falle einer Bedrohung unserer Freiheit etwas tun zu können“. Es sei wichtig, gemeinsam anzugehen „gegen die Polarisierung der Gesellschaft und gegen rechtsradikale populistische Tendenzen, die es im Moment in ganz Europa und nicht nur dort gibt“. https://allianceofacademies.eu/ und https://allianceofacademies.eu/manifest/?lang=de, zuletzt aufgerufen am 13.6.2022.

  6. Siehe: https://gemeinsam-gegen-antisemitismus.de/zitate/, zuletzt aufgerufen am 13.6.2022.

  7. Siehe: https://de.player.fm/series/kultur-heute-deutschlandfunk/vor-beginn-der-documenta-15-jeanine-meerapfel-zu-antisemitismus-vorwurfen, zuletzt aufgerufen am 13.6.2022.

  8. Siehe: https://www.adk.de/de/akademie/aufbau-aufgaben/praesident.htm und https://www.adk.de/de/akademie/aufbau-aufgaben/senat.htm?we_objectID=51220, zuletzt aufgerufen am 19.6.2022.

  9. Für herausragende künstlerische Leistungen sowie zur Förderung junger Künstler*innen vergibt die Akademie Preise und Stipendien, siehe: https://www.adk.de/de/akademie/preise-stiftungen/, zuletzt aufgerufen am 17.6.2022.

Lizenz

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Weitere Inhalte

1943 in Buenos Aires geboren, besuchte dort die Journalistenschule und arbeitete anschließend in Argentinien als Redakteurin und freie Journalistin. Von 1964 bis 1968 studierte sie am Institut für Filmgestaltung der Ulmer Hochschule für Gestaltung. 1980 drehte sie ihren ersten Spielfilm Malou. Es folgten zahlreiche prämierte Dokumentar- und Spielfilme. Jeanine Meerapfel ist seit 1998 Mitglied der Akademie der Künste, Sektion Film- und Medienkunst. Von 2012 bis 2015 war sie Stellvertretende Direktorin dieser Sektion. 2015 wurde sie zur Präsidentin der Akademie der Künste gewählt. 2018 und 2021 erfolgte die Wiederwahl. 2020 initiierte sie die Europäische Allianz der Akademien, einen Zusammenschluss von zunächst 60 Kunstakademien und Kulturinstitutionen aus Ländern der Europäischen Union, aus Großbritannien und Norwegen. Interner Link: Mehr zu Jeanine Meerapfel >>

geboren 1962 in West-Berlin, ist Journalistin, Moderatorin und Fotografin. Im Jahr 2000 gründete sie das Online-Magazin und Informationsportal für Frauen AVIVA-Berlin, das sie noch heute herausgibt. Das Magazin hat es sich zur Aufgabe gemacht, Frauen in der Gesellschaft sichtbarer zu machen und über jüdisches Leben zu berichten. Sharon Adler hat verschiedenste Projekte zu jüdischem Leben in Deutschland für unterschiedliche Auftraggeber/-innen umgesetzt und auch selbst Projekte initiiert wie "Schalom Aleikum“, das sie zur besseren Verständigung von Jüdinnen und Muslima entwickelte. Nach dem Anschlag auf die Synagoge in Halle im Jahr 2019 initiierte sie das Interview- und Fotoprojekt "Jetzt erst recht. Stop Antisemitismus". Hier berichten Jüdinnen und Juden in Interviews über ihre Erfahrungen mit Antisemitismus in Deutschland. Seit 2013 engagiert sie sich ehrenamtlich als Vorstandsvorsitzende der Stiftung ZURÜCKGEBEN. Stiftung zur Förderung jüdischer Frauen in Kunst und Wissenschaft. Für das Deutschland Archiv der bpb betreut sie die Reihe "Jüdinnen in Deutschland nach 1945"