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Peggy Parnass: „Die Prozesse, die ich sehen wollte, sind nicht geführt worden.“ | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Die Stasi und die Bundespräsidenten Das Einheits-Mahnmal Bodesruh D und DDR. Die doppelte Staatsgründung vor 75 Jahren. Chinas Rettungsofferte 1989 für die DDR Wessen wollen wir gedenken? 1949: Ablenkung in schwieriger Zeit 1949: Staatsgründung, Justiz und Verwaltung 1949: Weichenstellungen für die Zukunft Walter Ulbricht: Der ostdeutsche Diktator Die weichgespülte Republik - wurden in der DDR weniger Kindheitstraumata ausgelöst als im Westen? Friedrich Schorlemmer: "Welches Deutschland wollen wir?" Vor 60 Jahren: Martin Luther King predigt in Ost-Berlin Der Händedruck von Verdun Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 32 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung in die bpb: 75 Jahre Bundesrepublik Zu selbstzufrieden? Eine Phantomgrenze durchzieht das Land Noch mehr Mauer(n) im Kopf? Überlegenheitsnarrative in West und Ost Mehr Osten verstehen Westkolonisierung, Transformationshürden, „Freiheitsschock“ Glücksscham "In Deutschland verrückt gemacht" Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ "Schon im 3. Weltkrieg?" „Die Logik des Krieges führt zu keinem positiven Ende“ "Bitte wendet euch nicht von uns ab". Zwei Hilferufe aus Belarus 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Vor 35 Jahren: Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Der Maulwurf des BND: „Die Karre rast auf die Wand zu“ Der lautlose Aufstand Wem gehört die Friedliche Revolution? Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief Deutsche Putschisten Thüringen als Muster-Gau? Wie die Mitte der Gesellschaft verloren ging "Nahezu eine Bankrotterklärung" „Bei den Jungen habe ich Hoffnung“ Der lange Weg nach rechts Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration und Wohnungsbau. Geschichte und Aktualität einer besonderen Verbindung am Beispiel Stuttgart-Rot Orte des Ankommens (VII): Das Musterhaus Matz im Freilichtmuseum Kiekeberg Orte des Ankommens (I): Architekturen für Geflüchtete in Deutschland seit 1945 Orte des Ankommens (IX): Asylarchitekturen zwischen technokratischer Kontrolle und Selbstbestimmung Orte des Ankommens (VIII): Tor zum Realsozialismus: Das Zentrale Aufnahmeheim der DDR in Röntgental Orte des Ankommens (X): Alternative Wohnprojekte mit Geflüchteten Orte des Ankommens nach 1945 (III): „Bereits baureif.“ Siedlungsbau der Nachkriegszeit auf dem ehemaligen Konzentrationslagergelände in Flossenbürg Orte des Ankommens (IV): Das ehemalige KZ-Außenlagergelände in Allach – ein vergessener Ort der (Nach)kriegsgeschichte Orte des Ankommens (V): Neugablonz - vom Trümmergelände zur Vertriebenensiedlung Orte des Ankommens (XI): Räume der Zuflucht – Eine Fallstudie aus Lagos, Nigeria Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ Pionierinnen im Fußball – Von der Produktion auf den Platz Vertragsarbeiterinnen in der DDR Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Warum ist das Grundgesetz immer noch vorläufig? Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Wo Kurt Barthel und Stefan Heym wohnten Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Neuer Oststolz? Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? Ulrich Müthers Schalenbauten Medizinische Hochschulbauten als Prestigeobjekt der SED Transitautobahn Hamburg–Berlin Literaturjournal Aufarbeitung (10/2012) "Es geht nicht um Abrechnung ..." "Ein Ort, der zum Dialog anregt" Eckstein einer EU-Geschichtspolitik? Schwierigkeiten mit der Wahrheit Personelle Kontinuitäten in Brandenburg seit 1989 "Geschlossene Gesellschaft" Kulturelite im Blick der Stasi Experten für gesamtdeutsche Fragen – der Königsteiner Kreis Friedrich II. – Friedrich der Große Literaturjournal Deutsch-deutscher Literaturaustausch (8+9/2012) Eine gesamtdeutsche Reihe? Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? Literaturjournal Politische Bildung (6/2012) Antikommunismus zwischen Wissenschaft und politischer Bildung Subjektorientierte historische Bildung Geschichtsvermittlung in der Migrationsgesellschaft "Hallo?! – Hier kommt die DDR" Vergangenheit verstehen, Demokratiebewusstsein stärken Keine einfachen Wahrheiten Literaturjournal Sport (5/2012) Sportnation Bundesrepublik Deutschland? Marginalisierung der Sportgeschichte? Dopingskandale in der alten Bundesrepublik Hooliganismus in der DDR "Erfolge unserer Sportler – Erfolge der DDR" Literaturjournal Nachkrieg (4/2012) Jüdischer Humor in Deutschland Die SED und die Juden 1985–1990 "Braun" und "Rot" – Akteur in zwei deutschen Welten Kriegsverbrecherverfolgung in SBZ und früher DDR Die "Hungerdemonstration" in Olbernhau Eklat beim Ersten Deutschen Schriftstellerkongress Workuta – die "zweite Universität" Dokumentation: Die Rehabilitierung der Emmy Goldacker Kaliningrader Identitäten "Osten sind immer die Anderen!" Freiheit und Sicherheit Literaturjournal Wirtschaft und Soziales (3/2012) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Forum Literaturjournal Zeitgeschichte im Film (2/2012) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Forum Literaturjournal Nonkonformität und Widerstand (1/2012) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Deutsch-deutsches (11+12/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Öffentlicher Umgang mit Geschichte (10/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Forum Literaturjournal 21 Jahre Deutsche Einheit (9/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Wissenschaft (8/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Forum Literaturjournal 50 Jahre Mauerbau - Teil 2 (7/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal 50 Jahre Mauerbau (6/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Kultur (5/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Innere Sicherheit (4/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Wirtschaftsgeschichte (3/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Ost-West-Beziehungen (2/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Medien (1/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Über das Deutschland Archiv Redaktion, Konzept und Geschichte Nach den Unruhen in Kasachstan: Wendepunkt oder Weiter so?

Peggy Parnass: „Die Prozesse, die ich sehen wollte, sind nicht geführt worden.“ Gerichtsreporterin, Kolumnistin, Schriftstellerin, Übersetzerin, Schauspielerin, Aktivistin und Pazifistin

Sharon Adler Peggy Parnass

/ 22 Minuten zu lesen

Über ihre traumatischen Erfahrungen während der NS-Zeit, die Zeit im schwedischen Exil, über ihre Erfahrungen „danach“, ihr gesellschaftspolitisches und schriftstellerisches Engagement in Deutschland und über ihre Beobachtungen bei den NS-Prozessen hat die Shoah-Überlebende mit Sharon Adler in Hamburg gesprochen. Aus den Interviewpassagen und Gesprächen mit ihren Weggefährtinnen entstand ein Porträt über die unbeugsame und mutige Jüdin.

Peggy Parnass: „Ich hatte immer mit Widerstand zu tun. Sonst hätte ich gar nicht hier leben können. Ich kämpfe immer noch.“ (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2022)

Kindheit in Hamburg und Rettung mit dem Kindertransport ins schwedische Exil

Peggy Parnass hat Vieles erlebt und überlebt. Das, was sie noch heute in unserem Gespräch lebhaft erinnert, ist eine Kindheit, die bis zu ihrer Zerstörung durch die Nazis glücklich ist. Sie wächst in ihrer Geburtsstadt Hamburg gemeinsam mit ihrem jüngeren Bruder Gady („Bübchen“) in einem Elternhaus voller Wärme und Liebe auf. Man lebt in ärmlichen Verhältnissen, die Mutter ist eine jüdische Halbportugiesin aus Hamburg und arbeitet als Putzfrau. Der Vater ist ein im polnischen Tarnopol, in der heutigen Ukraine, geborener Jude, von Beruf Auktionator und ein notorischer Zocker, der häufig tage- und nächtelang unterwegs ist. Das Paar liebt sich und seine Kinder innig. Peggy erinnert sich an: „Duft, Seife, Mutter wartet auf den Vater.“

Es ist aber auch eine Zeit, die mehr und mehr von Diskriminierung, Ausgrenzung und Verboten bestimmt ist. Eine Zeit, in der ein bis dahin normales, freies Leben für Jüdinnen und Juden unmöglich gemacht wird. Peggy, die „wie alle anderen Kinder, die ich kannte“ im Jüdischen Krankenhaus in St. Pauli geboren wird, besucht dieExterner Link: Israelitische Töchterschule. Die Mutter geht mit den Kindern trotz der Gefahr einer Entdeckung und drohender Repressalien ins Schwimmbad oder kauft ihnen ein Eis. Dinge, die der jüdischen Bevölkerung qua Gesetz strengstens untersagt sind.

Über die Ausgrenzung vor aller Augen, den Hass „ganz normaler Leute“ auf Juden und Jüdinnen, die Grausamkeit der Nachbarskinder, über den Antisemitismus, der in jedem Bereich der Gesellschaft existiert, schreibt Peggy Parnass viele Jahre später in ihren zahlreichen gesellschaftspolitischen Kolumnen und Essays. Auch im Filmporträt „Überstunden am Leben“ erinnert sie sich daran. Im Jahr 2017 erzählt sie dem Journalisten Gaston Kirsche anlässlich der Premiere des Films: „Sie wollte, dass wir auch Spaß haben. Dabei wusste sie, dass es schlimme Folgen haben würde, wenn wir erwischt worden wären. Wir durften gar nichts: nicht ins Kino, nicht in Schwimmbäder, nicht ins Theater. Wir durften nicht auf einer Parkbank sitzen; das war für Juden und Hunde verboten. Wir durften überhaupt nichts.“

Als die Deportation unausweichlich ist – der Vater wird Ende 1938 nach Polen abgeschoben, kann aber heimlich zur Familie nach Hamburg zurückkehren –, entscheidet sich die Mutter schweren Herzens für die letzte Möglichkeit einer Rettung: Peggy und Gady werden mit dem Kindertransport nach Schweden evakuiert. Für die Kinder beginnt Anfang 1939 am Hamburger Hauptbahnhof mit der Flucht die traumatische Trennung von den Eltern, die schwierige Zeit im Exil, wo die Geschwister in unterschiedlichen Pflegefamilien untergebracht und voneinander ferngehalten werden. Das Wiedersehen von Bruder und Schwester bei einem Onkel in London, dem Bruder der Mutter, und schließlich die Rückkehr nach Deutschland in den 1950ern , wo sie „auf der Durchreise hängengeblieben“ ist.

Erst nach dem Krieg erfährt Peggy Parnass, dass ihre Eltern 1942 im Vernichtungslager Treblinka ermordet wurden. Nach und nach wächst auch die traurige Gewissheit, dass etwa einhundert Familienangehörige dem NS-Rassenwahn zum Opfer gefallen sind. Besonders tragisch: Bereits im Exil in Schweden hat sie versucht, davon zu berichten, was in Deutschland geschieht. Vergeblich: „Niemand hat mir geglaubt.“

Schreiben über das Schweigen und Vergessen nach 1945

Peggy Parnass – eine schreibende kämpferische Mahnerin und Aktivistin. Peggy Parnass: „Ich sammelte Urteile. Schnitt sie mir fast täglich aus, um sie gegeneinanderzuhalten und zu belegen, dass einfache Kriminalität sehr viel härter bestraft wird als die unglaublichsten NS-Taten. Außer mir schien das nur wenige zu interessieren.“ (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2022)

In der Bundesrepublik erlebt sie, wie die deutsche Bürokratie die Verurteilung der NS-Verbrecher*innen, die für die Ermordung ihrer Eltern und Hunderttausender anderer Menschen verantwortlich waren, systematisch verhindert. Dies schafft ein Klima, das den Fortbestand von Antisemitismus auch noch lange nach 1945 in beiden deutschen Staaten möglich macht. Parnass muss dabei zusehen, wie die Milchfrau, die damals in Hamburg-Eimsbüttel ihre Mutter geschlagen und eine Treppe hinuntergestoßen hat, unbescholten weiterleben kann. Hier erfährt sie die Verlogenheit, mit der sie von der Frau nach ihrer Rückkehr nach Hamburg bei einer zufälligen Begegnung überschwänglich begrüßt wird. Sie erlebt vor allem eines: Schweigen.

Peggy Parnass toleriert die Haltung derer, die von all dem nichts gewusst haben wollen und nun möglichst schnell vergessen wollen, um am Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit zu partizipieren, nicht. Im Gegenteil. Vielmehr sorgt diese erneute bittere Erfahrung dafür, dass sie von einer Schauspielerin – sie spielt seit 1965 in TV- und Kinofilmen mit – zu einer schreibenden und sprechenden kämpferischen Mahnerin und Aktivistin wird, die bis heute Vielen ein Vorbild ist.

Mich interessiert, wie es dazu kam. Bei unserem Treffen in Hamburg frage ich sie danach und erfahre in unserem Gespräch auch, mit welchen Herausforderungen sie es in ihrer Arbeit zu tun hatte. Sharon Adler: Viele Filme, in denen du mitgespielt hast, wurden mit Preisen ausgezeichnet und du hattest zunehmend Erfolg als Schauspielerin. Wie kam es dazu, dass du dann für ein schmales Honorar als Gerichtsreporterin gearbeitet und Reportagen, Kolumnen und Bücher über Prozesse, darunter einige NS-Prozesse, geschrieben hast?

Peggy Parnass: Mir ging es immer um die NS-Verbrecher. Ich dachte, ich könnte die Täter zu fassen kriegen. Meine Freundin Externer Link: Ulrike [Meinhof] und ich waren dazu einer Meinung, und ich habe versucht, sie zu überreden, ins Gericht zu gehen, um darüber zu schreiben. Sie war ja eine wunderbare Autorin und Reporterin. Damals war sie bei der Frankfurter Rundschau. Aber sie meinte: „Peggy, wenn Dir das so wichtig ist, dann geh doch selber.“ Sie hatte ja wahnsinnig viel zu tun. Am nächsten Tag war ich im Gericht. Ich wollte eigentlich Karriere als Schauspielerin machen und auch nur zwei, drei Prozesse begleiten, aber diese politischen Aktivitäten waren mir dann wichtiger.

Die Prozesse 1970-1978

Aus dieser Motivation heraus resultieren schließlich siebzehn Jahre intensive Prozessbeobachtung. In dieser Zeit schreibt sie für die linke Zeitschrift Konkret Kolumnen und Gerichtsreportagen. Eigentlich über alles, was dort öffentlich verhandelt wurde, also über Diebstahl, Betrug, Hochstapelei, Heiratsschwindel, Korruption, Gewaltverbrechen, Sexualdelikte und politische Prozesse. Kleine Gaunereien ebenso wie den Massenmord an den Jüdinnen und Juden Europas.

Es sind neben den spektakulären Prozessen wie gegen den Autor Günter Wallraff oder den Frauenmörder Fritz Honka die kleinen Leute, die sie in ihren Kolumnen zu Wort kommen lässt, deren Leben sie abseits der Verfahren aufrollt. Auf diese geht sie im Gerichtsaal zu, um dort Empathie zu zeigen, wo andere wegsehen. Sie erweist sich als gute Zuhörerin und exzellente Beobachterin. „Ich habe den Vernehmungen sehr intensiv zugehört“, erzählt sie mir. Peggy Parnass interessiert immer die Geschichte hinter den Geschichten, und sie fragt ganz besonders danach, „warum die kleinen Gauner schärfer bestraft werden als die Massenmörder, die Nazis, die Tausende auf dem Gewissen haben “.

Peggy Parnass galt neben Generalstaatsanwalt Fritz Bauer, dem Initiator der Frankfurter Auschwitz-Prozesse, in weiten Kreisen als moralische Instanz im Nachkriegsdeutschland. Peggy Parnass: „Die Prozesse, die ich sehen wollte, sind nicht geführt wurden. Bis heute sind die meisten Nazis nicht verurteilt worden.“ (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2022)

Ihrem eigentlichen Thema, der Berichterstattung über Prozesse gegen NS-Kriegsverbrecher*innen, begegnet sie im Gerichtssaal jedoch nur selten. Diese Arbeit, die sie ursprünglich machen wollte, die Themen, die sie in die Öffentlichkeit bringen wollte, sie wurden nicht verhandelt und fanden nicht statt. Denn, so berichtet sie es mir rückblickend: „Die Prozesse, die ich sehen wollte, sind nicht geführt wurden. Ich dachte ja anfangs, dass da lauter NS-Prozesse stattfinden würden. Es waren in all den Jahren von insgesamt 500 aber nur drei Prozesse. Bis heute sind die meisten Nazis nicht verurteilt worden und konnten jahrzehntelang unbehelligt in Deutschland leben. Ich sammelte Urteile. Schnitt sie mir fast täglich aus, um sie gegeneinanderzuhalten und zu belegen, dass einfache Kriminalität sehr viel härter bestraft wird als die unglaublichsten NS-Taten. Außer mir schien das nur wenige zu interessieren.“

Auf meine Frage nach ihrer Einschätzung zum „Warum“ antwortet mir Peggy Parnass: „Es waren ja noch genug Täter am Leben, aber die wollte man nicht vor Gericht sehen. Man wollte die Täter gar nicht verurteilen. Das war das Wesentliche. Die wurden von vielen Deutschen gar nicht als ‚gefährlich' angesehen, es hieß vielmehr: ‚Was haben sie schon getan?‘ Andererseits, wenn sie wirklich Täter gefunden hätten, wäre ihnen das sehr unangenehm gewesen. Es interessierte einfach niemanden, dass in Deutschland, in Argentinien, den USA und überall auf der Welt die Nazis noch frei herumliefen. Man wollte das nicht weiterverfolgen. Es interessierte weder die Justiz noch die Allgemeinheit. Alle waren der Ansicht und haben als Ausrede benutzt, dass es doch schon so lange ‚vorbei' sei. Es hieß dann immer so schön: ‚Was sollen wir jetzt noch machen?' Oder: ‚Mein Gott, wir haben wirklich genug gemacht.' Und: ‚Ach, wir haben doch auch gelitten.'“

Zu der Zeit gab es Eduard Zimmermann mit „XY ungelöst“. Ich spreche mit Peggy darüber, dass in seiner TV-Sendung kein einziger NS-Täter öffentlich gesucht wurde. Und frage Peggy, was sie darüber denkt und ob sie etwas über ihn herausgefunden hat. Ihre Antwort darauf: „Nein. Ich fand den nur ekelig. Das habe ich angeprangert, dass er diese Plattform nicht dafür genutzt hat und dass die NS-Täter gar nicht vorkamen. Ich weiß nicht warum, aber ich habe zu ihm und seiner Familie, und wo er herkam, nicht gesucht.“

Die NS-Prozesse

Gegen alle Widerstände und Anfeindungen Peggy Parnass erhält Drohbriefe und Drohanrufe , prangert sie unerschrocken und laut angesichts der Nicht-Verfolgung oder einer Nicht-Verurteilung von NS-Täter*innen das Versagen der Justiz an. Aber auch vor dem Desinteresse von Öffentlichkeit und Kolleg*innen in den Redaktionen macht sie nicht halt. Letztere saßen, so beschreibt es mir die Kolumnistin, dann „lieber kartenspielend in der Kantine der Justizgebäude als im Verhandlungssaal“. Auch, wenn es doch noch zu Prozessen gegen NS-Täter kam.

Der frühere SS-Standartenführer Ludwig Hahn und SS-Rottenführer Thomas Wippenbeck während der Gerichtsverhandlung in Hamburg, 1972 oder 1973 (Wikimedia, Tadeusz Kur: "Sprawiedliwość pobłażliwa. Proces kata Warszawy Ludwiga Hahna w Hamburgu". Warszawa: wydawnictwo MON, 1975) Lizenz: cc publicdomain/zero/1.0/deed.de

Einer davon ist der Prozess gegen den „Mörder von Warschau“, Ludwig Hahn. Als der damals 64-Jährige und der Mitangeklagte Thomas Wippenbeck 1972 vor Gericht stehen, ist Peggy Parnass dabei. Ihr Artikel für die „Konkret“ unter dem Titel „Im Namen des Volkes“ erscheint verspätet. Darin erklärt sie: „Es ist das erste Mal, dass ich nicht in der Lage bin, einen Termin einzuhalten. Denn immer, wenn ich anfangen will, über Hahn zu schreiben, wird mir schwarz vor Augen und speiübel. Mal vor Trauer. Mal vor Wut .“

Seine Untaten dokumentiert Peggy Parnass wie folgt: „Er [Ludwig Hahn], der Volljurist, diente seit 1936 der Gestapo. Karrierestationen: Einsatzkommandoführer in Gleiwitz und Kattowitz, Sicherheitspolizeikommandeur in Krakau. Himmlers Beauftragter in Preßburg. Einsatzgruppenleiter in Griechenland. Zum Schluß als SD-Spezialist mit dem Auffangen zurückflutender Truppen beschäftigt. Von 1941 bis 1944 herrschte er in Warschau über eine 600 Mann starke Dienststelle. Dort wurden während seiner Zeit Hunderttausende in Vernichtungslager 'umgesiedelt'. Von den 1,4 Millionen Einwohnern wurden 900.000 umgebracht und das Ghetto dem Erdboden gleichgemacht. (…)“

Als Gerichtsreporterin vor allem Daten und Fakten verpflichtet, ist sie vor allem eins: eine kritische Beobachterin, die weder Anspruch auf Neutralität und Objektivität erhebt, sondern eine unbequeme Stimme sein will, eine, die Wahrheiten aufdeckt. Eine, die persönlich betroffen ist, die jedes Buch ihren ermordeten Eltern widmet und an sie erinnert.

Zu ihrer unverwechselbaren Arbeitsweise gehört ihre messerscharfe Sprache, mit der sie die Atmosphäre im Gerichtssaal abbildet und aufschlussreich aufzeigt, wie man dem Angeklagten höflich und zuvorkommend begegnet: „Die gestellten Fragen werden immer entschuldigender vorgebracht: ‚Kennen Sie?' ‚Kannten Sie?' ‚Ich will Sie hier nicht in eine Falle locken.' (…) Höfliches Geplauder, wie bei einer Ausstellungseröffnung. Unerträglich. Ungeheuerlichkeiten im gepflegten Club-Stil.“

Hahn, der 240.000 Morde persönlich angeordnet hatte, wurde erst nach jahrelangen Prozessen und Revisionen zu nur zwölf Jahren Haft verurteilt. 1975. Ich frage nach: „Peggy, du hast auch darüber geschrieben, dass die Angeklagten, die NS-Verbrecher, überhaupt keine Reue gezeigt haben. Dass sie sogar eine gewisse Langeweile an den Tag gelegt haben.“ Sie antwortet: „Die ganzen Jahre haben die nicht einmal Reue gezeigt. Keine Spur. Was mich immer gewundert hat, war, dass die Ehefrauen, die im Prozess gesessen haben und zum ersten Mal gehört haben, was ihr Mann alles gemacht hat, nie empört, entsetzt oder außer sich waren. Wenn sie empört waren, dann darüber, dass man ihren Mann, ihren Gatten, vor Gericht gestellt hat.“

Die Reportagen aus den siebzehn Jahren Prozessbeobachtung erschienen 1979 in Buchform unter dem Titel „Prozesse 1970 bis 1978“. „Die Richterin der Richter“ nennt sie folgerichtig die Zeitschrift Stern, und rund um die Verleihung des Fritz-Bauer-Preises der Humanistischen Union 1980 an Peggy Parnass wird sie als „der weibliche Fritz Bauer“ bezeichnet. Zu Recht. Sie gilt neben dem Generalstaatsanwalt und Initiator der Auschwitz-Prozesse als die Instanz für das moralische Rechtsempfinden im Nachkriegsdeutschland. Wie der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer hat auch sie von ihrem Kampf um Gerechtigkeit nie abgelassen.

Von Richtern und anderen Sympathisanten

Dass Peggy für ihre Arbeit und Recherche nicht nur bewundert wird, zeigt sich in fortwährenden antisemitischen Anfeindungen, besonders aber, als 1982 der DokumentarfilmExterner Link: „Von Richtern und anderen Sympathisanten “ in die Kinos kommt. Die Dokumentation zeigt die NS-Kontinuitäten des deutschen Justizapparats und belegt, dass die Richter und Staatsanwälte, die während der NS-Zeit Unrechtsurteile sprachen, nach 1945 schnell wieder in Amt und Würden waren.

Aus den Produktionsnotizen: „Peggy Parnass, Jüdin, Journalistin, selbst eine Angehörige von Opfern der NS-Justiz, hat während ihrer 10jährigen Arbeit als Gerichtsreporterin die Auswirkungen dieser Kontinuität immer wieder erlebt und beschrieben. Ihrer radikal subjektiven Sicht, ihren Erlebnissen und ungeheuerlichen Begegnungen mit NS-Juristen von damals in den Gerichten von heute folgt dieser Film.“ Noch im Jahr des Erscheinens wird Peggy Parnass gemeinsam mit Regisseur Axel Engstfeld und Co-Autorin Gisela Keuerleber mit dem Bundesfilmpreis ausgezeichnet. Gegen die Nominierung gab es „scharfe Einwände“ aus dem Bundesinnenministerium der Film „diffamiere den Berufsstand der Juristen, verunglimpfe die Bundesrepublik“ und sei somit „keinesfalls preiswürdig“. Wie sie damit umgegangen ist, möchte ich von ihr wissen. Dazu Peggy Parnass: „Dass die den Film niedermachen oder kritisieren, hat mich nicht berührt. Ich habe mich davon nicht einschüchtern lassen. Ich habe mich nie einschüchtern lassen. Ich weiß, dass ich ungewöhnlich mutig bin, vielleicht mehr als andere. Einerseits. Und andererseits ängstlicher als die anderen.“

Zitat

Auszug aus der Synopsis zum Film von Peggy Parnass, 1982: „Nach dem Kriegsende bis Ende 1965 wurden bei den Staatsanwaltschaften der BRD gegen 61.716 Beschuldigte Ermittlungen wegen Verdachts der Beteiligung an NS-Verbrechen geführt. 6.115 wurden verurteilt. Ein Urteil gegen ehemalige Angehörige des VGH [Volksgerichtshof] und der zahlreichen Sondergerichte war nicht darunter. Bis heute wurde kein einziger ehemaliger Berufsrichter, ehrenamtlicher Richter oder Staatsanwalt wegen der Beteiligung an Todesurteilen rechtskräftig verurteilt. Im Gegenteil: Die meisten setzten ihre Karriere sofort oder nach kurzer Unterbrechung fort, blieben Richter und Staatsanwälte, ließen sich als Rechtsanwälte oder Notar nieder oder erhielten hohe Posten in Justizministerien. In Niedersachsen gab es das sogenannte ‚Huckepack-Verfahren': Zusammen mit jedem neu eingestellten, unbelasteten Richter wurde einer mit Nazi-Vergangenheit eingestellt. Bis 1960 waren ca. 1.400 Namen von wiedereingestellten, an Todesurteilen beteiligten Richtern bekannt. Doch Anzeigen wurden entweder gar nicht beantwortet oder die Ermittlungen nach kurzer Zeit eingestellt. Allein ein einziges Verfahren gegen den Richter Hans Joachim Rehse wurde dreimal verhandelt. Beim dritten Mal gab es Freispruch für den Angeklagten. Geschichtsschreibung, Politik und Medien in der BRD haben den VGH und die Sondergerichte immer als das gesehen, was sie waren: Terrorwerkzeuge der Nazis im Gewand der Justiz. Anders sah es die Justiz, und nur die Justiz, die für etwaige Verurteilungen von Sonderrichtern zuständig gewesen wäre: Der Deutsche Richterbund wehrt sich gegen die Behauptung, daß NS-Richter unrecht gehandelt hätten, und der Bundesgerichtshof in Karlsruhe hat den VGH als vollwertiges, unabhängiges Gericht anerkannt.“

Peggy Parnass trug mit ihren Texten, Kolumnen, Monografien und ihren autobiografisch geprägten Anthologien („Unter die Haut“, 1983, „Kleine radikale Minderheit“, 1985, „Süchtig nach Leben“, 1990, und „Mut und Leidenschaft“, 1993) maßgeblich dazu bei, das gesellschaftspolitische Stimmungsbild Deutschlands zu dokumentieren. Sie liefert damit auch eine Chronologie der rechtsextremistischen und antisemitischen Attentate in Deutschland, deren Aufklärung von der Justiz und den Behörden verschleppt wurde.

Sie berichtet über die neonazistischen Aktivitäten der paramilitärischen Wehrsportgruppe Hoffmann im Raum Nürnberg und die Ermordung des Vorsitzenden der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg, des Verlegers und Rabbiners Shlomo Lewin und seiner Lebensgefährtin Frida Poeschke am 19. Dezember 1980. Vor allem schreibt Peggy über die Umstände der Ermittlung, die die rechtsextremen Motive des Mordes nicht in den Blick nahm. Und sie schreibt über den ersten rassistischen Anschlag im vereinten Deutschland im schleswig-holsteinischen Mölln am 23. November 1992, bei dem drei Türkinnen qualvoll sterben, sowie über den Brandschlag in Solingen vom Mai 1993.

Ebenso ist die streitbare Aktivistin im öffentlichen Raum präsent, wenn es um soziale Diskriminierungen geht, und ist weithin sichtbar: bei Veranstaltungen und Kundgebungen, etwa bei der Demonstration der Hamburger Gruppe Lampedusa, die „Solidarität with the Roma Community“ einforderten, gegen Atomkraft, gegen Spekulantentum, Leerstand von Wohnraum und immer wieder auch gemeinsam mit ihrer Wegbegleiterin Esther Bejarano gegen Antisemitismus und Rassismus.

Als Jüdin in der deutschen Frauenbewegung

Wie lebt es sich als Jüdin in den 1960er- und 1970er-Jahren, als sich die nichtjüdischen Student:innen erstmals mit der NS-Vergangenheit ihrer Eltern- und Großelterngeneration beschäftigen? Wie erleben Jüdinnen und Juden es, wenn ihre nichtjüdischen Kommiliton:innen auf den Straßen und Plätzen nicht nur gegen Pershings, den Vietnamkrieg und den Schah demonstrieren, sondern sich auch mit der PLO und der Rote-Armee-Fraktion (RAF) solidarisch zeigen? Peggy Parnass‘ Bruder Gady lebt mittlerweile in einem Kibbuz in Israel. Ich frage sie nach ihrem Verhältnis zur nichtjüdischen deutschen Frauenbewegung. Außerdem will ich wissen, ob es ein Nachfragen zu Peggys Überleben, ein gemeinsames Nachdenken oder eine Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte hinsichtlich der Täter:innengeneration gegeben hat. Welche Haltungen und mögliche Handlungen der Eltern- und Großelterngeneration während der NS-Zeit hat es gegeben, und wie ging deren Kinder und/oder Enkelkinder damit um?

Zitat

Peggy Parnass: Ich habe von allen möglichen Frauen und Freundinnen gehört, dass sie wissen wollten, was die Mutter, der Vater oder die Großmutter, der Großvater gemacht haben. Viele unter ihnen hatten allerdings Eltern, die verhaftet wurden und im Gefängnis saßen. Es gab einige, die verurteilt wurden, aber viele sind davongekommen. Ich glaube, dass es mehr Frauen [im Vergleich zu Männern] gab, die sich mit ihrer Familiengeschichte befasst haben und Bücher über ihre Kindheit und die Vergangenheit der Eltern geschrieben haben. Ich weiß aber nicht, ob das stimmt.

Zu ihrem Engagement zählt auch der Kampf für Frauenrechte, etwa die Abschaffung des Paragrafen 218, sowie die Schaffung von Schutzräumen für geflohene Frauen. Für die Frauenzeitung „Courage“ schreibt sie auch, unter den Beiträgen ist eine Buchbesprechung zu „Frauen gegen Hitler“ von Gerda Zorn und Gertrud Meyer, die Peggy 1974 verfasst hat. In ihrer Rezension schreibt sie, es sei „ein Skandal (…), würde aber durchaus in die politische Landschaft passen, dass man auf ein hervorragendes deutsches Buch, von deutschen Autoren geschrieben und in einem deutschen Verlag verlegt, erst vom Ausland aufmerksam gemacht wird".

Die Frauenzeitung "Courage" machte 1977 ein Interview mit der Gerichtsreporterin Peggy Parnass. Die damalige Courage-Mitherausgeberin, Journalistin und Publizistin Sibylle Plogstedt, erinnert sich: „Die Geschichte, die wir über Dich brachten, wurde eine Titelgeschichte. Mit einem schwarz-weiß Porträt von Dir auf dem Cover in grünem Rahmen.“ (© FES-Archiv)

Ich will mehr über die Autorinnen von ihr erfahren. „Gerda Zorn und Gertrud Meyer waren politisch linke Frauen. Das waren tolle Frauen. Und Gerda Zorn hat auch zusammen mit ihrem Mann den antifaschistischen Film ‚Auf den Spuren einer mutigen Frau‘ über France Bloch-Sérazin gemacht.“ 2015, nach dem Erscheinen des künstlerischen Erinnerungsbuchs „Kindheit. Wie unsere Mutter uns vor den Nazis rettete“, das Peggy Parnass gemeinsam mit der in Hamburg lebenden brasilianischen Künstlerin Tita do Rego Silva gestaltet hat, erinnert sich die damalige Courage-Mitherausgeberin, die Journalistin und Publizistin Sibylle Plogstedt, an Peggy. Sie nimmt mit mir als Herausgeberin der Online-Frauenzeitschrift AVIVA-Berlin Kontakt auf: Wir vereinbaren, ihre Buchrezension als „persönliche Kritik in Form eines Briefes“ zu veröffentlichen.

Buchrezension in Form eines Briefes von Sibylle Plogstedt

Was wussten wir eigentlich von Dir, Peggy ...

...als Du im Jahr 1977 Kontakt zu uns in der „Courage“ suchtest? Du, die Gerichtsreporterin bei „Konkret“, die über schlechte Bezahlung klagt, wir, die Feministinnen, die sich für ungewöhnliche Frauengeschichten interessierten. Und über Dich dennoch so gut wie nichts erfuhren. Dass Du Dich auf die Seite der Schwachen gestellt hast, war klar. Dass es die waren, die ins Gefängnis gingen, war schon etwas besonders. Was andere über Gefängnisse und Prozesse schrieben, hatte Dir nicht gefallen. Deshalb machtest Du Dir die Prozessberichterstattung zur Aufgabe. Die Geschichte, die wir über Dich brachten, wurde eine Titelgeschichte. Mit einem schwarz-weiß Porträt von Dir auf dem Cover in grünem Rahmen.

Aber Peggy,

wer hat Dich damals gefragt, warum Du Dich so in den Knast einfühlen wolltest und es auch konntest? Warum du Tage und Wochen mit den Angeklagten zu Hause, in der Familie, auf der Straße und im Gerichtssaal verbracht hast? So hoch war der Honorartopf nicht bei „Konkret“, die Zeit war nicht bezahlt. Es war eine tiefere Spur des Unrechts, um die es Dir ging. Ungerechtigkeit ertrugst Du nicht. Warum? Das hast Du damals nicht erzählt.

Die Antwort, Peggy,

gibst Du nun in hohem Alter. In Deinem Buch „Kindheit“. Untertitel: „Wie unsere Mutter uns vor den Nazis rettete.“ Es geht um Deine Kindheit, die keine war und die doch alles bestimmt hat. Was Du schreibst, ist abgelagert und in Dir gereift. Du hast es unter Schmerzen aus dem Vergessenen auftauchen lassen. Mutter und Pudl, der Vater, kamen nicht leicht zurück ins Bewusstsein. Die Erinnerung muss schmerzhaft gewesen sein. Auf den Holzstichen haben alle volles Wuschelhaar. Es gibt viel Gelb und viel Rot. Das Gelb hast Du Dir gewünscht.

In Dir, Peggy,

war fest verschlossen, wie ihr nach Pudls Verhaftung aus der Turnhalle zurück ins Freie geschleust wurdet und zu dem fremden Mann „Vater“ sagen solltet. Und dass Ihr Euch nicht mehr umdrehen durftet. Draußen gab Euch der Mann das Geld für einen Fahrschein zum jüdischen Waisenhaus. Dabei lebten die Eltern noch. Du hast Dich später verflucht, weil Du nicht zurückgeschaut hast. Aber dann wäre alles vergeblich gewesen. Frau Lot, und Eure Zukunft für immer verloren. Um die ging es den Eltern.

Und Mutti, Peggy,

hat Euch noch am Hauptbahnhof in den Zug gesetzt. Seitdem kannst Du keinen Zug mehr sehen. Den Hauptbahnhof schon gar nicht. Sie hat Euch in den Zug gesetzt und versprochen, dass sie in einem halben Jahr nachkommt. Und hat Euch ihr schönstes Lächeln geschenkt. Obwohl sie wusste, dass sie Euch nie mehr sehen wird. Und dann folgte sie Pudl, ihrer großen Liebe. Um im Tod bei ihm zu sein. Muttis Lächeln hast Du bewahrt, Peggy. Du kannst so schön strahlen.

Für Euch als Kinder, Peggy,

war die Kindheit damals vorbei. Bübchen musste in ein schwedisches Waisenhaus, Du wandertest von einer Pflegefamilie zur anderen. Bübchen durftest Du nur selten besuchen.

Hass, Peggy,

hast Du gespürt. Die Rache wolltest Du aufsparen für später, wenn Du mal groß bist. Die Milchfrau sollte er [der Hass] treffen, die Deine Mutter geohrfeigt hat. Die sadistische Leiterin des Waisenhauses, die Bübchen das mühsamst von Dir ersparte rote Feuerwehrauto mit Leiter vorenthielt, um es zwei Jahre auf den Schrank zu stellen, wo Bübchen nicht rankam. Um es dann den anderen Kindergartenkindern zur Zerstörung zu überlassen. Dein Hass zerschellte an der Schwäche und an der Selbstlüge der Mitläuferinnen und Mittäterinnen, die behaupteten, stets an „Ihre liebe Frau Mutter gedacht“ zu haben. Die war da schon lange tot und die Objekte Deines Hasses schwach und alt. Da wich der Hass der Verachtung. Auch die konnte schneidend sein.

Trotzdem, Peggy,

hast Du das Schwere wieder und wieder aufgesucht, um an die Erinnerung heranzukommen. Aber Du hast auch die Lebenslust gespürt. Auf vielen Fotos sieht man Dich strahlen. So wie Deine Mutter beim Abschied am Hauptbahnhof? Auf den Fotos spürt man die Kraft, die Dir den Beinamen Panther eingebracht hat. Der Namenspate war Udo Lindenberg.

Du, Peggy,

hast das Buch unter Schmerzen geschrieben, ein Stolperstein der Erinnerung. Danach wolltest Du nicht mehr darüber reden. Es aufzuschreiben, habe schon weh genug getan. Hast Du es für Bübchen in seinem Kibbutz in Israel geschrieben, der sich an Mutter und Vater nicht erinnern kann? Und auch, um Dich selbst zu heilen. Ein Grabmal für Mutter und Vater, die kein Grab haben. Nur drei Stolpersteine vor der Tür ihres Hauses. Einen für Mutti, einen für Pudl und einen dritten für die große Liebe, die sie verband.

Ich habe Deine Aufzeichnungen atemlos gelesen.

Deine Sibylle

„Wer wird an die Shoah erinnern, wenn wir nicht mehr da sind ?“

Peggy Parnass lebt seit vielen Jahren im Hamburger Stadtteil St. Georg, umgeben von Büchern, Erinnerungsstücken und Fotos. Auf dem Foto rechts unten ist sie mit ihrer Freundin, der Shoah-Überlebenden Esther Bejarano zu sehen. Beide engagieren sich seit vielen Jahren auf Veranstaltungen und Kundgebungen gegen Antisemitismus und Rassismus. (Esther Bejarano ist am 10.7.2021 gestorben.) (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2022)

Peggy Parnass – allein bei der Nennung dieses Namens geht immer und überall ein anerkennendes Raunen der Bewunderung durch den Raum. Zu Recht. Sie wird neben den bereits erwähnten mit zahlreichen weiteren Titeln, Namen oder Attributen belegt: als „Grande Dame von St. Georg“; einen „Panther“ nennt sie ihr guter Freund Udo Lindenberg (sie spielte 1980 in seinem Film „Panische Zeiten“ mit); Ralph Giordano bescheinigt ihr in seinem Vorwort zu ihrem Buch „Süchtig nach Leben“: „Von wievielen Menschen kann man schon sagen, sie seien ‚ehrlich bis auf die Knochen'? Peggy Parnass ist es.“

Und als ich mich mit der Schauspielerin Iris Berben anlässlich des Launchs des Interner Link: Podcast „Exil“ am 7. Dezember 2023 unterhalte und den Namen Peggy Parnass erwähne, erinnert sie sich sofort mit leuchtenden Augen daran, wie sie sich einmal in Jerusalem begegnet sind und was sie in Hamburg „in den wilden Zeiten“ erlebt und als Aktivistinnen gemeinsam angeschoben haben. Jüngst erzählt mir eine Verlagsmitarbeiterin, die ich auf der Suche nach Büchern von Peggy anrief, dass diese sie dazu inspiriert habe, Jura zu studieren. Als ich Peggy davon erzähle, ist sie tief gerührt.

Doch auch für die dritte Generation von Shoah-Überlebenden ist die Begegnung und der Austausch mit Peggy Parnass essentiell. In unserem Interview berichtet mir die in Israel geborene Interner Link: Hamburger Studentin Shelly Meyer, wie wichtig ihr die Gespräche bei ihren Besuchen sind: „Peggy ist inzwischen fast wie eine Freundin für mich. Mit ihr spreche ich eigentlich nur über ihre Visionen vom jüdischen Leben in Hamburg und weniger über ihre Biografie und erzähle ihr von meiner Arbeit innerhalb der Gemeinschaft. Ihre lebensfrohe Art ist total ansteckend, und deshalb freue ich mich auch immer, wenn sie bei Veranstaltungen dabei ist und fröhliche jüdische Stimmung aufnehmen kann.“

Und doch stelle ich während meiner Arbeit an diesem Beitrag manchmal fest: Einige kennen Peggy Parnass gar nicht. Haben noch nie von ihr und ihrem Engagement gehört. Darunter sind junge Journalist:innen, aber auch Menschen, die in der Bildungsarbeit und aktiv gegen Antisemitismus tätig sind. In einer Zeit, in der es wichtig ist, laut gegen das Schweigen zu sein, wird Peggy Parnass, die Unbequeme, auch für die zukünftigen Generationen ein Vorbild sein. So ist die Unbequeme neben ihrem Mut auch unglaublich klug, witzig, charmant – und einfach unwiderstehlich.

Danach gefragt, ob ihr der Rechtsruck in Deutschland und Europa Angst mache, sagt sie mir bei unserem Abschied: „Ich hatte immer mit Widerstand zu tun. Sonst hätte ich gar nicht hier leben können. Ich kämpfe immer noch .“

Interner Link: Zur Vita von Peggy Parnass >>

Zitierweise: Sharon Adler „Peggy Parnass: „Die Prozesse, die ich sehen wollte, sind nicht geführt worden.““, in: Deutschland Archiv, 8.7.2024, Link: www.bpb.de/550222

Fussnoten

Fußnoten

  1. Vergleiche, o.A., Vor 85 Jahren: Nürnberger Gesetze erlassen, in: Hintergrund aktuell auf bpb.de, 14.9.2020, https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/501380/vor-85-jahren-nuernberger-gesetze-erlassen/; siehe auch in: Informationen zur politische Bildung, Nationalsozialismus: Aufstieg und Herrschaft, Heft 314, 15.5.2012, https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/nationalsozialismus-aufstieg-und-herrschaft-314/, zuletzt aufgerufen am 25.2.2024.

  2. Siehe Gaston Kirsche, „Gelebt wie verrückt“. Peggy Parnass im Gespräch über das Filmporträt „Überstunden am Leben“, in: jungle world, 5.4.2018, https://jungle.world/artikel/2018/14/gelebt-wie-verrueckt, zuletzt aufgerufen am 25.2.2024.

  3. Filmpremiere: Peggy Parnass – Überstunden an Leben, in: Medienpädagogik Zentrum Hamburg e. V. (mpz), 29.11.2017, https://mpz-hamburg.de/filmpremiere-peggy-parnass-ueberstunden-an-leben/, zuletzt aufgerufen am 25.2.2024.

  4. Am 27. und 28.10.1938 wurden erstmalig Jüdinnen und Juden aus dem Deutschen Reich nach Polen abgeschoben, vgl. Alina Bothe/Gertrud Pickhan (Hrsg.), Ausgewiesen! Berlin, 28. Oktober 1938. Die Geschichte der „Polenaktion“, Berlin 2018.

  5. Siehe Clemens Maier-Wolthausen, Kindertransporte und transnationale Netzwerke der Hilfe für Jüdinnen und Juden, in: Hamburger Schlüsseldokumente zur deutsch-jüdischen Geschichte, 13.1.2021, https://schluesseldokumente.net/beitrag/maier-wolthausen-kindertransporte, siehe auch https://www.yad-vashem.de/kindertransport, zuletzt aufgerufen am 25.2.2024.

  6. Peggy Parnass, Kindheit - Wie unsere Mutter uns vor den Nazis rettete, Frankfurt/M. 2014. Darin schreibt sie, auf S. 19.: „Im Recht war ich auch, als ich, klein wie ich war, den Schweden erzählte, was mit Juden in Deutschland passiert. Nur das wollte mir keiner glauben. Wie in einem Traum, in dem man schreien will und keinen Ton rausbringt. Genauso wenig drang ich durch. Seitdem weiß ich, dass Wissen allein nicht genügt, sondern Beweise da sein müssen, wenn man will, dass einem geglaubt wird.“

  7. Siehe Peggy Parnass, Im Namen des Volkes, in: konkret, 05.1972, S. 51-59.

  8. Vgl. Norbert Kückelman, Laudatio zur Verleihung des Fritz-Bauer-Preises 1980 der Humanistischen Union an Peggy Parnass, in: vorgänge, Nr. 46 (Heft 4/1980), S.132-135, https://www.humanistische-union.de/publikationen/vorgaenge/46-vorgaenge/publikation/laudatio-zur-verleihung-des-fritz-bauer-preises-1980-der-humanistischen-union-an-peggy-parnass/, zuletzt aufgerufen am 25.2.2024.

  9. Synopsis zum Film „Von Richtern und anderen Sympathisanten“, in: Freunde der deutschen Kinemathek (Hrsg.), Katalog Blätter/ Internationales Forum des jungen Films, Berlin 1982, https://www.arsenal-berlin.de/assets/Legacy/katalog_blaetter/1982_VonRichternUndAnderenSympathisanten_7.pdf, zuletzt auf gerufen am 1.7.2024.

  10. O.A., Richter und andere Sympathisanten, in: Der Spiegel, Heft 42/18.10.1982 , https://www.spiegel.de/kultur/richter-und-andere-sympathisanten-a-80d0085f-0002-0001-0000-000014351602; siehe auch Von Richtern und anderen Sympathisanten, in: Filmography, http://engstfeld-film.de/german/g_frames/filmography/catalog/g_info_richtern.htm, zuletzt aufgerufen am 28.6.2024.

  11. Synopsis zum Film „Von Richtern und anderen Sympathisanten“, in: Freunde der deutschen Kinemathek (Hrsg.), Katalog Blätter/ Internationales Forum des jungen Films, Berlin 1982, https://www.arsenal-berlin.de/assets/Legacy/katalog_blaetter/1982_VonRichternUndAnderenSympathisanten_7.pdf, zuletzt auf gerufen am 1.7.2024.

  12. Die 1973 von Karl-Heinz Hoffmann gegründete und am 30. Januar 1980 durch den damaligen Bundesinnenminister Gerhart Baum (FDP) als verfassungsfeindliche Organisation verbotene "Wehrsportgruppe Hoffmann" (WSGH) verübte zahlreiche, rechtsnational motivierte terroristische Taten, siehe https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/315909/vor-40-jahren-rechtsextremer-anschlag-auf-das-oktoberfest/ und https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/301132/zur-geschichte-des-rechtsterrorismus-in-deutschland/, zuletzt aufgerufen am 2.7.2024.

  13. Vgl. Umkehr von Täter und Opfer – Erinnerung an die Ermordung von Shlomo Lewin und Frida Poeschke, in: Podcast „Doing Memy rechte Gewalt“, https://doing-memory.de/lewin-poeschke/ und https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/ermordet-von-haenden-von-boesewichten-der-mord-an-shlomo-lewin-und-frida-poeschke-64583/, zuletzt aufgerufen am 26.2.2024.

  14. Vgl. https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/rechte-gewalt-in-den-1990er-jahren-2022/515773/moelln-solingen-und-die-lange-geschichte-des-rassismus-in-der-bundesrepublik/, und https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/161980/29-mai-1993-brandanschlag-in-solingen/, zuletzt aufgerufen am 26.2.2024.

  15. Jan-Philipp Baeck, Hilferuf der Roma - Angst vor der Zukunft, in: taz, 19.7.2015, https://taz.de/Hilferuf-der-Roma/!5213895/, zuletzt aufgerufen am 2. Juli 2024.

  16. Esther Bejarano wurde am 15.12.1924 als Tochter des Kantors Rudolf Loewy (1893–1941) und der Lehrerin Margarete Loewy, geb. Heymann (1896–1941), in Saarlouis geboren. Ab 1941 war sie im Zwangslager Neuendorf bei Fürstenwalde/Spree interniert und wurde am 20.4.1943 mit mehr als eintausend weiteren Menschen nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Sie überlebte als Musikerin im „Mädchenorchester von Auschwitz“. Ihre Eltern wurden ermordet. 1945 ging Esther Loewy in das britische Mandatsgebiet Palästina; 1960 zog sie wieder nach Deutschland, wo sie sich in der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes und im Internationalen Auschwitz-Komitee engagierte. Bis zu ihrem Tod war sie gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus aktiv und trat als Sängerin auf, ab 2009 vor allem mit der Band Microphone Mafia. Sie veröffentlichte autobiografische Romane und wurde mehrfach ausgezeichnet. Sie starb am 10. Juli 2021 in Hamburg.

  17. Die feministische Frauenzeitschrift Courage erschien von 1976 bis 1984. Seit Ende August 2023 gibt es eine Website zur Geschichte der Courage: https://couragefrauenzeitung.de/, zuletzt aufgerufen am 26.2.2024.

  18. Gerda und Hans Zorn haben für den Film Auf den Spuren einer mutigen Frau das Drehbuch über das Leben von France Bloch-Sérazin geschrieben. Regie führte Loretta Walz. Der Film erzählt von über das Leben von France Bloch-Sérazin, die für ein freies Frankreich kämpfte und am 12.2.1943 in Hamburg hingerichtet wurde.

  19. Siehe unter https://aviva-berlin.de/aviva/content_Literatur.php?id=14191260, zuletzt aufgerufen am 26.2.2024.

  20. Ralph Giordano wurde am 20.3.1923 in Hamburg als Sohn des Pianisten Alphons Giordano und der jüdischen Klavierlehrerin Lilly Giordano, geb. Seligmann, geboren. Die Familie überlebte als Untergetauchte mit Hilfe der Nachbarin Grete Schulz in Hamburg. Nach der Befreiung am 4.5.1945 durch britische Truppen blieb er in Deutschland und arbeitete als Journalist und Publizist, als Fernsehdokumentarist und Schriftsteller. 1982 veröffentlichte er seinen teilweise autobiografischen Roman „Die Bertinis“. Für seine Werke wurde er mehrfach ausgezeichnet. Am 10.12.2014 starb er im Alter von 91 Jahren.

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Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz "CC BY-NC-ND 4.0 - Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International" veröffentlicht. Autoren/-innen: Sharon Adler, Peggy Parnass für Deutschlandarchiv/bpb.de

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geboren 1962 in West-Berlin, ist Journalistin, Moderatorin und Fotografin. Im Jahr 2000 gründete sie das Online-Magazin und Informationsportal für Frauen AVIVA-Berlin, das sie noch heute herausgibt. Das Magazin hat es sich zur Aufgabe gemacht, Frauen in der Gesellschaft sichtbarer zu machen und über jüdisches Leben zu berichten. Sharon Adler hat verschiedenste Projekte zu jüdischem Leben in Deutschland für unterschiedliche Auftraggeber/-innen umgesetzt und auch selbst Projekte initiiert wie "Schalom Aleikum“, das sie zur besseren Verständigung von Jüdinnen und Muslima entwickelte. Nach dem Anschlag auf die Synagoge in Halle im Jahr 2019 initiierte sie das Interview- und Fotoprojekt "Jetzt erst recht. Stop Antisemitismus". Hier berichten Jüdinnen und Juden in Interviews über ihre Erfahrungen mit Antisemitismus in Deutschland. Seit 2013 engagiert sie sich ehrenamtlich als Vorstandsvorsitzende der Stiftung ZURÜCKGEBEN. Stiftung zur Förderung jüdischer Frauen in Kunst und Wissenschaft. Für das Deutschland Archiv der bpb betreut sie die Reihe "Jüdinnen in Deutschland nach 1945"

wurde am 11. Oktober 1927 in Hamburg geboren. Sie überlebte die Verfolgung durch die Deutschen während des NS-Regimes mit ihrem jüngeren Bruder Gady im schwedischen Exil. Ihre Eltern wurden in Treblinka ermordet. Sie arbeitete als Schauspielerin in Film- und Fernsehproduktionen, als Schriftstellerin, Journalistin, Filmkritikerin, Kolumnistin und Gerichtsreporterin. Für ihre Arbeit und ihr couragiertes gesellschaftliches Engagement erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen. Interner Link: Mehr über Peggy Parnass >>