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„Dieser Personenkreis entwickelt eigene Vorstellungen zum Begriff Freiheit“ | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Alltag, Gesellschaft und Demokratie Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief Deutsche Putschisten Thüringen als Muster-Gau? Wie die Mitte der Gesellschaft verloren ging "Nahezu eine Bankrotterklärung" „Bei den Jungen habe ich Hoffnung“ Der lange Weg nach rechts Übersehene Lehren für die Bundestagswahl 2025 Provinzlust - Erotikshops in Ostdeuschland Turnschuhdiplomatische Bildungsarbeit Ostdeutsche „Soft Power“ Abschied von der zivilen Gesellschaft? "Die DDR wird man nie ganz los" Von Nutzen und Nachteil der Brandmauer Disruption. Die Revolution der Erschöpften Wie Weimar ist die Gegenwart? Eine Zäsur für die deutsche Demokratie? „Der Erfolg der Linken zeigt, wie es gehen kann“ Zeitenwende 2.0 Die Post-Wagenknecht-Linke Staatskapazität statt Sündenböcke Der "NSU" im Lichte rechtsradikaler Gewalt "Dann muss ich eben selbst Milliardär werden"  Kommerzialisierte Solidarität Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 32 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung in die bpb: 75 Jahre Bundesrepublik Zu selbstzufrieden? Eine Phantomgrenze durchzieht das Land Noch mehr Mauer(n) im Kopf? Überlegenheitsnarrative in West und Ost Mehr Osten verstehen Westkolonisierung, Transformationshürden, „Freiheitsschock“ Glücksscham "In Deutschland verrückt gemacht" The Rise of the AfD - a Surprise? Der Osten: Ideen und Macher? Noch immer "Bürger zweiter Klasse"? „Wer sich heute ernsthaft die DDR zurückwünscht, hat ein kurzes Erinnerungsvermögen“ Hat da jemand „Freiheit“ gerufen? Zur Verteidigung eines guten Wortes Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten DDR-Geschichte als Erinnerungspolitik Katja Hoyers Buch jenseits des Rheins gelesen 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Büchererverbrennungen am 10. Mai 1933: Nicht nur in Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Die Stasi und die Bundespräsidenten Das Einheits-Mahnmal Bodesruh D und DDR. Die doppelte Staatsgründung vor 75 Jahren. Chinas Rettungsofferte 1989 für die DDR Wessen wollen wir gedenken? 1949: Ablenkung in schwieriger Zeit 1949: Staatsgründung, Justiz und Verwaltung 1949: Weichenstellungen für die Zukunft Walter Ulbricht: Der ostdeutsche Diktator Die weichgespülte Republik - wurden in der DDR weniger Kindheitstraumata ausgelöst als im Westen? Friedrich Schorlemmer: "Welches Deutschland wollen wir?" Vor 60 Jahren: Martin Luther King predigt in Ost-Berlin Der Händedruck von Verdun Deutsche Erinnerungskultur: Rituale, Tendenzen, Defizite Die große Kraft der Revolution. Kirche im Wandel seit 1990. "Alles ist im Übergang" Das Mädchen aus der DDR Die Todesopfer des Grenzregimes der DDR Die Kirchner-Affäre 1990 Der Weg des Erinnerns „Manche wischen das weg, als ginge es sie gar nichts an“ Maßstabsetzend Die nächste Zeitenwende "Gegner jeglicher geistigen Bevormundung" Wenn die Vergangenheit nie ruht „Sie verhandeln über ein Volk, das nicht mit am Tisch sitzt“ Christoph Hein: "Die DDR war ideologisch, wirtschaftlich und politisch chancenlos" Das Bild der DDR von Konrad Adenauer und Willy Brandt im Kalten Krieg Die Macht der leisen Mutigen: „Es lohnt sich anständig zu sein“ Ehemalige Nazis in der SED "80 Jahre zu spät" „Dieser Personenkreis entwickelt eigene Vorstellungen zum Begriff Freiheit“ Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Vor 35 Jahren: Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Der Maulwurf des BND: „Die Karre rast auf die Wand zu“ Der lautlose Aufstand Wem gehört die Friedliche Revolution? Verschiedene Sichten auf das Erbe des Herbstes 1989 „Und die Mauern werden fallen und die alte Welt begraben“ Im Schatten von Russlands Ukrainekrieg: Der Zwei-plus-Vier-Vertrag in Gefahr? Der Zwei-plus-Vier-Vertrag: Die Stufen der Einigung über die Einheit Der Wendepunkt Das Ende der Stasi vor 35 Jahren Der Zauber des Anfangs Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 80 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ "Schon im 3. Weltkrieg?" „Die Logik des Krieges führt zu keinem positiven Ende“ "Bitte wendet euch nicht von uns ab". Zwei Hilferufe aus Belarus Nach 1000 Tagen bitterem Krieg Russische Frauen im Widerstand Doppeldenken als soziale adaptive Strategie Belarus. Terra Incognita "Siegfrieden" „Die Deutschen sind die Düpierten“ Die Stunde Europas. Bloß wie? Ein Leben, zwei Mal Flucht Verklärung der Geschichte als Zukunftsrezept Daniel Kehlmann: „Was wir in den USA erleben, ist eine asymmetrische Diktatur“ "Dies alles muss beendet werden" Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Alle Porträts im Überblick Redaktion Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Vom Zwangsleben unter Anderen Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration und Wohnungsbau. Geschichte und Aktualität einer besonderen Verbindung am Beispiel Stuttgart-Rot Das Musterhaus Matz im Freilichtmuseum Kiekeberg Orte des Ankommens (I): Architekturen für Geflüchtete in Deutschland seit 1945 Asylarchitekturen zwischen technokratischer Kontrolle und Selbstbestimmung Tor zum Realsozialismus: Das Zentrale Aufnahmeheim der DDR in Röntgental Alternative Wohnprojekte mit Geflüchteten „Bereits baureif.“ Siedlungsbau der Nachkriegszeit auf dem ehemaligen Konzentrationslagergelände in Flossenbürg Das ehemalige KZ-Außenlagergelände in Allach – ein vergessener Ort der (Nach-) Kriegsgeschichte Neugablonz - vom Trümmergelände zur Vertriebenensiedlung Räume der Zuflucht – Eine Fallstudie aus Lagos, Nigeria "Sie legten einfach los". Siedler und Geflüchtete in Heiligenhaus "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Warum ist das Grundgesetz immer noch vorläufig? "Ein Beitrittsvertrag, kein Vereinigungsvertrag" „Miteinander – Füreinander. Nie wieder gegeneinander“ Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Wo Kurt Barthel und Stefan Heym wohnten „Eine konterrevolutionäre Sauerei“ Die radix-blätter - ein besonderes Medium der Gegenöffentlichkeit in der DDR Wut und Zweifel: Erinnerungsbilder für die Zukunft „Wir wollten nicht länger auf Pressefreiheit warten“ Die Freiheit geht zum Angriff über auf die Utopie des Kommunismus Von der Kunst des Romans Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ Pionierinnen im Fußball – Von der Produktion auf den Platz Vertragsarbeiterinnen in der DDR Gleichberechtigung in heterosexuellen Partnerschaften in der DDR Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Arnold Julius und Walter Frankenstein: Überlebende der Shoah Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Neuer Oststolz? Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? Ulrich Müthers Schalenbauten Medizinische Hochschulbauten als Prestigeobjekt der SED Transitautobahn Hamburg–Berlin Literaturjournal Aufarbeitung (10/2012) "Es geht nicht um Abrechnung ..." "Ein Ort, der zum Dialog anregt" Eckstein einer EU-Geschichtspolitik? Schwierigkeiten mit der Wahrheit Personelle Kontinuitäten in Brandenburg seit 1989 "Geschlossene Gesellschaft" Kulturelite im Blick der Stasi Experten für gesamtdeutsche Fragen – der Königsteiner Kreis Friedrich II. – Friedrich der Große Literaturjournal Deutsch-deutscher Literaturaustausch (8+9/2012) Eine gesamtdeutsche Reihe? 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„Dieser Personenkreis entwickelt eigene Vorstellungen zum Begriff Freiheit“ Eine beispielhafte Vita aus der DDR. Nachruf auf den Jenaer Bürgerrechtler Achim Dömel, der am 15. Juni 2025 verstarb.

Peter Wensierski

/ 17 Minuten zu lesen

Achim Dömel (1950 bis 2025) gehörte zum Kern der Jenaer Oppositionsszene in der DDR, blieb nach außen aber ein eher Unbekannter. Seine Vita steht aber stellvertretend für viele Oppositionelle: Er protestierte gegen staatliche Willkür, sammelte Unterschriften gegen die Biermann-Ausbürgerung und kam deshalb in Untersuchungshaft, suchte aber auch die intellektuelle Auseinandersetzung mit Staat und Partei in der DDR. Nach einer Eingabe über einen Polizeiüberfall auf Jugendliche in ihrer Wohnung kam er wegen „Staatsverleumdung“ ins Gefängnis und musste die DDR verlassen. Aber auch in der Bundesrepublik blieb er politisch aktiv.

Eine Seite aus Achim Dömels Fotoalbum. Diese Feier in der Jenaer Gartenstraße 7 wurde von der Volkspolizei aufgelöst. Als Achim Dömel und andere Teilnehmer der Party sich mit einer Eingabe darüber bei staatlichen Stellen beschwerten, wurden er und vier weitere Jugendliche festgenommen und nach einem Schnellgerichtsverfahren zu Gefängnis verurteilt. (© privat / Archiv Peter Wensierski)

Im Rathaus von Jena teilten die Genossen der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) die Jugend ihrer Stadt mit schlichten Worten und noch schlichteren Begründungen in Freund und Feind ein. Über den 29-jährigen Achim Dömel, geboren und aufgewachsen in Jena, hielten sie 1979 in ihren Akten fest: „Dömel stellt einen Unsicherheitsfaktor in unserer Gesellschaft dar, zumal er einen großen Bekanntenkreis besitzt.“

Derartige „Einschätzungen“, die ohne Wissen der Betroffenen über das ganze Leben von DDR-Bürgerinnen und -Bürgern bestimmen konnten, haben Achim Dömel schon seit seiner frühesten Schulzeit begleitet. Damit steht er nicht allein. Seine Lebensgeschichte ist die Geschichte eines aufrechten DDR-Bürgers, der zum Kern des oppositionellen Milieus in Thüringen gehörte. Menschen wie ihn gab es in Ostdeutschland viel mehr, als von der medialen Öffentlichkeit wahrgenommen wurde. Achim Dömel war einer von ihnen. Aus der Perspektive des Staates lagen bei ihm zum Zeitpunkt der Einschulung ideale Voraussetzungen vor, ein wohlgelittener Bürger der DDR zu werden. Schließlich entstammte er der Arbeiterklasse. Seine Mutter ging kellnern, der Vater verdiente sein Geld im „Reichsbahn-Ausbesserungs-Werk“ RAW Jena.

Wie bei so vielen Familien wurde auch Achim von seinen Eltern angehalten, in der Schule nicht zu erzählen, welches Radioprogramm sie daheim hörten und worüber am Küchentisch so alles geredet wurde. Ob über Walter Ulbricht oder die West-Politiker Franz-Josef Strauß, Konrad Adenauer und Willy Brandt.

Folgenreiche Schweigeminute für Kennedy

Als 1963 John F. Kennedy ermordet wird, passiert etwas Einschneidendes in Achims Leben – jenseits des Elternhauses und er mittendrin: Die 12- und 13-jährigen Schüler und Schülerinnen seiner Klasse in Jenas Nordschule wollen an diesem Novembertag ihre Sympathie für den beliebten amerikanischen Präsidenten ausdrücken. Die ganze Klasse verabredet kurz vor Unterrichtsbeginn eine Schweigeminute für Kennedy im Klassenraum.

US-Präsident John F. Kennedy (l.) bei seinem Berlin-Besuch am 26. Juni 1963 gemeinsam mit dem von September 1949 - Oktober 1963 amtierenden Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU, r.) und Willy Brandt (m.), der SPD-Politiker war von 1957 bis 1966 Berlins Regierender Bürgermeister. (© picture-alliance/AP, Will Mcbride)

Kein Schüler steht also wie üblich vorne vor der Klasse, als die Lehrerin hereinkommt. Sie vernimmt nicht, wie üblich, den Appell: „Klasse 6 zum Unterricht bereit!“ Stattdessen zwei Dutzend schweigende Schüler, die so eine Minute durchhalten und erst auf das wiederholte „Was soll das?“ einer zunehmend hysterischer werdenden Lehrerin antworten: „Das war eine Gedenkminute für den ermordeten Präsidenten Kennedy“. Was für ein Eklat! Den ganzen Morgen über werden alle einzeln aus der Klasse herausgeholt und vernommen, um den Rädelsführer herauszufiltern. Doch es gibt keinen. „Das war meine erste Lektion – dieses ‚Gemeinsam-sind-wir-stark‘“, erinnerte sich Dömel in einem Interview 2023. „Wir können etwas schaffen, was allen anderen unmöglich scheint.“

Dieser Gedanke wird sein weiteres Leben immer wieder mitbestimmen, seine Suche nach Gemeinsamkeit, nach solidarischem Zusammenhalt einer Gruppe, nach dem Austesten vorgegebener Grenzen. Doch zunächst einmal lassen er und die meisten Freunde um ihn herum, gegen Ende der Sechzigerjahre, ihre Haare immer länger wachsen. Gemeinsam hören sie die Stones und die Beatles, die Kinks, The Who und Jimi Hendrix. Sehen im Westfernsehen den „Beatclub“ und lesen in der DDR nicht erhältliche Bücher, die ständig unter ihnen kursieren. Dann die ersten Tramptouren zu Blues- und Rockkonzerten, das Eintauchen in die DDR-weite Szene der „Kunden“ – langhaarige Jugendliche in Parka und Jeans, die zeitgleich im Westen vielleicht „Freaks“ oder „Gammler“ genannt wurden. Auf der Straße werden sie von Jenaer Bürgern beschimpft: „Ab ins Arbeitslager“ und auch „Sowas hätte man früher vergast.“ Ein West-Berliner Freund sagt lakonisch zu Achim: „Das geht uns doch genauso.“

Sein Jugendzimmer ziert ein vom West-Cousin mitgebrachter Starschnitt der „Bravo“ mit den lebensgroßen Beatles. Auf der gegenüberliegenden Wand die anderen Bands. Das erfahren auch seine Lehrer irgendwann, und gleich beim nächsten Elternabend wird vor allen Anwesenden Achims Mutter wegen ihres „dekadenten Sohnes“ niedergemacht – wegen seines Aussehens und seiner Vorliebe für die „Musik des Klassenfeindes“. Sie kommt tief verunsichert und um ihr Kind besorgt von der Schule nach Hause und reißt am nächsten Morgen alle Bilder von den Wänden. Als Achim später zurück aus der Schule kommt und sieht, was passiert ist, spricht er wochenlang nicht mehr mit seiner Mutter. „Das war meine zweite Lektion: Ich will mich niemals in meinem Leben so unterwerfen müssen.“

Beim Bluesfestival in Wandersleben 1975, dies waren in der Regel Treffen unangepasster junger Leute in der DDR, oft als "Bluesmesse" unter schützendem Kirchendach. Aus der ganzen DDR trampten damals etwa 2.000 Teilnehmende zu diesem dritten Blues- und Rock-Open-Air in die kleine thüringische Gemeinde Wandersleben. Der Staatsmacht war dieses Festival schon lange ein Dorn im Auge. Mit der fadenscheinigen Begründung, die anreisenden Tramper würden den Transitverkehr auf der nahe gelegenen Autobahn A 4 gefährden, wurde das Bluesfestival schließlich verboten. (© Achim Dömel / Archiv Peter Wensierksi)

Sorgsam abgetippte Liedtexte

Dann wird es politischer in und um Achim: die frechen Lieder von Wolf Biermann, die Renft-Musiker Pannach und Kunert, die Gedichte und Texte von Jürgen Fuchs und Reiner Kunze. Die tippt auch er ab und verbreitet sie. Inzwischen hat er seine Lehre als Gebrauchswerbegrafiker längst beendet (zur Gesellenprüfung wird nur zugelassen, „wer keine langen Haare trägt“). Schließlich bringt Achim eineinhalb harte Jahre bei der Volksarmee hinter sich. „Das“, erinnerte er, „ging nur mit viel Alkohol“.

Lesekreis bei Achim Dömel. „Die Bewohner gehören einer großen noch nicht übersehbaren Gruppe asozialer und arbeitsscheuer Jugendlicher und Jungerwachsener mit ungepflegtem Äußeren an, bei denen sich der dringende Verdacht der staatsfeindlichen Hetze ergibt. Dieser Personenkreis tritt vorwiegend als Diskussionsklub in Erscheinung, entwickelt eigene Vorstellungen zum Begriff ‚Freiheit‘ und versucht, dieselben zu verwirklichen.“ (Aus Akte „Wohnung“, Kommissariat I der Volkspolizei Jena). (© privat / Archiv Peter Wensierski)

Danach trifft er sich wieder mit den anderen Freunden in Jena, besucht dort verschiedene „Lesekreise“, diskutiert nächtelang. Darüber, was eigentlich los ist mit der DDR, er setzt sich mit der Geschichte der Arbeiterbewegung, dem Sozialismus und dem Kommunismus intensiv auseinander. Er und die anderen studieren eifrig selbst die dicksten Bücher und reden darüber: Wolfgang Leonhards „Die Revolution entläßt ihre Kinder“, Trotzkis „Verratene Revolution“, Rudolf Bahros „Alternative“ oder Victor Klemperers „LTI“ über die Propagandasprache der Nazis im Vergleich zur Sprache der SED. Achim kommt auch an Material der neuen Linken und der Kreuzberger Szene im Westen ran, trifft einige der West-Marxisten heimlich in Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz), hört sogar Radio Tirana. Der Gedanke dahinter: „Wir müssen politisch fundiert in unserer Kritik sein und uns gegenseitig darin fit machen.“

Als in Portugal die am längsten regierende Diktatur in Europa durch die sogenannte Nelkenrevolution beseitigt worden war, sammelt Achim im Frühling 1974 mit anderen zusammen mitten in der Stadt vor einem Buchladen Solidaritätsunterschriften – ohne jegliche Anmeldung. Denn er glaubte: „Wenn man das einfach macht, denkt jeder, das sei offiziell. So hat das in diesem Fall auch funktioniert. Ich wollte nichts Konspiratives machen, sondern so legal wie möglich auftreten. Wir wollten uns Freiräume Schritt für Schritt erkämpfen.“

Achim zieht es nach der Armeeentlassung zunächst zu seinem Bruder Wolfgang und dessen Freundin Maria, die mit ein paar anderen in der Gartenstraße 7 eine Wohngemeinschaft gegründet haben. Er schläft auf engstem Raum in einer Nische im Flur der kurz zuvor trickreich ergatterten Wohnung. Sie wird rasch ein Treffpunkt mit großer Anziehungskraft. Es herrscht ein ständiges Kommen und Gehen, unentwegter Austausch von Informationen und Kontakten. Manche der jungen Leute kommen einfach nur vorbei, um zu lesen. Sie sitzen stundenlang zurückgezogen in einem Sessel, in irgendeiner Ecke. Andere reden und reden. Es gibt sogar einen alten Fernseher, sehr nützlich, um gemeinsam „Rockpalast“ zu schauen. Als die Serie „Holocaust“ im Westfernsehen gezeigt wird, ist es besonders voll.

Gartenstraße 7 - eine von mehreren Wohngemeinschaften Mitte der 70er Jahre in Jena. Hier gab es ein Kommen und Gehen mit Gästen aus der ganzen DDR, aus Polen wie dem Westen. Hier eine Feier auf engstem Raum im Jahr 1976. (© privat ( Archiv Peter Wensierski)

Ob Geburtstagsfeiern oder Sylvester, die Geburt von Kindern, Verlobungen oder Hochzeiten – es ist immer etwas los, die Wohnung oft überfüllt. Manchmal einfach nur, um zusammen zu kochen oder „Risiko“ zu spielen. Unentwegt läuft Blues-Musik vom Band. Im Frühling stellen sie einen Tisch in den Hof, Stühle und Kisten drum herum, um in der Sonne zu frühstücken, Pläne zu schmieden, Erlebnisse auszutauschen oder die nächste große gemeinsame Wanderung in die Berge rund um Jena zu planen. Der 1981 bei einem Stasi-Verhör zu Tode gekommene Matthias Domaschk gehört als regelmäßiger Besucher und auch bei den politischen Debatten im Lesekreis der Gartenstraße mit dazu. Er kommt mit seiner kleinen Tochter vorbei und sorgt öfter für Kaffee und Kuchen.

Bekannte und Freunde kommen nicht nur aus Jena, sondern auch aus Berlin, Leipzig, Halle, Dresden oder Karl-Marx-Stadt zu Besuch. Sie bleiben die eine oder andere Nacht. Denn umgekehrt kann man selbst nach einem Blues- oder Rockkonzert bei ihnen in ihrer Stadt schlafen. Auch Westdeutsche wie West-Berliner schauen vorbei, die haben Achim, Wolfgang und die anderen beim Trampen in Polen, Ungarn oder Rumänien kennengelernt. Weihnachten und Ostern verschicken die WG-Bewohner kreativ fotografierte, leicht ironische Grußpostkarten. Darauf sind sie selbst zu sehen, mal mit Hasenohren, mal mit Ostereiern, mal hat Achim einen Adventskranz mit brennenden Kerzen auf dem Kopf. Alles Eigenprodukte aus ihrer Dunkelkammer.

Weihnachtsgrußkarte 1975 aus der Wohngemeinschaft Gartenstraße 7 in Jena mit Achim Dömel. (© privat / Archiv Peter Wensierski)

„Eine staatsfeindliche Gruppe“

Die Gartenstraße 7 in Jena erleben Achim und alle anderen als eine Insel der Freiheit, der Gemeinschaft und der Kreativität – als Gegenpol zur uniformen ostdeutschen Einheitsgesellschaft, in dem sie versuchen, ihr eigenes Leben zu gestalten, möglichst unkontrolliert und selbstbestimmt. Achim stets mittendrin. Bis auch ihm eines der vielen Treffen in der Wohnung zum Verhängnis wird.

Schon in den ersten Wochen, als die Wohngemeinschaft 1974 entstand, legte die Jenaer Volkspolizei, Kommissariat I, eine Akte namens „Wohnung“ an. Darin heißt es, dort braue sich wohl „eine staatsfeindliche Gruppe“ zusammen. Denn „die Bewohner gehören einer großen noch nicht übersehbaren Gruppe asozialer und arbeitsscheuer Jugendlicher und Jungerwachsener mit ungepflegtem Äußeren an, bei denen sich der dringende Verdacht der staatsfeindlichen Hetze ergibt. Dieser Personenkreis tritt vorwiegend als Diskussionsklub in Erscheinung, entwickelt eigene Vorstellungen zum Begriff ‚Freiheit‘ und versucht, dieselben zu verwirklichen.“ Deshalb müsse man sie bekämpfen…

Anlage zur Eingabe von Achim Dömel nach Polizeiüberfall auf eine Feier von Jugendlichen in Jena Gartenstrasse 7 (Bitte anklicken zum Vergrößern).

Im Januar 1975 schlagen die Bekämpfer derartiger Freiheit zu. Im wahrsten Sinn des Wortes, mit harten Gummiknüppeln. Eine Feier in der Wohnung mit zahlreichen Gästen bekommt plötzlich Besuch von der Volkspolizei, weil sich Nachbarn über den angeblichen Lärm beschwert hätten. Schnell entwickelt sich ohne besonderen Anlass eine wüste Schlagstockorgie der Uniformierten gegen die Jugendlichen in den engen Räumen. Platzwunden, Schreie, Massen-Festnahme, Abtransport im Lkw zum Volkspolizeikreisamt. Erst am nächsten Tag werden die Jugendlichen nach erkennungsdienstlicher Behandlung und Verhören wieder freigelassen. Gegen das in ihren Augen völlig überzogene Vorgehen wollen sie protestieren. Mit Eingaben, in denen sie das Vorgehen der Polizisten als ungerechtfertigt schildern. Achim Dömel verfasst ein Gedächtnisprotokoll. Er verlangt eine Gegenüberstellung mit den Volkspolizisten, um die Sache zu klären. Wer verletzt ist, macht eine Anzeige. Achim hat Hämatome am ganzen Körper und lässt sich das von einem Arzt attestieren.

Abend für Abend kommen gut zwanzig Leute zusammen, einmal kommt Jürgen Fuchs dazu. Marcella, die Tochter des Schriftstellers Reiner Kunze, erscheint ebenfalls. Und Maria, die Freundin von Achims Bruder Wolfgang, spricht aus, was alle denken: „Wir glauben an Gerechtigkeit.“ Sorgfältig getippt, in Briefumschläge gesteckt, werden Eingaben und Anzeigen in der Hauptpost als Einschreiben aufgegeben oder direkt bei der Wache der Volkspolizei abgeliefert. Ein paar Tage vergehen.

Inhaftierung wegen Eingaben

Dann kommt die Antwort auf 17 Eingaben und elf Anzeigen gegen die Volkspolizei: Bei allen, die vom ihnen zustehenden Recht Gebrauch gemacht haben, pochen frühmorgens Volkspolizei und Stasi-Mitarbeiter in Zivil an die Tür oder erscheinen am Arbeitsplatz und in der Schule. Einer nach dem anderen werden sie dem Volkspolizeikreisamt „zugeführt“. Achim wird von drei Stasileutenim Betrieb vor aller Augen abgeholt. Alle sind in einem großen Raum unter scharfer Bewachung und Sprechverbot, Verhöre folgen. Währenddessen werden ihre Wohnungen durchsucht, vorhandene Bücher registriert, private Briefe kopiert, die mit Sprüchen, Gedichten oder Plakaten versehenen Wände in ihren Privaträumen fotografiert, sämtliche Adressen aus Kalendern abgeschrieben, Papierkörbe durchwühlt, verdächtige Notizen beschlagnahmt. Die intensiven Befragungen dauern Stunden. Achim, Maria und drei weitere Freunde kommen am Ende des Tages nicht mehr zurück. Der Vorwurf: Ihre Eingaben sind zwar einzeln unterzeichnet, jedoch gemeinschaftlich besprochen und angefertigt worden.

Der Vernehmer sagt es Achim ganz offen: „Sie sind nicht hier, weil Sie eine Eingabe geschrieben haben. Sie sind hier, weil Sie als staatsfeindliche Gruppe gehandelt haben.“ Achim antwortete ihm: „Unser Vergehen war also, dass wir uns gemeinsam zur Wehr gesetzt hatten?“ Er bekommt keine Antwort, sondern Handschellen angelegt. Nur zehn Tage später folgt überraschend hart die Verurteilung durch ein Schnellgericht in Gera unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Gefängnis für alle, zwischen einem halben und einem Jahr. Dazu Geldstrafen. Berufungen werden abgelehnt. Achim muss in Sträflingskleidung, scharf bewacht, tagsüber in Gera Bordsteine verlegen. An seinen Bruder Wolfgang schreibt er: „Ich kann das alles immer noch nicht glauben, Wolfgang, ich weiß nicht, was ich schreiben soll, in meinem Kopf ist alles leer.“

Tramptour durch Mecklenburg mit Freunden nach der Haftentlassung von Achim Dömel 1975 (Dömel mit Hut hinten). (© privat / Archiv Peter Wensierski)

Von der Gartenstraße ausgehend verbreitet sich jedoch nach dem ersten Schock die wohl bis dahin größte Solidaritätswelle in der alternativen Szene der DDR. Innerhalb weniger Wochen treffen mehr als 5.000 Mark Spendengelder in der Wohngemeinschaft ein. Die Freunde versuchen, mit allen möglichen Aktionen Informationen zu verbreiten und Geld für die Inhaftierten aufzutreiben. Mehr als 40 Jenaer Jugendliche schneiden gemeinsam Weidenruten am Ufer der Saale, die ihnen eine Korbflechterei abkauft. Das schmiedet sie zusammen, manchen Jüngeren öffnet es die Augen über die wahren Machtverhältnisse in der DDR, jenseits der Parolen. Der Staat hat mit der Inhaftierung von Achim und den anderen genau das Gegenteil erreicht. Statt Einschüchterung entsteht Widerstandsgeist und so eine politisch zunehmend bewusstere, aktiv engagierte oppositionelle Szene in Jena. Dazu ein DDR-weites Geflecht an Beziehungen.

Im Hof der Gartenstraße saßen oft Besucher zusammen, aus Ost und West. Hier brachte (der später in Geraer Stasihaft ums Leben gekommene) Matthias Domaschk (m.) im Frühjahr 1977 Kuchen mit. (© privat / Archiv Peter Wensierski)

Achim schafft es unterdessen, im Geraer Knast über ein kleines Wandloch zwischen der Brotkammer der Frauenküche und der Männerschlosserei Schreib-Kontakt zu Maria aufzunehmen. Das hilft ihr, darüber hinwegzukommen, dass sie ihren 19. Geburtstag hinter Gittern in einem düsteren ehemaligen Naziknast verbringen muss. Er selbst vergleicht in Briefen („Hallo Ihr Zuhause!“) das Eingesperrtsein mit seiner vorherigen Kasernierung und dem brutalen Umgang mit Menschen während seiner Armeezeit. Er lässt sich aber nicht brechen und schreibt: „Dass wir mit den Eingaben richtig gehandelt haben – der Meinung bin ich noch immer. Es ist doch ein gutes Gefühl, wenn man weiß, dass man viele Freunde draußen hat, die an einen denken und diese Gewissheit habe ich ja. Es gibt ja Unterschiede, weshalb man im Gefängnis ist, und das lässt einem die Zeit leichter werden.“

Die Freunde denken nicht nur an ihn, sie handeln auch

Achim Dömels Mitbewohnerin Maria Diete und Bruder Wolfgang 1976 aus der Jenaer WG Gartenstraße 7. (© pivat / Archiv Peter Wensierski)

Achims Bruder fährt mit einem Freund sogar in die Hauptstadt der DDR. Sie suchen eine Stelle, bei der sie sich erneut beschweren können – in der SED-Parteizentrale oder im Raum für „Bürger mit Anliegen“ im Gebäude des Staatsrates. „Wir werden das prüfen“, heißt es dort. Schließlich bekommen sie einen Termin bei einem prominenten Anwalt namens Friedrich Kaul, den sie aus dem Fernsehen der DDR kennen. Sie tragen ihm den Fall vor, doch er ist seltsam uninteressiert. „Wir werden das klären“, sagt auch er. Nichts wird geprüft, nichts wird geklärt. Hinter ihrem Rücken schreibt DDR-Staranwalt Kaul an den stellvertretenden Innenminister, dass die Schlagstockanwendung „gerechtfertigt war“, wegen „grober Mißachtung der gesetzlichen Bestimmungen, aktivem Widerstand und staatsverleumderischen Äußerungen.“

Porträtiert in Reiner Kunzes „Die wunderbaren Jahre“

Marcella Kunze, Reiner Kunzes Tochter, schildert den Überfall auf die WG-Feier ihrem Vater. Der prominente Schriftsteller trägt es über seine Kanäle weiter nach Ost-Berlin. Die Jugendlichen in Jena sind genau diejenigen, die in Kunzes Buch „Die wunderbaren Jahre“ beschrieben werden. Auch die West-Presse berichtet über die Jenaer Verhaftungen. Am Ende hat all das eine Wirkung: Die Inhaftierten müssen früher entlassen werden. Die zurückgewonnene Freiheit nutzt Achim sofort aus und zieht im Juni 1975 in den Sommerurlaub durch die mecklenburgische Seenplatte – mit einem Freundestrupp aus dem Umfeld der Gartenstraße, darunter sein Bruder Wolfgang und Maria.

Zurück in Jena beteiligt sich Achim trotz Ermahnung und Freilassung auf Bewährung ungebrochen weiter an den Aktivitäten der Szene und treibt manches mit voran. Etwa, als er einen Raum findet, den sie für einen unabhängigen Jugendclub mit selbstgestaltetem Programm nutzen wollen, was dann aber an der FDJ scheitert. Auch der von Achim mitbetriebene Einzug in ein noch größeres Haus als jenem in der Gartenstraße, in dem sie als junge Leute zusammenwohnen und Projekte realisieren könnten, scheitert an der Stasi, die die Besitzerin einschüchtert.

Im Februar 1976 gehen sie zu dritt zum „Konsultationsstützpunkt“ ins Gebäude der SED-Kreisleitung Jena, denn die Partei hatte in den DDR-Medien zur „Mitsprache“ über ihr neues Statut eingeladen. Achim hat den Text des Entwurfes genauestens durchgearbeitet und zu jedem Punkt Fragen formuliert. Der leitende Genosse der Versammlung reagiert unwirsch, er ist es nicht gewohnt, dass jemand, den er nicht kennt, Fragen stellt. Sie probieren es mit zehn ausformulierten Fragen weiter, doch ihr Dialogversuch wird abgebrochen. „Alles destruktiv“ heißt es: „Sie stehen damit in Widerspruch zu unserer Entwicklung (…) gegen die führende Rolle der Partei.“

Achim Dömel mit Sohn Felix (1976). „Dömel stellt einen Unsicherheitsfaktor in unserer Gesellschaft dar, zumal er einen großen Bekanntenkreis besitzt.“ (Aus einer DDR-Volkspolizeiakte) (© privat / Archiv Peter Wensierski)

Sie wollten es immerhin einmal probieren. Achim schlägt vor, auch zu den kommenden Wahlveranstaltungen zu gehen und dort weiter zu diskutieren. Rückblickend sagte er dazu: „Wir haben ja alle damals noch die Vorstellung gehabt, wenn man sich einbringt, kann man vielleicht auch noch etwas ändern an dieser DDR. Aber wir merkten bald, das ging einfach überhaupt nicht. Ich bin dann auch nicht mehr zur Wahl gegangen. Daraufhin kamen sie mit der Wahlurne zur Haustür und klingelten. Sie meinten, Herr Dömel, Sie waren noch nicht zur Wahl. Ich antwortete: Ich komme auch nicht mehr, Sie können gleich wieder gehen. Am nächsten Morgen kam mein Chef zu mir und fragte: Wieso warst Du denn gestern nicht wählen? Da habe ich gesagt: Genau aus dem Grund, weil Du das heute schon weißt.“

Eintreten für Pfarrer Oscar Brüsewitz

Im Herbst 1976 verbrennt sich in Zeitz, nicht weit von Jena entfernt, der evangelische Pfarrer Oskar Brüsewitz aus Protest gegen die Politik des Staates und dessen Umgang mit christlichen Jugendlichen. In den Zeitungen der SED wird er in die Nähe eines Geisteskranken gerückt. Das empört viele Menschen. Ein Krankenpfleger aus der Uniklinik in Jena formuliert ein Protestschreiben dagegen und will in Jena und Umgebung Unterschriften sammeln. Er geht damit zu Achim und den anderen in die Gartenstraße.

Der evangelische Pfarrer Oskar Brüsewitz am 1. August 1976, kurz vor seinem öffentlichen Suizid, mit dem er ein Zeichen gegen das repressive System der DDR setzen wollte. In der Folge wuchsen Selbstbewusstsein und gesellschaftspolitisches Engagement in zahlreichen Kirchengemeinden der DDR. (© picture-alliance / epd,epd-bild)

Achim unterschreibt sofort als Erster den vier Seiten langen Text. Zitiert sind darin Aussagen des Zivilgesetzbuches, wie: „Jeder Bürger hat das Recht auf Achtung der Persönlichkeit“ – was gegenüber Brüsewitz seitens der DDR-Medien nicht eingehalten worden sei. Der unterschriebene Text endet mit einer klaren Forderung: Spätestens zum Termin der Volkskammerwahl wird in der Wochenendausgabe 16./ 17. Oktober 1976 auf Seite eins des Neuen Deutschlands eine eindeutige und klare Berichtigung verlangt, dazu der Abdruck einer kritischen Stellungnahme der Kirche. Dann folgt noch ein Ultimatum an das SED-Zentralorgan Neues Deutschland: „Wir, die Unterzeichner, machen darauf aufmerksam, dass, falls die Berichtigung nicht geschehen sollte, wir uns gezwungen sehen, diese Angelegenheit wegen gröblichster Verletzung der Charta der UNO über die Menschenrechte der Weltöffentlichkeit zu übergeben und Anklage wegen Verleumdung erheben werden.“ Die Unterschriftenliste kursiert – auch mit Achims Hilfe – von der Gartenstraße ausgehend mehrere Tage in Jena. Über 50 Menschen unterschreiben. Mitte Oktober 1976, vier Wochen vor der Ausbürgerung Wolf Biermanns, wird der Initiator verhaftet. Den anderen geschieht nichts. Noch nicht.

Protest gegen Biermanns Ausbürgerung und die Folgen

Am Abend des 16. November 1976 laufen im Fernseher der Gartenstraße nacheinander „Aktuelle Kamera“ und „Tagesschau“. Wolf Biermann darf nach dem Kölner Konzert nicht zurück in die DDR. Er wird ausgebürgert. So etwas gab es in Deutschland zuletzt unter den Nazis. In den beiden Wohnzimmern der Gartenstraße strömen rund dreißig Leute zusammen, um über mögliche Protestaktionen zu sprechen. Erst geht es um Protestbriefe oder Unterschriftensammlungen, dann wird alles Denkbare erwogen („Scheiben der Jenaer SED-Parteizentrale einwerfen“) und gleich wieder verworfen. Achim ruft in die Runde: „Wir müssen aber etwas tun, nicht nur reden!“ Die Emotionen verlangen Radikales. „Wir müssen mitten in Jena demonstrieren.“ Es geht hoch her bei diesem ersten spontanen Treffen in der Gartenstraße.

Wolf Biermann nach dem Ende seines Kölner Konzerts am 13. November 1976. Zu diesem Zeitpunkt stand seine Ausbürgerung für die DDR-Regierung bereits fest, wurde aber erst vier Tage später offiziell mitgeteilt.

Wolf Biermann ist für alle hier ein Idol in diesem Staat der Jasager und Angepassten, der Mitläufer und Eiferer. Seine Texte, seine Lieder kennen sie bestens. Hundertfach wurden sie auf Tonbändern kopiert, abgeschrieben und weitergegeben. Der Sänger kam wegen einer Liebschaft zu Sybille Havemann öfter in ihrer Stadt vorbei. Achim und andere haben ihn dadurch auch persönlich in Wohnungen erleben können.

So entwickelt sich in diesen Tagen die wohl größte Protestaktion in der DDR gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns. Ausgangspunkt ist ein rasch organisierter Solidaritäts- und Informationsabend in den Räumen der Jungen Gemeinde – mitten im Stadtzentrum. So etwas war bis dahin undenkbar gewesen. Es werden Nachrichtensendungen und Biermann-Lieder vorgespielt, von den Protesten der Schriftsteller und Künstler berichtet und über die Suche nach Rat beim Dissidenten Robert Havemann.

Am Ende der überfüllten Veranstaltung werden Unterschriften gesammelt, die als Protest an die Staats- und Parteiführung gehen sollen. Achim nimmt sich sofort ein paar Blanko-Unterschriftenlisten mit, um Unterzeichner und Unterzeichnerinnen in seinem Betrieb zu werben. Er arbeitet inzwischen als Grafiker im Kreisbetrieb der Handelsorganisation (HO) in Apolda. In Jena hatte er zuvor jahrelang viele Schaufenster dekoriert, vom Modegeschäft bis zum Kaufhaus, vom Konsum bis zum Fotoladen. Doch da alle Schaufenster der Stadt zum 1. Mai oder anderen DDR-Feiertagen mit Parolen der Partei versehen wurden, hatte man Achim untersagt, seinen Job an diesen „sensiblen Terminen“ auszurichten. Aus Sorge, er könne als „Unsicherheitsfaktor in der Gesellschaft“ absichtlich etwas Partei- oder Sozialismusschädliches in den Fenstern unterbringen. Darum wechselte er nach Apolda, dorthin will er den Protest tragen. Doch die Stasi schlägt frühmorgens überall in Jena zu. Blaulicht und Sirenen in der ganzen Stadt, Hausdurchsuchungen, massenweise Zuführungen und Festnahmen.

Verhaftet und zur Ausreise gedrängt

Achim schafft es mit den Listen nach Apolda und wird erst einen Tag später abgeholt. Selbst nach DDR-Recht wird er unerlaubt 36 Stunden lang bis zur völligen Erschöpfung verhört. Angebrüllt, eingeschüchtert. Etliche der am Biermann-Solidaritätsabend Beteiligten kommen von den „Zuführungen“ nicht mehr zurück, sie bleiben fast ein Jahr, einfach so, in Untersuchungshaft, ohne Gerichtsverfahren. Am Ende werden sie in den Westen abgeschoben. Sie fehlen in Jena, wo sich Resignation und Wut zugleich breit machen. Wer zurückbleibt, dem werden privat und beruflich viele Steine in den Weg gelegt. Da wirft auch Achim irgendwann das Handtuch, er will einen Neuanfang und für seinen 1978 geborenen Sohn eine andere Perspektive. Er stellt einen Ausreiseantrag, den die SED aber länger nicht beantwortet.

Erst nach dem Tod von Matthias Domaschk im April 1981 werden Leute wie er aus der sozialistischen Menschengemeinschaft beschleunigt entfernt. Der übergeordnete Rat der Stadt Gera schreibt in Sachen Dömel an den Rat der Stadt Jena am 5. Mai 1982: „Wir bitten Sie, darauf Einfluß zu nehmen, dass eine umgehende Übersiedlung erfolgt. Mit sozialistischem Gruß, Abteilungsleiter T.“

Achim Dömel (*20.11.1950 – †15.6.2025), die Aufnahme entstand 2024. (© privat)

Achim Dömel muss kurz darauf Jena binnen 48 Stunden gen Westen verlassen und kommt zunächst bei einem Freund unter, der aus Jena nach Kaiserslautern übergesiedelt war. Von Mainz aus geht es für ihn nach Darmstadt weiter, wo er sich zum Werbetechniker weiterbildet, Messestände gestaltet, wo er mit seiner Frau 1989 noch einen weiteren Sohn bekommt und bis an sein Lebensende wohnt. Im Westen endete sein politisches Engagement nicht. Er suchte weiter die Nähe zu engagierten Menschen und blieb am Neuen so interessiert, wie er es immer war. Nahm an Friedens- und Umweltdemonstrationen oder Sitzblockaden teil, unterstützte Greenpeace und Bürgerinitiativen. Er war enttäuscht über Sozialdemokraten oder andere linke Freunde im Westen und ihr idealistisches Bild von der DDR, was er in vielen Diskussionen mit seinen Erfahrungen zurechtzurücken versuchte.

Er nutzte nicht nur die neugewonnenen demokratischen Rechte, er suchte auch die Freiheit des Reisens und eines unkontrollierten Alltaglebens, oft mit seinen alten Freunden aus der Jenaer Gartenstraße. In seiner Wohnung hängen viele Bilder von den gemeinsamen Expeditionen in alle Welt. Gemeinsam mit Freunden oder seiner Frau war er im Basecamp auf dem Mount Everest, in Nepal, Tibet, China, in den USA, Südamerika, Australien, Neuseeland, Kanada, Island. Irgendwann war für ihn das Glas in Sachen Reisefreiheit nicht mehr halb- sondern ganz voll. Vielleicht galt das auch für sein Leben.

Achim Dömel starb am 15. Juni mit 74 Jahren, er wird am 5. Juli in seinem Wohnort Roßdorf (nahe Darmstadt) beigesetzt.

Zitierweise: Peter Wensierski, Nachruf auf Achim Dömel: „Dieser Personenkreis entwickelt eigene Vorstellungen zum Begriff Freiheit“, www.bpb.de/563632, Deutschlandarchiv vom 2.7.2025. Alle Beiträge im Deutschlandarchiv sind Recherchen und Meinungsbeiträge der jeweiligen Autorinnen und Autoren, sie stellen keine Meinungsäußerung der Bundeszentrale für politische Bildung dar und dienen als Mosaikstein zur Erschließung von Zeitgeschichte. (hk)

Ergänzend:

Uwe Kolbe:Interner Link: "Hat da jemand „Freiheit“ gerufen? Zur Verteidigung eines guten Wortes", DA vom 17.5.2025

Scharwel und Sandra Strauß, Interner Link: DDR-Feeling in Bild und Ton. Ein Leipziger Videocomic über Jungsein in der Endzeit der DDR, DA 2019

Basil Kerski, Marek Prawda, Stephan Bickardt, Friederike Krippner, Interner Link: Die Macht der leisen Mutigen: „Es lohnt sich anständig zu sein“. Vier Würdigungen des DDR-Bürgerrechtlers Ludwig Mehlhorn, DA vom 22.5.2025

Holger Kulick, Interner Link: Matthias Domaschk, Einem Selbstmord auf der Spur, eine Buchdebatte in der bpb. DA vom 22.3.2024.

Fussnoten

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Peter Wensierski, Journalist, Buchautor und Dokumentarfilmer, kam im Juni 1954 in der Gerhart-Hauptmann-Straße 13 in Heiligenhaus zur Welt und besuchte von 1960 bis 1964 die Gemeinschaftsschule am Sportfeld, danach das Theodor- Heuss-Gymnasium in Kettwig an der Ruhr bis zum Abitur 1973. An der Freien Universität Berlin studierte er Politik, Geschichte und Publizistik. Nach dem Abschluss begann er 1978 mit Reportagen aus der DDR für den Evangelischen Pressedienst (epd), dem SPIEGEL, dem Deutschlandfunk und viele andere Medien. Wensierski besuchte als vom Außenministerium der DDR akkreditierter Westjournalist Partei- und Massenveranstaltungen der SED ebenso wie Kirchentage, Synoden oder Punkkonzerte, Bluesmessen und Friedenswerkstätten in der DDR und erlebte die aufkommende Oppositionsbewegung der Jugend, in Kirchen-, Künstler- und Intellektuellenkreisen. Ab 1986 arbeitete er als Fernsehjournalist der ARD für aktuelle Brennpunkte, Sondersendungen und vor allem für das politische Magazin KONTRASTE.

1993 wechselte er zum SPIEGEL und arbeitete mehr als zwei Jahrzehnte lang als Redakteur im Deutschlandressort und auch als Auslandskorrespondent in Rom und im Vatikan, wo er den Missbrauch von Kindern und Jugendlichen durch Priester und dessen Vertuschung öffentlich machen konnte. 2006 erschien sein Buch "Schläge im Namen des Herrn - Die verdrängte Geschichte der Heimkinder in der Bundesrepublik", das mehrfach verfilmt wurde. Für seine Verdienste um die Aufarbeitung dieses Kapitels der bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte erhielt Wensierski 2012 das Bundesverdienstkreuz. Durch seine Enthüllungen über den Limburger Bischof Tebartz van Elst kam es erstmals zum Abtritt eines Bischofs in Deutschland. 2014 erschien „Die verbotene Reise – Die Geschichte einer abenteuerlichen Flucht“, 2017 „Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution – wie eine Gruppe junger Leipziger die Rebellion in der DDR wagte“, über den Hintergrund der Friedlichen Revolution. Es wurde unter gleichem Titel für die ARD verfilmt.

2023 erschien nach mehrjährigen Recherchen sein Buch über den in Stasi-Haft zu Tode gekommenen Jenaer Jugendlichen Matthias Domaschk unter dem Titel „Jena Paradies“, der auch in der bpb-Schriftenreihe erschienen ist. Peter Wensierski kehrt regelmäßig in seine Geburtsstadt Heiligenhaus zurück und besucht Freunde, Verwandte und Nachbarn in der Straße und der Stadt, in der er aufgewachsen ist.