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60 Jahre Eichmann-Prozess - zwischen Identifikation und Instrumentalisierung | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. 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Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? 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Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? 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60 Jahre Eichmann-Prozess - zwischen Identifikation und Instrumentalisierung Gerhard Leos andere Perspektiven auf den Jerusalemer Jahrhundertprozess

Raphael Brüne

/ 16 Minuten zu lesen

Gerhard Leo wurde im April 1961 als DDR-Sonderkorrespondent des Allgemeinen Deutschen Nachrichtendienstes (ADN) zum Jerusalemer Eichmann-Prozess entsendet. Als ehemaliger Widerstandskämpfer und jüdischer Kommunist bewegte er sich bei seiner Berichterstattung in einem Spannungsfeld zwischen Identifikation und Instrumentalisierung.

Prozess gegen Adolf Eichmann in Jerusalem hat begonnen, 11. April 1961 (© picture-alliance, IMAGNO/Votava)

Während seiner Zeit in Jerusalem setzte sich Gerhard Leo mit jüdischem Leben und seiner eigenen Biographie auseinander, auch wenn er nicht unmittelbar danach suchte. Abseits eines starren von der SED-Parteiführung vorgegebenen propagandistischen Narrativs, in dem es zuvorderst um den Chef im Bundeskanzleramt, Hans Globke, und eine damit verbundene Kritik an der Regierung von Bundeskanzler Adenauer (CDU) ging, hielt Leo in seinen Notizen für die Redaktion kritische Eindrücke vom Prozess fest. Dass er, ergriffen von den Zeugenaussagen, die komplexe Realität des Prozesses wahrnahm, geht aus seinen Briefen und persönlichen Reflexionen hervor.

In den Abendstunden des 11. Mai 1960 wurde Adolf Eichmann in einer spektakulären Operation des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad auf seinem Heimweg von der Arbeit in Argentinien festgenommen. Um die genauen Details der Festnahme Eichmanns und der Vorbereitung der erfolgreichen Operation Garibaldi ranken sich einige Mythen. Dass eine Identifizierung Eichmanns und seine Festnahme gelingen konnten, ist auf die Entschlossenheit des hessischen Generalstaatsanwaltes Fritz Bauer und seine Zusammenarbeit mit dem Mossad zurückzuführen. Die Hauptverhandlung des Eichmann-Prozesses begann am 11. April 1961 im Jerusalemer Beit Ha‘am mit der Verlesung der Anklageschrift und endete vier Monate später am 14. August 1961 mit dem Schlussplädoyer der Generalstaatsanwaltschaft. In 114 Sitzungstagen wurden 112 Zeugen vernommen und 1 600 Eichmann belastende Dokumente ausgewertet. Der Strafprozess steht für eine Zäsur und einen Initialmoment: Zum ersten Mal in der Nachkriegszeit kommt es zu einer systematischen Aufarbeitung und öffentlichen Dokumentation der Verbrechen des Nationalsozialismus gegen die europäischen Juden. Der Eichmann-Prozess diente einerseits der Geschichtsaufarbeitung und schrieb andererseits als Strafprozess selbst Geschichte.

Das kommunikative Schweigen über die nationalsozialistische Vergangenheit Deutschlands wurde ansatzweise in Westdeutschland und, wenn auch unter anderen Bedingungen und mit weitreichenderen Konsequenzen für die gesellschaftliche Diskussion, in Ostdeutschland gebrochen, was insgesamt zu einer breiten öffentlichen Auseinandersetzung mit zuvor tabuisierten Inhalten (Schuld, Wiedergutmachung, Aufklärung der Jugend) führte. Für das junge Israel hatte der Prozess eine Art therapeutische Funktion, welche den gesellschaftlichen Zusammenhalt und einen Generationenaustausch im Land förderte. Der Eichmann-Prozess rief nicht nur in seiner Zeit Kontroversen und politische Auseinandersetzungen hervor, sondern prägt bis heute die gesellschaftliche und wissenschaftliche Beschäftigung mit dieser Thematik. Eine reichhaltige literarische und mediale Aufarbeitung mit 89 Dokumentarfilmen, vier Spielfilmen und über 600 Werken unterschiedlicher Gattungen in verschiedenen Sprachen vermag die umfassende Auseinandersetzung mit dem Strafprozess zu verdeutlichen.

Gilt der Eichmann-Prozess nach intensiver Problematisierung durch Journalist*innen, Wissenschaftler*innen, Regisseur*innen oder Zeitzeug*innen als auserzählt? Ist jedes Detail analysiert oder verfilmt und jede Kontroverse diskutiert worden? Mitnichten.

„Für den ADN-Korrespondenten aus Ostdeutschland war der Hauptpunkt der gestrigen Verhandlung die Nennung von Globke. Er sprang vor Freude fast von seinem Sitz und war ganz aufgeregt. Für ihn und seine kommunistischen Kollegen ist es ein Prozess gegen Globke. Für uns bleibt es ein Prozess gegen Eichmann.“

Dieses Zitat aus der israelischen Tageszeitung Haaretz hatte der DDR-Korrespondent des Allgemeinen Deutschen Nachrichtendienstes (ADN), Gerhard Leo, am 23. Juni 1961 als Notiz an die Redaktion des Ostberliner ADN gesendet. Neben Inhalt und Ursprung des Zitats wirft die Wiederentdeckung dieser Zeilen ein Bündel an Fragen auf.

Die DDR und der Eichmann-Prozess

Nur wenige Tage nach der Ankündigung Ben-Gurions, Eichmann vor ein israelisches Gericht zu stellen, richtete Albert Norden, der selbst aus einer deutsch-jüdischen Familie stammte und nach seiner Rückkehr aus der Westemigration nach verschiedenen beruflichen Stationen ab 1958 Mitglied des Politbüros war, am 28. Mai 1960 ein Schreiben an Walter Ulbricht, Vorsitzender des Staatsrats der DDR, in welchem er empfahl „den Fall Eichmann, der international so großes Aufsehen erregt hat, maximal gegen das Bonner Regime zuzuspitzen“. Der „Jerusalemer Eichmann-Prozess war für die SED in dem Maße von Interesse, wie er sich eignete, die Bundesrepublik an den Pranger zu stellen.“ Die Kampagnenpolitik des ostdeutschen Staates war von einer doppelten Zielsetzung geprägt. Durch die Festlegung propagandistischer Formeln und inhaltlicher Schwerpunkte entstand ein klares Narrativ, welches die Bundesrepublik als faschistischen Nachfolgestaat Hitler-Deutschlands diffamieren sollte.

Die starke personelle Kontinuität ehemaliger Nazis in der westdeutschen Verwaltung, Justiz und Politik, personifiziert durch Adenauers Staatssekretär im Kanzleramt, Hans Globke, stand im medialen „Kreuzfeuer“ der DDR-Berichterstattung. Die DDR hingegen gelte als antifaschistischer Staat, der den Faschismus und die Ideen des Nationalsozialismus vorbildlich beseitigt habe. In der DDR wurde der Nationalsozialismus universalisiert, und begründet mit dem „Aufbau einer antifaschistisch-demokratischen Ordnung“ nach 1945 nicht mehr als Eigengeschichte betrachtet. Auch wenn bereits vor Gründung der DDR in Literatur und Film eine gesellschaftliche Auseinandersetzung mit der Shoah stattfand, gab es in der staatlichen Erinnerungskultur insbesondere in den Gedenkstätten der DDR weder Platz für die nationalsozialistische Judenverfolgung noch konnte ein Narrativ, das eine jüdische Opferperspektive formulierte, gefunden werden. Neben dem Entwurf von Leitlinien zur Berichterstattung und der Recherche von belastenden Dokumenten, die eine direkte Zusammenarbeit von Adenauers Kanzleramtschef, Hans Globke, und Eichmann beweisen sollten, stand die Auswahl der Sonderberichterstatter im Zentrum der Vorbereitungen auf den Eichmann-Prozess.

Was bedeutete es für die DDR, jüdisch-kommunistische Journalisten zum Eichmann-Prozess zu entsenden? Was bedeutete es für die Journalisten selbst?

Aus Sicht des Chefstrategen des Agitationsapparates, Albert Norden, musste bei der Auswahl ein Spagat vollzogen werden, denn man verfolgte zwar das Ziel den Prozess „maximal gegen das Bonner Regime zuzuspitzen“, gleichzeitig aber auch nicht „mehr Wind als notwendig“ zu machen. Schlussendlich reisten aus Ostberlin drei Berichterstatter, nämlich Max Kahane als Korrespondent des Zentralorgans der SED Neues Deutschland, Kurt Goldstein, für den DDR-Rundfunk und Gerhard Leo für den ADN zum Jerusalemer Eichmann-Prozess. Die drei Korrespondenten verbindet ihre jüdische Herkunft, ein ähnliches Verfolgungsschicksal in der Zeit des Nationalsozialismus sowie ihr Engagement im Widerstand.

Ist die Auswahl der drei Sonderkorrespondenten mit ihrer politischen Loyalität und kommunistischen Überzeugung zu begründen? Haben die Strategen um Norden vermutet, dass sie als Juden im Land der Opfer eine größere Glaubwürdigkeit zugebilligt bekommen würden? Mit den Quellen lässt sich nicht abschließend beantworten, weshalb die DDR-Führung ausschließlich Journalisten deutsch-jüdischer Herkunft zum Eichmann-Prozess entsandte. Dass mit der Entsendung jedoch eine politische Botschaft verbunden war, steht außer Frage.

Gerhard Leo in Jerusalem

„Gerhard Leo war schon ein Held, bevor er erwachsen wurde“, betont Maxim Leo zu Beginn seines (DDR-)Familienromans „Haltet Euer Herz bereit“ und deutet damit auf das Engagement seines Großvaters im französischen Widerstand hin. Im Nachkriegsdeutschland siedelte Leo, der aus einer deutsch-jüdischen Familie stammte, in die DDR über und wurde als angesehener (Auslands-)Journalist beim ADN und dem Zentralorgan der SED Neues Deutschland „Teil der neuen Macht“. Seine Loyalität zur Partei und Vergangenheit als Widerstandskämpfer schienen ihn politisch unangreifbar zu machen und ihm einen gewissen „Heldenstatus“ zu verleihen. Leo verstand sich als kommunistischer Widerstandskämpfer. Aus einer existentiellen Erfahrung (Verfolgung, Inhaftierung und Folter) und weniger aus ideologischer Überzeugung wurde er Kommunist und Zeit seines Lebens zu einem Widersacher des Faschismus und Verfolger dessen Vertreter. Jüdisches Leben galt in der DDR als unsichtbar, wenngleich es vielfältige gesellschaftliche Spuren hinterließ. Das Verhältnis vieler DDR-Juden zu ihrem Staat wurde als ambivalent beschrieben. Das „gestörte Verhältnis“ der DDR zu Israel sorgte für Spannungen innerhalb der Jüdischen Gemeinden und schrieb antisemitische Denkmuster in der Gesellschaft fort. Ob Verfolgung durch die Nationalsozialisten, Stigmatisierung in der DDR oder Identifikation mit den jüdischen Opfern in Israel: Leos jüdische Bezogenheit trat in unterschiedlichen Lebensphasen an die Oberfläche. Weder eine religiöse Konversion noch das Bekenntnis zum Atheismus schützten ihn vor Verfolgung und anderen Repressionen. Leos Biografie illustriert, dass „die dramatische Geschichte der Juden im 20. Jahrhundert zeigt, dass es eine Illusion wäre zu glauben, die Herkunft liege ausschließlich in der Verfügung des Individuums“. Eine Einordnung Gerhard Leos als jüdischer Kommunist vermag seine Loyalität der DDR gegenüber zu entschlüsseln und Erklärungen für sein Engagement im zweiten deutschen Staat bereithalten. Jüdische Kommunisten wirkten in der Medien- und Pressearbeit, beim Nachrichtendienst und in der Kulturpolitik an dem Aufbau eines neuen sozialistischen Staates mit, der von sich behauptete, das wahre und moralisch bessere Deutschland zu repräsentieren. Diese Gegenelite aus Opfern und Widerstandskämpfern definierte sich kaum über ihre jüdische Herkunft, sondern über eine kommunistische Überzeugung. Die jüdischen Kommunisten aus der Westemigration wurden jedoch als Remigranten „zweiter Klasse“ behandelt, erfuhren Nachteile bei der Berufswahl oder litten vermehrt unter den Säuberungswellen der frühen 1950er Jahre. Aus der Befürchtung der in der DDR tonangebenden Moskauer Politemigranten den Westemigranten intellektuell unterlegen zu sein, folgte die Konsequenz, die Westemigranten mehrheitlich im gut zu kontrollierenden Pressewesen unterzubringen. Eine große Anzahl der Westemigranten hatte zum Zeitpunkt der Übersiedlung in die SBZ/DDR bereits Erfahrung in der Pressearbeit gesammelt, war im Exil jedoch mit der Idee der Presse als vierter Gewalt sozialisiert worden. Nach Auffassung der DDR-Führung sollte die Presse jedoch „Erfüllungsgehilfe“ der Partei sein und die offiziellen politischen Linien der kommunistischen Machthaber vertreten. Diese Ausgangslage und das unterschiedliche Verständnis führten zu einer Konstellation, in der gewisse politische Auseinandersetzungen vorprogrammiert waren.

Die DDR-Führung schickte Leo im Frühjahr 1961 mit einer klaren politischen Agenda zum Eichmann-Prozess. Insgesamt hat Leo dreieinhalb Monate in Israel verbracht, vom Prozess berichtet, Interviews geführt, das Land bereist und Bekannte besucht. Ab dem 20. Juni 1961 verblieb Leo als einziger DDR-Berichterstatter in Jerusalem, da Max Kahane als Folge der belastenden Prozessverhandlungen krankheitsbedingt vorzeitig zurück nach Berlin reiste. Wie intensiv und belastend der Eichmann-Prozesses und die Aufarbeitung des Holocausts für Gerhard Leo gewesen sein muss, der in mehrfacher Weise selbst Betroffener und Opfer des Nationalsozialismus war, mag man sich kaum vorstellen.

Insgesamt kann die Berichterstattung der DDR zum Prozess als wenig informativ eingestuft werden. Nicht nur die inhaltliche Qualität der Artikel und ihr Losgelöstsein vom Prozessgeschehen, sondern auch die Tatsache, dass die ausführliche Berichterstattung innerhalb weniger Wochen nach Prozessbeginn abrupt abnahm, sind für dieses Urteil ausschlaggebend. Der Prozessverlauf erfüllte immer weniger die Erwartungen der DDR-Führung und ließ sich wider Erwarten nicht in geplantem Maße propagandistisch auswerten. Ließen sich Aussagen des Angeklagten oder der Verteidigung nicht mehr propagandistisch aufwerten, wurde auf prozessfremde Ereignisse zurückgegriffen, um Artikel im Sinne der DDR-Propaganda veröffentlichen zu können. Leos Berichterstattung wirkte eindimensional, fokussierte auf Eichmann und Globke und schien dabei die komplexe Realität des Prozessgeschehens nicht abzubilden: Eine kurze Beschreibung des Gerichtsgeschehens wurde als „Aufhänger“ für die Vermittlung propagandistischer Inhalte verwendet, wobei das Prozessgeschehen ausgeblendet wurde. In vielen Meldungen argumentierte Leo mit einem vermeintlichen Stimmungsumschwung in der israelischen Öffentlichkeit, die das DDR-Narrativ stützen sollte. Bei der Auswertung der über 60 ADN-Meldungen, Rundfunkbeiträge und Zeitungsartikel entstand der Eindruck, dass der Mensch Gerhard Leo in weiten Teilen hinter den Meldungen verschwand, da sich keine direkten Anzeichen einer kritischen Prozessrezeption in der Berichterstattung niederschlugen.

Der Mensch Gerhard Leo hinter der Berichterstattung

Während seiner Zeit in Jerusalem traf Leo immer wieder auf jüdisches Leben und Sterben, auch wenn er nicht danach suchte. Diese Begegnungen reflektierte er vor allem in den Briefen an seine Frau. Dass Leo die widersprüchliche und komplexe Realität im Gerichtssaal wahrnahm und durchaus eine kritische Haltung gegenüber der DDR-Perspektive einnahm, verdeutlichen die Notizen für seine Redaktion. Einige Momente dieser kritischen Differenzierung werden von diesem Artikel beleuchtet.

„[…] Jetzt sind zwei Wochen Prozess vorbei und wir sind alle drei – Mäcki Kahane und Kurt Goldstein – vollkommen fertig. Ich habe noch nie so viel hintereinander gearbeitet. Das fängt um 8 an, wie ich schon schrieb und fertig sind wir meist nicht vor 22 Uhr. […] Der Prozess ist sehr schwierig zu bearbeiten. Erst einmal das ganze Grauen, das da hochkommt. Man denkt, man gewöhnt sich daran, wenn man es sieben Stunden pro Tag hört, aber man wird nur noch empfindsamer.“ Gerhard Leo wurde von dem Prozessstoff, im Konkreten von der Verlesung der Anklageschrift und dem Beginn der Beweisaufnahme, überwältigt und bemerkte, dass ein Mehr an Wissen und eine Wiederholung nicht mildernd wirkten, sondern zu einer erhöhten Sensibilität führten. Die stark zeugengestützte Holocaustaufarbeitung am Beginn der Beweisaufnahme bereiteten Leo Schwierigkeiten, der bei seiner Berichterstattung vordergründig Eichmanns Hintermänner in den Blick nehmen sollte. Im weiteren Verlauf des Prozesses schien dieses propagandistische Narrativ jedoch zu einer Art „Schutzschild“ zu werden, der dafür sorgte, dass der Prozessinhalt nicht mehr unmittelbar an ihn herandrang.

Mit welcher Absicht vermerkte Leo am 23. Juni 1961, die zu Beginn des Artikels angeführte kritische Haaretz-Beobachtung als Notiz für die ADN-Redaktion? Dass Gerhard Leo bei der Nennung Globkes im Jerusalemer Beit Ha’am vor Freude aufgesprungen sein soll, ist aus der Perspektive seines journalistischen Auftrags sogar verständlich, da er diesen Erfolg nun in einer seiner vielen ADN-Meldungen unterbringen und journalistisch verwerten konnte. Verbirgt sich hinter dieser Anmerkung eine Reflexion der eigenen sehr eingeschränkten journalistischen Position, aus der heraus Leo den Prozess beobachtete? Im Fokus der Berichterstattung standen ehemalige Nazis, wohingegen die Shoah und deren Opfer ausgeblendet wurden oder lediglich als Mittel zum Zweck vorkamen. Oder wies er lediglich seine Vorgesetzten auf die Kritik innerhalb der israelischen Presse hin, die eine propagandistische Indienstnahme des Eichmann-Prozesses durch die DDR scharf verurteilte? In jedem Fall verlieh Leo seinem Unbehagen Ausdruck.

Der gesamte Aufenthalt Gerhard Leos in Israel und nicht nur die Prozessbeobachtung war von einer Auseinandersetzung mit jüdischem Leben und dem Holocaust durchzogen. Im Nachgang einer Israelreise erzählte Leo ganz berührt davon, dass er von den Israelis als Jude angesprochen wurde, was in ihm gleichzeitig Freude und Abwehr auslöste. Insgesamt riefen diese Begegnungen jedoch ein zwiespältiges Gefühl hervor, denn er wollte nicht „dazugehören“. Eine für Gerhard Leo wohl einprägsame Begegnung ereignete sich zu Beginn seines Aufenthaltes und steht exemplarisch für Leos Auseinandersetzung mit jüdischem Leben nach der Shoah:

„Heute Abend war ich mit israelischen Freunden auf dem Berge Zion in Jerusalem, wo König Davids Grab liegt. Wenigstens behaupten das die Rabbiner. […] Ich war Zeuge einer ergreifenden Szene. Eine junge Frau, offensichtlich aus Polen stammend, ihre verängstigten drei kleinen Kinder hinter sich, presste sich an die Gitterstäbe, die von dem (angeblichen) Grab gezogen sind und schluchzte auf Hebräisch wie mir der Jerusalemer Freund übersetzte: „Oh König David, warum warst du nicht unsterblich? Wärst du bei uns geblieben, hätten die Römer uns nicht aus Jerusalem vertrieben, der ganze Tempel wäre noch da, in all seinem Glanz und die Mutter wäre nicht im Ghetto Warschau umgekommen […].“ Wir waren ganz erschüttert. Es ist doch unfassbar, was diesen sechs Millionen, meist sehr einfachen Menschen, angetan wurde. Und angesichts der Größe des Verbrechens versteht man, dass viele Menschen hier durch das Unsagbare, was ihnen geschehen ist, in tiefer Religiosität bestätigt wurden.“

Leo ist ergriffen. Sein flüchtiges Mitgefühl für die jüdischen Opfer weicht rasch einer klaren Distanzierung, wobei sein eigenes Verfolgungsschicksal ausgeblendet wird. In Leos bewusster Distanzierung scheint eine Abwehrhaltung bei gleichzeitiger Bestätigung seines Selbstbildes als Widerstandskämpfer zu liegen. Wie mögen diese Zeilen auf seine Frau Nora Leo, deren Vater im Konzentrationslager Ausschwitz ermordet wurde, gewirkt haben? Eine mögliche Erklärung für die Verdrängung der eigenen Vergangenheit ist die Unterscheidung in Kommunisten jüdischer Herkunft und religiöse Juden. In der Familie Leo herrschte die Vorstellung einer quasi natürlichen Entwicklung vom religiösen Juden zum Kommunisten vor. Abseits seiner kritischen Anmerkungen schien Leo durch diese Schilderung einer Opfer-Perspektive Ausdruck zu verleihen.

Perspektiven zwischen Identifikation und Instrumentalisierung

Gerhard Leos Aufenthalt und seine journalistische Arbeit in Jerusalem können im Spannungsfeld zwischen den Polen Identifikation und Instrumentalisierung verortet werden. Leos detaillierte Berichterstattung zu den im Eichmann-Prozess erwähnten Netzwerken ehemaliger Nazis, die nach dem Krieg wieder hohe Positionen in der Bundesrepublik einnahmen, lässt vordergründig auf eine Form von Identifikation mit den propagandistischen Zielen der DDR schließen. Jedoch scheint er sich zugleich als Widerstandskämpfer und Verfolger unbestrafter Nazis mit einer bestimmten Tradition des Widerstands zu identifizieren. Weitere Identifikationsprozesse sind in diversen Schilderungen, in denen er sich in meist indirekter Weise mit Israel und der europäischen Judenverfolgung auseinandersetzte, zu finden. Mit dem Begriff Instrumentalisierung lassen sich zwei verschiedene Phänomene fassen. Zum einen kann davon ausgegangen werden, dass Leo als Person jüdischer Herkunft von der DDR-Führung instrumentalisiert wurde. Zum anderen instrumentalisiert er den Eichmann-Prozess durch seine sehr auf Globke und dessen Netzwerke fixierte und inhaltlich eingeschränkte Berichterstattung gleichermaßen („Mit Eichmann steht Bonn vor Gericht“) und spart wesentliche Aspekte des Eichmann-Prozesses aus.

Zur Bedeutung kritischer Zeitzeugenschaft

Inwiefern die Erfahrungen in Jerusalem und die Prozessberichterstattung Leo zeitlebens geprägt haben, kann nur gemutmaßt werden, da aussagekräftige Quellen nicht vorliegen. In einem Gespräch berichtete Annette Leo, dass ihr Vater nach seiner Rückkehr im Kreis der Familie kaum über den Eichmann-Prozess sprach. Dass die Zeit in Jerusalem für Leo jedoch von Bedeutung war, kann auch daraus geschlossen werden, dass er viele Dokumente aus der Zeit aufbewahrt hatte. Als seine Tochter mehr als vierzig Jahre später begann, sich für die Arbeit ihres Vaters in Jerusalem zu interessieren, stellte er ihr bereitwillig die Akten und Mitschriften zur Verfügung. Als Westemigrant und Journalist deutsch-jüdischer Herkunft wollte Leo mit seinem liberalen Verständnis der Presse nicht lediglich „Erfüllungsgehilfe“ der Partei sein und unkritisch antisemitische oder andere rassistischen Meinungen wiedergeben. Es scheint als leistete er, sobald er seine Interessen und oder wichtige Erfahrungen bedroht sah, eine Form von Widerstand, die mal mehr oder minder stark ausgeprägt war. Leos Berichterstattung kann zwar größtenteils in die zentralen Diskursstränge der DDR-Berichterstattung eingeordnet werden, eine Form von Widerstand und Kritik leistete er jedoch durch seine Notizen für die Redaktion. Abgesehen von dieser internen Kritik als einer eher qualitativen Folge für die DDR waren mit der Entsendung von gleich drei Journalisten und einem Sonderberichterstatter auch weitreichendere Konsequenzen verbunden:

Durch die Berichterstattung zum Eichmann-Prozess standen die „nationalsozialistischen Massenmorde an den Juden monatelang im Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit […] und Bonn und Globke […] ließen sich nicht thematisieren, ohne den sehr komplexen Vorgang der Ausgrenzung und Verfolgung der europäischen Juden […] zu skizzieren“. Die Bedeutung des Eichmann-Prozesses für die DDR erwächst aus dem Umstand, dass das Strafverfahren nicht nur eine „Gelegenheit zur Propaganda gegen die Bundesrepublik“ bot, sondern durch die Thematisierung des Holocausts auch „eine Veränderung im kollektiven Gedächtnis“ bewirkte.
. Mit dem Tod Mordechai Ansbachers am 27. Februar 2021 ist der letzte Zeuge des Eichmann-Prozesses verstorben. Der Zeitpunkt, an dem einem zeitgeschichtlichen Ereignis die Zeitzeuginnen und -zeugen entschwinden, ist ein durchaus kritischer Moment. Fortan ist es umso mehr die Aufgabe der politischen Bildung, an diese Vergangenheit und ihre Menschen zu erinnern und dabei die Geschichte und ihre aktuelle Bedeutung lebendig zu erhalten.

Zitierweise: Raphael Brüne, "60 Jahre Eichmann-Prozess - zwischen Identifikation und Instrumentalisierung - Gerhard Leos andere Perspektiven auf den Jerusalemer Jahrhundertprozess", in: Deutschland Archiv, 9.4.2021, Link: www.bpb.de/331105

Interner Link: Mehr zum Thema im bpb-Hintergrund Eichmann-Prozess >>

Fussnoten

Fußnoten

  1. Dirk-Oliver Heckmann, „Eichmann wusste natürlich sehr viel“. Die freie Journalistin Gaby Weber zur Rolle der Geheimdienste im Eichmann-Prozess, in: Deutschlandfunk, 05.4.2011, https://www.deutschlandfunk.de/eichmann-wusste-natuerlich-sehr-viel.694.de.html?dram:article_id=69902, letzter Zugriff am 7.3.2021.

  2. Vgl. o.A., Vor 60 Jahren: Beginn des Eichmann-Prozesses, in: bpb – Politik Hintergrund aktuell, www.bpb.de/330724, letzter Zugriff am 9.4.2021.

  3. Elisabeth Gallas, Hannah Arendt und der Eichmann-Prozess. Eine doppelte Überschreibung, in: Zeitgeschichte online. https://zeitgeschichte-online.de/kommentar/hannah-arendt-und-der-eichmann-prozess, letzter Zugriff am 18.3.2021.

  4. Christina Große, Der Eichmann-Prozeß zwischen Recht und Politik, Frankfurt/Main 1995, S. 7.

  5. Der Begriff geht auf eine Rede des konservativen Philosophen Hermann Lübbe aus dem Jahr 1983 zurück. (Axel Schildt, Zur Durchsetzung einer Apologie – Hermann Lübbes Vortrag zum 50. Jahrestag des 30. Januar 1933, in: Heft 1, 2013, https://zeithistorische-forschungen.de/1-2013/id%3D4679, letzter Zugriff am 18.3.2021.

  6. Peter Krause, Der Eichmann-Prozess in der deutschen Presse, Frankfurt/Main 2002, S. 19.

  7. Bundeszentrale für politische Bildung, 50 Jahre Eichmann-Prozess, in: Politik – Hintergrund aktuell, www.bpb.de/68641, letzter Zugriff am 27.3.2021.

  8. Gedenkstätte Yad Vashem, Der Eichmann-Prozess in Jerusalem – Formung eines kollektiven Bewusstseins über den Holocaust in der israelischen und weltweiten öffentlichen Meinung, https://www.yadvashem.org/yv/de/exhibitions/eichmann/awareness_of_the_holocaust.asp, letzter Zugriff am 07.3.2021.

  9. Gerhard Leo, ADN-Meldung Nr. 24, 23.6.1961, in: Privatarchiv Familie Leo.

  10. Zitat nach: Cornelia Lein, Die Beziehungen beider deutscher Staaten zu Israel, 1949-1963, Dresden 2006, S. 356.

  11. Michael Lemke, Kampagnen gegen Bonn. Die Systemkrise der DDR und die West-Propaganda der SED 1960-1963, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Jhg. 41, Heft 2, 1993, S. 153-174, hier S. 162.

  12. Oren Osterer, Das Israelbild in den Tageszeitungen der DDR, München 2014, S. 236 ff.

  13. Jutta Illichmann, Die DDR und die Juden. Die deutschlandpolitische Instrumentalisierung von Juden und Judentum durch die Partei- und Staatsführung der SBZ/DDR von 1945 bis 1990, Frankfurt/Main 1997, S. 35.

  14. Angelika Timm, Ein ambivalentes Verhältnis – Juden in der DDR und der Staat Israel, in: Moshe Zuckermann (Hg.), Zwischen Politik und Kultur – Juden in der DDR, Göttingen 2002, S.17-33, hier S. 33.

  15. Martin Jander, Antifaschismus ohne Juden. Der Kollaps der DDR und die linke DDR-Opposition, in: Enrico Heitzer et al (Hg.), Nach Auschwitz: Schwieriges Erbe DDR: Plädoyer für einen Paradigmenwechsel in der DDR-Zeitgeschichtsforschung, Frankfurt/Main 2018, S. 206-224, hier S. 207.

  16. Illichmann, Die DDR und die Juden (Anm. 13), S. 157.

  17. Lein, Die Beziehungen beider deutscher Staaten zu Israel (Anm. 10), S. 356.

  18. Osterer, Das Israelbild in den Tageszeitungen der DDR (Anm. 12), S. 82.

  19. Annette Leo, Eichmann, Globke und die DDR, in: Anetta Kahane et al. (Hg.), „Das hat's bei uns nicht gegeben!“. Antisemitismus in der DDR – Das Buch zur Ausstellung, Amadeu Antonio Stiftung, Berlin 2010, S. 20-30, hier S. 22.

  20. Maxim Leo, Haltet euer Herz bereit. Eine ostdeutsche Familiengeschichte, München 2009, S. 8.

  21. Ebd., S. 8.

  22. Judith Kessler, Fast „unsichtbar“ – Juden in der SBZ/DDR 1945–89, in: haGalil – Jüdisches Leben online, 17.11.2014, http://www.hagalil.com/2014/11/juden-in-der-ddr/, letzter Zugriff am 27.3.2021.

  23. Dieser Begriff wurde von Angelika Timm geprägt und ist in folgender Publikation eingehender beschrieben. Vgl. Angelika Timm, Hammer, Zirkel, Davidstern. Das gestörte Verhältnis der DDR zu Zionismus und Staat Israel, Bonn 1997.

  24. rbb, Juden in der DDR – Schalom Neues Deutschland, in: Doku & Reportage, 11.11.2018, https://www.rbb-online.de/doku/s-t/schalom-neues-deutschland.html, letzter Zugriff am 12.3.2019.

  25. Karin Hartewig, Zurückgekehrt. Die Geschichte der jüdischen Kommunisten in der DDR, Köln 2000, S. 6.

  26. Vgl. Ebd., S. 3-4.

  27. Anne Bergmann, „Mit der Wurzel ausgerottet..." – Jüdisch-kommunistische Re_Migrant_innen zwischen Antifaschismus und Antisemitismus in der frühen DDR, Berlin 2011, https://www.projekte.hu-berlin.de/de/migrationddr/migration-in-die-ddr-und-brd/projekte/antisemitismus-faschismus/ex, letzter Zugriff am 27.3.2021.

  28. Annette Hinz-Wessels/ Markus Würz, Presse im Osten, in: LeMO, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, https://www.hdg.de/lemo/kapitel/geteiltes-deutschland-gruenderjahre/kulturelles-leben/presse-im-osten.html, letzter Zugriff am 30.3.2019.

  29. Abseits der Prozessberichterstattung führte Leo Interviews mit Mitgliedern der kommunistischen Partei Israels, besuchte Ausstellungen und nahm an Gedenkfeiern teil. Die Interviews und Eindrücke, die Leo außerhalb des Beit Ha’am sammelte, verwertete er journalistisch in seinen ADN-Meldungen. Die Arbeit des Sonderkorrespondenten beschränkte sich nicht auf eine journalistische Tätigkeit, denn Leo verfasste Lageberichte und Hintergrundinformationen, die für den internen Gebrauch gedacht und an das Politbüro und den Ausschuss für Deutsche Einheit adressiert waren.

  30. Gerhard Leo, ADN-Meldung Nr. 13, 21.6.1961, in: Privatarchiv Familie Leo.

  31. Hartewig, Zurückgekehrt (Anm. 25), S. 492.

  32. Infratest, Die Berichterstattung zum Eichmann-Prozess in der SBZ-Presse: Eine Inhaltsanalyse, München 1961, S. 9.

  33. Gerhard Leo, Brief an Nora Leo, 22.4.1961, in: Privatarchiv Familie Leo.

  34. Brüne, Zeitzeugengespräch mit Annette Leo, Berlin 14.8.2018.

  35. Gerhard Leo, Brief an Nora Leo, 16.4.1961, in: Privatarchiv Familie Leo.

  36. Brüne, Zeitzeugengespräch mit Annette Leo (Anm. 35), Berlin 14.8.2018.

  37. Ebd.

  38. Leo, Eichmann, Globke und die DDR (Anm. 19), S. 24.

  39. Ebd., S. 30.

  40. Hartewig, Zurückgekehrt (Anm. 25), S. 486.

  41. Ebd., S. 486.

  42. Deutschlandfunk Kultur, Letzter Zeuge des Eichmann-Prozesses gestorben, in: Kulturnachrichten, 02.3.2021, https://www.deutschlandfunkkultur.de/letzter-zeuge-des-eichmann-prozesses-gestorben.265.de.html?drn:news_id=1233406, letzter Zugriff am 27.3.2021.

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Nach einem Bachelorstudium der Deutsch-Französischen-Studien an den Universitäten Saarbrücken und Metz absolvierte Raphael Brüne einen Master im Fach European Studies an der Universität Leipzig. Seine zeitgeschichtliche Masterarbeit wurde am Simon Dubnow Institut für jüdische Geschichte und Kultur betreut. Derzeit arbeitet er als Projektkoordinator einer DFG-Forschungsgruppe in Bonn und studiert im Master evangelische Theologie.