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Jüdische Schriftstellerinnen in Deutschland – vor 1933 und nach 1945 | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Die Stasi und die Bundespräsidenten Das Einheits-Mahnmal Bodesruh Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung in die bpb: 75 Jahre Bundesrepublik Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? 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Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ Pionierinnen im Fußball – Von der Produktion auf den Platz 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? 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Jüdische Schriftstellerinnen in Deutschland – vor 1933 und nach 1945 Von Vicki Baum und Anna Seghers über Barbara Bišický-Ehrlich bis Lena Gorelik

Myriam Halberstam

/ 24 Minuten zu lesen

Was machte die Vielfalt in den Werken jüdischer Autorinnen vor 1933 und der Shoah aus? Und wie gestaltet(e) sich die Bandbreite literarischen Schaffens danach und bis heute?

(© picture-alliance/dpa, Frank Rumpenhorst)

Blickt man heute auf die Literaturszene in Deutschland, so findet man unter den bekannten und renommierten Protagonistinnen eine Vielzahl jüdischer Schriftstellerinnen. Auffallend ist besonders die Generation der heute zwischen 25- und 50-Jährigen, die sich in unterschiedlichen Genres von Essays über Sachbücher bis zu Romanen und Autobiografien mit ihren Publikationen einen Namen im öffentlichen Diskurs gemacht haben. Dazu zählen Sasha Marianna Salzmann, Olga Grjasnova, Katja Petrowskaja, Shelly Kupferberg, Lena Gorelik, Mirna Funk, Lana Lux oder Dana Vowinckel, um nur einige zu nennen.

Im Folgenden soll ein Blick auf das literarische Wirken jüdischer Schriftstellerinnen in unterschiedlichen Genres in Deutschland seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Shoah geworfen werden. Zunächst aber wird auf die Zeit vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten geblickt, um die historische Entwicklung nachzuzeichnen und sich ein Bild vom literarischen Schaffen der Jüdinnen während dieser Zeitepoche zu machen.

Jüdische Schriftstellerinnen in der Zeit vor 1933

Die NS-Zeit bedeutete ab 1933 für Jüdinnen und Juden, keine Werke mehr in Deutschland veröffentlichen zu dürfen. Der schrittweisen Entrechtung folgten Verfolgung, Flucht ins Exil, Deportationen in Konzentrationslager und schließlich die Ermordung von sechs Millionen europäischen Jüdinnen und Juden durch die Nazis. Vor 1933 gab es eine Reihe bekannter jüdischer Autorinnen, die in Deutschland gelesen

Else Lasker-Schüler im Jahr 1932 (© picture-alliance/akg)

wurden, darunter Else Lasker-Schüler, die Grande Dame der expressionistischen Lyrik, Anna Seghers, 1928 mit dem Kleist-Literaturpreis ausgezeichnet, und Alice Behrend.

Trotz zahlreicher literarischer Erfolge von jüdischen Schriftstellerinnen jener Zeit waren diese, als Vertreterinnen der „Neuen Frau“ – mit Bubikopf und Zigarettenspitze bricht frau mit den gängigen Geschlechterrollen, gibt sich androgyn und sportlich, ist berufstätig und finanziell unabhängig –, auch in der sogenannten schreibenden Zunft unterrepräsentiert. Nicht wenige veröffentlichten deshalb zunächst unter einem männlichen Pseudonym, was erfolgversprechender war. Erfolgreich publiziert zu werden schafften aber unter anderem Vicki Baum, Nelly Sachs, die 1966 den Nobelpreis für Literatur erhalten sollte, Rose Ausländer oder Mascha Kaléko, die in den 1920er-Jahren Bestseller-Autorin und „Pop-Star der modernen Lyrik“ war. Einige von ihnen, auch Kaléko, arbeiteten als Journalistinnen und hatten ihre ersten Veröffentlichungen in zahlreichen Zeitungen, etwa im Uhu (1924 bis 1934) oder in Die Praktische Berlinerin (1905 bis 1927), beides Publikationen des Berliner Ullstein-Verlags, die Berlin in den so genannten Goldenen Zwanziger Jahren prägten.

Um ihr Leben zu retten, sahen sich diese weitgehend assimilierten und sich als Deutsche identifizierenden jüdischen Frauen, deren Muttersprache Deutsch war, ausnahmslos gezwungen, ins Exil zu gehen. Wer es nicht rechtzeitig schaffte, zu emigrieren, aus Mangel an finanziellen Mitteln keine Visa erwerben konnte oder keine Interner Link: Bürgschaft von Verwandten im Ausland erhielt, wurde deportiert und ermordet. Die Lyrikerin Gertrud Kolmar wurde im Konzentrationslager Auschwitz ermordet, ebenso die bekannteste Jugendbuchautorin der Weimarer Republik, Else Ury, die mit der beliebten und erfolgreichen zehnbändigen „Nesthäkchen“-Reihe den Publikumserfolg der 1920er-Jahre geschrieben hatte.

Emigration und Entwurzelung

Für die Schriftstellerinnen, die bis 1939, also noch vor den ersten großen Deportationen 1940, aus dem nationalsozialistischen Deutschland fliehen konnten, bedeutete die Entwurzelung aber nicht nur den Verlust ihrer Heimat, ihrer Familie, ihrer Freundinnen , Freunde und beruflichen Netzwerke, sondern über das individuelle grauenhafte Schicksal hinaus auch den Verlust ihres Arbeitsmittels, nämlich der Sprache. In den meisten Fällen wurde ihnen damit auch die Möglichkeit jeglichen Arbeitens und wirtschaftlicher Existenz im Exil genommen. Eine Ausnahme war die politische Philosophin Hannah Arendt, die 1933 als Staatenlose nach Paris und 1941 weiter in die USA floh, wo sie für die deutsch-jüdische Exilzeitung Aufbau schrieb, für die Conference on Jewish Relations tätig war und ihr Hauptwerk „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“ dort 1951 in englischer Sprache veröffentlichen konnte. Im selben Jahr wurde sie US-amerikanische Staatsbürgerin und lehrte danach an verschiedenen Universitäten, etwa an der New School of Social Research in New York.

Vicki Baum im Jahr 1931 (© picture-alliance/AP)

Auch die Schriftstellerin Vicki Baum zählt zu diesen wenigen Ausnahmen. Sie konnte im Exil nicht nur ihre Karriere fortführen, sondern diese sogar als Drehbuchautorin in Hollywood ausbauen. Daneben konnte aber kaum eine der jüdischen Schriftstellerinnen in der Emigration an ihre Karriere anknüpfen. Die meisten lebten oft jahrelang unter prekärsten wirtschaftlichen Umständen, wie Mascha Kaléko, die in New York, in Hollywood, wieder New York und schließlich in Jerusalem lebte, oder Else Lasker-Schüler, die 1945 verarmt und einsam in Jerusalem starb, sich nach ihrer europäischen Heimat sehnend, in einem Land, das ihr immer fremd geblieben war. Verlorene Heimat, Entwurzelung, Orientierungslosigkeit und Verlust der Sprache waren die Sujets, die die Werke dieser Schriftstellerinnen inhaltlich bestimmten.

Im Aufbau veröffentlichte Mascha Kaléko unter anderem folgendes Gedicht:

Zitat

„Ich bin, vor jenen ‘tausend Jahren’ Viel in der Welt herumgefahren. Schön war die Fremde, doch Ersatz. Mein Heimweh hieß Savignyplatz.”

Nach 1945 – Nach der Shoah

Die Shoah stellte für die Schriftstellerinnen eine Zäsur dar, die bis heute nachwirkt. Einige wenige der Überlebenden kehrten zurück und versuchten, sich – in der DDR oder der Bundesrepublik – eine neue Existenz aufzubauen.

Anna Seghers (eigentlich Netty Radvanyi, geb. Reiling), Schriftstellerin, undatierte Porträtaufnahme (Thüringer Volksverlag, Weimar). (© picture-alliance/akg)

Anna Seghers, bereits vor der NS-Herrschaft eine literarische Größe, kam aus dem mexikanischen Exil und ging in die DDR in der Hoffnung, sich dort an der Entwicklung einer besseren – da sozialistischen – Gesellschaft beteiligen zu können, wo sie als Einzige von allen jüdischen Rückkehrerinnen fast nahtlos an ihre Karriere vor dem Nationalsozialismus anknüpfen konnte. Als überzeugte Sozialistin sollte sie dort zu einer „Staatsdichterin der DDR“ werden, zudem war sie von 1952 bis 1975 Präsidentin des Schriftstellerverbandes der DDR. Seghers war bereits in den späten 1920er-Jahren aus der Jüdischen Gemeinde aus- und in die kommunistische Partei eingetreten. In ihren Romanen „Transit“ und „Das siebte Kreuz“, durch die sie international bekannt wurde, schrieb sie als eine der ersten über die Grauen der Fluchterfahrung und der Verfolgung, das Elend der Heimatlosigkeit und vom Morden in den Konzentrationslagern.

Ähnlich, wenn auch nicht so direkt, beschrieben auch andere Schriftstellerinnen ihrer Generation schmerzhaft den Zivilisationsbruch der Nazis, zum Beispiel Ilse Aichinger, die Mitglied der Gruppe 47 in der Bundesrepublik wurde – trotz deren großteils in einer antisemitischen Grundhaltung verhafteten Mitglieder – und 1952 den Preis der Gruppe zugedacht bekam. Ihr Essay „Das Vierte Tor“ dürfte „einer der ersten literarischen Texte – vielleicht der erste überhaupt– sein, in dem das Wort ‚Konzentrationslager‘ fällt. Auch von den ‚Urnen aus Buchenwald‘ ist die Rede, vom ‚gelben Stern‘ und von Wien als einer ‘geistig getöteten, gefesselten Stadt‘.“

Aber auch politische Schriften wurden nach 1945 von Frauen veröffentlicht, etwa von der SPD-Politikerin Interner Link: Jeanette Wolff, die bereits 1946 ihre persönlichen Erinnerungen an die Zeit in den Ghettos und Konzentrationslagern verfasste, um „das deutsche Volk“ über die Verbrechen der Nazis aufzuklären. Ihre Aufzeichnungen erschienen 1947 unter dem Titel „Sadismus oder Wahnsinn. Erlebnisse in den deutschen Konzentrationslagern im Osten“.

Nur kurze Zeit später schreiben die Lyrikerinnen Rose Ausländer, Hilde Domin und Nelly Sachs, wenn auch fragmentierter, so doch poetischer, in einem Genre, in dem das Unaussprechliche in wenigen Worten und mit Metaphern auf Papier gebracht werden konnte.

Hilde Domin im Jahr 2004 (© picture-alliance/dpa, Ronald Wittek)

Wie groß der Bruch mit dem Leben und der eigenen Identität durch die Verfolgung der Nazis war, zeigt das Schicksal von Hilde Domin anschaulich: „Seelisch kompliziert“ sei die Rückkehr nach Deutschland gewesen, erzählt sie, aber „wir haben uns nie exiliert aus der Sprache empfunden.“ „Das ganze Leben war ein Paradox, wir befanden uns in der merkwürdigen Situation, dass wir gerade kreativ wurden in der Sprache der Verfolger und dass unser liebstes und bestes die Sprache war, in der wir verfolgt waren. Das Zuhause war unsere Sprache.“ Den Ermordeten ein Denkmal zu setzen, an sie zu erinnern, war ein weiterer Antrieb für das Schreiben. So hat Nelly Sachs ihrem erschütternden Shoah-Gedichtzyklus „In den Wohnungen des Todes“ die Widmung „meinen toten Brüdern und Schwestern“ vorangestellt.

Die nach der Shoah Geborenen – die „Second Generation“

Für die jüdische Schriftstellerinnengeneration der direkt nach dem Zweiten Weltkrieg Geborenen, also den Kindern der Überlebenden, die oft selbst in einem sogenannten Interner Link: Displaced Persons-Lager aufwuchsen oder mit ihren exilierten Eltern zurück nach Deutschland gekehrt waren, gab es keine sorglose, „normale“ jüdische Kindheit. Das Trauma der Eltern, die Erfahrungen der Shoah, überschattete alle Lebensbereiche. Die ehemals großen Familien bestanden nun oft nur noch aus Eltern und Kindern. Onkel und Tanten, Cousinen oder Cousins, Großeltern gab es keine – sie waren ermordet worden. Der Schmerz der Eltern über die Verluste, das eigene Überleben und oft auch das „Gestrandet sein“ in Deutschland legte sich bleiern auf die Kinder. Die eigene jüdische Identität zu finden, sich mit der nichtjüdischen deutschen Gesellschaft auseinanderzusetzen, in die sie von ihren Eltern hineingeboren oder gebracht worden waren, die Traumata der Vergangenheit und das Hadern mit der eigenen Verortung in diesem Post-Shoah-Deutschland waren die wichtigsten Themen für Schriftstellerinnen wie Barbara Honigmann, Minka Pradelski, Viola Roggenkamp oder Esther Dischereit, hier stellvertretend genannt.

Esther Dischereit, 1952 in Heppenheim an der Bergstraße geboren, wuchs im Schatten einer Mutter und einer Schwester auf, die den Holocaust im Versteck überlebt hatten. Ihr Roman „Joëmis Tisch - Eine jüdische Geschichte“ (1988), ihre Lyrik in „Als mir mein Golem öffnete“ (1996), ihre Aufsätze „Übungen, Jüdisch zu sein“ (1998), „Mit Eichmann an der Börse“ (2001) oder „Mama, darf ich das Deutschlandlied singen. Politische Texte“ (2020) sind Beispiele dieser schmerzhaften Auseinandersetzung. Dischereit wurde eine wichtige und politische Stimme der Zweiten Generation, die sich bis heute in die aktuellen gesamtgesellschaftlichen Diskurse für soziale Gerechtigkeit und gegen Rassismus einmischt. So hat sie den NSU-Untersuchungsausschuss akribisch verfolgt, daraufhin in ihrem Opernlibretto „Blumen für Othello“ Klagelieder (in Deutsch und Türkisch) für die Opfer geschrieben, sich mit ihnen und ihren Angehörigen solidarisiert und zudem kritisiert, „wie der Rassismus und die soziale Voreingenommenheit gegenüber einer stigmatisierten Unterschicht den Apparat blind und ihn umso furchtbarer selbst zum Täter gemacht hat, indem er nach Schuld bei denjenigen sucht, die mit ihrem Leben bezahlen mussten.“ Hier reiht sie sich in die jüdische Tradition ein, die sich immer gegen Intoleranz, Ungerechtigkeit und Diskriminierung auch anderer Gruppen engagierte und dies auch weiterhin tut. Bei Dischereit war einer der Impulse auch die jüdische Tradition des Erinnerns, wie aus ihrem eigenen Text hervorgeht:

Zitat

„Die Ermordeten sind ja nicht privat umgekommen, das wäre schlimm genug. Nein, sie sind umgekommen, während der Staat zugesehen hat. Und ich fand das eine ganz dringende Aufgabe, dass diese Trauer im öffentlichen Raum gehalten wird.“

Barbara Honigmann im Jahr 2019 (© picture-alliance/dpa, Violetta Kuhn)

Anders als Esther Dischereit kam Barbara Honigmann 1949 in der DDR – in Ostberlin – zur Welt, wohin ihre Eltern als überzeugte Kommunist:innen aus dem englischen Exil zurückgekehrt waren – auch sie mit der Hoffnung, eine bessere Gesellschaft mit aufzubauen. Von ihrer Kernfamilie ausgehend, den areligiösen und kommunistisch geprägten Eltern, begab sich Barbara Honigmann auf die Suche nach ihrer eigenen jüdischen Identität. Mit ihrem Mann trat sie im Erwachsenenalter in die kleine Ostberliner Gemeinde ein, nahm Hebräischunterricht, lernte dort die Rituale und Abläufe der jüdischen Feiertage und die Schriften des Judentums, bis sie 1984 ins französische Straßburg emigrierte, wo die große orthodoxe Gemeinde ihr ein jüdisches Leben in einer Vielfalt und Lebendigkeit bot, die sie in der DDR nie erlebt hatte. Ihre autobiografisch geprägten Romane, wie „Georg“ (2019) über ihren Vater oder „Ein Kapitel aus meinem Leben“ (2004) über ihre Mutter, erzählen von jüdischer Identität in der DDR und der Künstlerboheme in Ostberlin. Im Herbst 2023 wurde sie „als bedeutende Chronistin jüdischen Lebens im geteilten Deutschland mit dem Externer Link: Goethepreis der Stadt Frankfurt geehrt“ .

In einem anderen literarischen Genre als Barbara Honigmann zuhause, aber biografisch ähnlich, emigrierte die ehemalige Lehrerin und spätere Sachbuchautorin Lea Fleischmann, ihre jüdische Identität suchend, 1980 unter großer medialer Aufmerksamkeit von Frankfurt am Main nach Jerusalem. Dort lebt sie noch heute. Die 1947 im bayerischen DP-Lager Föhrenwald geborene Tochter von Überlebenden wanderte aus dem Land ihrer Geburt und dem Land, in dem ihre Eltern nach der Verfolgung – wie so viele Überlebende – gestrandet waren, aus in ein Land, dessen Sprache sie nicht beherrschte, aber das ihr Identität und Zugehörigkeit versprach. Dies blieb auch zentrales Thema ihrer späteren Bücher. 1982 schrieb sie „Dies ist nicht mein Land – Eine Jüdin verlässt die Bundesrepublik“. Ihr zweites Buch war „Ich bin Israelin“. In Jerusalem hatte sie Hebräisch gelernt und Tora und Talmud studiert. Heute führt sie dort Bildungsprogramme zur Vermittlung der geistigen Werte im Judentum durch.

Beide Schriftstellerinnen, Barbara Honigmann und Lea Fleischmann, wiederholten scheinbar unbewusst die Fluchterfahrung ihrer Eltern, emigrierten in ein ihnen fremdes Land, machten es sich zur Heimat und wandten sich in ihrem Schreiben verstärkt den Themen jüdischer Identität und Geschichte zu.

Inge Deutschkron mit ihrem Buch "Ich trug den goldenen Stern" im Jahr 2012 (© picture-alliance/dpa, Britta Pedersen)

Die Journalistin und Autorin Interner Link: Inge Deutschkron („Ich trug den gelben Stern“, 1978, „Mein Leben nach dem Überleben“, 2000), die 1922 geboren wurde, überlebte die Shoah in Berlin – illegal im Untergrund versteckt von mutigen Berliner:innen und in der Blindenwerkstatt von Otto Weidt, über den sie später ein Kinderbuch schrieb („Papa Weidt: Er bot den Nazis die Stirn“, 1999). Mit ihrer Mutter (Ella Deutschkron, geborene Mannhalt) emigrierte sie 1946 nach England, kam aber 1955 als freie Journalistin nach Deutschland zurück. Ihre autobiografischen Bücher über die NS-Zeit wurden Bestseller und werden heute noch im Schulunterricht gelesen. Als Reaktion auf den offenen und verdeckten Antisemitismus in der deutschen Politik und die antiisraelische Haltung der 1968er-Bewegung verließ sie 1972 enttäuscht die Bundesrepublik und ging nach Tel Aviv. 1988 reiste sie nach Deutschland – im Berliner Grips-Theater wurde „Ab heute heißt du Sara“, eine Bühnenadaption ihrer Autobiografie „Ich trug den gelben Stern“, aufgeführt und sollte eine lange Spielzeit haben. Inge Deutschkron besuchte jede Vorstellung, machte sich ein Bild über die Reaktionen des meist jugendlichen Publikums und begann Schulen zu besuchen, um mit der jungen Generation ins Gespräch zu kommen. Seit 2001 lebte sie wieder in Berlin, bis zu ihrem Tod kurz vor ihrem 100. Geburtstag im Jahr 2023. Sie war eine Mahnerin, war unbequem und nahm kein Blatt vor den Mund. Das Stück „Ab heute heißt du Sara“ wird seit 2022, unterstützt von der Inge-Deutschkron-Stiftung, wieder im Grips-Theater gespielt.

Andere Schriftstellerinnen der Post-Shoah-Generation schrieben Romane oder Biografien über Überlebende und/oder setzten sich autobiografisch mit der Bedeutung der Shoah für ihre eigene Familiengeschichte auseinander, wie etwa die 1948 in Hamburg geborene Viola Roggenkamp in ihren Büchern „Tu mir eine Liebe. Meine Mamme“ (darin sprechen jüdische Frauen und Männer in Deutschland über ihre Mütter, erschienen 2002) oder „Familienleben“, einem biografischen Roman von 2004.

Auch zwei amerikanische Jüdinnen, die es als Mittzwanzigerinnen in den 1970er-Jahren nach Westberlin verschlug – die eine aus Zufall, die andere der Liebe wegen –, sollten sich in Deutschland schriftstellerisch einen Namen machen. Irene Dische und Holly-Jane Rahlens, beide Anfang der 1950er-Jahre geboren und aus New York stammend, begannen ihre beruflichen Wege als Journalistinnen. Beide vereint das Schreiben in ihrer Muttersprache, ihre Werke wurden ins Deutsche übersetzt. Holly-Jane Rahlens fand zunächst beim Radiosender RIAS (Rundfunk im amerikanischen Sektor) Arbeit und realisierte später Beiträge als Fernsehjournalistin beim SFB (Sender Freies Berlin), bevor sie zum Schreiben kam. Nicht zuletzt wegen ihrer von der Shoah verschont gebliebenen Familiengeschichte brachte Rahlens eine unbeschwerte Leichtigkeit in ihre Auseinandersetzung mit dem „Jüdin-in-Deutschland-sein“ ein, die keine Schriftstellerin der „Second Generation“ haben konnte. Mit ihren Romanen „Becky Bernstein goes Berlin“ (1996) und „Mazel Tov in Las Vegas“ (1998) bescherte sie dem Publikum in Deutschland zeitgenössisches jüdisches Leben in humorvollen Erzählungen. Ihr Jugendroman „Prinz William, Maximilian Minsky und ich“ wurde 2003 mit dem Jugendliteraturpreis ausgezeichnet und 2007 in ihrer eigenen Adaption für das Kino verfilmt. Darin lässt Rahlens Leser:innen am Vor-Bat-Mizwa-Stress der 13-jährigen Hauptfigur Nelly teilhaben sowie an ihrer Schwärmerei für Prinz William, den Enkel der Königin des Vereinten Königsreichs.

Irene Dische im Jahr 2007 (© picture-alliance, Ulrich Baumgarten)

Irene Dische wurde mit ihrer Anthologie „Fromme Lügen“ (1989) bekannt, in der skurrile und zum Teil groteske Erzählungen und Kurzgeschichten lässig und mit Humor von Konflikten und Auseinandersetzungen zwischen Juden und Jüdinnen einerseits und Nicht-Juden und Nicht-Jüdinnen andererseits erzählen. Im selben Jahr wurde sie mit dem Deutschen Kritikerpreis ausgezeichnet. Sechzehn Jahre später, nach weiteren Publikationen und Auszeichnungen, wandte sich Dische ihrer eigenen Familiengeschichte zu und schrieb „Großmama packt aus“ (2005), ihren Familienroman, der autobiografisch aus der Sicht ihrer verstorbenen Großmutter Elisabeth erzählt. Launisch, oft auch spöttisch lässt Elisabeth, die „Tochter aus anständigem Hause, gute Katholikin, rheinische Frohnatur und unangefochtenes Oberhaupt eines chaotischen, weitverzweigten, ungewöhnlichen und liebenswerten Familienclans“, die deutsch-amerikanische, jüdisch-katholische Familiengeschichte dreier Frauengenerationen vom Oberschlesischen Leobschütz nach New York Revue passieren.

Nicht unerwähnt bleiben darf an dieser Stelle auch die Literaturwissenschaftlerin Ruth Klüger, die mit ihrer Autobiografie „Weiterleben – eine Jugend“ (1992) den Diskurs zur Erinnerungskultur in Deutschland in den darauffolgenden Jahren maßgeblich mitbestimmt hat. Die 1931 in Wien Geborene überlebte als 11-Jährige die Konzentrationslager Theresienstadt und Auschwitz-Birkenau und emigrierte mit ihrer Mutter Ende der 1940er-Jahre in die USA. In ihrem Buch setzt sich Klüger, die US-amerikanische Professorin der Literatur, philosophisch und reflektiert mit der Maschinerie des Massenmords an den Juden und Jüdinnen Europas auseinander. Es folgten der zweite Teil ihrer Autobiographie 2008 unter dem Titel „unterwegs verloren. Erinnerungen“ und 2013 „Zerreißproben. Kommentierte Gedichte“ (2013).

Schriftstellerinnen der 1980er- und 1990er-Jahre

Gila Lustiger im Jahr 2016 (© picture-alliance, Eventpress Stauffenberg)

Die Schriftstellerinnen der jüngeren Zweiten Generation wie Gila Lustiger, Adriana Altaras oder Barbara Bišický-Ehrlich, die in den 1960er-Jahren aufwuchsen, verarbeiteten oft noch ähnliche Themen: die Schwierigkeit, als Nachgeborene im Land der Täter und Täterinnen aufzuwachsen. Durch den zeitlich größeren Abstand veränderte sich aber die Auseinandersetzung damit: sie wurde selbstbewusster und politischer – das zeigte sich auch am Protest gegen die Frankfurter Aufführung des antisemitischen Stücks „Der Müll, die Stadt und der Tod“ von Rainer Werner Fassbinder 1985. „Gemeinsam mit dem Gemeindevorsitzenden Ignatz Bubis besetzten etwa 25 Gemeindemitglieder am Abend der geplanten Premiere, am 31. Oktober 1985, die Bühne, um gegen den ‚subventionierten Antisemitismus‘ zu protestieren.“ Die Verarbeitung der Shoah wurde auch literarischer, wie bei Gila Lustigers „Die Bestandsaufname“ von 1995, die die FAZ als „einen bedeutenden Gesellschaftsroman der Zwischenkriegsjahre und der Hitlerzeit“ bewertete. „In 36 Kapiteln fixiert sie einzelne Momente aus dem Leben von Juden und Christen, Opfern und Tätern, Kommunisten und Nazis. Ein wenig erinnern Lustigers Short Cuts an die Szenen aus Brechts ‚Furcht und Elend des Dritten Reichs‘. (...). Die locker miteinander verbundenen Episoden haben etwas von einer großen Inventarliste, eben einer ‚Bestandsaufnahme‘, die mit der im Roman zitierten Liste der während der ‚Aktion Reinhardt‘ bis 1942 beschlagnahmten Wertgegenstände korrespondiert.“

Weniger literarisch als „Die Bestandsaufname“, wurden Lustigers spätere Veröffentlichungen aber mit größerem Erfolg bedacht, wie „Aus einer schönen Welt“ (1997) oder ihr autobiografischer Roman „So sind wir“ (2005), mit dem sie 2005 auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises gelangte. Mit Humor und Satire erzählt der Roman ihre Familiengeschichte, das Schicksal ihres Vaters als Auschwitzüberlebender und ihr eigenes Aufwachsen nach der Shoah zwischen Deutschland und Israel, wohin ihre Großeltern geflüchtet und wo ihre Mutter aufgewachsen war. „Es geht um die psychischen Auswirkungen, die das Erlebte auf die Familie hat.“

Die eigenen biografischen Schicksale sowie die Verfolgung und Ermordung der Juden und Jüdinnen während der NS-Zeit spielten weiterhin eine Rolle für die Schriftstellerinnen, so auch für die Journalistin und Autorin Erica Fischer, die 1943 in England, dem Exilland ihrer Eltern, geboren wurde und die ihre erste Publikation („Jenseits der Träume. Frauen um vierzig“) 1983 veröffentlichte. „Als Journalistin widmete sie sich Themen, die für jüdische Frauen charakteristisch sind: Schwarze in Südafrika, Sloweninnen in Österreich, Ausländerinnen in Deutschland, Frauen in aller Welt - Rassismus, Sexismus und Marginalität“ – eine mögliche Identifikation mit den Unterdrückten oder Marginalisierten aufgrund der eigenen jüdischen Geschichte. „Erst später dämmerte es mir: In einem spiralförmigen Prozess kam ich mir selbst immer näher."

Den Durchbruch erlangte Erica Fischer in den 1990er- und frühen Nullerjahren mit Sachbüchern und biografischen Romanen wie „Die Liebe der Lena Goldnadel – jüdische Geschichten“ (2000) und „Die Wertheims. Geschichte einer Familie“ (2004), gemeinsam mit Simone Ladwig-Winters. Ihr größter Erfolg war die dokumentarische Erzählung „Aimée und Jaguar. Eine Liebesgeschichte, Berlin 1943“ (1999). Die Autorin ließ sich dafür von der 80-jährigen Lilly Wust die Geschichte ihrer Liebesbeziehung mit der Jüdin Felice Schragenheim erzählen, die als „U-Boot“ in Berlin lebte, 1944 von der Gestapo verschleppt wurde und im Konzentrationslager Bergen-Belsen ermordet wurde. „Fischer verarbeitete die Geschichte zu einem eindringlichen Zeugnis und konnte nach Erscheinen des Buches 1994 in der zweiten Ausgabe neues Material hinzufügen, da sich weitere Zeitzeuginnen gemeldet hatten.“ Das Buch wurde in 20 Sprachen übersetzt und kam 1998 als romanartige Doku-Fiktion unter demselben Titel und der Regie von Max Färberbock in die Kinos.

Mirjam Pressler im Jahr 2014 (© picture-alliance, Catherina Hess)

Ähnlich spiralförmig wie Erica Fischer näherte sich auch Mirjam Pressler, die als eine der erfolgreichsten Kinder- und Jugendbuchautorinnen Deutschlands gilt, den Themen, die sie im Innersten berührten, etwa der Shoah, die sie getrennt von ihrer alleinerziehenden jüdischen Mutter als Pflegekind überlebt hatte. Für „Bitterschokolade“ (1980), ihren ersten Jugendroman, wurde sie mit dem Oldenburger Jugendliteraturpreis, der wichtigsten Auszeichnung für Erstlingswerke und Manuskripte, ausgezeichnet. Der Roman behandelt wichtige Teenager-Themen wie Identitätsfindung, Essstörungen, ersten Liebeskummer und das Selbstbild. In ihren über 40 Kinder- und Jugendbüchern behandelte Pressler schwierige Familienverhältnisse, gefühlskalte, autoritäre Eltern, blinde Zerstörungswut der Pubertät oder das Leben als Heimkind. „Als Autorin habe ich jüdische Themen erst gemieden“, sagte Pressler in einem Zeit-Interview 2015. „Mit Beginn der 90er-Jahre erweiterte die Autorin ihren Blick auf jüdische Kindheiten während des Holocaust in Europa. Insbesondere im Leben und Werk der Anne Frank fand sie eine generationsübergreifende Symbolfigur. Die Beschäftigung mit ihren Tagebüchern und die Herausgabe der Briefe aus dem Familienumfeld (Grüße und Küsse an alle, 2009) half, Anne Frank der heutigen Leser:innengeneration nahe zu bringen und damit eine Ikonisierung aufzubrechen.“ Mirjam Pressler erhielt zahlreiche weitere Auszeichnungen, unter anderem den Preis der Leipziger Buchmesse 2015 für ihre Übersetzungen von „Judas“ des israelischen Autors Amos Oz und das Bundesverdienstkreuz 2018 für ihren „herausragenden Einsatz für die Völkerverständigung insbesondere zwischen Israel und Deutschland und die Erinnerung an das nationalsozialistische Unrecht“. Im Jahr 2019 starb sie in Landshut.

Schriftstellerinnen mit Wurzeln in der ehemaligen Sowjetunion

Mit dem Fall der Mauer 1989 und der deutschen Einheit veränderte sich nicht nur die deutsche Gesellschaft, sondern auch die Zusammensetzung der Jüdischen Gemeinden. Hatten die meist überalterten Jüdischen Gemeinden in der Bundesrepublik circa 30.000 Mitglieder und lebten Ende der 1980er-Jahre in der DDR nur etwa 2.000 Jüdinnen und Juden, kamen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion jüdische Zuwanderer*innen als sogenannte Kontingentflüchtlinge nach Deutschland. Bereits in den 1970er-Jahren waren zunächst etwa 3.500 Jüdinnen und Juden in die Bundesrepublik eingewandert, „als die sowjetische Regierung (...) dank des kurzen Tauwetters in den Ost-West-Beziehungen den Eisernen Vorhang für kurze Zeit lüftete. Der Großteil von ihnen ging nach Westberlin. Dieser relativ kleinen Gruppe folgten seit 1991 etwa Externer Link: 220.000 jüdische Einwander:innen, die mit dem Fall des Eisernen Vorhangs als Kontingentflüchtlinge in die Bundesrepublik Deutschland kamen.“ Später sollten von den insgesamt 100.000 Gemeindemitgliedern über 90 Prozent aus den ehemaligen Sowjetrepubliken stammen.

Viele der eingangs erwähnten Schriftstellerinnen der jüngeren Generation gehören Familien an, die seit 1991 nach Deutschland kamen. Oder sie sind selbst „Kontingentflüchtlinge“, wie Olga Grjasnova, Katja Petrowskaja, Sasha Marianna Salzmann, Marina Frenk, Interner Link: Marina B. Neubert oder Interner Link: Lena Gorelik. Zu den Themen, die jüdische Schriftstellerinnen bis dahin in Deutschland bearbeitet hatten, sollte nun eine neue, jüngere Form des Exils dazukommen, nämlich die Migration aus der ehemaligen Sowjetunion. Diese Schriftstellerinnen bearbeiten Themen wie Transnationalität, Multikulturalität und die daraus resultierende Mehrsprachigkeit, die Positionierung als Frau in unserer heutigen Gesellschaft sowie später die sexuelle Identität, Genderfragen und die Intersektionalität.

Die 1984 in Baku, Aserbaidschan, geborene Olga Grjasnova war als Elfjährige mit ihrer Familie nach Deutschland emigriert. Schon ihr Debutroman „Der Russe ist einer, der Birken liebt“ bescherte der Absolventin des Leipziger Literaturinstitutes 2012 den Klaus-Michael Kühne-Preis und den Anna Seghers-Preis. In einem Parforceritt ihrer Hauptfigur durch die unterschiedlichsten Identitätskonflikte – als Emigrantin beziehungsweise als Deutschrussin in Deutschland lebend, mit der ihr fremden deutschen Kultur hadernd, mit Erfahrungen der Sprachlosigkeit, dem plötzlichen Tod ihres ostdeutschen Freundes, als säkulare Jüdin mit einem Muslim befreundet, als Jüdin ohne Hebräischkenntnisse sich in Israel auch fehl am Platz fühlend – arbeitet sich Grjasnova im Roman authentisch an der autobiografisch gefärbten Lebensgeschichte ihrer Hauptfigur Marta ab.

Sasha Marianna Salzmann im Jahr 2023 (© picture-alliance/dpa, Soeren Stache)

Eine weitere Vertreterin dieser jüngeren Generation ist Sasha Marianna Salzmann, die 1982 in Wolgograd geborene Dramatiker:in, Essayist:in und Schriftsteller:in, die ihre ersten Erfolge am Theater erzielte. Mit dem Stück „Muttersprache/Mameloschn“ schloss Salzmann das Studium „Szenisches Schreiben“ an der Universität der Künste in Berlin ab und erhielt 2018 dafür den Nestroy-Theaterpreis. Das Stück dreht sich um das Schweigen zwischen drei Jüdinnen aus drei Generationen einer Familie und ihre Schicksale, ihre Erfahrungen, ihre Identität sowie ihre Suche danach und nach einer gemeinsamen Sprache. Die Großmutter Lin ist Shoah-Überlebende und hat als Kommunistin und staatstreue Künstlerin in der DDR gelebt. Im Winter 2023/24 wurde das Stück nach vielen außergewöhnlichen und hochgelobten Inszenierungen bundesweit auch im Gorki Theater Berlin aufgeführt, wo Salzmann jahrelang Hausautor:in war und für dessen Studio Я sie bis 2015 die künstlerische Leitung innehatte. Ihr jüngster Roman „Im Menschen muss alles herrlich sein“ (2021) zeigt einen „kulturellen Generationenkonflikt (...) und überzeugt als Mentalitätsstudie der ersten Generation von Kontingentflüchtlingen“, urteilte die Jüdische Allgemeine 2021. Im Jahr 2022 wurde Salzmann für „Im Menschen muss alles herrlich sein“ für den Deutschen Buchpreis nominiert und erhielt den Hermann-Hesse-Literaturpreis.

Die Bestimmung der eigenen Identität in der jüdischen Community

Mit dem Verhandeln der eigenen jüdischen Identität innerhalb der jüdischen Gemeinschaft ist ein weiteres Thema für die Schriftstellerinnen der jüngeren Generation hinzugekommen. Wurde früher die eigene Identität zur deutschen, nicht-jüdischen Gesellschaft in Bezug gesetzt, so wird heute die eigene Identität auch in Bezug auf das eigene „Nicht-jüdisch-sein“ oder „Nicht-ganz-als-Jüdisch-anerkannt-sein“ gesehen. Vermehrt auftretende interkulturelle und interreligiöse Ehen, in denen nur ein Elternteil, oder nur der Vater jüdisch ist, haben zu einem innerjüdischen Dialog über Patrilinearität und die damit verbundene jüdische Identität geführt und sind auch thematisch in literarische Werke eingeflossen, wie im vielbeachteten Debütroman „Wasser im Ziplock“ (2023) von Dana Vowinckel oder den beiden Romanen „Winternähe“ (2015) und „Zwischen Du und ich“ (2021) der 1981 in der DDR geborenen Schriftstellerin Mirna Funk, die eine nicht-jüdische Mutter und einen jüdischen Vater hat. „Die meisten meiner Freunde sind sogenannte Kontingentgeflüchtete. Was uns verbindet, ist, dass wir als Juden aufgewachsen sind, ohne jüdische Traditionen zu leben und uns diese erst später selbst erarbeiten mussten“, erklärt Mirna Funk, deren Urgroßvater der jüdische DDR-Schriftsteller Stephan Hermlin war, ihre Identitätssuche und ihren formalen Übertritt zum Judentum, um ihren Status geklärt zu wissen. So ist es auch zum Teil autobiografisch, wenn Funk in „Winterreise“ von dem Aufbruch ihrer Hauptfigur Lola von Deutschland nach Tel Aviv auf der Suche nach der Bedeutung von Identität in einer globalisierten Welt erzählt. Funk schreibt regelmäßig Kolumnen in unterschiedlichen Zeitschriften und Zeitungen, wie Vogue oder NZZ. Im November 2023 wurde sie mit dem Arik-Brauer-Publizistikpreis für „fundierte Beiträge zur öffentlichen Debatte [...], die den Nahen Osten aus einer fairen und realitätsbezogenen Perspektive“ betrachten, ausgezeichnet.

Identitätsbezogene Bestandsaufnahmen in der Gegenwart Bereits ab 2013 hatte sich die Wissenschaftlerin und Autorin Alina Gromova dieser Identitätssuche und Identitätsarbeit gewidmet und die vielbeachtete Publikation „Generation ‚koscher light‘. Urbane Räume und Praxen junger russischsprachiger Juden in Berlin“ herausgebracht. Sie zieht darin folgendes Fazit:

Zitat

„Gerade angesichts der unterschiedlichen Definitionen des Judentums als Religion, ethnische Zugehörigkeit oder Lebensphilosophie, die ihnen (dieser jüngeren Generation) von ihren sowjetisch sozialisierten Eltern und Großeltern auf der einen Seite und von der deutsch-jüdischen Gesellschaft auf der anderen Seite geboten werden, entwickeln sie im Umgang mit diesen Optionen eine Versiertheit, die sie als Experten der Postmoderne bezeichnen lässt.“

Diese Generation ist als Kinder von oft ethnisch, sprachlich und religiös gemischten Familien gewohnt, die widersprüchlichen Identifikationen für sich selbst in Einklang zu bringen, wie die Identifikation als Deutsche, Russ:innen oder Ukrainer:innen, die der jüdischen Traditionen auf der einen Seite und den christlichen der Mehrheitsgesellschaft auf der anderen Seite. Die Frage, was es bedeutet, in Deutschland jüdisch zu sein, ist im Jahre 2023 aber noch immer genauso aktuell, wie man zum Beispiel in dem von Interner Link: Laura Cazés herausgegebenen Sachbuch „Sicher sind wir nicht geblieben“ (2022) nachlesen kann. Darin hat die Autorin und hauptberufliche Leiterin der Abteilung Kommunikation und Digitalisierung der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland zwölf Jüdinnen und Juden um Beiträge gebeten und ein vielstimmiges Werk zum „Jüdischsein heute“ veröffentlicht. Diese Vielfalt spiegelt sich in ihrer Familie, denn Mutter und Vater kommen aus unterschiedlichen jüdischen kulturellen Bezügen, nämlich aus der Interner Link: aschkenasischen und aus der sephardischenTradition. „[I]ch bin, auch im institutionellen Kontext, also in der Schule und durch die Machanot der ZWST, mit einer eher orthodoxen Perspektive auf das Judentum aufgewachsen. Ich selbst bin eine säkular lebende Person, und die Familie meines Vaters in Argentinien würde sich eher als progressiv, auch institutionell progressiv bezeichnen,“ erzählte sie in einem Interview.

Vergleicht man die zeitgenössischen deutschsprachigen Publikationen jüdischer Schriftstellerinnen mit denen, die vor der Shoah veröffentlicht wurden, so kann heute eine besonders auffallende Vielstimmigkeit jüdischer Identitäten festgestellt werden, die nicht zuletzt aufgrund der so diversen Herkünfte, Erfahrungen, Lebensläufe und Positionierungen entstanden ist. Die Bandbreite an Publikationen und Themen spiegelt dies wider. Ein verbindendes Thema bleibt aber, bei aller Unterschiedlichkeit der Veröffentlichungen, die stetige Rückbesinnung auf oder die Auseinandersetzung mit dem eigenen gelebten Judentum – egal ob säkular, kulturell oder religiös. Dieser stetige Austausch, dieses Verhandeln der eigenen Identität wird auch in Zukunft neue Aspekte literarisch erschließen.

Zitierweise: Myriam Halberstam, „Jüdische Schriftstellerinnen in Deutschland – vor 1933 und nach 1945“, in: Deutschland Archiv, 08.02.2024, Link: www.bpb.de/545266.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Vgl. Arnulf Scriba, Literatur im NS-Regime, in: Lemo (Lebendiges Museum Online), 15.5.2015, www.dhm.de/lemo/kapitel/ns-regime/kunst-und-kultur/literatur-im-ns-regime.html, letzter Zugriff 31.10.2023.

  2. Jede dritte Berlinerin ist in den 1920ern erwerbstätig, vor allem, weil mehr Frauen arbeiten (müssen) als je zuvor. Viele Männer sind im Ersten Weltkrieg gefallen oder können als Invaliden nicht mehr arbeiten. Die Entfremdung aufgrund der langen Abwesenheit durch den Krieg führt zu einem Allzeithoch der Ehescheidungen. Und da die Inflation Vermögen vernichtet hat, reicht auch in der Mittelschicht eine Heirat häufig nicht mehr für die Versorgung. Darüber hinaus haben sich Moralvorstellungen verändert: Die „Neue Frau“ aus großbürgerlichen oder adeligen Kreisen hat die finanziellen Möglichkeiten, einen normabweichenden Lebensstil zu führen und an dem uneingeschränkten Konsum der neuesten Mode sowie an Kultur, Unterhaltung und Freizeit teilzunehmen. Und die „Tippmamsell“ der Arbeiterklasse versucht dem nachzueifern. Mehr dazu unter https://www.dhm.de/lemo/kapitel/weimarer-republik/alltagsleben/die-neue-frau.html, letzter Zugriff 26.11.2023.

  3. Paul Jandl, Ein Leben lang auf der Flucht. Wie Mascha Kaléko aus Galizien nach Berlin kam, Dichterin wurde – und abermals vertrieben wurde, in: Neue Zürcher Zeitung, 1.10.2022, https://www.nzz.ch/feuilleton/mascha-kaleko-war-in-den-1930er-jahren-ein-pop-star-der-lyrik-ld.1699113, letzter Zugriff am 31.10.2023.

  4. Ursula Ludz, Arendt, Hannah, in: NDB-online, 1.4.2023, www.deutsche-biographie.de/11850391X.html#dbocontent, letzter Zugriff am 26.11.2023.

  5. Vgl. Hilmar Klute, „Das Beste kommt zum Schluss“, in: Süddeutsche Zeitung, 8./9. 7. 2023, S. 19.

  6. Vgl. Nicole Weber, Kinder des Krieges, Gewissen der Nation. Moraldiskurse in der Literatur der Gruppe 47, Paderborn 2020. Siehe auch: Klaus Briegleb. Missachtung und Tabu, Eine Streitschrift über die Frage: Wie antisemitisch war die Gruppe 47?, Berlin 2002 und Jörg Magenau, Princeton 66: Die abenteuerliche Reise der Gruppe 47, Stuttgart 2016.

  7. Daniel Graf, Aufruf zum Aichinger-Lesen, in: Republik, 1.11.2021, https://www.republik.ch/2021/11/01/aufruf-zum-aichinger-lesen, letzter Zugriff am 31.10.2023.

  8. Vgl. Charlotte Misselwitz, Jeanette Wolff – Kämpferin für Gerechtigkeit und gegen das Vergessen, Deutschland Archiv, 20.12.2021, bpb.de/345047, letzter Zugriff am 14.11.2023.

  9. Thomas Honickel, Film: „Hilde Domin - Eine Begegnung“, TH Filmproduktion, Youtube, 1999/2006. https://www.youtube.com/watch?v=_HBTG8rKI4I, letzter Zugriff 17.12.2023.

  10. Christa Schulze-Rohr, Interview mit Hilde Domin in der Sendung „Wortwechsel“ des Bayerischen Rundfunks, 1991, https://www.youtube.com/watch?v=J7f8oexjZbY, letzter Zugriff am 3.12.2023.

  11. Vgl. Nelly Sachs, In den Wohnungen des Todes, Berlin 1947.

  12. Aus dem Klappentext von „Blumen für Othello“, Zürich 2014.

  13. Ebenda.

  14. Vgl. Leah Fleischmann, Dies ist nicht mein Land. Eine Jüdin verlässt die Bundesrepublik, Hamburg 1980. Seit 2012 entwirft Lea Fleischmann Lehrprogramme für Schulen, die die geistigen Werte des Judentums vermitteln und das Bewusstsein fördern, dass das Judentum die Wurzel der christlich-abendländischen Kultur ist. Für Ihre pädagogische Arbeit erhielt Lea Fleischmann 2019 das Bundesverdienstkreuz. Siehe: https://lf-edu.org/lea-fleischmann/, zuletzt aufgerufen am 13.12.2023.

  15. Vgl. David Dambitsch, Inge Deutschkron: „Das müssen alle wissen“, aus Interviews mit Inge Deutschkron, in: Deutschland Archiv, 7.7.2022, bpb.de/510389, letzter Zugriff am 14.11.2023.

  16. Die Feier zur religiösen Mündigkeit, Bat Mizwa steht für Tochter der Pflicht. Mehr unter: https://www.zentralratderjuden.de/judentum/riten-und-gebraeuche/bar-mizwa-und-bat-mizwa-die-religioese-muendigkeit-von-maedchen-und-jungen/, zuletzt aufgerufen am 17.12.2023.

  17. Felicitas von Lovenberg, Großmama packt aus, in: FAZ, 5.10.2005, https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/belletristik/grossmama-packt-aus-1282765.html, letzter Zugriff 17.12.2023.

  18. Michael Brenner, „Theaterskandal“, in: Jüdische Allgemeine, vom 5.8.2013, www.juedische-allgemeine.de/politik/1985-theaterskandal-in-frankfurt/, letzter Zugriff am 2.11.2023.

  19. Jakob Hessing, „Fünf Gramm Uhrenteile“, in: F.A.Z, vom 25.11.1995, www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/belletristik/rezension-belletristik-fuenf-gramm-uhrenteile-11314631.html, letzter Zugriff 26.11.2023.

  20. Sasha Westphal, „Reinheit ist eine Illusion“ in: kultur.west; Magazin für Kunst und Gesellschaft in NRW, vom 24.4.2018, https://www.kulturwest.de/inhalt/reinheit-ist-eine-illusion/, letzter Zugriff am 14.11.2023.

  21. Kommentar der Jury zur Nominierung auf der Shortlist: https://www.deutscher-buchpreis.de/archiv/autor/82-lustiger, letzter Zugriff 24.11.2023.

  22. Tobe Levin/Susanna Keval, Jewish Life and Jewish Women in Germany Today, in: Jewish Women 2000: Conference Papers from the Hadassa Research Institute on Jewish Women International Scholarly Exchanges 1997-1998, Brandeis University, Waltham, S. 206.

  23. Jessica Jacoby/Claudia Schoppmann/Wendy Zena-Henry, Nach der Shoah Geboren. Jüdische Frauen in Deutschland, Berlin 1994, S. 138.

  24. „U-Boote“ wurden versteckte oder untergetauchte Juden und Jüdinnen während der NS-Zeit genannt.

  25. Erica Fischer, Aimee und Jaguar: Eine Liebesgeschichte, Berlin 1943, Köln 1994, Klappentext.

  26. Adriane Breyer, „Ich war sehr auffällig“, in: Die Zeit, 15.10.2015, https://www.zeit.de/2015/42/mirjam-pressler-literatur-interview, letzter Zugriff am 17.11.2023.

  27. Roswitha Budeus-Budde/Otto Brunken/Robert Elstner, Jurybegründung zum Sonderpreis Autor 2010 des Jugendliteraturpreises, https://www.jugendliteratur.org/person/mirjam-pressler-80, letzter Zugriff am 27.11.2023.

  28. Mirjam Pressler, Nachruf, in: Buchmarkt, 16.1.2019, https://buchmarkt.de/mirjam-pressler/, letzter Zugriff am 29.11.2023.

  29. www.zentralratderjuden.de/angebote/integration/infos-zur-zuwanderung/, letzter Zugriff 23.11.2023.

  30. Alina Gromova, En-Gendering jüdische Migration. Narrative jüdischer Frauen mit sowjetischer Erfahrung in Deutschland nach 1990, in: Deutschland Archiv, 5.2.2021, bpb.de/326606, letzter Zugriff 17.12.2023.

  31. „Häufig werden Menschen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen nicht nur aufgrund eines einzigen Merkmals diskriminiert, sondern sehen sich verschiedenen Formen von Diskriminierung, wie Rassismus, Sexismus, Homophobie, Ableismus, Klassismus, Trans*Diskriminierung etc. ausgesetzt.“, zitiert nach https://www.ewdv-diversity.de/diversity/intersektionalitaet/, letzter Zugriff am 13.12.2023.

  32. Ankündigung „Muttersprache Mameloschn“, www.gorki.de/de/muttersprache-mameloschn , letzter Zugriff 29.11.2023.

  33. Eugen El, Sasha Marianna Salzmann - Vom Beben und Nachbeben, Jüdische Allgemeine, vom 29.08.2021, www.juedische-allgemeine.de/kultur/von-beben-und-nachbeben/, letzter Zugriff am 30.11.2023.

  34. Mirna Funk: „Meiner Tochter soll es anders gehen“, Interview mit Mirna Funk, in: Deutschland Archiv, 29.8.2021, bpb.de/339355, letzter Zugriff 30.11.2023.

  35. Vgl. Arik-Brauer-Publizistikpreis 2023 für Mirna Funk und Ahmad Mansour, 26.11.2023, www.mena-watch.com/arik-brauer-publizstikpreis-2023/, letzter Zugriff am 17.12.2023.

  36. Alina Gromova, Generation „kosher light“. Urbane Räume und Praxen junger russischsprachiger Juden in Berlin, Berlin 2013, S. 281.

  37. Siehe Laura Cazés: „Es braucht Räume, in denen verhandelt wird, was jüdischer Feminismus ist.“, Interview mit Laura Cazés, in: Deutschland Archiv, 6.4.2022, bpb.de/507012, letzter Zugriff 18.12.2023.

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wurde in Brooklyn, New York geboren. Die Journalistin, Filmemacherin und Autorin ist in Deutschland aufgewachsen und hat in New York Theaterregie und Kunstgeschichte und an der Kunsthochschule für Medien, Köln Film- und Fernsehregie studiert. 1988 wanderte sie nach Israel aus, wo sie in israelischen Spielfilm- und Fernsehproduktionen, sowie als Printjournalistin arbeitete. In Deutschland realisierte sie als Regisseurin zeitgeschichtliche Dokumentarfilme für das öffentlich-rechtliche Fernsehen und arbeitete als Redakteurin. 2007 begann sie Kinderbücher zu schreiben. 2010 gründete sie den Ariella Verlag , den ersten jüdischen Kinderbuchverlag in Deutschland nach der Shoah.Interner Link: Mehr zu Myriam Halberstam >>