Die Spielsaison 1948/49 ist für den 1. FC Saarbrücken eine besondere: Nach zähen Verhandlungen darf der Verein am Ligabetrieb teilnehmen – in Frankreich. Schon seit Anfang 1947 hat das Saarland einen Sonderstatus: Es gehört nicht mehr zur französischen Besatzungszone. Wirtschaftlich und politisch ist es eng an Frankreich angeschlossen, ohne jedoch dessen Teil zu sein. So wird auch der FC Sarrebruck 1949 nur inoffiziell Tabellenzweiter der zweiten französischen Liga. Es bleibt bei dieser einen „französischen“ Saison, am deutschen Ligabetrieb aber darf der Verein wegen der saarländischen Sonderrolle zunächst nicht teilnehmen. In der Ehrenliga Saarland wiederum gibt es keine ernstzunehmenden Gegner. Deshalb organisiert der FC Saarbrücken bis 1951 den Wettbewerb um den „Internationalen Saarlandpokal“. 1950 gewinnt er im Endspiel mit 4:0 gegen den französischen Erstligisten Stade Rennes.
Die Heimspiele tragen die Saarbrücker vor bis zu 35.000 Fans im Stadion Kieselhumes aus, da das Ludwigsparkstadion wegen Kriegsschäden noch nicht bespielbar ist. Politisch schwierig sind vor allem die Auswärtsspiele. Für jede Fahrt zu den Ligakonkurrenten muss das Team wegen des saarländischen Sonderstatus Grenzkontrollen passieren. Der Sonderstatus zeigt sich auch darin, dass das Saarland von 1950 bis 1956 eine Nationalmannschaft besitzt, die in der Qualifikation zur Fußballweltmeisterschaft 1954 gegen das Team der Bundesrepublik antritt. Aber schon im Sommer 1952 nehmen die Saarbrücker am westdeutschen Ligabetrieb teil: Sie scheitern erst im Meisterschafts-Endspiel mit 3:2 am VfB Stuttgart.