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"Die Geschichte der DDR ist gesamtdeutsche Geschichte geworden." | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? 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"Die Geschichte der DDR ist gesamtdeutsche Geschichte geworden."

Martin Jehle

/ 14 Minuten zu lesen

Ein Interview mit György Dalos über die Umwälzungen in Ostmitteleuropa 1989/91, über Michail Gorbatschow und über den Umgang mit der Vergangenheit

György Dalos (© Rainer Justen CC BY SA)

György Dalos (geboren 1943) gehört zu den bekanntesten ungarischen Publizisten der Gegenwart. Gegen Dalos, der Anfang der 1960er-Jahre Geschichte studiert hatte, wurde bereits früh Berufs- und Publikationsverbote verhängt. Er gehörte zu den Mitbegründern der demokratischen Oppositionsbewegung in Ungarn und unterstützte auch die Bürgerrechtsbewegung in der DDR. Von Dalos erschienen u.a. die Bücher "Der Vorhang geht auf. Das Ende der Diktaturen in Osteuropa" (München 2009) und "Gorbatschow. Mensch und Macht" (München 2011). Am 3. Oktober 2011 wurde Dalos für sein Engagement mit dem Einheitspreis der Bundeszentrale für politische Bildung geehrt. Mit György Dalos sprach Martin Jehle.
Deutschland Archiv: Herr Dalos, in Ihrem 2009 erschienenen Buch "Der Vorhang geht auf" beschreiben Sie die Überwindung der Diktaturen in Mittel- und Osteuropa ausgehend vom Machtantritt Michail Gorbatschows in der Sowjetunion. Wie lässt sich der politische Wandel von 1989 bis 1991 in den betroffenen Ländern charakterisieren? Wo lagen Gemeinsamkeiten im Umbruchgeschehen, wo spezifische ländereigene Merkmale?

György Dalos: Um diese Frage zu beantworten, muss man weiter zurückblicken. Es gab bereits Mitte der 40er-Jahre eine Diskussion, ob der damals sogenannte Sozialismus allgemeine Gesetzmäßigkeiten und spezifische Züge hat. Man kam dabei zu einer sehr dialektischen Antwort: Es muss überall die Diktatur des Proletariats und die führende Rolle der kommunistischen Partei geben. Dazu Industrialisierung, Kollektivierung und die sogenannte Kulturrevolution.

Andererseits ist bekannt, dass in einigen Ostblockländern in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg die Parteien völlig aufgelöst worden sind und in anderen, wie der DDR oder Polen, Blockparteien entstanden. Es ist ebenso bekannt, dass in einigen Ländern landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften schnell mit gewaltsamen Mitteln organisiert wurden, in anderen ging es etwas anders zu – etwas leichter. Außerdem gab es große Unterschiede vor und nach 1956 im Zuge der Ereignisse in Ungarn, genauso vor und nach dem "Prager Frühling" in der Tschechoslowakei 1968.

Es gab in den Ländern des Ostblocks unterschiedlich stark ausgeprägte nationale und religiöse Traditionen. Das ist für die Ausgangslage nach dem Zweiten Weltkrieg von Bedeutung. Denn diesen Ländern wurde eine sowjetische Tradition aufgezwungen, ganz unabhängig davon, wie groß die Unterstützung für die kommunistischen Parteien im Volk tatsächlich war.

In jeder der Gesellschaften, insbesondere in der Sowjetischen Besatzungszone in Deutschland, gab es aber auch eine Aufbruchsstimmung und das Bedürfnis, etwas Neues zu erleben. In allen Bevölkerungsschichten gab es Menschen, die daran interessiert waren, weil für sie das neue System einen persönlichen Wendepunkt bedeutete. Das waren teilweise Arbeiter und Bauern, die gefördert wurden, aber erstaunlicherweise auch Intellektuelle, die plötzlich ein neues Modell der staatlichen Fürsorge für die Kultur erfuhren.

Dieser Facettenreichtum in den Anfangsjahren trifft auch auf die Phase der Umbrüche von 1989 bis 1991 zu. Man kann wiederum fragen, was waren die sogenannten Gesetzmäßigkeiten in der Auflösung des Ostblocks und was waren die spezifischen Züge dieses Prozesses in den einzelnen Ländern.

Wie lautet Ihre Antwort darauf?

Zur Wende selber bestanden die Unterschiede darin, wie die bewegenden Kräfte der Wende aussahen und ob es in den einzelnen Ländern überhaupt eine Tradition des Widerstandes gegen das System gab. Da gab es auf der einen Seite Polen und Ungarn mit ihren Bewegungen, auf der anderen Seite aber auch Länder, in denen sich kein ähnlicher Widerstand zeigte, abgesehen von Individuen und kleinen Gruppen. Allgemein gesprochen konnten drei Elemente ausschlaggebend für Veränderungen sein: die normale Bevölkerung, die Beteiligung von oppositionellen Kreisen und der liberalen Intelligenz an den Entscheidungsprozessen oder reformfähige Gruppen innerhalb der herrschenden kommunistischen Partei.

Wo war die Bevölkerung am aktivsten?

Nur in Polen gab es zu den Veränderungen eine Vorgeschichte, bei der eine große, organisierte Massenbewegung eine Rolle spielte. Aber selbst die Gewerkschaftsbewegung Solidarność, bei der 1980/81 zehn Millionen Mitglieder eingeschrieben waren, hatte 1988 als illegale Opposition nur einige Tausend Mitglieder. Die Opposition in Polen war zahlenmäßig die größte im ganzen Ostblock und wurde von der polnischen Staatssicherheit auf rund 40.000 Menschen geschätzt. Als die Solidarność im Zuge der Reformen 1988/89 praktisch wieder zugelassen wurde, stieg ihre Mitgliederzahl nur noch auf zwei Millionen an. Daran erkennen Sie die Verhältnisse in dem Land mit der stärksten Massenbewegung im ganzen Ostblock. Die politische Aktivität der Menschen hat nach der Verhängung des Kriegsrechts in Polen deutlich nachgelassen, und Solidarność hat sich davon nie wieder erholt.

Kommt es also auf Massenbewegungen nicht an?

Wenn man die Bewegungen in Osteuropa betrachtet und sie mit den Maßstäben der allgemeinen Geschichte der Revolutionen vergleicht, fällt vor allem auf, wie intensiv diese Prozesse waren und wie relativ die Beteiligung der Gesellschaft gleichzeitig war. Das zeigt sich auch daran, wie schnell die ursprünglichen Menschenrechtsgruppen und Bewegungen, die die Revolutionen mit initiiert hatten, ihre politische Bedeutung wieder verloren hatten und untergingen.

Revolutionäre Prozesse können aber immerhin von kleinen Gruppen angestoßen werden, wie die Geschichte zeigt. Die Revolutionen von '89 bis '91 im Ostblock sind auch Beispiele dafür, dass kleine Gruppen gegen einen repressiven Staat eine Menge bewegen können.

Ja, wenn dieser Staat plötzlich an einem schwachen Punkt ist. Niemals brechen Revolutionen aus, solange der Staat stabil ist. Aber auf das erste Zeichen der Schwäche dieses Staates, zumindest wenn es Diktaturen sind, also sobald die seismische Reaktion der Bevölkerung plötzlich den Eindruck hat, dass der Staat geschwächt ist, dann kann es zu großen Veränderungen kommen. In Osteuropa gab es die paradoxe Situation, dass die Sowjetunion – und das beschreibe ich auch in meinem Buch "Der Vorhang geht auf" – aus eigenen Gründen beschlossen hatte, ihre Hand nicht mehr schützend über die Satellitenstatten auszubreiten, weil sie sich finanziell diesen Luxus nicht mehr erlauben konnte. Die Sowjetunion hatte nicht nur ihre Streitkräfte als Erpressungspotential, sondern auch ihre finanzielle und ökonomische Macht. Dieses Rückgrat war auf einmal gebrochen in den späten 80er-Jahren.

Und das war der Moment, wo die Schwäche sichtbar wurde?

Die Funktionäre haben gespürt, dass Moskau nicht mehr stabil ist. Die herrschende Elite in den einzelnen Ländern war kommunistisch, aber auch sehr unterschiedlich. Die polnische Elite hatte aufgrund ihrer Erfahrungen keine Illusionen, dass das System, so wie es war, noch zu retten gewesen wäre. Sie wollten nicht einmal Sozialismus oder Kommunismus, sondern sie wollten nur noch Ruhe haben. Die ungarischen Eliten waren gemischt. Sie waren zynisch. Sie wollten zwar die Macht behalten, aber sie waren bereit, für den Machterhalt einige Zugeständnisse zu machen. Aber keine der Eliten in den Ländern des Ostblocks waren bereit, die Macht zu teilen. Sie waren bereit, sogar eher die Macht abzugeben als zu teilen. Der DDR-Führung fiel es am schwersten, überhaupt mit der Gesellschaft, mit der Opposition ins Gespräch zu kommen und Verhandlungen aufzunehmen. Sie hat lieber die Mauer geöffnet, damit die Gesellschaft nicht zu Wort kommt und sie zumindest einen Monat gewinnt.

Eine Art Druckabbau durch Ausreise.

Ja. Der Alptraum für die SED-Führung war es, dass sie mit der Opposition, mit den Vertretern der Leute, die sie verfolgt und diskriminiert hatte, Gespräche führen müssen. Die Führung in Ungarn war da beweglicher, erst recht die Führung in Polen mit den Rundtisch-Gesprächen. Die Führung in Rumänien war völlig statisch. Da ließ man schießen. Die Elite in Rumänien war am wenigstens verhandlungsbereit. Sie wollte nicht nur die Macht nicht teilen, sie wollte überhaupt keine Veränderung. Daran zerbrach das System. In Bulgarien gab es fast keine organisierte Opposition. Dort wurde die politische Elite mit Hilfe des sowjetischen KGB gestürzt. Der sowjetische Botschafter in Bulgarien war Major des KGB und er wurde extra ernannt, um dort die Perestroika gegen den Widerstand der herrschenden Elite innerhalb der kommunistischen Partei durchzusetzen. Sie sehen, wie verschiedenartig die Prozesse in den einzelnen Ländern waren.

Kann man denn in Anbetracht der Unterschiede, die Sie genannt haben, die Ereignisse in Osteuropa als "europäische Revolution" einordnen?

Nein, es war keine Revolution im eigentlichen Sinne, vielleicht eine oberflächliche Revolution. Schon aus geografischen Gründen hätte es nur eine halbe Revolution sein können, da sie nur in einer Hälfte des Kontinents stattfand. Damit will ich aber nicht leugnen, dass die Veränderungen, die im Zuge dieser historischen Phase kamen, die Tragweite einer Revolution hatten. Kommunisten hätten es Konterrevolution genannt. Ich glaube, dass das, was in Europa geschah, das war vor allem die Realutopie der oppositionellen Bewegungen. Es gab nach dem Zusammenbruch des sowjetischen Imperiums keine andere Möglichkeit für diese Länder, als sich Europa anzunähern, also jenen Staaten, mit denen sie sich jahrzehntelang in einem Kalten Krieg befanden. Und jetzt gab es ökonomisch, politisch und sogar moralisch keine andere Möglichkeit, dieses Europa zu akzeptieren bzw. zu erreichen, dass dieses Europa sie akzeptiert.

Das war auch etwas Gemeinsames der Veränderungsprozesse in den Ostblock-Ländern, dass der Weg dieser Länder nun nach Europa führte. Nach Europa – als Gegenstück zur überwundenen Abhängigkeit von Moskau.

Hat die Arbeit, die Recherche an der Person, an der Biografie von Gorbatschow Ihre Sichtweise im Vergleich zu davor verändert?

Ich glaube, ja – aber das hängt teilweise damit zusammen, dass ich hier Gorbatschow verstehen wollte. Ich wollte ihn verstehen als Politiker, als Staatsmann; seine Möglichkeiten und seine Absichten. Und als ich vor einigen Jahren das Buch "Der Vorhang geht auf" schrieb, da erschien Gorbatschow in meinen Augen viel zynischer und machiavellistischer als am Ende meiner Arbeit an der Biografie über ihn. Mittlerweile habe ich erkannt, dass es für ihn keine Möglichkeit gab, anders zu handeln, als er es getan hat. Es war sehr schwierig für Gorbatschow, sich von bestimmten Doktrinen loszusagen, von denen er geprägt war. Ich habe aufgrund der Studien der Materialien des Politbüros [der KPdSU] bereits bei der Arbeit an dem schon erwähnten Buch "Der Vorhang geht auf" das Gefühl gehabt, dass die Entwicklungen 1989/91 schicksalhaft waren. Als ich dann Erinnerungen und die Zeitzeugenberichte über Gorbatschow las, sah ich den inneren Kampf zwischen dem leninistischen Ideologen und dem pragmatischen Politiker, die er in sich vereinte. Er wollte manchmal auf eine ganz kindische und trotzige Art seinen Idealen treu bleiben. Aber diese Ideale zerbrachen von einem Tag auf den anderen, von Schritt zu Schritt, und das bedeutet, dass das ganze kommunistische Projekt irgendwann zum Scheitern verurteilt war.

Wie beurteilten Sie die die politische Figur Gorbatschows insgesamt? Fehlgeleiteter Kommunist oder tragischer Held? Wo sehen Sie seine Verdienste, seine Fehler?

Gorbatschow war ein Kommunist, der plötzlich eine Aufgabe hatte, die man mit kommunistischen Mitteln nicht lösen konnte. Er hat einen Ausweg aus dieser Situation gesucht. Wenn wir das aus der Perspektive der kommunistischen Doktrin sehen, dann ist er statt auf einen Ausweg auf einen Irrweg gekommen. Wenn schon nicht den Kommunismus oder Sozialismus, so wollte er am Ende zumindest die Sowjetunion aufrecht erhalten. Ein großes Problem für Gorbatschow bestand darin, dass er bis zu einem ziemlich weiten Grad seine eigenen Ideen verleugnete, um das Imperium Sowjetunion zu retten. Er war bereit, vieles hinzunehmen, was er ein oder zwei Jahre zuvor noch nicht hören wollte. Aber eines konnte er nicht mit sich ausmachen: die Auflösung der Sowjetunion. Der große deutsche Historiker Sebastian Haffner hat Gorbatschow "Reichsvernichter" genannt.

Er war doch aber eigentlich auch eine Figur, die sehr beweglich war. Sie sagten gerade, er konnte seine Position innerhalb von ein bis zwei Jahren verändern, was für die damalige Zeit für einen kommunistischen Führer sehr schnell war.

Im Politbüro gab es höchstens vier, fünf Leute, die von Anfang an verstanden haben, was Gorbatschow wollte. Von Anfang an wusste man, dass die Sowjetunion große Probleme hatte, zum Teil auch unlösbare, die zumindest mit konventionellen Mitteln nicht mehr lösbar waren. Darin waren sich viele einig, auch konservative Kommunisten, weil sie sahen, wie die Strukturen zerbrachen, wie das Riesenreich unter der ineffektiven Wirtschaft litt. Man spürte sogar den allmählichen Zerfall, die Erosion des Systems. Man musste handeln. Alle waren mit Gorbatschow einverstanden, dass man handeln musste, und er wollte radikal handeln. Aber die Radikalität bedeutete in seinen Augen 1985/86 nur, die korrupte oder faule alte Garde abzulösen. Neue, jüngere Leute sollten in Machtpositionen gehoben werden, also so wie früher, aber schneller, effektiver und technisch besser. Das war die ursprüngliche Absicht. Die Abrüstung und der Frieden mit dem Westen waren in diesem Rahmen nur ein Vehikel – Gorbatschow wollte die sozialistischen Staaten Ost-/Mitteleuropas aus dem Korb seines Ballons werfen. Als Preis für die Abrüstung wollte er vom Westen die technologischen Mittel bekommen, mit denen er die sowjetische Wirtschaft ankurbeln konnte. Das waren relativ rationale Anliegen.

Und Ihr Fazit zu Gorbatschow?

Er ist auf der einen Seite eine tragische und auf der anderen Seite eine komische Figur. Tragisch, weil er an etwas glaubte, woran man nicht mehr glauben konnte. Gorbatschow hatte einen Glaubensethos in seinen Handlungen. Komisch wirkt er, weil er sich für einen Führer einer Supermacht manchmal so ungeschickt und chaplinhaft benahm, als wäre er irgendein kleiner Kader aus der Provinz, der er ursprünglich auch einmal war. Das Große und das Kleine, das Großartige und das Kleinmütige vermischen sich in seiner Person. Auf diese Formel würde ich Gorbatschow bringen.

Kommen wir zu den Transformationsprozessen in den postkommunistischen Gesellschaften. Wie sehen Sie die Entwicklung in ihrem Heimatland Ungarn bzw. in Ostdeutschland?

Die Ostdeutschen haben etwas erlebt, was die Ungarn so nicht erlebt haben: dieses Gefühl des Verschlucktwerdens: "Wir sind von einem stärkeren Land verschluckt worden, das ebenfalls Deutschland heißt." Dieses Problem kennt niemand in Ungarn. Das Problem ist, dass die Leute, die den realen Sozialismus in irgendeiner Form miterlebt haben – und sei es als Oppositionelle –, eine Geschichte haben. Und diese Geschichte gehört ihnen. Doch die Geschichte der DDR gehört nicht mehr der ehemaligen DDR-Bevölkerung. Das ist gesamtdeutsche Geschichte geworden. Sie haben etwas von ihrer Identität verloren. Da sind Verlustängste. Materiell, rein ökonomisch haben die neuen Bundesländer einiges bekommen, was wir in Ungarn nicht haben, sie sind in ein soziales Netz gefallen. Sie sind 14 Jahre früher EU-Mitglied geworden als die Ungarn, ihre Beschwerden sind im Vergleich zu den polnischen und ungarischen eher psychosomatisch, was aber nicht heißt, dass sie keine Bedeutung haben. Sie erleben manchmal die enorme Tragweite der Veränderungen auch als Leid. Das ist aber nicht dasselbe wie in Polen, wo die Leute plötzlich vor den Suppenküchen für Arme anstanden, oder die Verelendung der frühen 90er-Jahre in Ungarn oder in Rumänien. Die Ungarn waren seit den 70er-Jahren ein bisschen verwöhnt. Es gab ein Mindestmaß an Konsum, es gab auch Armut, aber nicht diese bittere. Und kleine, winzige Freiheiten. An diese Freiheiten sind sie gewöhnt, die große Freiheit aber ist ein Vakuum.

Es gibt ein Paradox, das vielleicht nicht nur für Ungarn, sondern für viele ehemalige Ostblockländer zutrifft, aber die Ungarn haben daraus fast eine Kultur gemacht. Sie scheinen unter der Demokratie mehr zu leiden als unter der Diktatur. Bereits während der späten Phase der Diktatur war diese etwas lauwarm geworden und man hatte sich bereits auf Konsum und soziale Sicherheit hin orientiert. Nun wurde der Konsum tausendfach größer, die soziale Sicherheit aber ist viel geringer geworden. Die Leute leiden an unserer Demokratie, zumindest jenseits der politischen Dimension. Die Generation, die noch etwas von diesem realen Sozialismus hatte, findet größtenteils ihren Platz in der neuen Zeit nicht. Und die Jugend findet ihren Platz aus anderen Gründen nicht. Das spürt man in Ungarn. Die Ungarn beschweren sich gern. In den Jahren der sogenannten "weichen Diktatur", in den 70er- und 80er-Jahren, beschwerten sie sich aber auch. Immer sprach man von Preiserhöhungen, es war wie ein politisches Wetterthema. In der Tat stieg der Preisindex von 100 im Jahr 1970 auf 181 im Jahre 1983. Heute denkt man an die Zeit nostalgisch zurück. Nun, das Zeitgefühl ist uns abhanden gekommen. Man weiß nicht mehr, was schlechter und was wirklich besser war. Es handelt sich um eine regelrechte Neurose.

Wie beurteilen Sie die Demokratisierungsprozesse in Osteuropa, auch hier insbesondere Ostdeutschland und Ungarn? Wie gesichert, wie gefährdet ist die Demokratie in den verschiedenen ostmitteleuropäischen Ländern?

Ungarn ist für mich etwas Wichtiges, weil ich auf Ungarisch denke und träume. Es gibt nichts in der Welt, was bei mir so den Blutdruck erhöhen kann wie Ungarn. Natürlich, jede Ungerechtigkeit empört mich und jede Dummheit löst bei mir Spott aus, aber bei Ungarn bin ich empfindlicher. Vielleicht weil ich Ungarn sehr lange kenne und weil ich weiß, was in dieser Gesellschaft steckt, welche Möglichkeiten, welche Gefahren. Und ich kenne auch die Geschichte dieses Landes und deshalb verstehe ich etwas mehr von diesem Land als von anderen. Ungarn ist eine Demokratie. Aber es gibt Demokratien von unterschiedlicher Qualität. Leider ist es eine ziemlich miese Demokratie, die zu wenig soziale Rechte sichert und in der zu viel Demokratiefeindlichkeit möglich ist. Ungarn ist eine Demokratie mit einer autoritären Ausrichtung und einem Hang zum Autoritären. Eine solch starke Mehrheit, wie sie die Regierung unter Viktor Orbán hat, verleitet auch dazu, die Macht voll auszukosten. Man muss erst einmal lernen, damit verantwortungsvoll umzugehen. Das wird sich hoffentlich einpendeln. Orbán erscheint heute als Hoffnungsträger. Er könnte auch in der Tat einiges umsetzen, aber ich glaube, er ist auch ein gewöhnlicher ungarischer Politiker. Und das bedeutet, dass er sich freuen kann, wenn er ungefähr 30 Prozent seiner Vorhaben verwirklichen kann. Er muss einige Schlappen erleiden. Daraus wird er vielleicht lernen.

Was für ein Geschichtsbild herrscht in Ungarn vor?

Die Wahrnehmung der eigenen Geschichte entspricht heute ungefähr dem Bewusstseinsstand der Zwischenkriegszeit. Das heißt, Ungarn war eine Stütze von Europa, es schütze Europa vor den Mongolen, vor den Osmanen, vor den Russen. Der Westen nach dem Ersten Weltkrieg war undankbar. Sie haben Ungarn Territorien genommen, und wir waren ständig nur Opfer. Wir haben niemandem weh getan. Das ist das Geschichtsbild heute und das ist etwas, was ziemlich tief in Ungarn verwurzelt ist. Dazu kommt ein plakativer Antikommunismus, der von der Regierung Orbán noch verstärkt wird.

Wie sehen Sie in Deutschland die Rolle der Bürgerrechtler aus der DDR? Haben sie versagt, weil sie keine prägende Rolle einnehmen?

Die deutschen Bürgerrechtler hatten ein ganz spezielles Problem, nämlich die Frage der Wiedervereinigung. In den Monaten September, Oktober und November 1989, in diesen entscheidenden Monaten, haben die Vertreter der Opposition noch mit einem DDR-Bewusstsein gedacht. Die Zielsetzung lautete: Wir werden ein demokratisches Gemeinwesen durch Veränderung der politischen Strukturen schaffen. Nur wenige dachten an die Wiedervereinigung. Das ist ein historischer Irrtum gewesen, was man verzeihen kann, wenn man bedenkt, dass auch im Westen nur noch wenige diese Blickrichtung hatten. Ich glaube, dass die Annahme, dass es möglich ist, eine DDR ohne Mauer aufrecht zu erhalten, der Opposition die Unterstützung der Bevölkerung kostete.

Lässt sich der Charakter der der Systeme zwischen 1945 und 1989/91 in einem Begriff zusammenfassen? Im deutschen Diskurs tauchen diverse Begriffe auf: "totalitär", "kommunistische Diktatur", "zweite (deutsche) Diktatur", "Konsensdiktatur", "Fürsorgediktatur", "durchherrschte Gesellschaft". Was ist Ihre Meinung dazu?

Ich finde, dass diese Diktaturen im Osten zwar mit dem Anspruch des Totalitären angefangen haben, sie aber ihren totalitären Charakter mit den Jahren zunehmend eingebüßt haben. Das heißt, sie waren bürokratisch-militärisch ausgebaute Parteidiktaturen. Sie haben die persönlichen Freiheiten begrenzt und am Anfang ziemlich brutal, mit Terror und Hinrichtungen, operiert. Aber die letzten 20 Jahre dieser Diktaturen lassen sich nicht mehr so eindeutig und vor allem nicht für alle Länder pauschal analysieren. Beispielsweise der rumänische Diktator Nicolae Ceauşecu: Er war despotisch und hatte den Anspruch, totalitär zu wirken, aber er konnte diesem Anspruch nicht gerecht werden. Er hielt die Gesellschaft in Angst, aber er konnte nicht mehr so unbegrenzt handeln, wie seine Vorgänger. Ein anderes Beispiel ist die DDR unter Erich Honecker. Was für ein totalitäres System ist das, das abhängig ist von Zahlungen des Klassenfeindes? Also, zumindest "totalitäre Diktatur" ist kein treffender Begriff. Für eine genauere begriffliche Eingrenzung ist der Abstand zu den Ereignissen noch zu kurz.

Herr Dalos, vielen Dank für das Gespräch.

Fussnoten

Journalist, Berlin.