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Moskauer Blicke auf den "Bitterfelder Weg" (1960–1964) | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Die Stasi und die Bundespräsidenten Das Einheits-Mahnmal Bodesruh D und DDR. Die doppelte Staatsgründung vor 75 Jahren. Chinas Rettungsofferte 1989 für die DDR Wessen wollen wir gedenken? 1949: Ablenkung in schwieriger Zeit 1949: Staatsgründung, Justiz und Verwaltung 1949: Weichenstellungen für die Zukunft Walter Ulbricht: Der ostdeutsche Diktator Die weichgespülte Republik - wurden in der DDR weniger Kindheitstraumata ausgelöst als im Westen? Friedrich Schorlemmer: "Welches Deutschland wollen wir?" Vor 60 Jahren: Martin Luther King predigt in Ost-Berlin Der Händedruck von Verdun Deutsche Erinnerungskultur: Rituale, Tendenzen, Defizite Die große Kraft der Revolution. Kirche im Wandel seit 1990. "Alles ist im Übergang" Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 32 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung in die bpb: 75 Jahre Bundesrepublik Zu selbstzufrieden? Eine Phantomgrenze durchzieht das Land Noch mehr Mauer(n) im Kopf? Überlegenheitsnarrative in West und Ost Mehr Osten verstehen Westkolonisierung, Transformationshürden, „Freiheitsschock“ Glücksscham "In Deutschland verrückt gemacht" The Rise of the AfD - a Surprise? Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ "Schon im 3. Weltkrieg?" „Die Logik des Krieges führt zu keinem positiven Ende“ "Bitte wendet euch nicht von uns ab". Zwei Hilferufe aus Belarus Nach 1000 Tagen bitterem Krieg 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Vor 35 Jahren: Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Der Maulwurf des BND: „Die Karre rast auf die Wand zu“ Der lautlose Aufstand Wem gehört die Friedliche Revolution? Verschiedene Sichten auf das Erbe des Herbstes 1989 „Und die Mauern werden fallen und die alte Welt begraben“ Im Schatten von Russlands Ukrainekrieg: Der Zwei-plus-Vier-Vertrag in Gefahr? Der Zwei-plus-Vier-Vertrag: Die Stufen der Einigung über die Einheit Der Wendepunkt Das Ende der Stasi vor 35 Jahren Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? 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Geschichte und Aktualität einer besonderen Verbindung am Beispiel Stuttgart-Rot Orte des Ankommens (VII): Das Musterhaus Matz im Freilichtmuseum Kiekeberg Orte des Ankommens (I): Architekturen für Geflüchtete in Deutschland seit 1945 Orte des Ankommens (IX): Asylarchitekturen zwischen technokratischer Kontrolle und Selbstbestimmung Orte des Ankommens (VIII): Tor zum Realsozialismus: Das Zentrale Aufnahmeheim der DDR in Röntgental Orte des Ankommens (X): Alternative Wohnprojekte mit Geflüchteten Orte des Ankommens nach 1945 (III): „Bereits baureif.“ Siedlungsbau der Nachkriegszeit auf dem ehemaligen Konzentrationslagergelände in Flossenbürg Orte des Ankommens (IV): Das ehemalige KZ-Außenlagergelände in Allach – ein vergessener Ort der (Nach)kriegsgeschichte Orte des Ankommens (V): Neugablonz - vom Trümmergelände zur Vertriebenensiedlung Orte des Ankommens (XI): Räume der Zuflucht – Eine Fallstudie aus Lagos, Nigeria Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? 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Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Vom Zwangsleben unter Anderen "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Warum ist das Grundgesetz immer noch vorläufig? Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Wo Kurt Barthel und Stefan Heym wohnten „Eine konterrevolutionäre Sauerei“ Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? 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Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Neuer Oststolz? Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? 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Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? 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Moskauer Blicke auf den "Bitterfelder Weg" (1960–1964)

Elke Scherstjanoi

/ 19 Minuten zu lesen

Was wusste man damals in Moskau vom "Bitterfelder Weg", konnte er dort von Interesse sein? Moskau registrierte sehr genau das Unbehagen etlicher deutscher Schriftsteller mit dem "Bitterfelder Weg" und warnte vor überzogenen Erwartungen.

Einleitung

Was wusste man damals in Moskau vom "Bitterfelder Weg", konnte er dort von Interesse sein?

Am 24.4.1959 wurde die 1. Bitterfelder Konferenz eröffnet. Die Losung lautete "Greif zur Feder Kumpel, die sozialistische Nationalkultur braucht dich". (© Bundesarchiv, Bild 183-63679-0011, Fotograf: Schmidt.)

Die Forschung kann auf verschiedene neue Quellen zurückgreifen. Neben zeitgenössischer Publizistik bieten Moskauer Archive interessantes Material. So fanden sowjetische Einschätzungen regelmäßig in Analysen der sowjetischen Botschaft in Berlin ihren Niederschlag; quasi als Moskauer Blick aus einem Berliner Fenster. Es ist davon auszugehen, dass sämtliche kulturpolitischen Großereignisse von zuständigen Botschaftssekretären erläutert und begutachtet wurden, wenngleich bislang noch keine direkte, zeitlich unmittelbare Reflexion der 1. Bitterfelder Konferenz (1959) bekannt ist.

Es wurden umfangreiche Berichte über die Lage unter Künstlern und in DDR-Künstlerverbänden nach Moskau geschickt. An das Außenministerium, die ZK-Kulturabteilung der KPdSU und den Dachverband der sowjetischen Freundschaftsgesellschaften mit dem Ausland gesandt, wurden sie gegebenenfalls auch an die sowjetischen Künstlerverbände und das Kulturministerium weitergeleitet. Solche Berichte fußten ganz stark auf SED-Pressemeldungen und Konsultationen mit der Kulturabteilung des SED-Zentralkomitees, man zog aber auch selbstständig Informationen ein bei Treffen mit namhaften Künstlern, Funktionären und Agenturleitern der DDR.

Eine zweite Quellengruppe stellen Reiseberichte sowjetischer Gäste der Künstlerverbände und Kunstinstitute bzw. Kunsthochschulen, Berichte von Gastauftritten, aber auch von Privatreisen sowjetischer Künstler in die DDR dar. Sie gingen häufig auf Stimmungen und Gerüchte ein. Beide Quellengruppen enthalten Ratschläge zur Verbesserung kritisierter Zustände oder Hinweise auf Vorbildliches, was es heute erleichtert, verschiedene "sowjetische Blickwinkel" zu bestimmen. Außerdem liegen Berichte über Begegnungen mit DDR-Künstlern, Verbandsdelegationen und Kulturfunktionären in Moskau vor.

I.

Die Fülle der fixierten Beobachtungen und Einschätzungen lässt den Schluss zu, dass die Sachinformationen an die sowjetische Kultur- und Kunstbürokratie in den Sechzigerjahren durchaus weit reichten. Darin blieb "Bitterfeld" gleichwohl ein Randthema. Es fand sich bislang auch kein Hinweis auf eine solide inhaltliche Auseinandersetzung mit dem "Bitterfelder Weg", weder in zeitgenössischen noch in späteren Untersuchungen der Kulturabteilung des ZK der KPdSU. Die offiziellen sowjetischen Berichte waren immer sehr viel deutlicher von Einschätzungen des Kampfes "der Freunde", also der SED-Führung, gegen "Formalismus", "Modernismus" und "Dekadenz" getragen. Sie handelten davon, wie es gelang oder nicht gelang, Künstler von der SED-Kulturpolitik zu überzeugen, die in der Sicht der sowjetischen Botschaft weder im Grundanliegen noch in den jeweiligen Hauptgewichtungen je ernsthaft kritisiert wurde. Nur im Kontext einer pragmatischen Positionsbestimmung zu Konfliktvermeidung und -bewältigung, häufig im größeren Zusammenhang ostdeutscher Außenwirkung, war auch der "Bitterfelder Weg" für Moskau von Bedeutung.

So hielt eine Information aus der sowjetischen Botschaft an die Ideologische Kommission der KPdSU vom 27. Juni 1960 über die Kulturkonferenz, welche SED-Zentralkomitee, Kulturbund und Kulturministerium Ende April 1960 abgehalten hatten, fest, die bisherigen Ergebnisse der Bitterfelder Konferenz und das Wirken von inzwischen 18.000 "schreibenden Arbeitern" seien von den ca. 80 Westberliner Gästen mit Respekt aufgenommen worden. Anders als früher, da diese häufig auf die "Freiheit der Persönlichkeit" zu sprechen gekommen seien, hätten sie nun eher bedauernd den Vergleich gezogen, dass in Westdeutschland politisches Engagement von Künstlern zunehmend beargwöhnt würde. Das Konzept des "schreibenden Arbeiters" sahen die Westberliner zwar skeptisch, doch hätte das bildungspolitische Ziel der Bewegung, ein höheres kulturelles Niveau von Werktätigen anzustreben, zweifellos nationale Bedeutung.

II.

Im Juli 1960 schickte die sowjetischen Botschaft in Berlin eine Analyse "Über die Lage im Schriftstellerverband der DDR" an das ZK der KPdSU. Sie fasste die Entwicklung seit 1956 zusammen und ging unter anderem auf die Kulturkonferenz des ZK der SED vom 23.–24. Oktober 1957 (darin auf das Referat Alexander Abuschs "Für eine sozialistische deutsche Kultur"), die theoretische Konferenz des Schriftstellerverbandes (DSV) zum sozialistischen Realismus sowie auf den V. Parteitag der SED (Juli 1958) und seine kulturpolitischen Vorgaben näher ein. Ganz im Sinne der SED-Führung interpretierte sie deren Kampf gegen "revisionistische Tendenzen" (etwa bei Gustav Just und Alfred Kantorowicz) und die Auswechslung 'unsicherer Kantonisten' im Sekretariat des DSV, mit der nun endlich die stark vernachlässigte "Arbeit mit den Kadern" in Gang gekommen sei:

"Das neue Sekretariat ist politisch bedeutend stärker als das frühere und vermag die Politik der SED unter den Schriftstellern umzusetzen", hieß es. "Vor allem begann der Schriftstellerverband, der Arbeit mit dem Nachwuchs größere Aufmerksamkeit zu widmen. Das wurde auch höchste Zeit, denn infolge eines eigentümlichen Verständnisses der Losung der chinesischen Genossen 'Lasst alle Blumen blühen!' gab es vor allem bei jüngeren DDR-Schriftstellern Neigungen zu allen möglichen 'Experimenten'. Dazu gehört das eifrige Streben einiger junger Schriftsteller, mit einem 'rauen und schroffen Stil' westliche Schriftsteller wie James Joyce, Norman Mailer, Ernest Hemingway und andere nachzuahmen."

Eine größere Passage betraf die Bitterfelder Konferenz von 1959: "Die neue Leitung [des DSV] arbeitet intensiv daran, die Schriftsteller auf die Notwendigkeit einer festeren Verbindung zur sozialistischen Wirklichkeit, zum Leben der Arbeiter und Bauern zu orientieren. Zum Wendepunkt in dieser Hinsicht wurde für viele Schriftsteller die Bitterfelder Literaturkonferenz vom April 1959. Sie war [...] organisiert worden, um im Kreise von Schriftstellern, Kunstschaffenden und Mitgliedern von Brigaden der sozialistischen Arbeit die Frage zu erörtern, wie Arbeiter, die mit schriftstellerischen Versuchen beginnen, unterstützt werden können. Doch die Bedeutung der Konferenz ging weit über diese Zielstellung hinaus. Die Konferenz gab den Anstoß für die Bewegung 'schreibender Arbeiter'. Die Freunde nutzten die Konferenz für einen Aufruf an die Werktätigen, sich in den literarischen Schaffensprozess aktiv einzuschalten. Dabei ist es erklärtes Ziel, neue Talente unter den Arbeitern zu entdecken und das Interesse der Werktätigen an Literatur und Kunst überhaupt zu entwickeln. Die Losung der Konferenz 'Greif zur Feder, Kumpel!' fand ein breites Echo. In vielen Betrieben gründete man Zirkel schreibender Arbeiter, die Tagebücher von Brigaden der sozialistischen Arbeit, Erzählungen und kleine Romane schreiben, an der Betriebszeitung mitarbeiten usw."

Weitgehend wertfrei gab man die Beobachtung weiter, "dass ein Teil der Schriftsteller diese Initiative zunächst mit Skepsis aufgenommen hat. So wurde die Ansicht geäußert, die SED beabsichtige, die Berufsschriftsteller allmählich zu verdrängen und sie durch Schriftsteller aus der Arbeiterschaft zu ersetzen, es werde die Zeit kommen, wo literarische Meisterschaft keinerlei Rolle mehr spielen wird usw." Die sowjetischen Berichterstatter beriefen sich auf ein persönliches Gespräch mit Arnold Zweig, der erklärt habe, "Talent könne sich in der DDR leicht zeigen, aber man könne nicht jemanden mit Gewalt zu einem Talent machen, und wenn er keinen Drang und keine Lust zum Schreiben hat, dann habe es auch keinen Sinn, ihn dazu zu zwingen." Anna Seghers soll gegenüber Mitarbeitern der Botschaft im März 1960 geklagt haben, "die Verlage würden mit Erzählungen, Skizzen und Romanen von 'schreibenden Arbeitern' buchstäblich zugeschüttet, die Qualität dieser Texte sei aber sehr gering. Das alles erinnere an die alte Agitpropkunst und den Proletkult, doch die Zeiten hätten sich verändert, und was an literarischen Formen und an Qualität in den zwanziger Jahren gerechtfertigt gewesen sei, kann heute nicht mehr genügen [...]. Bei uns, sagte Seghers, ist man sich zu wenig darüber im Klaren, dass die Arbeit des Schriftstellers eine schwere Arbeit ist, die von einem Menschen die Anspannung aller seiner geistigen und körperlichen Kräfte verlangt und die mit hohen Ansprüchen an sich selbst verbunden ist. Wie es scheint, sind wir übereilt vom 'lesenden Arbeiter' zum 'schreibenden Arbeiter' übergegangen, wir brauchen aber vor allem mehr kritisch lesende Arbeiter."

Die sowjetischen Vertreter sahen die Ursache des Unbehagens nicht in einem grundsätzlich falschen Ansatz der Bewegung des "schreibenden Arbeiters", sondern in zeitlich überzogenen Erwartungen: "In der ersten Zeit nach der Konferenz haben die Freunde nicht genügend deutlich gemacht, dass das Hauptziel der Bewegung 'schreibender Arbeiter' darin besteht, zum kulturellen Aufschwung der breiten Massen der Werktätigen beizutragen. Und den Arbeitern hat man zu wenig erläutert, dass die literarische Tätigkeit mit kleinen Formen beginnen muss, mit Beiträgen zur Betriebszeitung, mit dem Führen der Tagebücher von Brigaden der sozialistischen Arbeit usw. Außerdem bekamen die Zirkel 'schreibender Arbeiter' zu wenig Unterstützung von gesellschaftlichen Organisationen". Doch die SED hätte das Problem bereits erkannt. Auf der erwähnten Kulturkonferenz von ZK der SED, Kulturbund und Kulturministerium im April 1960 hätte Genosse Kurella hervorgehoben, "die Berufsschriftsteller hätten keine Konkurrenz von Seiten der 'schreibenden Arbeiter' zu befürchten. Im Gegenteil, je mehr es 'lesende' und 'schreibende Arbeiter' gebe, umso größer sei der Bedarf an guten Büchern", woraufhin Seghers ein wenig eingelenkt habe.

Die Analyse stellte des Weiteren fest, viele Schriftsteller würden den Gedanken Walter Ulbrichts positiv aufgreifen, dass es darauf ankomme, bei den gegenwärtigen gesellschaftlichen Veränderungen nicht abseits zu stehen. Der Bericht zählt (vermutlich aus SED-Dokumenten übernommen) viele konkrete Fälle auf, wo Schriftsteller in die Betriebe gingen, Zirkel betreuten, dauerhafte Beziehungen zu Brigaden aufbauten. Nur sahen die sowjetischen Genossen, vermutlich wie viele SED-Kulturpolitiker auch, darin weniger eine verantwortungsbewusste Annäherung an einen neuen Gegenstand als eine Form der Erziehung der Kunstschaffenden. Die Botschaft resümierte: "Solche Beziehungen haben unvermeidlich einen positiven Einfluss auf die Schriftsteller. Wie die Analyse der Stimmungen unter den Schriftstellern zeigt, hat sich die Lage im Schriftstellerverband stabilisiert. Gründe dafür sind die intensiveren Verbindungen der Schriftsteller zu den Werktätigen, der Einfluss, der von den bedeutenden Erfolgen beim sozialistischen Aufbau in der DDR, von der Erstarkung und der Macht des gesamten sozialistischen Lagers und seinem gewachsenen internationalen Ansehen ausgeht, sowie die beharrliche Arbeit der Freunde zur Gewinnung der Schriftsteller." Und weiter heißt es wenig realistisch: "Die Mehrzahl der Schriftsteller steht heute fest auf den Positionen des Sozialismus, billigt und unterstützt die Maßnahmen der SED und der DDR-Regierung. [...] Die Verbesserung der politischen Stimmung wirkte sich bei den meisten Schriftstellern positiv auf ihr Schaffen aus."

III.

Doch so schnell konnten die Bedenken nicht ausgeräumt werden, zumal es ja um mehr ging als um die Anerkennung hochintellektueller Spezialleistung. Hier spielten sehr verschiedene Konfliktkonstellationen hinein, die schwer auseinander zu halten waren. Da gab es beispielsweise Spannungen im Zusammenhang mit den Personalwechseln in Akademie und Schriftstellerverband, infolge derer sich etwa Bodo Uhse, Stephan Hermlin und Kurt Stern öffentlichen Harmoniebekundungen verweigerten; es gab das andauernde Gerangel um einzelne Werke (etwa um Stefan Heyms Roman über den 17. Juni 1953); und es gab eine große Experimentierfreude unter vielen jungen Lyrikern, Aufgeschlossenheit für eine neue Dramatik, die so etwas wie einen Generationenkonflikt unter den Schriftstellern anheizte, was einige Autoren wie Ludwig Renn und Willi Bredel verstimmte. Inwieweit dies alles mit der Wahrnehmung einer drohenden Nivellierung von Professionalität vermischt war, ließ sich damals und lässt sich heute pauschal nicht beantworten.

Ein zusätzliches entscheidendes Konfliktelement wird das erneut zunehmende Bedürfnis bestimmter SED-Kulturpolitiker gewesen sein, sich in die internationale Revisionismus-Debatte einzuschalten. Diese Debatte entwickelte sich damals in der DDR bezeichnenderweise an einem Stück, dass im Arbeitermilieu spielte, an Peter Hacks "Die Sorgen und die Macht". Die genannte Analyse der sowjetischen Botschaft vom Sommer 1960 wusste bereits um die Absetzung des Stücks und die Auseinandersetzung im DSV. Sie wiederholte die Einschätzung, wonach das Stück "misslungen" sei und "das Leben und die Arbeit der Arbeiter verzerrt" darstelle. Die Verbindung zu den Werktätigen sei trotz zahlreicher positiver Beispiele doch noch problematisch: "So kommt es vor, dass Schriftsteller, wenn sie sich mit dem Leben im Betrieb bekannt machen, nur die Mängel und Missstände in der Produktion bemerken. Nicht immer gelingt es den Schriftstellern, ein gutes Verhältnis zu den Arbeitern herzustellen und mit dem Betrieb eine Form der Zusammenarbeit zu finden, die es einerseits ermöglicht, das Leben und die Arbeit der Arbeiter richtig kennen zu lernen, die andererseits aber auch genügend Zeit für das literarische Schaffen lässt." Auf dem bevorstehenden V. Schriftstellerkongress würde das, so die Botschaft, thematisiert werden.

IV.

Erwin Strittmatter auf der 1. Bitterfelder Konferenz am 24.4.1959. (© Schmidt / Bundesarchiv, Bild 183-63679-0006)

Aus dem Herbst 1960 liegen Hinweise darauf vor, dass DDR-Schriftsteller in Begegnungen mit sowjetischen Kollegen fortgesetzt Bedenken gegen die Proletkult-Attitüde des "Bitterfelder Weges" vorbrachten. Konkret Erwin Strittmatter verwendete den Begriff, als er Ende Oktober 1960 Gast des sowjetischen Schriftstellerverbands war. Gegenüber dem Verbandssekretär äußerte Strittmatter laut internem Protokoll, um den "schreibenden Arbeiter" würde in der DDR zu viel Lärm gemacht. Die Kampagne sei ein "Rückfall in den Proletkult" und führe zu einer gefährlichen Unterschätzung der Leistungen von Schriftstellern aus anderen als der Arbeiterklasse. Insbesondere Seghers, Hermlin, Uhse und Renn seien linksextremen Angriffen ausgesetzt und fühlten sich verletzt. Kurt Barthel ("KuBa") gehöre zu den Angreifern. Stephan Hermlin warnte in einem Gespräch am 5. November 1960 an gleicher Stelle vor einem drohenden Abfall des künstlerischer Niveaus, ohne die Worte "Bitterfeld" und "schreibender Arbeiter" zu verwenden.

Die reichlich komplexen Differenzen zwischen der SED-Führung und unterschiedlichen Künstlerkreisen wurden also beobachtet, aber ein intensives Interesse an Klärung bestand auf sowjetischer Seite nicht. Das zeigte Ende 1961 eine ungewöhnliche Konfrontation. Kurz zuvor hatte der XXII. KPdSU-Parteitag in Moskau die heftigste Phase der Auseinandersetzungen zwischen den konsequenten Verfechtern einer gründlichen Stalin- und Stalinismuskritik mit der konservativen Kunstbürokratie und Anhängern einer pseudopatriotischen Erbauungsliteratur, personalisiert durch Alexander Twardowski und Wsewolod Kotschetow, eingeleitet. Diese Auseinandersetzung rankte sich zwar auch um Begriffe wie "Volksverbundenheit" und "Volksnähe", doch war das ein wenig anders gelagert als der Auftrag der Bitterfelder Konferenz. Twardowski wurde vorgeworfen, mit seiner Forderung nach Wahrheit in der Literatur bewusst das Kriterium der Parteilichkeit hintangestellt zu haben.

Ende Dezember 1961 weilte auf Einladung des DSV der sowjetische Literaturwissenschaftler Ilja Fradkin, Redakteur der Zeitschrift "Voprosy literatury" und Mitarbeiter des Instituts für Weltliteratur der sowjetischen Akademie der Wissenschaften, in der DDR. Er hielt am 14. Dezember einen Vortrag vor Ost-Berliner Schriftstellern, der angeblich mit der sowjetischen Botschaft abgestimmt war. Der Text wurde in Kurzfassung in Heft 1/1962 von "Kunst und Literatur" abgedruckt, der einzigen Fachzeitschrift, die überwiegend sowjetische Kunsttheorie bot.

Die Diskussion im Anschluss an den Vortrag soll heftig gewesen sein, wie Fradkin später angab. In seinem Vortrag hatte er als Anhänger des "Tauwetters" und Verehrer bürgerlich-humanistischer Literatur energisch Stellung gegen wahllose und unbegründete Bewertungen westlicher Kunst als per se "dekadente Kunst" bezogen. Fradkin rief auf, den deutschen Expressionismus und den französischen Surrealismus, den russischen Futurismus und die englischsprachige imagistische Schule, die deutsche Neue Sachlichkeit und den italienischen Neorealismus konkret historisch zu analysieren und differenziert zu bewerten. Dabei berief er sich auf den XXII. Parteitag der KPdSU, der offene Diskussionen befördere. Auch das Dekadenz-Verdikt sei ein Erbe des Stalinkultes. Wie er später zu seiner Rechtfertigung erwähnte, fand Fradkin Zuspruch bei Seghers, Bredel, Hermlin, Otto Braun und jungen Dichtern mit Heinz Kahlau an der Spitze. In "Kunst und Literatur" berichtete er freudig, dass Leipziger Germanistik-Studenten voller Zustimmung auf die Expressionismus-Beiträge in seiner Zeitschrift reagierten.

Der Leiter der einflussreichen Kulturkommission beim Politbüro des ZK der SED, Alfred Kurella, auf der 1. Bitterfelder Konferenz am 24.4.1959. (© Bundesarchiv, Bild 183-63679-0013 / Fotograf/-in: Schmidt)

Im folgenden Heft von "Kunst und Literatur" hielt der Kandidat des Politbüros Alfred Kurella, Vorsitzender der Kulturkommission beim ZK der SED, der Zeitschrift vor, mit diesem Heft den XXII. KPdSU-Parteitag falsch ausgelegt zu haben. Insbesondere Fradkin hätte dessen Leitlinien selektiv und entstellt wiedergegeben. Ganz besonders stieß Kurella sich an Fradkins Auslassungen zur Dekadenz. "Nun sollen wir auf einmal (und zwar im Namen des XXII. Parteitages) zum Expressionismus zurückgezerrt werden", polemisierte er und verwahrte sich gegen den Gedanken, die "Schule der Dekadenz" könne heute irgendeinen weiterführenden Nutzen für Schriftsteller haben. Vor allem aber bestand er darauf, dass sozialistische Kunstwissenschaft und Kunstpolitik eingreifen müsse, wo "die historische Wahrheit in grober Form entstellt" würde. Es ging also letzten Endes um das Richteramt der Staatspartei.

Die Zurechtweisung durch ein Mitglied der SED-Führung blieb nicht unbemerkt. Botschafter Michail Perwuchin persönlich wandte sich mit einer Stellungnahme an das ZK der KPdSU. Kurellas Vorwurf, Fradkin verteidige die Dekadenz und hänge unrealistischen Kunstströmungen an, sei unbegründet, hieß es. Kurella, selbst Mitglied des Redaktionskollegiums von "Kunst und Literatur", hätte Fradkins Beitrag besser nicht abdrucken sollen, denn der habe tatsächlich die Bedeutung des XXII. Parteitages nicht voll erfasst. In einem Gespräch hatte sich Kurella in der Botschaft noch einmal gegen Fradkins Auslegung von Twardowskis Parteitagsrede gewandt. Der Diplomat riet den Genossen in Moskau zu enger Konsultation mit den DDR-Kulturfunktionären und erklärte Fradkins Auftritt kurzerhand zu einer bloß persönlichen Meinungsäußerung.

Was hat das alles mit dem "Bitterfelder Weg" zu tun? Auf ihn kam Fradkin zu sprechen, als man ihn zu Hause in Auswertung der Berliner Vorgänge um eine schriftliche Notiz für allerhöchste Parteiinstanzen bat. Er begründete seinen Auftritt in Berlin mit Einschätzungen der SED-Kulturpolitik, in der "schon seit langen einzelne Tendenzen sektiererisch-dogmatischen Charakters" zu beobachten seien. Neben administrativen Methoden im Umgang mit den Künstlern bemängelte Fradkin die "Wiederauferstehung alter Verzerrungen aus der Proletkult- und RAPP-Periode". Die sogenannte "Bewegung schreibender Arbeiter" kopiere den Aufruf der Russischen Assoziation Proletarischer Schriftsteller (RAPP) "Stoßarbeiter in die Literatur!". Nach dem Mauerbau hätten diese Tendenzen an Schärfe gewonnen. Sie untergrüben das Ansehen des Landes in weiten Kreisen der europäischen Intelligenzija.

Was hier auffällt, ist nicht die berechtigte und emphatisch vorgetragene Unduldsamkeit gegenüber einer Diskreditierung antistalinistischer Bemühungen in Moskau, die Fradkin mit der Beobachtung schmückte, in der DDR würde die Losung "Von der Sowjetunion lernen heißt siegen lernen" kaum noch benutzt und der XX. und der XXII. Parteitag würden ignoriert. Derlei Kritik sowjetischer Schriftsteller und Künstler an der SED-Kunst- und Editionspolitik fand sich schon vielfach in den Archiven. Bemerkenswert ist vielmehr der Rückgriff auf eine eigentlich stalinistische, zumindest konservative Argumentation gegen die RAPP, die Anfang der 30er-Jahre in der Sowjetunion einem stärker angepassten, ideologisierten Sowjetischen Schriftstellerverband weichen musste.

Vermutlich legte sich der Kritiker des "Bitterfelder Weges" darüber keine Rechenschaft ab. Letzten Endes war "Bitterfeld" auch nicht die größte Wunde in den ostdeutsch-sowjetischen Kunstbeziehungen. In Vorhaltungen aus den Kreisen sowjetischer Tauwetter-Protagonisten an die Adresse der SED-Kulturpolitik spielte die Frage nach der Professionalität von Kunstschaffen nur eine abgeleitete Rolle. Aus sowjetischer Sicht war die Auseinandersetzung um "Parteilichkeit und Volksverbundenheit" wichtig. Die ließ das Problem "schreibender Arbeiter" zwar nicht gänzlich unberührt, setzte als Schwerpunkt aber die Frage, was "Parteilichkeit" überhaupt sei, worin sie sich zeige. Ob Laienkunst die künstlerische Professionalität ersetze, diese Frage stand in Moskau gar nicht zur Debatte. Während dort der kritische und weltoffene Teil der Kunstschaffenden, das "antidogmatische Lager", Engstirnigkeit unter dem Deckmantel von Parteilichkeit – etwa in Formfragen oder bei der Positionierung zum "Helden" – kritisierte, sorgten sich viele kunst- und kulturpolitischen Funktionsträger um die umfassende Herrschaftssicherung der Partei.

V.

Ende 1962/Anfang 1963 verschärfte sich in Moskau der Schlagabtausch, der konservative Flügel gewann an Einfluss, was in Berlin sofort registriert wurde. Bis dahin hatte die antidogmatische Stimmung im Schriftstellerverband der UdSSR noch dominiert. Treffen von Parteichef Nikita Chruschtschow und Ideologiechef Leonid Iljitschow mit Literatur- und Kunstschaffenden im Dezember 1962 und im März 1963 in Moskau waren dann Ausdruck einer vorübergehenden Ungewissheit sowohl bei der Parteiführung als auch bei Künstlern darüber, wie weit die KPdSU in das Kunstschaffen eingreifen sollte. Diese Verunsicherungen hatten in Ost-Berlin Parallelen, wurden dort aber zügiger durch energisches Eingreifen der Parteidogmatiker ersetzt.

Zunächst griff die SED-Führung sofort die Form der Begegnung mit Künstlern auf und veranstaltete ihrerseits im November 1962 ein Treffen bei Walter Ulbricht und am 25. und 26. März 1963 eine öffentliche Künstlerbegegnung bei Ulbricht und Kurt Hager. Die SED-Spitzenpolitiker knüpften an "Bitterfeld" an und forderten eine Hinwendung zu neuen Themen. Die Abneigung gegenüber unprofessioneller Konkurrenz bzw. deren politischer Instrumentalisierung wurde nicht thematisiert. Doch namhafte Vertreter der Kunstszene, die wichtigsten Vertreter der "Schwankenden", waren gar nicht erschienen – was die SED-Führung unzufrieden stimmte, wie ein Bericht der sowjetischen Botschaft vom April 1963 festhielt.

Wenig später wurde festgestellt, die anfänglichen Überspitzungen des Bitterfelder Weges, etwa massenhafte Delegierungen von Künstlern in Produktionsbetriebe, die Einmischung staatlicher Leiter in die künstlerische Arbeit oder die einseitige Propagierung von Themen aus dem Produktionsbereich, seien überwunden. Die Geschichte der Bewegung wurde in diesem Bericht erneut ausgebreitet. Neben positiven Wirkungen auf die DDR-Literatur, etwa dem Engagement einer Reihe neuer, junger Autoren gerade auch bei neuen Themen, hätten die Bitterfelder Anfänge für Spannungen gesorgt. Die ideologischen Schwankungen einiger Künstler hätten infolge einer anfänglich falschen Umsetzung des "Bitterfelder Weges" neue Nahrung erhalten. Ende 1962 aber sei die SED an der ideologischen Front in die Offensive gegangen. Das unbefriedigende Treffen vom November habe im Dezember 1962 zu einem Politbürobeschluss über ideologische Erziehungsarbeit unter Künstlern geführt, wonach nicht zu dulden sei, dass in der Kunst der DDR Formalismus an Einfluss gewinne.

Diese Einschätzung vom Sommer 1963 stellte nun, deutlicher als ein Jahr zuvor, Übereinstimmung mit den antiliberalen Positionen Kurellas heraus. Aus der größeren Distanz erschien dessen Angriff auf Fradkin zwar noch immer ungeschickt (weil er die Stimmung unter den Schriftstellern verschlechterte), aber kritische Stimmung unter Künstlern hieß jetzt eindeutig: "ungesunde" und "negative" Stimmung. Sowjetische Erfahrungen, vor allem der Auftritt Chruschtschows auf dem VI. SED-Parteitag (Januar 1963), hätten beim Kampf gegen ideologische Schwankungen geholfen, so die Botschaft.

Die Botschaft registrierte ein auffällig starkes Interesse der SED-Führung, unverzüglich mit einer harten ideologischen Auseinandersetzung zu beginnen, und reflektierte die folgenden Konflikte im Schriftstellerverband 1963 weitgehend wertneutral. Doch sie verklärte auch die harten Personal- und Zensurmaßnahmen gegen Stephan Hermlin, Harald Hauser, Kurt Stern, Franz Leschnitzer, Günter Kunert und andere als letztlich "erfolgreiche Maßnahmen", die angeblich zu selbstkritischem Einlenken bei den Künstlern führten und die Masse der Schriftsteller hinter der Parteiführung zusammenschlössen.

In diesem Kontext wurde die in der Politbüro-Tagung im März 1963 und auf der nachfolgenden DSV-Delegiertenkonferenz im Mai erfolgte "Überwindung" der falschen Umsetzung des "Bitterfelder Weges" als einer "naturalistischen Abweichung in der Kunst" begrüßt; die dort ausgesprochene Würdigung künstlerischer Professionalität fand die Zustimmung der Botschaft. Die SED hätte deutlich erklärt, der "Bitterfelder Weg" sei keine Absage an Professionalität in der Kunst. Indes, sowjetische Gäste berichteten weiterhin von ihren Reisen in die DDR, dass dort Autoren aus der Arbeiterschaft bevorzugt würden. Ein Bericht gab bekannt, Christa und Gerhard Wolf hätten beklagt, über den jüngeren "schreibenden Arbeitern" würde die ältere Schriftstellergeneration vergessen.

Lea Grundig auf der 2. Bitterfelder Konferenz am 25.4.1964. (© Bundesarchiv, Bild 83-C0425-0009-005)

Im April 1964 berichtete die Botschaft ausführlich vom 5. Kongress des Verbandes der bildenden Künstler. Dort hatten Lea Grundig und Fritz Cremer auf instrumentalisierte Unprofessionalität angespielt: in der Kritik an einem "Pseudorealismus", der es ablehne, Moderne Kunst zu studieren (Grundig), und in Cremers Bemerkung, dass es "snobistische epigonale Scharlatane" nicht nur im bürgerlichen sondern auch im sozialistischen Kunstbetrieb gebe. Aber Cremers mit Vehemenz vorgebrachte Absage an "Volkstümlichkeit" in der Kunst wurde in dem Bericht nicht mit dem "Bitterfelder Weg" in Zusammenhang gebracht. Gewiss war sie tatsächlich mehr als eine Kritik an den Bitterfelder 'Kinderkrankheiten', ging grundsätzlicher dem Wesen künstlerischer Erkundung nach. Aber damit berührte sie Glaubensgrundsätze marxistisch-leninistischer Kulturpolitik und war auch aus Moskauer Sicht kritikwürdig.

Zum Zeitpunkt der 2. Bitterfelder Konferenz im April 1964 waren nach sowjetischer Betrachtung die Mängel der ersten Phase des "Bitterfelder Weges" längst behoben. Daher konnte man, obgleich Willi Bredels Rede angeblich enttäuschte, den Konferenzverlauf als zufriedenstellend einschätzen. Richtig fanden die Botschaftsvertreter, dass "die Freunde" eingedenk der schwierigen Lage unmittelbar im Vorfeld der Konferenz bei der Begegnung keine harte Linie fuhren. Ohne in prinzipiellen Fragen Terrain preiszugeben, hätte die SED-Führung die Debatte nicht zugespitzt, sondern unnötige Polemik vermieden, was zweifellos der Sammlung der künstlerischen Intelligenz hinter der Partei zugute komme. Der positiven Ausblicke vermutlich überdrüssig, räumte die Botschaft dennoch ein, dass auch künftig ein Zerwürfnis einzelner Künstler mit der SED nicht ausgeschlossen sei, was "die Freunde" selbst auch so sähen.

VI.

Trotz weiterer Versuche, Begegnungen mit namhaften kritischen DDR-Künstlern zu nutzen, um die Spezifik der deutschen Realismus- und Formalismus- bzw. Modernismus-Debatten zu ergründen, kamen die Botschaftsvertreter nicht über eine herrschaftspragmatische Beurteilung des "Bitterfelder Weges" und des Streits darum hinaus. Sowjetische Künstler ohne kontinuierliche Einblicke verstanden vieles einfach nicht und deuteten die Bitterfelder Initiative ausschließlich vor ihrem heimatlichen Erfahrungshorizont. So schien ihnen die Kritik deutscher Künstlerkollegen an der Praxis der "schreibenden Arbeiter" nachvollziehbar, während der thematische Anschub aus "Bitterfeld", der später unter anderem in die "Ankunft im Alltag" führte, in seiner Bedeutung für die nationale deutsche Kunst unterschätzt und kaum gewürdigt wurde; parallele Literaturströmungen in Westdeutschland wurden nicht wahrgenommen. Dass "Volksverbundenheit" von Kunst, die Nähe von Produktions- und Geistesschaffen im Sozialismus nun auch so verstanden werden müssten, dass Werktätige in Selbsttätigkeit die "Höhen der Kultur" erklömmen, stieß auf keine grundsätzliche Ablehnung in Moskau. Dieser Gedanke bestimmte die staatliche sowjetische Kultur- und Kunstpolitik nicht weniger als die in der DDR.

Letztlich kamen auch die sprachlichen Anleihen "RAPP" und "Proletkult" nie ernsthaft auf den Prüfstand. Sie dienten den deutschen Bitterfeld-Skeptikern als Codewörter für eine bestimmte Befindlichkeit, und es bliebe zu prüfen, ob sie sie vielleicht besonders häufig gegenüber sowjetischen Gesprächspartnern benutzten. Bislang ist nicht bekannt, dass es aus der sowjetischen Parteiführung zum "Bitterfelder Weg" je Warnungen oder Korrekturvorschläge bezüglich radikaler, intellektuellenfeindlicher Tendenzen gegeben hätte, die über das hinausgingen, was man in Berlin früh selbst schon erkannt hatte und wofür namentlich Walter Ulbricht eine gewisse Sensibilität aufbrachte. Doch wahrlich, in Moskau hatte man eigene Sorgen.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Information Barmitschews, o. D., Begleitschreiben v. 27.6.1960, Archiv d. Außenpolitik d. Russ. Föderation (AVP RF), fond 0742, opis' 5, delo 65, Bl. 94–115, insb. 114.

  2. Information "Über die Lage im Schriftstellerverband der DDR", 30.7.1960, gez. Barmitschew, AVP RF, ebd., Bl. 143-168; auch i. Russ. Staatsarchiv f. Neueste Geschichte (RGANI), f. 5, op. 36, delo 123, Bl. 177–203; die folgenden Zitate ebd., Bl. 184–188, Übersetzung: Rolf Semmelmann.

  3. Information "Über die Lage im Schriftstellerverband der DDR", 30.7.1960, gez. Barmitschew, RGANI, f. 5, op. 36, delo 123, Bl. 177–203, hier 190f.

  4. Information "Über die Lage im Schriftstellerverband der DDR", 30.7.1960, gez. Barmitschew, RGANI, f. 5, op. 36, delo 123, Bl. 177–203, hier 196.

  5. Aufzeichnung eines Gesprächs Surkows m. Strittmatter am 27.10.1960, 19.11.1960, RGANI, fond 5, opis' 36, delo 123, Bl. 270–272.

  6. Aufzeichnung eines Gesprächs Surkows, Markows u. Salynskis m. Hermlin am 5.11.1960, 19.11.1960, RGANI, ebd., Bl. 273f.

  7. Ilja Fradkin, Vor neuen Aufgaben, in: Kunst und Literatur 10 (1962) 1, S. 1–5.

  8. A[lfred] Kurella, Den Blick nach vor, auf das Neue richten, in: Kunst und Literatur 10 (1962) 2, S. 111–118, hier 115 u. 118.

  9. Schreiben Perwuchins an ZK d. KPdSU, 24.3.1962, RGANI, fond 5, opis' 36, delo 140, Bl. 72f.

  10. Fradkin an ZK d. KPdSU, Aktenvermerk v. 5.4.1962, RGANI, fond 5, opis' 36, delo 140, Bl. 95–105, hier 95f.

  11. Siehe Wolfram Eggelin, Die sowjetische Literaturpolitik zwischen 1953 und 1970. Zwischen Entdogmatisierung und Kontinuität, Bochum 1994, S. 1962f.

  12. Siehe N. S. Chruschtschow/L. F. Iljitschow, Die Kunst gehört dem Volke, Reden zur Kulturpolitik, Berlin (O.) 1963.

  13. Information über die Beratung der Führung der SED [...] mit Schriftstellern und Kunstschaffenden, 27.4.1963, AVP RF, fond 0742, opis' 8, papka 63, delo 51, Bl. 27–38.

  14. Information des 2. Botschaftssekretärs Koptelzew "Der Kampf der SED um die [...] Parteilichkeit in Literatur und Kunst [...]", o. D. [27.6.1963], AVP RF, fond 0742, opis' 8, papka 63, delo 51, Bl. 160–177, hier 164f.

  15. Information des 2. Botschaftssekretärs Koptelzew "Der Kampf der SED um die [...] Parteilichkeit in Literatur und Kunst [...]", o. D. [27.6.1963], AVP RF, fond 0742, opis' 8, papka 63, delo 51, Bl. 160–177, hier 166.

  16. Diese Einschätzung wiederholte ein Vermerk des Botschaftsmitarbeiters Choschew "Zur Frage über die wissenschaftlichen und kulturellen Verbindungen zwischen UdSSR und DDR" v. 19.2.1964, AVP RF, fond 0742, opis' 9, papka 69, delo 50, Bl. 18–36, hier Bl. 19.

  17. Information des 2. Botschaftssekretärs Koptelzew "Der Kampf der SED um die [...] Parteilichkeit in Literatur und Kunst [...]", o. D. [27.6.1963], AVP RF, fond 0742, opis' 8, papka 63, delo 51, Bl. 160–177, Bl. 174.

  18. Reisebericht einer Delegation des sowj. Schriftstellerverbandes in die DDR v. 27.1.–8.2.1964, RGANI fond 5, opis' 55, delo 104, Bl. 18–28, hier 26.

  19. Information "Der 5. Kongreß des Verbandes der bildenden Künstler", 11.4.1964, gez. Tichonrawow, AVP RF, fond 0742, opis' 9, papka 69, delo 50, Bl. 65–76.

  20. Information "Über die Lage unter der künstlerischen Intelligenz der DDR [...]", 12.6.1964, gez. Choschew/Tichonrawow, AVP RF, fond 0742, opis' 9, papka 69, delo 50, Bl. 110–125, hier 124f.

  21. Siehe Aufzeichnung der Unterredung m. Grundig am 7.6.1964, 18.6.1964, gez. D. Tichonrawow, Staatl. Archiv d. Russ. Föderation (GARF), fond 9518, opis' 1, delo 106, Bl. 21f.

PD Dr., Institut für Zeitgeschichte München-Berlin.